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DomrerStag, 29. September 1938

Sette 3

Bürger, Achtung!

Glaubt keinen Gerüchten über die Partei I In den verschiedensten Orten bemühen sich die Henletaleute, da« Vertrauen der Sozlaldemo- braten zur Deutschen sozialdemokratischen Ar­beiterpartei und Ihren Funktionären durch aller­lei Gerüchte zu untergraben. So wird behauptet, daß da und dort RW-Leute übergelaufen seien, daß sich führende Funktionäre InSicherheit gebracht hätten u. ä. Wir stellen fest, daß an all diesen Gerüch­ten nichts Wahres ist. Ueber einzelne UOber­läufer, die den Parteimitgliedern genau bekannt sind, haben sich diese schon das entsprechende Urteil gebildet. Die Führung der Partei ist in­takt. Die Angestellten der Partei erfüllen, soweit sie ihre Tätigkeit an ihrem ursprünglichen Wir­kungsort nicht mehr ausüben können und soweit sie nicht eingerückt sind, wichtige Aufgaben im Dienste der Fiüchtllngahilfe: sic betreuen die in den einzelnen Lagern untergebrachten Flücht­linge aus der sudetendeutschen Provinz. Die Parteimitglieder erhalten die Weisun­gen für ihr Verhalten weiterhin durch ihre Ver­trauensmänner, die mit den Behörden Zu­sammenarbeiten. Aua diesen Gründen fordern wir alle Genos­sen und Genossinnen auf, den Gerüchten keinen Glauben zu schenken, die von den Henlelnleuten zum Zwecke einer Demoralisierung unserer An­hänger verbreitet werden. Die Sache der Demo­kratie steht in der ganzen Welt gut. Wir haben deshalb keinen Grund, die Nerven zu verlieren! Hürt auf die Funktionäre der Partei! leset die sozialdemokratische Presse! Folgt den Wei­sungen der Behörden!

Leiter^Wirtschafts-Ministeriums Ministerpräsident Syrovy Prag. Der Präsident der Republik bat gestern folgendes Handschreiben«rlaffen:.Herr Borsitzender der Regierung, ich betraue Sie mit der einstiveiligen Leitung deS Obersten Wirt- schaftSamteS. Dr. Eduard Benei m. p.

Ausgleich TschechenSlowaken In der tschechoslowakischen Innenpolitik hat sich ein wichtiges Ereignis vollzogen: Zwischen der Slowakischen BolkSpartei und dem Staat-Präsiden« ten ist eine Vereinbarung über die Lösung des slo­wakischen Problems getroffen worden. Damtt ist ein jahrelanger Streit begraben und die Uchecho« slowakei gerade in dieser kritischen'Zeit außer­ordentlich gestärkt worden. Die Ättsache der Ver­einbarung wurde vom Chefredatteur deSSloväk", Abgeordneten S i d o r» gestern im Rundfunk be­kannt gegeben. Sidor erklärte u. a.: Slowaken und Slowakinnen! Ich gebe euch bekannt, daß der Borsitzende-Gtellverlreter der Slowakischen BolkSpartei, Abgeordneter Dr. Josef Tis», zweimal vor dem Präsidenten der Republik Dr. Eduard BrneS stand und alleS erreichte, waS unser slowakisches Bolk braucht, um in seinem Lande und in der Tschechoslowakei auf seine Art zu lebe«... Lerlaffet euch alle, Brüder und Schwe­stern, auf u»S. Seid gehorsame Bollstrecker der Befehle der übergeordneten Obrigkeit und der nationalen Repräsentanten. Rur durch solch« Dis­zipliniertheit sichern wir die slowakische Zukunft und die Unversehrtheit deS slowakischen Lande-, unserer teuren Heimat. Rur die Einheit, der Ge­horsam und die Diszipliniertheit bewahren unS da­vor, daß die Slowakei zum Schauspiel von Aus­schreitungen, Zusammenstößen und Blutvergießen werde."

