Nr. 241 Donnerstag, 13. Oktober 1938 Seite 8 Was schreibt die tschechische Presse? Ruf nach neuer Polifik und neuen Männern gewährt man Statistik entfallen Dieser Artikel ist vor allein der Judensrage gewid­met. Der Verfasser sagt, daß in der Tschechoslowa­ kei von einem RastenantisemiiiLmuS keine Rede sein kann, daß aber die Judensrage mit Rücksicht auf die sozialen Interessen gewisser tschechischer Menschen in einzelnen Berufen gelöst werden müsse. Insbe­sondere wird auf die Uebersüllung de» Aerzte- und AdvokatenberufeS durch Juden hingewiesen. Auch die Die Vor­mehr genehmigte der Ministerrat die Aushebung der gleichfalls zur Zeit der Mobilisierung erlassenen Regierungsverordnung, welche den Apotheken die Verpflichtung auferlegt, bestimmte größere Vor­räte an einigen Medikamenten zu halten. Die von der Regierung den hiesigen oder den ausländischen Staatsangehörigen deutscher Na­tionalität bereits erteilte Amnestie für politische VerlvaltungSdelikte wurde in eine Amnestie für Verwaltungsübertretungen hiesiger oder auslän­discher Staatsbürger polnischer und ungarischer Nationalität erweitert. Schließlich behandelte der Ministerrat die Grundsätze einer konsequenten Oekonomisierung der Verwaltung bei der Neuorganisierung des Staates. Die Rechtspresse beschäftigt sich immer wieder Mit den aus dem sudetendeutschen Gübiet gekom­menen Flüchtlingen, insbesondere, sofern sie Deutsche oder Juden sind. In derNärodni Poli­tika" veröffentlicht Dr. Nikolau einen Artikel un­ter dem TitelVerteidigen wir uns rechtzeitig". höhe) entdeckt worden sei. Das Flugzeug war cM 1. Oktober von Frankfurt a. M. mit zehn Passa­gieren und drei Mann Besatzung nach Mailand gestartet und seither verschwunden. Einschränkung fremdsprachlicher Schulen wird ver­langt. In dieselbe Kerbe haut derBeöer", der sich Insbesondere dagegen wendet, daß jüdisches Kapital In die tschechischen Gebiete übersiedelt. Da- Blatt polemisiert in diesem Zusammenhang gegen da» Prävo Lidu", da- dafür eingetreten ist, e- mögen neuen Industrien Steuererleichterungen werden. Die Teilung Schlesiens ImPrävo Lidu" finden wir eine über das dreigeteilte Schlesien . Danach auf den polnischen Teil 87.899 Tschechen, 84.545 Polen und 11.188 Deutsche . Auf den deutschen Teil: 142.487 Tschechen und 62.948 Deutsche . Auf den tschechoslowakischen Teil: 104.787 Tschechen, 1078 Polen und 4881 Deutsche . jener Formel, die später als Meißner-Formel berühmt geworden ist: Die Freideutsche Jugend will auSeige» ner Be st immun g, vor eigener Verantwortung, mit innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten. Für diese innere Wahrhaftigkeit tritt sie unter allen Umständen geschloffen ein." WaS ist auS der Freideutschen Jugend ge­worden, was aus der Meißner-Formel? Zehn­tausende der besten deutsche, : Jünglinge verblu­teten aus den Weltkriegüschlachtseldern. Nach dem Kriege zersplitterte sich die Jreideutsche Jugend, Viele erlagen dem deutschen Nationalismus. Und übrig blieben die äußeren Formen der deutschen Jugendbewegung: das Wandern und die Wan­derkleidung, der Volkstanz und das Lautenspiel, bei manchen auch der Verzicht auf Rauschgifte. Dec innere Gehalt ging verloren. Die deutsche Jugendbewegung hielt nicht, waS sie versprochen hat. ES war nicht allein die Schuld der Jugend. Auch Schuld der politischen Parteien, die sich gar bald der Jugend annahmen, ihr die Formen der Jugendbewegung ließen, die Formen aber mit dem ach so alten Inhalt füllten! Am klügsten und geschicktesten gingen die Nationalsozialisten vor, die bis jetzt noch unerreicht sind als praktische Mastenpsychologen. Sie wußten die Jugend zu gewinnen, indem sie ihr den Schein der Bewe­gung zunächst ließen, ihrem Geltungsdrang Rech­nung trugen durch den Hinweis auf die große Aufgabe,Deutschland zu befreien"- und nach und nach aus dem, was