Rr. 242Freitag, 14. Oktober 1038Sette 8Was schreibt die tschechische Presse?Hat es ein Mann verschuldet?In der„Pkttomnost" veröffentlicht einer der führenden tschechischen Journalisten, Ferdinand Peroutka, einen interessanten, aufklärendvn und nützlichen Artikel unter dem Titel:„Hatr» ein Mann verschuldet?" Er untersucht darin die Politik deS abgetretenen StaatspräsidentenDr. Beneö. Wir heben au» dem Artikel die entscheidenden Stellen hervor. Peroutka sagt:„Co ist wahr, daß Dr. Beneö bei uns der sichtbarste Vertreter der sogenannten westlichen Orientierung gewesen ist, und daß diese Orientierung sichin kritischer Zeit nicht bewährt hat. Wenn man dieSchuld für diese westliche Orientierung auf ihnallein abwälzt, weicht man von der Wahrheit ab.Et war die» im großen und ganzen die Orientierung der gesamten Nation, nicht erst in den letztenzwanzig Fahren, sondern im ganzen letzten Jahrhundert gewachsen. Nicht nur ein Mann hat sich verlassen, sondern alle. Unsere Crwecker, die Generation unserer Crwecker— alle haben sich aufFrankreich verlassen und es geliebt. Unsere nationalen Gräber sind angesilllt mit Männern, welchevon Herzen den Westen geliebt haben und mit ihmgemeinsam allen Gegnern trotzen wollten. Seien wirnur aufrichtig: wie lange hat man in dieser Nationschon Vive la France gerufen! Man hat so gerufenund so gedacht, früher, al» irgendeiner von uni geboren wurde, die wir jetzt leben...Fm übrigen reden wir nicht von Staatsmännern, sondern vom Volke. Stellen wir unS vor, daßbei uns damals(Peroutka meint 1918) irgendjemand aufgetreten wäre und empfohlen hätte, wirsollten statt mit dein siegreiche» Frankreich mit dembesiegten Deutschland ein Bündnis abschließen. Soweit wir ehrlich bleiben wollen, müssen wir zugeben,daß er nicht begriffen und von allen Leuten undallen, die damals mit Wort oder Schrift gewirkthaben, verflucht worden wäre. Es war das ganz einfach eine gefühlsmäßige Unmöglichkeit, über welcheniemand hinwegkommen konnte. Wenn Masaryk undBeneö die auswärtige Politik de» selbständigenStaate» im Zeichen de» Bunde» mit dem Westeneingeleitet haben, taten sie da» in vollkommenerlltbereinstimmung mit den Gefühlen der Nation...Wa» in den späteren Jahren kam, kann mannun, da wir da» Ergebnis kennen, eine Sammlungder versäumten Gelegenheiten nennen. Die Mehrzahl von ihnen versäumte unsere Politik wiederummit der lebendigen Zustimmung der Nation. ImFahre 1999, da die Verfassung geschaffen wurde,war vielleicht die Gelegenheit, sich um die Gewinnung der Zustimmung unserer Deutschen zur Existenz diese» Staate» zu bemühen. Ich glaube nicht,baß damit alle» abgewendet worden wäre, wa»später gekommen ist und daß bei un» nicht Deutscheentstanden wären, welche die Sehnsucht hatten, HeilHitler zu rufen. Aber der Ansturm hätte gelindersein können. E» ist genügend bekannt, daß unsereöffentliche Meinung gegen eine solche Regelung derVerfassung stand.Im Jahre 1919 war vielleicht auch die Möglichkeit, ein andere» Verhältnis zu Polen zu finden, al» e» dasjenige war» welche» Ende September de» heurigen Jechre» in dem für un» schwerstenAugenblick in einem polnischen Ultimatum gipfelte.Er war da» der Augenblick de» Kampfe» umTeschen. Wenn un» noch irgendein Sinn für Ge«rechtigkeit übrig geblieben ist, müssen wir anerkennen, daß e» gerade Dr. Beneö war, welcher damalseine» guten Verhältnisse» zu Polen beinahe feineganze politische Karriere geopfert, indem er einKompromiß empfohlen hat. Wer weder er