Treuebekenntnis rum Präsidenten der Republik Prag . Die Präsidien der tschechoslowaki­schen Sokolgemeinde, des Verbandes der Arbei­terturnvereine» des tschechoslowakischen Örel, der tschechoslowakischen Legionärgemeinde, der Un­abhängigen Vereinigung der tschechoslowakischen Legionäre, der Gemeinde der Freunde der Legionäre, des Verbandes der Lehrerschaft, der Vereinigung der Kriegsbeschädigten und des Skaut-BerbandeS gaben Mittwoch eine Kund­gebung heraus, in welcher es heißt: Herr Präsident! Der Mann, der heute im Namen der großen Nachbarnation spricht, bat unS gedroht, uns zu Werfallen, wenn wir nicht sofort auf die Bedingungen eingehen, wie sie sonst dem Besiegten auferlegt werden. Wenn wir ihm entsprechen würden, sprächen wir Wer unS selbst moralisch und schließlich auch materiell das Todesurteil. Wir versichern Ihnen, daß wir ohne Unter­schied der Partei und alles das vergessend, waS uns trennte, hinter Ihnen stehen bis zum letzten Atemzug. Wir bleiben, wo wir standen. Treu in der Arbeit, treu im Kampfe, treu im Leiden, treu bis zum Grabe. Wir harren aus, bis wir siegen.

Ole 56P bereitet neue Mischungen vor Prag . Das Tfch. P.-B. teilt mit: Wir wur­den aufmerksam gemacht, daß die Sudeten­ deutsche Partei einen neuen Schachzug vorberei«

Spart mit allem I ..An Zeilen der Mobilisierung ist die ganze Nation Eigentümerin der vorhandenen Nah­rungsmittel. Deshalb darf auch nicht da» kleinste Stückchen verschwendet werden, weder in der Hauswirtschaft, noch in Restaurant» oder Auto­maten. Aeder soll nur soviel bestellen, al» er auf» essen kann. Laßt keine Reste auf Euren Tellern zurück, teilt Eure Sveiserationen mit Bedürfti­gen. Zu Hause verwendet jede» Stückchen Brot, Kartoffel, Rei» und Zuspeise." Schutz bei Gasangriffen In der Tage»pr«sse werden Weisungen ver­öffentlicht, daß sich Personen, die keine Ga»- marke haben, bei einem Gasangriff so retten können, daß sie durch ein zusammengüegte» mit Essig getränktes Taschentuch atmen. Dazu wird aufmerksam gemacht, daß diese Art de» Schuhe», der gewöhnlich gegen Rauchgase(bei Bränden) angewendet wird, gegen die Wirkung von Kampfgasen nicht genügend wirksam ist. Personen, die keine Gasmaske besitzen, ist zu empfehlen, im Falle eine» Gasangriffe» durch ein zusammengelegke» in einer Lösung von Waschsoda oder wenigsten» gewöhnlichem Wasser getränkte» Tuch zu atmen. (hautteure mögen sieh melden Die Militärverwaltung fordert alle An­gehörigen der Wehrmacht im Alter von SV bi» SO Jcchren, die Chauffeur« sind und sich im Lenken von Kraftfahrzeugen auskennen sda» sind Automobil« und Motorräder) mich wenn sie keinen Führerschein haben,auf,sich freiwillig zum aktiven Militärdienst zu melden, sie mögen Angehörige welchen Truppenkörper» auch immer sein. Die Meldung soll nur persön­lich bei den Ersatzrotten der Automobilbatail­lone erfolgen. Der Standort dieser Truppenkör­per ist beim nächsten Garnisonskommando oder beim nächsten Truppenkörper zu erfahren. kurz telephonieren I Im Rundfunk wurde verlautbart: .Telephonieret auf da» kürzeste. Die Post­beamtenschaft arbeitet seit Wochen Tag und Nacht aufopfernd, damit auch bei Telephonge-

Prag . Der tschechoslowakische Rundfunk ver­breitete gestern: Unsere Feinde sind mit allen Mitteln be­strebt, unsere moralische Widerstandskraft zu schwächen, denn sie wollen eine moralische Des­orientierung bewirken und in der Bevölkerung den Eindruck erwecken, als ob die Führer dec Nation und der Parteien nicht einig wären. Deshalb ver­breiten sie verschiedene alarmierende Nachrichten, die unsere geistige Widerstandskraft brechen sol­len. Sie tun dies durch den Rundfunk, durch Flü­sterpropaganda, Flugzeuge u. ä. Ihr Vorgehen ist ungemein raffiniert. Sie hüllen die freche defaitistische Lüge in da» Gewand vorgetäuschter Befürchtungen um den Staat, und sind bestrebt, den Eindruck der Glaubwürdigkeit zu erwecken. Von direkten Angriffen in ihren Sendestatkonen gehen sie zu Andeutungen Wer, die von Mund zu Mund verbreitet werden. Alles das verfolgt nur einen Zweck: auf die Nerven einzuwirken, den ge­wöhnlichen Bürger dazu zu bewegen, daß er nie­mandem mehr glaubt und in Verwirrung gerät. Die Feinde wissen nämlich, daß unsere stärkste Waffe in der Einheit ist und gerade deshalb ist ihr Bestreben darauf gerichtet, diese Einheit zu zer­stören, uns in kleine gegenseitig sich bekämpfende Gruppen zu spalten und unS dann getrennt zu schlagen. Erst vor einigen Tagen verbreitete der

