Rr. 242 Freitag, 14. Oktober 1038 Sette 8 Was schreibt die tschechische Presse? Hat es ein Mann verschuldet? In derPkttomnost" veröffentlicht einer der führenden tschechischen Journalisten, Fer­ dinand Peroutka  , einen interessanten, aufklärendvn und nützlichen Artikel unter dem Titel:Hat r» ein Mann verschuldet?" Er untersucht darin die Politik deS abgetretenen Staatspräsidenten Dr. Beneö. Wir heben au» dem Artikel die entscheidenden Stellen hervor. Peroutka   sagt: Co ist wahr, daß Dr. Beneö bei uns der sicht­barste Vertreter der sogenannten westlichen Orien­tierung gewesen ist, und daß diese Orientierung sich in kritischer Zeit nicht bewährt hat. Wenn man die Schuld für diese westliche Orientierung auf ihn allein abwälzt, weicht man von der Wahrheit ab. Et war die» im großen und ganzen die Orientie­rung der gesamten Nation, nicht erst in den letzten zwanzig Fahren, sondern im ganzen letzten Jahr­hundert gewachsen. Nicht nur ein Mann hat sich ver­lassen, sondern alle. Unsere Crwecker, die Gene­ration unserer Crwecker alle haben sich auf Frankreich   verlassen und es geliebt. Unsere natio­nalen Gräber sind angesilllt mit Männern, welche von Herzen den Westen geliebt haben und mit ihm gemeinsam allen Gegnern trotzen wollten. Seien wir nur aufrichtig: wie lange hat man in dieser Nation schon Vive la France gerufen! Man hat so gerufen und so gedacht, früher, al» irgendeiner von uni ge­boren wurde, die wir jetzt leben... Fm übrigen reden wir nicht von Staatsmän­nern, sondern vom Volke. Stellen wir unS vor, daß bei uns damals(Peroutka   meint 1918) irgend jemand aufgetreten wäre und empfohlen hätte, wir sollten statt mit dein siegreiche» Frankreich   mit dem besiegten Deutschland   ein Bündnis abschließen. So­weit wir ehrlich bleiben wollen, müssen wir zugeben, daß er nicht begriffen und von allen Leuten und allen, die damals mit Wort oder Schrift gewirkt haben, verflucht worden wäre. Es war das ganz ein­fach eine gefühlsmäßige Unmöglichkeit, über welche niemand hinwegkommen konnte. Wenn Masaryk   und Beneö die auswärtige Politik de» selbständigen Staate» im Zeichen de» Bunde  » mit dem Westen eingeleitet haben, taten sie da» in vollkommener lltbereinstimmung mit den Gefühlen der Nation... Wa» in den späteren Jahren kam, kann man nun, da wir da» Ergebnis kennen, eine Sammlung der versäumten Gelegenheiten nennen. Die Mehr­zahl von ihnen versäumte unsere Politik wiederum mit der lebendigen Zustimmung der Nation. Im Fahre 1999, da die Verfassung geschaffen wurde, war vielleicht die Gelegenheit, sich um die Gewin­nung der Zustimmung unserer Deutschen   zur Exi­stenz diese» Staate» zu bemühen. Ich glaube nicht, baß damit alle» abgewendet worden wäre, wa» später gekommen ist und daß bei un» nicht Deutsche  entstanden wären, welche die Sehnsucht hatten, Heil Hitler zu rufen. Aber der Ansturm hätte gelinder sein können. E» ist genügend bekannt, daß unsere öffentliche Meinung gegen eine solche Regelung der Verfassung stand. Im Jahre 1919 war vielleicht auch die Mög­lichkeit, ein andere» Verhältnis zu Polen   zu fin­den, al» e» dasjenige war» welche» Ende Septem­ber de» heurigen Jechre» in dem für un» schwersten Augenblick in einem polnischen Ultimatum gipfelte. Er war da» der Augenblick de» Kampfe» um Teschen  . Wenn un» noch irgendein Sinn für Ge« rechtigkeit übrig geblieben ist, müssen wir anerken­nen, daß e» gerade Dr. Beneö war, welcher damals eine» guten Verhältnisse» zu Polen   beinahe feine ganze politische Karriere geopfert, indem er ein Kompromiß empfohlen hat. Wer weder er noch iemand