nochiemand au» dem Volke wollte damals den einzigenPreis zahlen, welcher wohl notwendig gewesen wäre,um ein gute» Verhältnis zu Polen zu erreichen: da»ganze Teschener Land ,..Da» Bündnis mit Frankreich lösen hätte imGrunde genommen bedeutet, sich Deutschland aufGnade und Ungnade zu ergeben uiw auf seine Großmut vertrauen. Der Revision der Grenzen wärenwir nicht einmal in diesem Falle entgangen, dennDeutschland ist von einer pangermanistischen Partei beherrscht, welche die Vereinigung aller Deutschen in einem Staat im Programm hat. Allerdings,die Gewalt der Ereignisse wäre nicht so scharf gewesen, e» wäre nicht zurSchafsimg einer Atmosphäregekommen, in welcher man unter dem Druck vonUltimaten und der Mobilisierung gehandelt hätte,die Verhandlungen wären normaler und die Opferkleiner gewesen, obwohl die Opfer unausweichlichwaren. Es ist ein Unterschied, etwa» im normalendiplomatischen Verhältnis oder in einem fast krieg»«mäßigen Zustand zu verhandeln, in dem e» sich gezeigt hat, daß eine Front tielweise nicht fungiert."Zum Schluß de» Artikels kommt Peroutka nocheinmal auf die Person de» Dr. Beneö zurück. Ersagt:,,E» ist tvahr, daß er sich in Frankreich geirrthat. Aber gleichfalls ist es wahr, daß sich in ihm fastdie ganze Nation geirrt hat und hauptsächlich, daßsich wähl Frankreich selbst in sich geirrt hat. ESscheint, daß sich dieses Land seiner Schwäche zureigenen Neberraschung erst im letzten entscheidendenAugeichlick bewußt geworden ist. Denn sonst wäresein Handeln völlig unentschuldbar. Frankreich war«S, da», indem«S un» mit voller Absicht an sichfesselte, verhindert hat, daß wir zu einem besserenVerhältnis zu Deutschland gelangten. Anfang September hat Präsident Beneö, durch verschiedene Erscheinungen in Frankreich beunruhigt, die sran-göstsche Regierung energisch aufgefordert, sie mögeihm ihre Politik unS gegenüber klar auseinander«sehen'? er fügte hinzu, daß sich die Tschechoslowakeiauch anders orientieren könnte. Ich weiß nicht, wieMan den Umstand beurtellen soll, daß ihm auSFrankreich noch damals die Versicherung wurde, dieTschcchoslotvakei möge mit der französischen Hilfetcechnen. Damit hat Frankreich' verhindert, daß wirunS mit unserem Nachbar auszugleichen versuchten,c» hat im» daran gehindert und un» dann kurzdarauf mitgeteilt, wir möchten mit seiner Hilfe nichtrechnen. Darin konnte keine Absicht sein, da» warein Versagen der Nerven, da» Frankreich selbst nichtvorauSgesehen hat und da» auch bei un» niemandvorauSsehen konnte.Diese Dinge wird man noch öfter» analysieren.Mer schon bei Anbeginn dieser Analyse mögen wirunS bestreben, gerecht zu sein, und nicht die gemeinsame europäische Schuld auf da» Haupt«ine» Manne» abzuwälzen. Er war der Ausdruck seiner Zeit.Wenn e» wahr wäre, daß er versagt hat, hat er mitdieser ganzen Zeit versagt. Niemand, glaube ich,konnte ein so große» Versagen voraussehen, daß erdarin den Verlust der Großmachtstellung Frankreich- und die schwer« Bedrohung de» britischenImperium» eingeschloffen hätte. E» war vielleichtvorauSzusehen, daß un» die westlichen Demokratienschließlich zu opfern bereit waren. Aber niemandkonnte vorauSsehen, daß sie auch sich selbst opfernwürden. Da» ist mehr al» ein politische» Ereigni»,da» ist eine Katastrophe."Das Verhältnis zu DeutschlandIn den„Närodni Listy" spricht sich Abgeordneter Jaromir Spaöek für die Verbesserung derBeziehungen zu Deutschland au». Er sagt: Die Voraussetzung für«ine gute Innenpolitik„ist rin dauernd