Seife 2
Nr. 242
Freitag, 14. Oktober 1038
Neue Kämpfe in Palästina
Jerusalem , 13. Oktober. Auf der Straße Jerusale m—Hebron ist rS zu einem schweren Kampf zwischen englischem M ilitärundArabern gekommen, der zahlreiche Opfer forderte. Eine Mili- tärpatrouille wurde auS dem Hinterhalt beschossen und der Kraftwagen wurde umgeworfen. Drei Soldaten wurden dabei verwundet. Daü Militär forderte Hilfe an, worauf weitere englische Truppen und zweiFlugzeugeinden Kampf eingriffen. Eine englische Maschine wurde a b geschossen, jedoch find der Flugzeugführer und der Begleiter angeblich unverletzt. Im Verlauf des Kampfes wurden zwei Soldaten getötet. Die Araber hatten mehrere Tote und Verletzte. Auch in Jerusalem selbst ist eS zu mehreren Zwischenfällen gekommen. So wurde in der Altstadt ein Araber ermordet. Gegen einen Lastkraftwagen wurde eine Bombe geworfen. Jerusalem , 13. Oktober. Auf die Eisenbahnlinie Lydda—Haifa wurde heute ein Bombenanschlag verübt. Dabei»ourde ein englischer Pionier verwundet. In H a i f a wurde ein englischer Offizier, der Führer eines Spähtrupps, durch Schüsse verletzt. Bei einen« Bombenwurf auf einen Lastkraftwagen wurden vier Juden verwundet. Bei H a f a r H a s s i d e m wurden die einem Juden gehörende Lederfabrik sowie zwei andere Gebäude i n B r a n d g e st e ck t. Bei der Durchsuchung deS Dorfes Beit Habala nordwestlich von Lvdda wurden 180 Araber, d. h. fast die ganze männliche Bevölkerung deS Dorfes verhaftet. Bei einein Angriff auf den Flughafen von Gaza wurde ein Araber erschossen. Araberfftthrer ermordet Jerusalem , 13. Oktober. Das Mitglied deS Jerusalemer StadtrateS und der arabischen Verteidigungspartei Palästinas Hassan S i d k i D a.s ch a n i, auf der Reise von Jerusa lem nach Jaffa erschaffen worden. Hassan Daschani gehörte zu den Anhängern des geflohenen Mufti von Jerusalem und war ein bedeutender Jurist, der in der letzten Zeit oft aufständische Araber vor dem britischen Militärgericht verteidigt batte.
Jerusalem , 13. Oktober. Bis jetzt wurde noch nicht sestgestellt, unter tvelchen Umständen er ermordet wurde, eS scheint aber unwahrscheinlich, daß er während einer Autonwbilfahrt erschaffen wurde, wie man anfangs meinte. Man glaubt, er sei von Räubern entführtund ermordet ivorden. Gestern in der Nacht wurde in der Nähe deS DamaSkuStoreS in Jerusalem ein Sack gesunden, in dem sich die abgeschlagenen Köpfezweier marokkanischen Muselmänner auS Jericho befanden, die vor einigen Tagen verschwunden sind. Beide gehörten zu der ehemaligen Leibwache deS Mufti von Jerusalem . England will die Ruhe wiederherstellen London , 13. Oktober. Der Hohe Kommissar für Palästina, SirHaroldMaeMichael, ist heute von Southampton auf der Reise nach Palästina nach Alexandrien abgeflogen. Gestern wurden die Konferenzen über die einzelnen Gesichtspunkte deS palästinensischen Problems abgeschlossen, die seit Donnerstag der vergangenen Woche, da MacMichael in London eingetroffen war, täglich mit den« Kolonialminister und den übrigen zuständigen Faktoren erörtert wurden. Es wurden bereits weitere Maßnahmen bekanntgegeben, die als Abschluß dieser Beratungen zu dein Zwecke getroffen wurden, um in Palästina die Ruhe Wiederherz u st eilen. Meldungen des Kolonialministeriums zufolge hat der Staatssekretär für Kolonien gemeinsam«nit dem Hohen Kommisffar eingehend die politische Lage Palästinas geprüft, die, wie erwartet wird, durch den Bericht des Woodhead-KomiteeS noch weiter beleuchtet werden wird, der noch im Verlaufe dieses Monats erstattet werden wird. Jerusalem , 18. Oktober. Für Reisen nach dem benachbarte«« Transjordanien ist der Bisumszwang eingeführt worden. DaS Bisuin muß mindestens sechs Wochen vor dem Grenzübertritt beantragt werden. Man vermutet, daß damit ein schnelles Entkommen politischer Flüchtlinge auf legalem Wege erschwert werden soll.— DaS Militärgericht hatdrei Araber, die bei den« Zusammenstoß unweit voi« Ramallah gefangen genominen worden«varen, z u n« Tode iverurteilt.