au» dem Volke wollte damals den einzigen Preis zahlen, welcher wohl notwendig gewesen wäre, um ein gute» Verhältnis zu Polen   zu erreichen: da» ganze Teschener Land ,.. Da» Bündnis mit Frankreich   lösen hätte im Grunde genommen bedeutet, sich Deutschland   auf Gnade und Ungnade zu ergeben uiw auf seine Groß­mut vertrauen. Der Revision der Grenzen wären wir nicht einmal in diesem Falle entgangen, denn Deutschland   ist von einer pangermanistischen Par­tei beherrscht, welche die Vereinigung aller Deut­ schen   in einem Staat im Programm hat. Allerdings, die Gewalt der Ereignisse wäre nicht so scharf ge­wesen, e» wäre nicht zurSchafsimg einer Atmosphäre gekommen, in welcher man unter dem Druck von Ultimaten und der Mobilisierung gehandelt hätte, die Verhandlungen wären normaler und die Opfer kleiner gewesen, obwohl die Opfer unausweichlich waren. Es ist ein Unterschied, etwa» im normalen diplomatischen Verhältnis oder in einem fast krieg»« mäßigen Zustand zu verhandeln, in dem e» sich ge­zeigt hat, daß eine Front tielweise nicht fungiert." Zum Schluß de» Artikels kommt Peroutka   noch einmal auf die Person de» Dr. Beneö zurück. Er sagt: ,,E» ist tvahr, daß er sich in Frankreich   geirrt hat. Aber gleichfalls ist es wahr, daß sich in ihm fast die ganze Nation geirrt hat und hauptsächlich, daß sich wähl Frankreich   selbst in sich geirrt hat. ES scheint, daß sich dieses Land seiner Schwäche zur eigenen Neberraschung erst im letzten entscheidenden Augeichlick bewußt geworden ist. Denn sonst wäre sein Handeln völlig unentschuldbar. Frankreich   war «S, da», indem«S un» mit voller Absicht an sich fesselte, verhindert hat, daß wir zu einem besseren Verhältnis zu Deutschland   gelangten. Anfang Sep­tember hat Präsident Beneö, durch verschiedene Er­scheinungen in Frankreich   beunruhigt, die sran- göstsche Regierung energisch aufgefordert, sie möge ihm ihre Politik unS gegenüber klar auseinander« sehen'? er fügte hinzu, daß sich die Tschechoslowakei  auch anders orientieren könnte. Ich weiß nicht, wie Man den Umstand beurtellen soll, daß ihm auS Frankreich   noch damals die Versicherung wurde, die Tschcchoslotvakei möge mit der französischen   Hilfe tcechnen. Damit hat Frankreich  ' verhindert, daß wir unS mit unserem Nachbar auszugleichen versuchten, c» hat im» daran gehindert und un» dann kurz darauf mitgeteilt, wir möchten mit seiner Hilfe nicht rechnen. Darin konnte keine Absicht sein, da» war ein Versagen der Nerven, da» Frankreich   selbst nicht vorauSgesehen hat und da» auch bei un» niemand vorauSsehen konnte. Diese Dinge wird man noch öfter» analysieren. Mer schon bei Anbeginn dieser Analyse mögen wir unS bestreben, gerecht zu sein, und nicht die gemein­same europäische   Schuld auf da» Haupt«ine» Man­ ne  » abzuwälzen. Er war der Ausdruck seiner Zeit. Wenn e» wahr wäre, daß er versagt hat, hat er mit dieser ganzen Zeit versagt. Niemand, glaube ich, konnte ein so große» Versagen voraussehen, daß er darin den Verlust der Großmachtstellung Frank­ reich  - und die schwer« Bedrohung de» britischen Imperium» eingeschloffen hätte. E» war vielleicht vorauSzusehen, daß un» die westlichen Demokratien schließlich zu opfern bereit waren. Aber niemand konnte vorauSsehen, daß sie auch sich selbst opfern würden. Da» ist mehr al» ein politische» Ereigni», da» ist eine Katastrophe." Das Verhältnis zu Deutschland  In denNärodni Listy" spricht sich Abgeord­neter Jaromir Spaöek für die Verbesserung der Beziehungen zu Deutschland au». Er sagt: Die Vor­aussetzung für«ine gute Innenpolitikist rin dau­ernd