gute» international-wirtschaftliche» Verhält«ni» unser«» Staate» zum mächtigsten Nachbarn, des«sen guten Willen wir früher nicht rechtzeitig gewinnen konnten, aber ohne welche wir keine erträglicheGegenwart und Zukunft haben können. ES ist notwendig, die» offen und ehrlich in unseren Reihen undnach außen hin zu sagen. Die Grundlage unsererZukunft muß Wahrheit und Wirllichkeit sein, imVerhältnis zu Deutschland also unsere geographischeSituation, die geopolitischen Bedingungen unsererstaatlich-nationalen Existenz, denen schon seit denZeiten de» hl. Denzel auch unsere Vorfahren Rechnung tragen mußten."Die Zukunft unserer ArmeeWa» weiter mit unserer Armee? Diese Fragestellt in der.^idovö Novinh" der bekannte Militärschriftsteller Stanislav Pester. Er meint dazu:„Eine» ist sicher und davon müssen wir al- voneiner unveränderlichen Tatsache auSgehen.. UnsereArmee kann nicht mehr gegen Deutschland gebrauchtwerden, mit dem wir nach dem durchgesührtenSelbstbestimmung-recht der Sudetendeutschen vielleicht keine strittigen Probleme mehr haben werden.Sobald die Fragen der polnischen und magyarischenMinderheiten gelöst sein werden, werden wir auchmit Polen und Magyaren keinen Streit haben. DieGroßmächte werden angeblich unsere Neutralitätsichern, wie sie die» mit Belgien getan haben. AberBelgien unterhält trotzdem eine Armee. Aehnlich auchDänemark und die Schweiz. E» handelt sich da um«ine Armee zur Sicherung der Neutralität und nichtum Kräfte, welche in irgend«inen Kriegsblock eingegliedert würden. Wir bezweifeln, daß mit der Ab-tretung unseres Minderheitengebiet» an Deutschland,Polen und Magyarien der europäische Krieg auflange Jahre verscheucht wäre. Wenn es in abseh-,barer Zeit zu irgend einer europäischen Konflagration käme, wird e» notwendig sein, mit allen Mitteln zu verhindern, daß wir in sie hinekngezogenwerden und daß unser Gebiet zum Kriegsschauplatzder sich bekämpfenden Block» gemacht werde."Die Staatsbahndirektion in Prag teilt mit:Beginnend mit dem 18. Oktober fahren täglichdi« regelmäßigen Eilzüge Nr. 26 und 23 von PragDenis-Bahnhof nach Königgräh. Abfahrt von Pragum 19.40, von Vhsoiany um 19.80, von Lysa n. L.um 20.20, Nymburk 20.85, Podöbrady 20.44,Vellh Osek 21.00, Chlumee n. Gibt 21.22 und Ankunft in Königgräh um 21.45 Uhr, Rückfahrt vonKöniggräh um 6.85 früh, Chlumec n. Cidl. 7.00,Velky Osek 7.28, Podöbrady 7.88, Nymburk 7.47,Lysä n. L. 8.80, Vhsoöany 8.87, Ankunft in PragDeniS-Bahnhof um 8.45 Uhr.Beginnend mit dem 14. Oktober fahren täglichdie regelmäßigen Personenzüge Nr. 812 auf derStrecke Prag Denis-Bahnhof—Königgrätz, Abfahrtvon Prag um 12.11, Ankunft in Königgräh um15.88, Zug Rr. 818 von Königgrätz nach PragDenis-Bahnhof, Wfahrt von Königgrätz um 12.56und Ankunft in Prag Denis-Bahnhof um 16.24Uhr; ferner fährt der Personenzug Nr. 1210 PragDenis-Bahnhof—Jglau über Lysa n. L., VelktsOsek, Kolin, Wfahrt Prag Denir-Bahnhof um 8.56und Ankunft in Jglau um 14.02, der PersonenzugNr. 1209 Jglau—Prag Denir-Bahnhof über Kolin,Velkh Osek, Lysä n. L., Abfahrt in Jglau um 15.40und Ankunft m Prag DeniS-Bahnhof 20.48. DieZüge Nr. 812, 818, 1210 und 1209 halten in alle»Stationen und Haltestellen.Auf der Strecke Prag Wilsonbahnhof—Böhm.«Bttdwei» werden ab 14. Oktober täglich bi» aufWiderruf folgende Züge verkehren: Der Personenzug Nr. 904, Wfahrt Prag Wilsonbahnhof um10.15. Ankunft Bohm.-Budwei» um 16.10 Uhr. Inumgekehrter Richtung der Personenzug Nr. 905. Abfahrt in Böhm.