rung getragen werden soll. Die Sudnendeutsche Partei beabsichtigt, im Ausland tschechische Zei­tungen auSzugeben, und zwar sollen cS gleich drei Blätter auf einmal sein. Die Blätter sollen Närodni Politika",EeskS Slovo" und»Rudi Prävo" heißen. Die ganze äußere Aufmachung, und zwar das Format, das Papier, der Drucks Inserate und«in Teil des Inhaltes soll eine ge­treue Abbildung der Originale sein, so daß der­jenige, der ein solches Falsifikat in die' Hande bekommt, der Ueberzeugung sein muß, daß es sich tatsächlich um dieNärodni Politika", da» Eeskc Slovo" und daSRudk Prävo" handelt. Naturgemäß würden Nachrichten in diesen Fäl­schungen nach den Rezepten der ausländischen Propaganda hergerichtet.

Sorgen, die sie zermalmen! DieBrürer Zeitung" gehört zu jenen Presseorganen, die Henlein hätschelte und also die Kriegsgeister rief; sie stöhnt jetzt auf;

sprächen und den Verbindungen In der Zeit der Mobilisierung alle» klappt. Wir werden der Armee und dem Staate helfen, wenn wir in unseren Telephongesprächen so kurz wie möglich sind. Da» bedeutet: Kein..tzailol", kein: ,Ach bitte" oder:Sind Sie so freundlich", son­dern sofort: Titel, Name, ich will da» oder da», kurze Antwort und dergleichen. Fe kürzer wir in unseren Telephongesprächen sein werden, desto mehr kann das Telephon militärischen, staatlichen und öffentlichen Anteressen dienen. Also: Wenn wir in unseren Telephongesprächen duz sind» dienen wir einer guten Sache." Für den Verteidigungsfonds Am Hinblick aus zahlreiche Anfragen und auf da» von der Oeffentlichkeit bekundete Inter­esse teilen wir mit, daß die Lande»bank von mor­gen ab einen eigenen Kassenschalter eröftnet, wo Geschenke für den Aubiläumtfond» für die Ver­teidigung de» Staate» von solchen Spendern ent» gegengenonpnen werden, die nicht genannt sein wollen, und zwar sowohl in lii wie auch in Va­luten und Gold. Weisungen an die Lehrer Der Ministerialrat de» Schulministerium» Dr. Josef Keprta hielt im Rundfunk einen Vortrag, der sich an die Lehrer wandte. Der Vortragende sagte, daß e» notwendig sei. soweit e» möglich ist, den Schulbetrieb in den Schulen auftechtzuerhalten. Sollt« die» vielleicht au» ir­gendwelchen Gründen nicht möglich sein, müssen sofort Vorkehrungen getroffen werden, um den Unterricht zu ermöglichen. Solche Vorkehrungen waren die Verbindung von Klaffen, Zusammen- legung von Schulen, Einschränkung gewisser Ge­genstände, Herabsetzung der Unterrichtsstunden usw. Die Lehrerschaft wird die Pflicht haben, dafür zu sorgen, daß die Jugend regelmäßig die Schule besucht und auch außerhalb der Schule be­schäftigt wird. Skauts und ältere Schüler, die zu Dienstleistungen im Interesse de» Staate» beru­fen werden, erhalten schulftei. wobei aber darauf zu achten ist, daß die Schüler in diesem Dienst einander ablösen. Eltern, die mit ihren Kindern abreisen, sollen daran nicht gehindert werden. Die Kinder sind freilich verpffichtet, weiter die Schule in dem neuen Wohnort zu besuchen.