einst Jugendbewegung war, Jugendpflege, Jugendführung im streng­sten Parteisinne machten. Erinnern wir unS: Aus dem Protest gegen den tobenden Nationalis­mus entstand die Freideutsche Jugendbewegung! Geworden ist auS der deutschen Jugendbewegung eine fanatische Kampfschar für das alte all­deutsche Programm! Erinnern wir unS: aus eigener Bestim­mung, vor eigener Verantwortung und mit in­nerer Wahrhaftigkeit wollte die deutsche Jugend ihr Leben gestalten! Und sie verzichtete schließ« Iich ganz auf alles, was die Dreitausend auf dem Hohen Meißner gelobten! Sie stieg vom Hohen Meißner in die Niederungen... Da und dort noch ein Mann, ganz verein­samt, der dem Schwur auf dem Hohen Meißner , den er als Jüngling abgelegt, treu geblieben. Und doch wollen wir nicht glauben, daß die hohen Ideale, diese schönen Persönlichkeitsideale der Selbstverantwortung, denen sich 1918 so be­geistert der beste Teil der deutschen Jugend zu­wandte, für immer in der deutschen Jugend ver­gessen sind. Nicht nur deshalb gruben wir er nicht, weil ja doch die alten Bindungen der ,,bün« dischen Jugend" insgeheim da und dort noch fortbestehen, sondern weil die Liebe zur Freiheit und die Sehnsucht nach ihr in der Jugend doch immer wieder neu geboren wird. Die Jugend kann nicht dauernd in der Niederung bleiben. Nicht jene Jugend, die der Selbstbesinnung fähig ist. Auch Frau Grete Thoma» gestorben. Die Frau de» Chefredakteurs desPrager Tagblatt", Grete Thomas, ist ihrem Mann Rudolf Thoma- wenige Stunden nach dessen Ableben in den Tod gefolgt. Sie starb nach dem gemeinsamen Selbst­mordversuch, ohne das Betvußtsein wiedererlangt zu haben. Die Ueberführung der körperlichen Hebet« teste de» Dichter» K. H. Mächa nach Prag . Die Leiche de» bedeutenden tschechischen Lyriker» K. H. Mächa, der in Leitmeritz begraben war, ist in den letzten Tagen nach Prag übergeführt worden. Sobald nach Prag die Nachricht von den Münch­ ner Vereinbarungen kam, hat sich der Kulturrefe- rent der Stadt Prag , Professor Zipek, mit dem Primator Dr. genkl und mit dem Ministerium für Schulwesen in Verbindung gesetzt und e» wurde beschlossen, die Ueberreste Mächa» nach Prag zu überführen. Da» geschah Sam-tag, den I. Oktober. In Leitmeritz wurden die Ueberreste de» Dichter» aus dem Sarg genommen und in einen neuen Sarg gelegt. Dieser Sarg ist vor­läufig im Prager Krematorium untergebracht und e» wird über die definitive Grabstätte noch entschieden werden. Zahlungen in» Ausland durch die Post. Die Ueberweisung von Geld in» Ausland durch Post­anweisungen und die Versendung tschechoslowaki­scher und ausländischer Zahlungsmittel nach dem Auslande durch die Poft ist nur mit Bewilligung dec Nationalvank gestattet. Unter Ausland wird auch da» an Deutschland , Polen und eventuell Ungarn angeschloffene Gebiet verstanden. Zur Einstellung de» Hochschul-Unterrichts. In Ergänzung seine» Erlasse» vom 4. Oktober 1988, durch den bi» auf weitere Entscheidung der Anfang der ordentlichen Einschreibungen an allen Hochschulen verschoben wurde, setzt das Ministerium für Schulwesen und Volkskultur fest, daß bis zu weiteren Maßnahmen an allen Hoch­schulen auch jede UnterrichtStätigkeit eingestellt wird und besonders auch die Vornahme von Prü­fungen aller Art(Kolloquien, Vorprüfungen, Rigorosa, Staatsprüfungen u. a.). Zugleich mit der Anberaumung der Zeit für die ordentlichen Einschreibungen für den Beginn der Unterrichts­tätigkeit und für die Vornahme der Prüfungen wird eine angemessene Verlängerung der durch die Prüfungsordnungen vorgeschriebenen Prü« fung-termine festgesetzt werden. Davon werden auch alle StaatSpriifungSkommiffionen an den Hochschulen verständigt. 