-BudweiS um 18.45, Ankunft Prag,Wilsonbahnhof 19.15 Ubr. Beide Züge halten Ini allen Stationen und Haltestellen.Pllsen, 13. Oktober. Durch die Okkupation-«Arbeitslosigkeit und ArbeitslagerMit diesem Thema befaßt sich an leitenderStelle da»„Ceskö Slovo": Es schreibt:„Die Hoffnungen auf den allmählichen Mbauder Arbeitslosigkeit sind definitiv geschwunden. Demgegenüber ist«» sicher, daß in absehbarer Zeit dieArbeitslosigkeit Wachfen wird. Schon jetzt ist der Anblick de» Arbeitsmarkte- kein rosiger. Zum üblichenherbsllichen Rückgang der Beschäftigung kommen ganzbesondere Momente hinzu. Di« Zahl der Arbeit»losenwächst und wird wachsen. In einigen Zweigen vorübergehend, in einigen für längere Zeit. Je nachdem, oh die betreffende Branche für den Jnlandkon«sum oder für di« Ausfuhr arbeitet, ob sie au» heimischen oder au» ausländischen Rohstoffen erzeugt.E» ist wahr, daß sich«in« große Fülle öffentlicherArbeiten, Arbeiten zum Zwecke de» wirtschaftlichenund technischen Aufbau«» de» übrig bleibendenStaatsgebiete» ergeben wird. Eisenbahnen, Straßen,Wafferwege, Erschließung neuer Bergwerke, Bautenusw. Da» sind aber alle» Arbeiten, welche im Voranschlag unsere» staatlichen Leben» nicht enthaltenwar««:. Wenn sie warten sollten, bi» wir sie auf üblichem Wege, da» heißt auf Grundlage eine» normalen Voranschlag» werden durchführen können, würden wir sie niemal» vollführen." Deswegen sind nachder Ansicht de» Verfasser» Arbeitslager notwendig.„Wir sind un» bewußt", so wird weiter gesagt,„daßman mit den Arbeitslagern nicht alle Problemelöst". Man kann nicht die Angehörigen aller Berufein den Arbeitslagern beschäftigen. E» gibt Arbeiter,von denen da» Schicksal unserer OualitätSerzeugungabhängt, mit der wir auf den Weltmarkt müssen.Auch da» Problem der unbeschäftigten Intelligenzist durch Arbeitslager nicht zu lösen. Immerhin werden auf einem gewissen Abschnitt de» Arbeitsmarkt»di« Arbeitslager eine Erleichterung fein, im übrigenmuß aber die ganze Nation ein Arbeitslager sein."NgesneuigLeitekLieh selber treu bleibenViel, unfaßbar viel ist in den letzten Wochenund Tagen wankend geworden. BI» in die Grundfesten wurde erschüttert, was wir al» unseren Baubetrachten durften. Und damit hat nicht nurAeußereS sich verschoben, sondern auch und geradetief in un» drin klassen jetzt Risse, stehen Wunden offen, die sich so bald nicht schließen werden.Irgendetwas von unserer seelischen Gesundheit istverloren gegangen— und wie Kranke beginneninanche, an sich selber zu mäkeln. Bei vielen ist soetwa» wie eine Sucht nach allgemeiner RevisiondeS früheren Lebensweges auSgebrochen, undVersuche zeigen sich, UeberkommeneS über Bordwerfen, als richtig Erkanntes zu nullifizieren, alsob alles falsch gewesen wäre und als ob man nunauch von innen her völlig neu beginnen müßte.Gerade solcher Versuch aber vermag sehr vielzur Verwirrung des Einzelnen beizutragen, ihmden schweren Lebenskampf, der uns nun bevorsteht, noch schwieriger zu gestalten. Gewiß ist'»jetzt noch weniger leicht als sonst, in sich selberHineinzuhören und gewissermaßen bei sich felberinwendig Ordnung zu machen— zu viel Lebens«not, zu viel Kümmernis um das Heute und Morgen ist unS erwachsen. Aber daß cS schwierig ist,will sicherlich nicht besagen, daß eS nicht dennochund nicht erst recht notwendig sei. Je tolleräußere Umstände unS um soziales, familiäres,existenzielle» Gleichgewicht gebracht haben, destodringlicher wäre eS, unser inneres Gleichgewichtwieder herzustellen. Wenn