rcichsdeutschc Rundfunk verleumderische und abso­lut erlogene Meldungen über die Mitglieder deS politischen AuSschuffeS R. Bechynk und Dr. Ivan Dkrer und griff den Führer der deutschen Demo­kraten Abg. Jaksch an. Heute hat die Flüster« und Flugblattpropaganda ihren Stachel auch gegen den Vorsitzenden der Republikanischen Partei Aba. R. Beran, gegen die ehemaligen Minister Dr. Cernh und F. Machnik gerichtet und behauptet von ihnen verschiedene Ungeheuerlichkeiten, um dadurch die Bevölkerung irrezuführen. Dabei arbeiten alle diese Leute, über welche ungeheuerliche Verleum­dungen verbreitet werden, zähe und unermüdlich für da» Wohl unseres Staates, sitzen im politi­schen Ausschuß, beraten täglich mit dem Präsiden­ten der Republik u. ä. Unter unseren Politikern gibt eS heute weder die geringsten Differenzen, noch das geringste gegenseitige Mißtrauen; alle verfolgen sie das einzige Ziel, in Eintracht und im absoluten Einvernehmen alle Schwierigkeiten der Zeit zu überwinden. Wir müssen unS dessen bewußt sein, daß alle diese mündlich verbreiteten Meldungen, gleichwie die Behauptungen der feind­lichen Rundfunkpropaganda bloß wüste Lügen und freche Erfindungen sind. Jeder, der die Verbrei­tung dieser Gerüchte zuläßt und sie selbst verbrei­tet, arbeitet unbewußt zugunsten unserer Feinde.

seitig kreuzen und noch keinen freien Ausblick auf das gestatten, was schließlich geschehen wind, sind sichtlich starke Kräfte am Werk, um der Welt den Frieden zu erhalten und sie vor dem drohenden Sturz in die Katastrophe zu bewahren. Die euro­päische Politik bewegt sich am Rande eines Ab­grundes, aber es wird verha ndelt und so lange Menschen miteinander reden, können sie zusammenkommen. Wir haben noch fünf Tag« vor uns und dürfen nicht aufhören zu hoffen, daß der letzte von ihnen d e n n o ch die Er­lösung von den Sorgen bringt, die unS zer­malmen, und daß er den Sieg des Rechtes und der Vernunft verkünden wird." 0 Schon zermalmen sie di« Sorgen! Wir fürchten aber, daß bi« Erkenntnis zu spät kommt. 0» Schwert des Heiligen Wenzel für General Syrovf Die katholische St. Wenzels-Liga bereitet eine gross« Prozession mtt dr» Gebeinen des Heili­gen Wenzel und des Heiligen Adalbert in Prag vor. Seinen Höhepunkt wird der Umzug im St. 'ettSdom erreichen, wo nach einer Ansprache deS ardinals Kaspar dem Minffterpräsidenten und General Syrovh da» Schwert de» Heiligen Wenzel überreicht werden wird. Damit soll da» Festhalten an der tausendjährigen tschechoslowakische» Staat­lichkeit»mu AuRwvck gebracht werde».

Die Lage ist von einem nicht zu schildern­den Ernst, aber die Hoffnung auf eine schließliche friedliche Lösung der Fragen, die Europa in solche Aufregung versehen und in deren Mittelpunkt unser sudetendeutsches Volk die Entscheidung seine» Schicksals erwartet, bleibt aufrecht. Tenn trotz der Forderungen, Ablehnungen, Einwendungen, Be ­tet, durch welchen in dis f HM-si W Ul ctantes argen-

Weist die Flüsterpropaganda zurück!

Ole Ablieferung der Radio-Apparate Im sudetendeutschen Gebiet Am Montag wurde eine Nachricht am Zen« tralpostamt in Aussig angebracht, daß im Lause des Tages alle Radioapparate abzuliefern seien. Es dürfte wohl in vielen Bezirken da» glcickic gewesen sein. Nicht die Tatsache einer solchen Anordnung soll hier registriert, sondern es soll geschildert werden, welchen Eindruck sie hervorrief. Es wird natürlich in diesen Tagen voller Spannung jeder neue Aushang an den AmiSgebäuden mit tiefem Ernst studiert, aber außer dem Mobilisierungsbefehl hat leine An­ordnung einen solchen Eindruck hervorgerufen, wie diese. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht und, obwohl nur verhältnismäßig wenig Leute sie lasen, sah man schon bald darauf von allen Ecken und Enden der Stadt den gan­zen Tag hindurch die Menschen zum Postamt strömen. Die Straßenbahnen waren gefüllt mit Menschen, die ihre Apparate in Schachteln. Kisten und Paketen auf dem Schoß hielten und zur Post fuhren. Dort sah man eine Frau mtt dem Apparat im Buckelkorb, hier zogen Mann und Frau«in kleine» Stoßwagerl, da war ein Kinderleiterwagen mit dem Radioapparat be­packt. Sogar Kinderwagen aller Art wurden zum leichteren Transport benützt. Nicht ein Wort der Kritik wurde über diese behördliche Maß­nahme gehört. Bei dem Ablieferungsschalter drängten sich die Menschen und manche Stimme ivurde laut, die von vielen zustimmend ange­nommen wurde und die erklärte,«S wäre heure bester, wenn es kein Radio gebe oder: Endlich wird e» im Hause nicht mehr solch« Aufregungen geben. Um halb 8 Uhr abends wurde der Strom ausgeschattet, und solche Nazi», die glaubten, die Hitlerrede trotzdem hören zu kön­nen, wurden recht enttäuscht und bekämen wieder einmal Respekt vor den Staatsbehörden.