17 Todesopfer eine» WaldbrandeS. Die Zahl der Personen, die bei dem in den amerikanischen Staaten Ontario und Minnesota wütenden Waldbrand umS Leben gekommen sind, ist be­reit» auf 17 gestiegen. Darunter befinden sich elfKknder. Zwei Arbeiter getötet. In der Lubliner Fabrik de» polnischen staatlichen Tabakmonopol» hatten sich zwei Arbeiter in eine Kammer zur Fermentierung de» Tabak- begeben. Durch Un­vorsichtigkeit hatte fich die hermetische Tür der Kammer automatisch geschlossen. Als da» Unglück bemerkt wurde, waren die beiden Arbeiter durch die heißen Tabaldämpfe bereit» getötet. Gold für Ist Milliarden Dollar. Der Wert der letzten Goldsendung au» Europa , besonder» au» England, nach den Bereinigten Staaten, wird auf 45 Millionen Dollar geschätzt, so daß seit SamStag Gold im Gesamtwerte von 125 Millionen Dollar in die Vereinigten Staaten ein­geführt wurde. Den letzten Angaben zufolge be­sitzen die Bereinigten Staaten nunmehr Gold im Werte von 18 Milliarden Dollar. Rach hitlvrdeutschem Muster. Der Korpo­rationsminister hat verfügt, daß Handelskon­zessionen und die Genehmigung zur Üebernähme von im öffentlichen Dienst stehenden Einrichtun­gen an Juden nicht mehr erteilt werden dürfen. Gleichzeitig werden bereit» erteilte Lizenzchewil« ligungen suspendiert.(Nach einer amtlichen Sta­tistik beträgt die Zahl der in Italien ansässigen Juden 57.426.) Bei der Flugzengkataftrophe in Söst in West­phalen kamen u. a. der deutsche Journalist Paul Ullmann, außenpolitischer Redakteur derWiener Neuesten Nachrichten" und de»Berliner Tage­blattes", sowie Friedrich Luther, Generaldirektor des Die tschechische Presse von« Mittwoch besch Sftigt sich mit der Frage, ob die neuen Verhältnisse ei« andere» politische« System und andere Männer erfordern. Eine klare Vorstellung ist noch nir­gend», die verschiedensten Rezepte werden da auSgegeben. Vom Hohen Meißner In die Niederung Ain 12. Oktober war ein Jubiläum zu feiern, an da» nur wenige gedacht haben und das, wenn etliche sich des Anlasses erinnerten, kaun« andere als schmerzliche Gedanken erweckte. Am 12. Oktober waren es fünfundzwanzig Jahre, daß sich etwa dreitausend junge Burschen und Mädchen, Angehörige von dreizehn Jugendver ­bänden, zu jener Tagung auf dem-Hohen Meiß ­ner versammelten, die strahlender Höhepunkt der deutschen Jugendbewegung war und Beginn einer neuen, edlen Jugendkultur" zu sein schien. 1918 war daS Jahr der Zentenarfeier der Völlerschlacht bei Leipzig . Studentische Korpora- fionen, Kriegervereine und der gesamte patrio ­tische Apparat gedachten den Festtag in der über ­lieferten Form zu feiern: mit militärischen Auf ­märschen, schwungvollenvaterländischen" Reden und viel Bier. Ein Teil der deutschen Jugend aber und man darf wohl sagen: ihr wertvoll ­ster, innerlich tüchtigster Teil wollte von die ­sem ihn« widerlich erscheinenden Treiben nichts wissen. In Deutschland gab eS schon seit dem Ende deS vorigen Jahrhunderts die Wander ­vogelbewegung. Eie war entstanden als Protest gegen den Zwang, der in Schule und Wohnimg auf die Jugend auSgeübt wurde, um sie in be ­stimmte Bahnen zu zwingen: in bestimmte For ­men des Denkens, in bestimmte gesellschaftliche Formen, auf den Karriere-Weg. Je feiner, edler, enrpfindsamer die jungen Menschen waren, umso härter ertrugen sie diesen vielfachen Zwang. Sie flüchteten zunächst in eine Welt, die sie sich sel ­ber schufen, sie wanderten gemeinsam in Horden, Sonntag für Sonntag und in den Ferien, sie lehnten den Modetanz ab und erneuerten den alten deutschen Volkstanz, sie kamen imNest" zusammen und diskutierten. Die Jugend hatte sich selber entdeckt. Wandern und tanzen, über alle Dinge der Welt diskutieren da» genügte den Regsam ­sten dieser Jungen bald nicht mehr. Sie toollten sich klar werden über den Weg, den die Jugend zu gehen hatte. DaS empfanden alle sofort, als die üblichen patriotischen Feiern vorbereitet wur ­den: daS ist nichts für uns, das machen wir nicht mit! Die Jugendverbände erließen einen