S üßzügige WirtschaftSmaßnahmen. Wir haben on einigemal gesagt, daß wir die Erregung deS tschechischen Volkes voll begreifen, aber das Unglück darf ein Volk nicht kleinlich finden und man muß den Mnt haben, den« Bolle zu sagen, welche Mittel notwendig sind, nrn wieder bessere Tage herbeizuführen. Der plamnäßige Ausbau der Wirtschaft ist vor allem noüvendig und dazu sind alle Staatsbürger ohne Unterschied der Nationalität bereit, ist auch die kleine deutsche Minderheit bereit, die nach dem Münchner Diktat in der Tschechoslowakischen Republik zurückgeblieben ist. In den« großen Anfbautoerk, welches der erste Schritt in eine bessere Zukunft sein muß, werden die demokratischen Deutschen dieses Landes, die an Fleiß und Begabung den« tschechischen Volk nicht nachstehen und die ihre Staatsgesinnung in den schwersten Tagen, die die Republik durchgemacht bat, unter Beweis gestellt haben, deS tschechischen Volkes wertvollste Mithelfer sein.
ItsUens Bilanz in Spanien Vorläufig 12.147 Mann Rom , 13. Oktober(Stefan!). Wie die italie nische Presse«neidet, sollen die Schiffe, welche die italienischen Freiwilligen aus Spanien zurückbefördern, von einer Abteilung der italienischen Kriegsflotte begleitet werden. Gleichzeitig wird die offizielle Berlnstliste der italienischen Freiwilligen-Formationen vom Begin«« des spanische» Bürgerkriegs bis zum 10. Oktober l. 3. bekanntgegeben. In dieser Zeit find in Spanien 227 Offiziere gefallen und 607 wurden verwundet. Air Legionären sind 2430 Mann gefallen und 8161 wurden verwundet. In Gefangenschaft gerieten drei Offiziere und 351 Mann. AuS Ursachen, die mit dem Dienst zusammenhän- gen, sind 278 Mann gestorben. Etwa 2000 Le-, gionäre haben so schwere Verwundungen erlitten, daß sie dauernd invalid, bleiben werden. Die Gesamtzahl der Verluste beträgt 12.147.
Berlin. (HavaS.) Der auf Grund der Münchener Abmachungen errichtete internattonale Ausschuß trat heute zi« einer Sitzung zusammen, ««ach welcher folgendes Konnnuniquk auSgegeben wurde: „Der internationale Ausschuß für die Regelung der sirdetendeutschen Frage trat heute nach- «uittngS zusammen. Er stellte fest, daß die endgültige Abgrenzung deS an Deutschland fallenden sudetendeutschen Gebietes auf der Grundlage der am 5. Oktober vom Ausschuß festgestellte» Linie erfolgen kann, und zwar mit den etwaigen A b ä n d e r n n g e n, die der Ausschuß nach den« Wortlaut deS Artikels 6 deS Münchener Abkommens Vorschlägen könnte. Unter diesen Umständen hat der internationale Ausschuß einstimmig beschlossen,daß von Volksabstimmun
gen abzu sehen sek. Der Ausschuß nahm Kenntnis von dem zwischen der deutschen und der tschechoslowakischen Regierung erzielten Einver- nehmeir darüber, die Arbeiten zur Berichtigung und endgültigen Festsetzung der Grenze auf der Grundlage der vorerwähnten Linie sofort aufzu- nehmen. Außerdem hat er von der Bildung deS in« Artikel 7 deS Münchener Abkommen - vorgesehenen deutsch -tschechoslowakischen Ausschusses Kenntnis genommen, der die Ausübung deS Option-rechte- regeln soll. Schließlich hat der internationale Ausschuß de« Bericht des wirtschaftlichen Unterausschusses ent- gegengenommen und mit Befriedigung die beachtenswerten Fortschritte vermerkt, die bei der Lösung der schwebenden Fragen ViS jetzt erzielt worden sind.