gute» international-wirtschaftliche» Verhält« ni» unser«» Staate» zum mächtigsten Nachbarn, des« sen guten Willen wir früher nicht rechtzeitig gewin­nen konnten, aber ohne welche wir keine erträgliche Gegenwart und Zukunft haben können. ES ist not­wendig, die» offen und ehrlich in unseren Reihen und nach außen hin zu sagen. Die Grundlage unserer Zukunft muß Wahrheit und Wirllichkeit sein, im Verhältnis zu Deutschland   also unsere geographische Situation, die geopolitischen Bedingungen unserer staatlich-nationalen Existenz, denen schon seit den Zeiten de» hl. Denzel auch unsere Vorfahren Rech­nung tragen mußten." Die Zukunft unserer Armee Wa» weiter mit unserer Armee? Diese Frage stellt in der.^idovö Novinh" der bekannte Militär­schriftsteller Stanislav Pester. Er meint dazu: Eine» ist sicher und davon müssen wir al- von einer unveränderlichen Tatsache auSgehen.. Unsere Armee kann nicht mehr gegen Deutschland   gebraucht werden, mit dem wir nach dem durchgesührten Selbstbestimmung-recht der Sudetendeutschen   viel­leicht keine strittigen Probleme mehr haben werden. Sobald die Fragen der polnischen und magyarischen Minderheiten gelöst sein werden, werden wir auch mit Polen   und Magyaren keinen Streit haben. Die Großmächte werden angeblich unsere Neutralität sichern, wie sie die» mit Belgien   getan haben. Aber Belgien   unterhält trotzdem eine Armee. Aehnlich auch Dänemark   und die Schweiz  . E» handelt sich da um «ine Armee zur Sicherung der Neutralität und nicht um Kräfte, welche in irgend«inen Kriegsblock ein­gegliedert würden. Wir bezweifeln, daß mit der Ab- tretung unseres Minderheitengebiet» an Deutschland  , Polen   und Magyarien der europäische   Krieg auf lange Jahre verscheucht wäre. Wenn es in abseh-, barer Zeit zu irgend einer europäischen   Konflagra­tion käme, wird e» notwendig sein, mit allen Mit­teln zu verhindern, daß wir in sie hinekngezogen werden und daß unser Gebiet zum Kriegsschauplatz der sich bekämpfenden Block» gemacht werde." Die Staatsbahndirektion in Prag   teilt mit: Beginnend mit dem 18. Oktober fahren täglich di« regelmäßigen Eilzüge Nr. 26 und 23 von Prag  Denis-Bahnhof nach Königgräh. Abfahrt von Prag  um 19.40, von Vhsoiany um 19.80, von Lysa n. L. um 20.20, Nymburk   20.85, Podöbrady 20.44, Vellh Osek 21.00, Chlumee n. Gibt 21.22 und An­kunft in Königgräh um 21.45 Uhr, Rückfahrt von Königgräh um 6.85 früh, Chlumec n. Cidl. 7.00, Velky Osek 7.28, Podöbrady 7.88, Nymburk   7.47, Lysä n. L. 8.80, Vhsoöany 8.87, Ankunft in Prag  DeniS-Bahnhof um 8.45 Uhr. Beginnend mit dem 14. Oktober fahren täglich die regelmäßigen Personenzüge Nr. 812 auf der Strecke Prag   Denis-BahnhofKöniggrätz  , Abfahrt von Prag   um 12.11, Ankunft in Königgräh um 15.88, Zug Rr. 818 von Königgrätz   nach Prag  Denis-Bahnhof, Wfahrt von Königgrätz   um 12.56 und Ankunft in Prag   Denis-Bahnhof um 16.24 Uhr; ferner fährt der Personenzug Nr. 1210 Prag  Denis-BahnhofJglau über Lysa n. L., Velkts Osek, Kolin, Wfahrt Prag   Denir-Bahnhof um 8.56 und Ankunft in Jglau um 14.02, der Personenzug Nr. 1209 JglauPrag   Denir-Bahnhof über Kolin, Velkh Osek, Lysä n. L., Abfahrt in Jglau um 15.40 und Ankunft m Prag   DeniS-Bahnhof 20.48. Die Züge Nr. 812, 818, 1210 und 1209 halten in alle» Stationen und Haltestellen. Auf der Strecke Prag   WilsonbahnhofBöhm.« Bttdwei» werden ab 14. Oktober täglich bi» auf Widerruf folgende Züge verkehren: Der Personen­zug Nr. 904, Wfahrt Prag   Wilsonbahnhof um 10.15. Ankunft Bohm.-Budwei» um 16.10 Uhr. In umgekehrter Richtung der Personenzug Nr. 905. Ab­fahrt in Böhm.