Aufruf, in dem sie sagten: noch fehlt da» Fest der Jugend, die, der Gegenwart zugewendet, im Gelöbnis der Tat die wahre Vaterlandsliebe be ­kunden will." Wa» die Jugend tun sollte, dar ­über sollte auf dem Hohen Meißner beraten werden. Auf dem Hohen Meißner bei Cassel wech ­selten Schargesang, Tanz und ernste Rede ab. Welcher Geist diese Tagung beseelte, mögen einige Sätze aus der Rede Gustav Wyneckens zei ­gen:Soll eS dahin kommen, daß man Euch nur gewisse Worte zuzurufen braucht;Deutschtum", national", um Euren Beifall unch Heilruf zu vernehmen?"Vergessen wir nicht, daß die Größten jener Zeit(1918) Weltbürger waren, in dem Sinne, daß sie das Heil der ganzen Menschheit dem eines einzelnen Bolles, auch des eigenen, Lberordnetenl"., u, Die auf dem Hohen Meißner versammelte deutsche Verkehrsflugzeug aus demTambö-Glet Jugend wählte für sich die Bezeichnungfrei- scher(Andula-Grnppe an der italienisch -schwei deutsch", und was sie wollte, wurde festgelegt in zerischen Grenze westlich von der Splügen-Paß, Verschollenes deutsches Flugzeug gefunden Dübendorf, 12. Oktober. Der hiesige Zivil« I slugplatz hat auS Splügen eine Meldung erhal­ten, der zufolge da» seit zwölf Tagen vermißte 77..-7------.'t- scher(Andula-Grnppe an der italienisch-schwei- >« Nicht nur Jahre entscheiden So schreibt der ,Mnkov": Richtiger ist der Ruf nach fähigen Leuten. E» genügt nicht nur, die Alten gegen Junge auszutauschen... Notwendig ist eher ein neuer Geist, dessen Träger neue Leute sein müs­sen, Der neue Geist bringt auch eine neue Methode, «ine neue Form. Hier entscheiden nicht nur Jahre... Alle wissen, daß man nach Konzentration, Einheit und Einschränkung des Parteiensystems ruft, aber jeder wartet auf den anderen. Niemand fängt selbst cm. Im Gegenteil, die Prollamationen, welche bisher von den Parteien ausgegeben wurden, bestätigen den alten Geist und sind ein Beleg dafür, daß sich nicht» ändert, daß es keine neuen Methoden und keine Neuen Erkenntnisse gibt. Verknöcherter Mechanismus* 1 Lidovt Listy" treten der Meinung, man müffe mit dem Parteiensystem Schluß machen, entgegen und sagen, daß diejenigen, welche die Liquidation der politischen Parteien empfehlen, auch sagen müßten, wie diese zu ersetzen seien. Wir stehen vor der Wahl des neuen Präsidenten der Republik und e» muß je­mand da sein, der ihn wählen wird. Weiter» wird darauf hingewiesen, daß die Slowakei, welche fich soeben ein neuer Regime geschaffen hat, diese» auf der Koalition der dortigen autonomistischen Par­teien aufgebaut habe. Ist e» möglich, in den histori« scheu Ländern ein anderes System zu begründen, al» e » in der Slowakei ist? fragt da» Blatt. Aller­ding» ist auch da» Organ der Katholischen Volks­partei nicht blind gegenüber bisherigen Mängeln. E» schreibt:So wie die ganze Nation müssen sich auch die politischen Parteien den neuen Verhält­nissen anpassen, auch sie müssen sich regenerieren, fich mit neuem Geist erfüllen, mit neuen Methoden und mit neuen Menschen. Geben wir zu, daß sie zu einem unbeweglichen und verknöcherten Mechanis­mus erstarrt sind, der neuen Ideen und einer bes­seren Orientierung entgegensteht. Da» hat in den Parteien zur Unterdrückung von Persönlichkeiten gefiihrt, wa» in Hinkunft nicht möglich sein wird. Für Aenderung des Wahlsystems ImNärodni Osvobozeni" gelangt Abgeord­neter Dr. Patejdl au» ähnlichen Erwägungen her­an» zu dem Schluß der Notwendigkeit der Aende­rung de» Wahlsystem». Er schreibt: ,Heder, der sehen will, sieht, daß da» extreme System de» poli­tischen Parteienwesen» durch verschiedene Methoden mit einem unbegreiflichen Konservatismus erhalten wird, ein System, welche» der Staat politischer Parteien genannt wurde, eine schwere Krankheit war und ist, welche am meisten in der Zeit unserer Staatskrise zum Auidruck gekommen ist und welche man heilen muß, damit