Zerfall der Volksfront Ein Beschluß der Radikalsozialisten
Paris . Der Vollzugsausschuß der Radikalen Partei nahm in der gestern abends stattgefundenen Sitzung eine Resolution an, in der konstatiert wird, daß die Kommunisten dadurch, daß sie in der vergangenen Woche sowohl gegei« die Außenpolitik der Regierung alö auch gegen die Erteilung der Vollmacht an die Regierung in Finanzangelegenheiten stimmten» bewußt und absichtlich die Solidarität der Volksfront verletzt haben, auf die gerade sie sich am meisten beriefen. Die Radikale Partei behält sich vor, auS diesem Verhalten der Kommunisten die weiteren Kon
sequenzen zu ziehen. ES scheint, baß die erste Folge dieser Entscheidung der Radikalen die praktische Trennung der Radikalen von den Kom- nniniste«« bei den Ergänzungswahlen eine- Drittels deS Senates(07 Senatoren), die am 23. Oktober stattfinden werden, sein wird. Der Vollzugsausschuß der Radikalen Partei verurteilte auch streng die politischen Methoden, die der ehemalige Ministerpräsident und Vorsitzende der Partei der demokratischen Bereinigung Flandin in der letzten Zeit angewendet hat. Spanien
wird nicht geteilt I Eins Erklärung dsl Vayos
Rumänien kauft Waffen In Italien Bukarest , 13. Oktober .(Stef.) Zwischen der rumänischen Regierung und einem italienischen Konsortium«ourde ein Abkommen über Waffenmrd Kriegsmaterial-Lieferungen im Gesamt-, «verte von 30 Millionen Lei für die rumänische Armee unterzeichnet.
Großes Agrarprogramm der USA Washington, 18. Oktober. Der Landwirtschaftsminister gab bekannt, daß das Agraramt ein Ricsenprogramm zum Verkauf überschüssiger landwirtschaftlicher Erzeugnisse an bedürftige Familien zu erheblich herabgesetzten Preise» erwäge. Das Programm will die Ueberschüffe an landwirtschaftlichen Erzeugnissen abbauen und dadurch die Lebensmittelpreise stützen. Die mit dem Verkauf der LebenSmittel zu billigen Preisen verknüpften Verluste will die Regierung tragen. Barcelona
, 12. Oktober .(HavaS.) Bei der Feier deS„Tages der spanischen Rasse" hielt der Außenminister deS republikanischm Spanien AlvarezdelBayo eine Rede, in welcher er hervorhob, daß, wenn jemand dav spanische Problein so unsinnig zu lösen wünsche wis das bei einige» der Fall ist, eS sehr unsinnig wäre,«nit der Einheit der Spanier zu rtech- Nei« und dabei daS Land z«« teilen. Ich bin überzeugt, daß jeder eine solche überwältigende Mehrheit um« Spaniern, sei es nun auf dem der Regierung treu gebliebene» Gebiet oder. auf dem von den Aufständischen besetzten Gebiet, finden würde» die geeint gegen jeden Versuch einer Teilung Spanien - auftreten würde. Seine Rede schloß dann der Minister mit den Worten:„Wir würden Verrat an allen
Spaniern üben, die für ein freies und von allen Eindringlingen befreites Spanien gefallen sind, wenn wir früher Frieden schließen würden, bevor nicht der letzte dieser Eindringlinge daS Gebiet Spaniens für immer verlaffen hat." Kleine Gefechte an der Ostfront Barcelona , 12. Oktober .(Ag. Esp.) Unsere Soldaten haben zwei feindliche Handstreiche auf Roca del Pitillo im Abschintt Llavorfie zurückae- schlagen. In der Ebrozone haben wir im Gegen» angriff die Ausläufer der Höhe 384 im Coll del Coso zurückerobert, dabei Gefangene gemacht und Kriegsmaterial erbeutet. Die Truppen der Invasion haben den ganzen Tag über diese Stellung angegriffen, wurden aber immer wieder zurückgeschlagen. Unsere Infanterie schoß ein italienisches Flugzeug ab, das unsere Linien mit Maschi« nengewehrfeuer belegt hatte.