-BudweiS   um 18.45, Ankunft Prag  , Wilsonbahnhof 19.15 Ubr. Beide Züge halten In i allen Stationen und Haltestellen. Pllsen, 13. Oktober. Durch die Okkupation-« Arbeitslosigkeit und Arbeitslager Mit diesem Thema befaßt sich an leitender Stelle da»Ceskö Slovo": Es schreibt: Die Hoffnungen auf den allmählichen Mbau der Arbeitslosigkeit sind definitiv geschwunden. Dem­gegenüber ist«» sicher, daß in absehbarer Zeit die Arbeitslosigkeit Wachfen wird. Schon jetzt ist der An­blick de» Arbeitsmarkte  - kein rosiger. Zum üblichen herbsllichen Rückgang der Beschäftigung kommen ganz besondere Momente hinzu. Di« Zahl der Arbeit»losen wächst und wird wachsen. In einigen Zweigen vor­übergehend, in einigen für längere Zeit. Je nach­dem, oh die betreffende Branche für den Jnlandkon« sum oder für di« Ausfuhr arbeitet, ob sie au» hei­mischen oder au» ausländischen Rohstoffen erzeugt. E» ist wahr, daß sich«in« große Fülle öffentlicher Arbeiten, Arbeiten zum Zwecke de» wirtschaftlichen und technischen Aufbau«» de» übrig bleibenden Staatsgebiete» ergeben wird. Eisenbahnen, Straßen, Wafferwege, Erschließung neuer Bergwerke, Bauten usw. Da» sind aber alle» Arbeiten, welche im Vor­anschlag unsere» staatlichen Leben» nicht enthalten war««:. Wenn sie warten sollten, bi» wir sie auf übli­chem Wege, da» heißt auf Grundlage eine» norma­len Voranschlag» werden durchführen können, wür­den wir sie niemal» vollführen." Deswegen sind nach der Ansicht de» Verfasser» Arbeitslager notwendig. Wir sind un» bewußt", so wird weiter gesagt,daß man mit den Arbeitslagern nicht alle Probleme löst". Man kann nicht die Angehörigen aller Berufe in den Arbeitslagern beschäftigen. E» gibt Arbeiter, von denen da» Schicksal unserer OualitätSerzeugung abhängt, mit der wir auf den Weltmarkt müssen. Auch da» Problem der unbeschäftigten Intelligenz ist durch Arbeitslager nicht zu lösen. Immerhin wer­den auf einem gewissen Abschnitt de» Arbeitsmarkt» di« Arbeitslager eine Erleichterung fein, im übrigen muß aber die ganze Nation ein Arbeitslager sein." NgesneuigLeitek Lieh selber treu bleiben Viel, unfaßbar viel ist in den letzten Wochen und Tagen wankend geworden. BI» in die Grund­festen wurde erschüttert, was wir al» unseren Bau betrachten durften. Und damit hat nicht nur AeußereS sich verschoben, sondern auch und gerade tief in un» drin klassen jetzt Risse, stehen Wun­den offen, die sich so bald nicht schließen werden. Irgendetwas von unserer seelischen Gesundheit ist verloren gegangen und wie Kranke beginnen inanche, an sich selber zu mäkeln. Bei vielen ist so etwa» wie eine Sucht nach allgemeiner Revision deS früheren Lebensweges auSgebrochen, und Versuche zeigen sich, UeberkommeneS über Bord werfen, als richtig Erkanntes zu nullifizieren, als ob alles falsch gewesen wäre und als ob man nun auch von innen her völlig neu beginnen müßte. Gerade solcher Versuch aber vermag sehr viel zur Verwirrung des Einzelnen beizutragen, ihm den schweren Lebenskampf, der uns nun bevor­steht, noch schwieriger zu gestalten. Gewiß ist'» jetzt noch weniger leicht als sonst, in sich selber Hineinzuhören und gewissermaßen bei sich felber inwendig Ordnung zu machen zu viel Lebens« not, zu viel Kümmernis um das Heute und Mor­gen ist unS erwachsen. Aber daß cS schwierig ist, will sicherlich nicht besagen, daß eS nicht dennoch und nicht erst recht notwendig sei. Je toller äußere Umstände unS um soziales, familiäres, existenzielle» Gleichgewicht gebracht haben, desto dringlicher wäre eS, unser inneres Gleichgewicht wieder herzustellen. Wenn wir