wir der Weisheit Goethes vertrauen, müssen wir uns sagen, daß eSztvecklos wäre, wenn wir uns nun sozusagen innerlich umzulrempeln i rsuchen wollten. InTinte, in der sich auch Lititz und Dobrzan bei Pilsenauf der Strecke Pissen—Eisenstein befinden, wurdeder Zugsverkehr über Lititz und Dobrzan unterbrochen. Die Staattbahndirektion in Pissen hatheute eine Kundmachung erlassen, derzufolge sie am12. Oktober den Betrieb auf einer neuen Straßenautobuslinie der Staatsbahnen von Pissen überNebilovy nach Pieitice eröffnet hat. Die Autobussedieser Linie haben in Pkeötice zum größten TeileAnschluß an die Züge der Strecke Klattau—Pkeö-tice—Ehlumiany und an die Autobusse der LiniePkeötice—Merklln—Staükov.Ab SamStag, den 15. Oktober, wird ein neue»PersonenzugLpaar über Kolin, Deutschbrod, Tiönovund Brünn nach Mähren und in die Slowakei verkehren. Der direkte Personenzug Nr. 804 vonPrag nach Preßburg fährt von Prag. Masaryk«Bahnhof, um 7 Uhr 10 Minuten ab und kommt inPreßburg um 0.80 Uhr an. Zurück von Preßburgfährt der Zug Nr. 801 M um 8.10 Uhr ab undkommt in Prag, Masaryk-Bahnhof, um 1.20 Uhran. Der direkte Personenzug Nr. 404 M Prag,Masaryk-Bahnhof—Prerau fährt von Prag um15.20 Uhr ab und kommt in Prerau um 8.20 Uhran. Rückfahrt von Prerau mit dem Zug Nr. 407 Mum 22.80 Uhr, Ankunft in Prag, Masarykbahnhof,um 10.45 Uhr.Beginnend mit dun gleichen Tag«' wird derPersonen-Lokalverkehr auf der Strecke Prag—Kolingeregelt. Den Reisenden wird empfohlen, sich aufden Bahnhöfen zu informieren, wo bei den Per«fonenkaffen die Abfahrtszeiten aller Züge affichiertfind. Beginnend mit 15. Oktober werden die An-fchlüff« in Beneschau bei Prag—Olbramovice undin Täbor an und von den neu eingeführten Per«sonenzügen Nr. 904 und 905 aus der Strecke Prag—Befeli—Mezimosti geregelt. Nähere Informationen erteilen den Reisenden die Bahnämter.„Dichtung und Wahrheit" steht das wohl ewiggültige Wort:„Der Mensch mag sich wenden,wohin er will, er mag unternehmen, was eS auchsei, stets wird er aus jenen Weg wieder zurückkehren, den ihm die Natur einmal vorgezeichnet hat."Suchen wir also nicht, unserer Natur zu entrinnen, sondern versuchen wir nur, die Bewältigungneuer Aufgaben in Einklang mit unserem Wesenzu bringen INoch keine Entscheidungüber das OptionsrechtDaS Innenministerium teilt amtlich mit:Einige Blätter veröffentlichten die Nachricht,dass daS tschechoslowakische Innenministerium dieAnsicht vertrete, dass sich da» Recht zu optieren,nur auf T s ch e ch e n, die in dem deutschen besetzten Erbiet leben und auf Deutsche beziehe, die bereit» f r ü h e r im gegenwärtigen Gebiet der Republik ansässig waren. Dazu wird amtlich mitge.teilt» dass darüber, wer ein Option-recht infolgeterritorialen Veränderungen besitzen wird, nichtda» Innenministerium, sondern diezuständigen internationalen Faktorrnentscheiden. Diese haben bisher keine Entscheidunggetroffen und darum konnte auch da» Innenministerium eine derartige Ansicht nicht vertreten.Zehn Tote bei einem AutounglückWien, 13. Oktober. Ein mit 29 Personenbesetzter Lastkraftwagen raste infolge Berfagender Bremsen in Felsenberg(Niederdonau) ineiner Kurve gegen eine Mauer und stürzt« um.Zehn der Insassen Ivurden getötet. Die Uebrigcntrugen schwere Verletzungen davon.TranSportgebühren nach dem Tarifweg.DaS Presscreferat des Eiseichahnministeriumsteilt mit: Durch die Besetzung eines Teiles desGebietes der Tschechoflowakischen Republik sindeinige Durchgangsstrecken der Staatsbahnen