Reichsdeutsche Offiziere In BrUnn Am Mittwoch erregte die Ankunst ztveier deutscher Militärautos, in denen reichsdeutsche Offiziere saßen, in Brünn die größte Aufmeä« samkeit. Vor dem Hotel„Slavia", wo die Autos anhielten, sammelte sich eine größere Menschenmenge an, die sich aber wieder verlief, als die deutschen Offiziere sich mit tschechoslowakische» Offizieren in den Speisesaal des Hotels begaben. Die deutschen Offiziere, die auch Fachleute der Wiener Staatsbahndirektion mitgebracht hallen, verhandelten mit den tschechoslowakischen Offizieren über die Verkehrsregelung auf der Eisenbahnstrecke Brünn—Lundenburg und über die Regelung des kleinen Grenzverkehrs, lieber die Behandlungen wurde kein amtlicher Bericht ausgegeben. Die reichsdeutschen Offiziere verließen Brünn Mittwoch abends.
Gegen unwahre Gerüchte Prag . Unverantwortliche Elemente verbreiten die durch nichts belegten Gerüchte, daß einige Orte, die von deutschen Truppen besetzt wurden, «vieder geräumt worden seien. Die Bevölkerung der betreffenden Orte hat, durch solche Gerüchte irregeführt, vielfach die Konsequenzen aus ihnen gezogen und schreitet mancherorts auch zu Gewalttaten. Die Okkupationsbehörden treffen in dieser Lage gegen die Verbreiter solcher Gerüchte scharfe Maßnahinen und drohen den Anstiftern von Unruhen mit strengen Strafen. So«varen z. B. im Ostrarier Gebiete unwahre Gerüchte über die Rückerstattung der von deutschen Truppen besetzte«« Ortschaft Schönbrunn verbreitet.
Meldung der Angestellten der Krankenver- sicherungSanstalten, di« daS besetzte Gebiet verlassen mußten. Die ZentralsozialversicherungS« anstatt gibt allen Angestellten der Krankenversicherungsanstalten, die bis zum 10. Oktober 1038 ihren Dienswrt im besetzten Gebiet verlaffen mußten, bekannt, daß sie sich bei den Be« zirkSkrankenversicherungSanstalten» beziehungsweise soweit eS sich um Angestellte von landwirtschaftlichen Krankenversicherungsanstalten handelt, bei den landwirtschaftlichen Krankenversicherungsanstalten, in deren Sprengel sie sich am 12. Oktober 1088 aufgehalten haben, melden mögen. Sie erhalten bei diesen Anstalten weitere Weisungen. Es ist daher überflüssig, daß die Angestellten in ihren Personalangelegenheiten bei der Zentralsozialversicherungsanstalt vorsprechen. Neuer Landespräsident der Slowakei . Durch ein Dekret des Innenministers des Landes Slo wakei vom 11. Oktober 1988 wurde der Oberrat der polittschen Verwaltung Dr. Julius Simko mit der zeitweiligen Leitung des Landesamtes für daS Land Slowakei betraut.
Bei der britischen Kronkolonie
Bomben auf Barcelona Barcelona , 13. Oktober .(Reuter.) Heute Um 11 Uhr vormittags warfen Francoflugzeuge ungefähr 40 Bomben auf Barcelona ab. Dabet wurde der britische Dampfer„Stancrost" beschädigt, der nachmittags sank. Negrln appelliert an die Welt B a rc e l o n a, 13. Oktober .(HavaS.) Ain Freitag, den 14. d. M., wird Ministerpräsident Regrin eine Rundfunkansprache an die gimze Welt halten. Im Anschluß an die(Hebe wird der Text in stanzösischer, deutscher, italienischer und portugiesischer Sprache übertrugen werden.