der Weisheit Goe­thes vertrauen, müssen wir uns sagen, daß eS ztvecklos wäre, wenn wir uns nun sozusagen in­nerlich umzulrempeln i rsuchen wollten. In Tinte, in der sich auch Lititz   und Dobrzan   bei Pilsen  auf der Strecke PissenEisenstein befinden, wurde der Zugsverkehr über Lititz und Dobrzan   unter­brochen. Die Staattbahndirektion in Pissen hat heute eine Kundmachung erlassen, derzufolge sie am 12. Oktober den Betrieb auf einer neuen Straßen­autobuslinie der Staatsbahnen von Pissen über Nebilovy nach Pieitice eröffnet hat. Die Autobusse dieser Linie haben in Pkeötice zum größten Teile Anschluß an die Züge der Strecke KlattauPkeö- ticeEhlumiany und an die Autobusse der Linie PkeöticeMerkllnStaükov. Ab SamStag, den 15. Oktober, wird ein neue» PersonenzugLpaar über Kolin, Deutschbrod  , Tiönov und Brünn   nach Mähren   und in die Slowakei   ver­kehren. Der direkte Personenzug Nr. 804 von Prag   nach Preßburg   fährt von Prag  . Masaryk« Bahnhof, um 7 Uhr 10 Minuten ab und kommt in Preßburg   um 0.80 Uhr an. Zurück von Preßburg  fährt der Zug Nr. 801 M um 8.10 Uhr ab und kommt in Prag  , Masaryk-Bahnhof, um 1.20 Uhr an. Der direkte Personenzug Nr. 404 M Prag, Masaryk-BahnhofPrerau fährt von Prag   um 15.20 Uhr ab und kommt in Prerau um 8.20 Uhr an. Rückfahrt von Prerau mit dem Zug Nr. 407 M um 22.80 Uhr, Ankunft in Prag  , Masarykbahnhof, um 10.45 Uhr. Beginnend mit dun gleichen Tag«' wird der Personen-Lokalverkehr auf der Strecke Prag  Kolin geregelt. Den Reisenden wird empfohlen, sich auf den Bahnhöfen zu informieren, wo bei den Per« fonenkaffen die Abfahrtszeiten aller Züge affichiert find. Beginnend mit 15. Oktober werden die An- fchlüff« in Beneschau   bei Prag  Olbramovice und in Täbor an und von den neu eingeführten Per« sonenzügen Nr. 904 und 905 aus der Strecke Prag  BefeliMezimosti geregelt. Nähere Informatio­nen erteilen den Reisenden die Bahnämter. Dichtung und Wahrheit" steht das wohl ewig gültige Wort:Der Mensch mag sich wenden, wohin er will, er mag unternehmen, was eS auch sei, stets wird er aus jenen Weg wieder zurückkeh­ren, den ihm die Natur einmal vorgezeichnet hat." Suchen wir also nicht, unserer Natur zu entrin­nen, sondern versuchen wir nur, die Bewältigung neuer Aufgaben in Einklang mit unserem Wesen zu bringen I Noch keine Entscheidung über das Optionsrecht DaS Innenministerium teilt amtlich mit: Einige Blätter veröffentlichten die Nachricht, dass daS tschechoslowakische Innenministerium die Ansicht vertrete, dass sich da» Recht zu optieren, nur auf T s ch e ch e n, die in dem deutschen   besetz­ten Erbiet leben und auf Deutsche   beziehe, die be­reit» f r ü h e r im gegenwärtigen Gebiet der Re­ publik   ansässig waren. Dazu wird amtlich mitge. teilt» dass darüber, wer ein Option-recht infolge territorialen Veränderungen besitzen wird, nicht da» Innenministerium, sondern die zuständigen internationalen Faktorrn entscheiden. Diese haben bisher keine Entscheidung getroffen und darum konnte auch da» Innenmini­sterium eine derartige Ansicht nicht vertreten. Zehn Tote bei einem Autounglück Wien  , 13. Oktober. Ein mit 29 Personen besetzter Lastkraftwagen raste infolge Berfagen der Bremsen in Felsenberg(Niederdonau) in einer Kurve gegen eine Mauer und stürzt« um. Zehn der Insassen Ivurden getötet. Die Uebrigcn trugen schwere Verletzungen davon. TranSportgebühren nach dem Tarifweg. DaS Presscreferat des Eiseichahnministeriums teilt mit: Durch die Besetzung eines Teiles des Gebietes der Tschechoflowakischen Republik sind einige Durchgangsstrecken der Staatsbahnen