un«terbrochen worden, weshalb die Sendungen überandere Wege geleitet werden müssen. Das Eisen«bahnministcrium hat festgesetzt, daß die Transportgebühren einstweilen nach dem Tarif»weg berechnet werden, und zwar auch dann,tvenn die Beförderung über die unterbrochenenAbschnitte auf einem Hilföwcge oder durch andereVerkehrsmittel der tschechoslowakischen Sfaats«bahnen vovgenommen wird.Generalrazzia in Sofia. Einem amtlichcirKommunique zufolge wurden Donnerstag aufBeschluß des Ministerrates HauSdurchfuchungenin der bulgarischen Hauptstadt vorgcnommen. DiePolizeibehörde» haben in Begleitung von Militärpatrouillen nachgcforscht, ob sich in der Stadtnicht Persönlichkeiten verbergen, denen der Aufenthalt verboten ist. Der Straßenverkehr warinfolge dieser Maßnahme, soweit ec nicht demTransport von Lebensmitteln und anderen dringenden Bedürfnissen dient, eingestellt.Sin Abenteurer. Der französische Abenteurer Bernardi Sigoyer, der vor einem Jahreder Beteiligung an der Verschleppung des amerikanischen Tschechoslowaken Rychnovskh angeklagtworden war, hatte sich Dienstag wegen eine»anderen Vergehens zu verantworten. Bei derUeberführung vom Gericht in die Anstalt fürGeisteskranke, in die er vor einigen Monaten zurBeobachtung eingeliefert wurde, gelang e» ihm,zu entfliehen.Unruhen in Lemberg. Die Polnische Tele«graphenagcntur meldet: Infolge des antipol«nifchen Standpunktes, den in dem polnisch-tsche-'chischen Konfliktsfall« die Schüler des griechisch-katholifchen Seminars in Lemberg eingenommenhaben, kam cs gestern abends vor dieser Anstaltzu blutigen Zusannnenstößen, wobei«ine Persongetötet und mehrere verwundet wurden.Ein Oelbehälter brennt. Zu der Meldungüber die Explosion eines Petroleumbehälters inLinden(New Jersey) wird ergänzend berichtet,daß 1500 Feuerwehrleute zur Bekämpfung desriesigen PctroleumbrandcS eingesetzt sind, daSnach der geftrigen Explosion eines Behälters auseinem Gebiet im Ausmaß von acht Acres eineHölle gemacht hat. 25.000 Zuschauer verfolgendas Feuer, dessen Flammen aus 15 Behältern bis00 Metern Höhe emporschlagen. Der SchadenWird auf mehr als eine Million Dollar geschäht.Eine Granate entdeckt Gold. Wie ein Korrespondent deS Blattes„Asahi Shimbun" ausMuiang meldet, haben japanische Truppen beidec Verfolgung einer chinesischen Abteilung imWangitanggebirge, etwa 20 Kilometer südwestlich von Vangshin eigenartige Gesteinsbrocken gefunden, die von einer chinesischen Granate ausden Felsen herausgesprengt worden waren. Unterden Japanern befand sich ein Geologe von dermeiallurgischen Abteilung der Universität Fukuoka, der einen beträchtlichen Goldgehalt derGesteinsbrocken festgestellt hat. Es stellte sich heraus, daß das chinesische Geschoß zur Entdeckungeine» Golderzlagers geführt hatte. Einige Gesteinsbrocken wurden auf dem Luftwege nach Fukuoka zwecks Analyse geschickt.»Da» Wetter. An der Vorderseite eines ausgedehnten ozeanischen Tiefdruckgebiete», dessen Zentrum Donnerstag nachmittag südlich von Island log,strömt dem Festland erneut wärmere Lust zu. DerHimniel ist hier halbheiter bis vortvieqend bewölkt,stellenweise fällt Regen oder Sprühregen bei Temperaturen von 15 bis 17 Grad.— Wahrscheinliche»Wetter Freitag: In der Westhälfie de» Staate»ziemlich bi» wechselnd bewölkt mit Neigung zu Regenfällen. Temperaturen zwischen 10 bi» 15 Grad,auffrischender West- bi» Südwestwind, in der Slowakei und in Karpathorußland vorläufig noch. Andauern deS ziemlich günstigen WettertNeue zage