der von ihr ergriffene Pa­tient nicht sterbe. Jene, welche die Auslösung aller Parteien und ein Korporativsyfiem verlangen, find Chirurgen, welche sich nicht besten bewußt werden, daß ein von ihnen durchgeführter operativer Ein­griff den Tod de» Patienten al» Folge haben könnte." Patejdl empfiehlt deswegen eine Aende­rung de» Wahlrechte» und eine Einschränkung de» System» der gebundenen Kandidatenlisten. Person be» Kandidaten soll wieder mehr in dergrund treten, die Wahllreise sollen nicht alt fünf bis acht Abgeordnete zählen. Kein» Isolierung Da»Eeskt Slobo" hebt hervor, daß keine Politik der Isolierung treiben, sondern die Beziehungen zum Ausland wieder anknüpfen müsse. E» schreibt:Man darf die Verbindung mit der Welt nicht außer acht lasten. E» wurde schon über die Notwendigkeit finanzieller Mittel geschrieben, welche wir al» gesunde Grundlage unserer Währung brauchen und deshalb, damit wir un» eine genü­gende Menge von Kreditmöglichkeiten beschaffen. In England verhandelt gerade eine Delegation unserer Finanzverwaltung wegen einer großen Anleihe, die England sich insbesondere moralisch zu gewähren verpflichtet fühlt, da die Tschechoflowakei es durch ihre ungeheuren Opfer vor weit größeren Krieg»« auSgaben bewahrt hat. Vielleicht wird da» gleiche Entgegenkommen auch Frankreich zeigen. Da» sind allerdings nur offizielle Verbindungen, welche ihre Grenzen haben. Wir aber müssen auch fiesere Ver­bindungen suchen, wir müssen die freundschaftlichen Bande mit der ganzen Welt erneuern und befesti­gen und überall suchen, wo man un» helfen kann. Schämen wir un» nicht, zu sagen, daß wir Hilfe brauchen. Wir suchen sie nicht deswegen, damit wir von Gnadengeschenken leben können, wie die» Be- ruf-bettlec tun. Bischer sind wir niemandem etwa» - schuldig geblieben und werden e» auch nicht in der Zukunft, weil wir arbeiten können, well wir arbei­ten wollen und weil die Fähigkeit tschechischer Hirne und Hände durch unser nationale» Unglück nicht ver­loren gegangen ist. Im Gegenteil: wir fühlen«S al» nationale Pflicht, noch mehr zu arbeiten und unsere geistigen Fähigkeiten noch ergiebiger au»« zunutzen." kegierungsmsknshmen für Wohnungsfürsorge Erweiterung der Amnestie Benzinverkauf wieder frei Prag. Der Ministerrat hielt Mittwoch nach ­mittags eine Sitzung ab und genehmigte die Re ­gierungsverordnung über außerordentliche Maß ­nahmen über WohnungSsürsorge, durch welche in jenen Gemeinden, in welchen ein Mangel an Woh ­nungen besteht, die Unuvandlung von Wohnräu ­men zu anderen Zwecken al» zu Wohnzwecken eingeschränkt, die Wohnungen insbesondere für Personen, die durch ihren Beruf dort gebunden sind, gesichert und Strafen für die Verteuerung von Wohnungen festgesetzt werden. Weiters genehmigte der Minister eine Re ­gierungsverordnung. durch welche die Beschrän ­kungen de» Verkaufes von Benzin und Benzin ­mischungen, die in der Zeit der Mobilisierung angeordnet worden war, widerrufen wird. Weiter Naue Zugsverbindungen Die Staatsbahndirektion in Prag gibt be­kannt: Vom 18. Oktober verkehrt regelmäßig täg­lich der beschleunigte Personenzug Nr. 28 Prag« DeniSbahnhof(Abfahrt 19 Uhr 40 Min.) Kö­nig g r ä tz(Ankunft 21 Uhr 45 Min.) Von: 14. Oktober verkehrt regelmäßig täglich der beschleunigte Personenzug Nr. 25. König« gräh(Abfahrt 8 Uhr 35 Min.), Prag-De« niübahnhof(Ankunft 8 Uhr 45 Min.). Beide Züge halten in Lysä n. L., in Nym- Iburk, Podibrad Läznk» Belkh Osek und Ehlumec nad Cidlinou. Mit Güttigkeit vom 12. Oktober verkehrt täglich der Personenzug Nr. 2469 von Smichov (Abfahrt 20 Uhr 21 Min.) nach Beroun (Ankunft 21 Uhr 20 Min.); mit Gültigkeit vom 18. Oktober verkehrt täglich der Personenzug Rr . 860, Abfahrt von Beroun 5 Uhr 14 Min., Ankunft Smichov 8 Uhr 07 Min. Beide Züge halten in allen Stationen und Haltestellen der Strecke SmichovBeroun.