un« terbrochen worden, weshalb die Sendungen über andere Wege geleitet werden müssen. Das Eisen« bahnministcrium hat festgesetzt, daß die Trans­portgebühren einstweilen nach dem Tarif» weg berechnet werden, und zwar auch dann, tvenn die Beförderung über die unterbrochenen Abschnitte auf einem Hilföwcge oder durch andere Verkehrsmittel der tschechoslowakischen Sfaats« bahnen vovgenommen wird. Generalrazzia in Sofia  . Einem amtlichcir Kommunique zufolge wurden Donnerstag auf Beschluß des Ministerrates HauSdurchfuchungen in der bulgarischen Hauptstadt vorgcnommen. Die Polizeibehörde» haben in Begleitung von Mili­tärpatrouillen nachgcforscht, ob sich in der Stadt nicht Persönlichkeiten verbergen, denen der Auf­enthalt verboten ist. Der Straßenverkehr war infolge dieser Maßnahme, soweit ec nicht dem Transport von Lebensmitteln und anderen drin­genden Bedürfnissen dient, eingestellt. Sin Abenteurer. Der französische   Aben­teurer Bernardi Sigoyer, der vor einem Jahre der Beteiligung an der Verschleppung des ameri­ kanischen   Tschechoslowaken Rychnovskh angeklagt worden war, hatte sich Dienstag wegen eine» anderen Vergehens zu verantworten. Bei der Ueberführung vom Gericht in die Anstalt für Geisteskranke, in die er vor einigen Monaten zur Beobachtung eingeliefert wurde, gelang e» ihm, zu entfliehen. Unruhen in Lemberg  . Die Polnische Tele« graphenagcntur meldet: Infolge des antipol« nifchen Standpunktes, den in dem polnisch-tsche-' chischen Konfliktsfall« die Schüler des griechisch- katholifchen Seminars in Lemberg   eingenommen haben, kam cs gestern abends vor dieser Anstalt zu blutigen Zusannnenstößen, wobei«ine Person getötet und mehrere verwundet wurden. Ein Oelbehälter brennt. Zu der Meldung über die Explosion eines Petroleumbehälters in Linden  (New Jersey  ) wird ergänzend berichtet, daß 1500 Feuerwehrleute zur Bekämpfung des riesigen PctroleumbrandcS eingesetzt sind, daS nach der geftrigen Explosion eines Behälters aus einem Gebiet im Ausmaß von acht Acres eine Hölle gemacht hat. 25.000 Zuschauer verfolgen das Feuer, dessen Flammen aus 15 Behältern bis 00 Metern Höhe emporschlagen. Der Schaden Wird auf mehr als eine Million Dollar geschäht. Eine Granate entdeckt Gold. Wie ein Kor­respondent deS Blattes  Asahi Shimbun" aus Muiang meldet, haben japanische Truppen bei dec Verfolgung einer chinesischen Abteilung im Wangitanggebirge, etwa 20 Kilometer südwest­lich von Vangshin eigenartige Gesteinsbrocken ge­funden, die von einer chinesischen Granate aus den Felsen herausgesprengt worden waren. Unter den Japanern befand sich ein Geologe von der meiallurgischen Abteilung der Universität Fu­kuoka, der einen beträchtlichen Goldgehalt der Gesteinsbrocken festgestellt hat. Es stellte sich her­aus, daß das chinesische Geschoß zur Entdeckung eine» Golderzlagers geführt hatte. Einige Ge­steinsbrocken wurden auf dem Luftwege nach Fu­ kuoka   zwecks Analyse geschickt.» Da» Wetter. An der Vorderseite eines ausge­dehnten ozeanischen Tiefdruckgebiete», dessen Zen­trum Donnerstag nachmittag südlich von Island   log, strömt dem Festland erneut wärmere Lust zu. Der Himniel ist hier halbheiter bis vortvieqend bewölkt, stellenweise fällt Regen oder Sprühregen bei Tem­peraturen von 15 bis 17 Grad. Wahrscheinliche» Wetter Freitag: In der Westhälfie de» Staate» ziemlich bi» wechselnd bewölkt mit Neigung zu Re­genfällen. Temperaturen zwischen 10 bi» 15 Grad, auffrischender West- bi» Südwestwind, in der Slo­ wakei   und in Karpathorußland vorläufig noch. An­dauern deS ziemlich günstigen Wettert Neue zage