140.000 K« täglich für die Britische Legion London, 13. Oktober. Der mit der Füh- rnng der Abteilung der Britischen Legion, die für die Tschechoslowakei bestimmt ist, betraute Major Sir Francis Fetherstone-Godley wird heute eine Unterredung mit Außenminister Lord Halifax haben. Die in London vorliegenden Meldung;» Mine» ein« Abstimmung für nicht besonders wahrscheinlich zu halten. Die Kosten für die Erhaltiliig der 1200 Mann starten Trupp« betrügt dem„Daily Telegraph " zufolge, etwa 1000 Pftmd täglich.
General Miaja von Mexiko ausgezeichnet. Bei der feierlichen Uebergabe des mexikanische«! Militärverdienstordens erster Klaffe an General Miaja sagte der Botschafter Mexikos , Oberst Tejeda:„Ich bin glücklich, mein General, an Ihre Brust das Zeichen des Verdienstes heften zu können, das Präsident Cardenas Ihnen gewidmet hat. Er will damit seine und unseres ganzen Bolles Bewunderung und herzliche Zuneigung für den tapferen Verteidiger von Madrid bekunden, den Mann, der für Spanien und im Dienste einer weltumfaffenden Idee kämpft gegen Soldaten— oder bester gesagt gegen Männer—, die ihren Schwur und ihre Pflicht verleugnend, Krieg gegen ihr eigenes Volk führen, zusammen mit jenen, die die Souveränität Spaniens angreife»!"
Japaner landen Trupp«» In SUdchlna Hongkong.(Reuter.) Mittwoch und heute brachten die Japaner unter dem Schutze von Kriegsschiffen ununterbrochen Truppen und Kriegsmaterial in der südchinesischen Bucht PiaS an Land. Die chinesischen Truppen leisteten überhaupt keinen Widerstand. ES wird angenommen, daß sie sich den Japanern erst weiter im Inneren deS Landes entgrgenstellrn werden und darum wird erwartet, daß eS in den nächsten Tagen zu Kämpfen kommen könnte. Die erste große Schlacht dürfte wahrscheinlich in der Umgebung der Stadt Waitschau geschlagen werden, wo bedeutende chi- nesische Streitkräfte konzentriert sind und das Terrain zahlreiche natürliche BerteidigungSmittel, z. B. Sern und ausgedehnte Hügel darbietrt. Die Stadt Waitschau und die umliegenden Ortschaften wurden heute von mehr als 100 japanischen Flug- zeuge» bombardiert, die einen Anflug auf daganze südliche Gebiet der Provinz Awantung unternahmen. Washington.(HavaS.) Der amerikanische Botschafter in Tokio übermittelte nach Washing ton eine japanische Note, in«velcher die amerika nische Regierung von der Ausschiffung japanischer Truppen in Südchina verständigt wird. Amerikanische diplomatische Stellen bemerken, daß die britischen Jntereffen in diesem Gebiet weit größer und direkter bedroht sind als die amerika nischen Jntereffen. Es liege demnach an der Energie Großbritanniens , über irgendwelche Aktionen neben einer diplomatischen Aktion zu entscheiden. Es wird daran erinnert, daß Staatssekretär Hüll einige Male erklärt hat, daß er die amerikanischen Jntereffen wahren werde und daß er sich bisher immer dagegen ausgesprochen hat, die amerikanische Fahne vor den militärischen Ambitionen zu senken. Dieselben Kreise verweisen ferner darauf, daß diesmal die Interessen der Bereinigten Staaten, Englands und Frankreichs der gleichen Bedrohung ausgesetzt sind nnd daß demnach irgend eine gemeinsame oder wenigsten- parallele Aktion nahe liegt. ES«vird der Wunsch ausgesprochen, daß sich die Lage In Europa ehestens, stabilisiere, damit die französische und die britische Regierung ihre Aufmerksamkeit den fragen im Femen Osten widmen können. Sobald )aS Staatsdepartement die Prüfung der japanischen Note beendet haben«vird, werden diplomatische Beratungen zwischen den drei Großmächten ausgenommen werden.