Geschäftsreisende und Vertreter, meldet Euch zu freiwilligen öffentlichen Dienstleistungen. An­meldungen nimmt entgegen da» Zentralsekreta­riat der Union der Geschäftsreisenden und Vertre­ter im EinheitSverbande der Privatangestellten, Prag II., Na Zbokenei 18, und alle Sekretariat« in der Provinz. Faihrr Divine und da» sudeiendeutsche Problem. In Anbetracht de» Ausmaße» der europäischen Krise gibt e» wenigstens einen Amerikaner, der nicht untä­tig beiseite stehen will. Man wird erfreut sein, zu hö­ren, daß der Mann, Um den eS sich handelt, immer­hin von Tausenden und Abertausenden für allmächtig gehalten wird. Denn eS ist niemand ander» al» Father Divine , der Gottvater der Neger von Harlem . Er weiß auch im Falle der sudelendeutschen Frage, was man hätte tun müssen oder sogar noch tun sollte, und er hat, wie da» irdische Hauptquartier seiner Engel" offiziell der Presse mitgeteilt hat, an Roose­ velt , Hitler, Chamberlain und Daladier telegra­phiert, um ihnen seine Patentlösung vorzuschlagen. Diese Lösung ist außerordentlich einfach: da» sude­tendeutsche Gebiet soll verkauft werden, und zwar an den Meistbietenden, der in diesem Falle zweifellos Deutschland sein würde. U. E. A., England und Frankreich sollen diesen Kauf sanktionieren. Hitler aber empfiehlt Father Divine auch noch eine höchst wirksame Methode, sich daS notwendige Geld zu die­sem Ankauf zu beschaffen: die Sudetendeutschen wür­den c» bestimmt gern in Form einer Sonderabgabe aufbringen. Father Divine meint eS, wie ausdrücklich versichert wird, absolut ernst mit diesem Vorschlag und weist darauf hin, daß er mit Erfolg die gleiche kommerzielle Methode zur Errichtung seines irdischen Reiches in Krum Elbow angewandt hat. Er gewann die Wette auf fünf Groschen. Im polnischen Dorf Zytniow, Gemeinde Rudniki, Kreis' Wielun , brannte daS Anwesen der Malgorzata Mi­ke» nieder. Der Brandschaden beträgt über 8000 Zloty. Im Verlauf der Untersuchung trat eine ganz sonderbare Ursache de» Brandes zutage. E» stellte sich heran», daß der 11jährige NachbarSsohn Sta­nislaw Kulik mit einem anderen Burschen eine Wette auf fünf Groschen einging, daß«S bei der Miko» brennen werde. Um die Wette zu gewinnen, setzte er die Scheune in Brand. DaS Feuer griff rasch um sich und ergriff da- ganze Anwesen. Al» die leicht­sinnigen Burschen, sahen, waS sie angerichtet haben, bekamen sie eS mit der Angst zu tun. Ihrer nahmen sich die zuständigen Behörden an. Ihr gespendete» Blut lebt länger al» drei Wo­chen. Wenn Sie sich in die Reihen der freiwilligen Blutspender de» tschechoslowakischen Roten Kreuze» melden, widmen Sie den eventuellen künfttgen Ver­wundeten keine tote Flüssigkeit, sonderen lebendige» Blut. Ahr Blut lebt noch einige Wochen selbst wenn e» den Körper schon verlassen hat sa, e» ver­liert nicht einmal die Fähigkeit, in diesem Zustande Bakterien zu vernichten. Noch nach 23 Tagen wird e» imstande sein, einen schwerverwundeten Soldaten, der ohne Ihr Blut uiUviedcrbringlich verloren ttKtrc, das Leben zu retten. Meldet euch daher noch heute persönlich oder schriftlich beim Rotkreuzvcrein im Orte de» nächstgelegenen Krankenhause».

Der vorteilhaftere Termin. Also die Stelle können Sie haben. Fan­gen Sie morgen um 6 Uhr früh an. Der Btun- denlohn beträgt sechs Kronen. Später mehr. Schön, Herr Direktor, dann fange ich später anl