Seite 3SoitMtnn, 30. CftoSet 1038Was schreibt die tschechische Presse?Ideologische UnklarheitWährend man vor einigen Tagen noch glaubte, eS werde schlagartig zu einer völligenllmstellung des tschechische» PartrienwesenS kommen, scheinen die Verhandlungen nunmehr einwenig zu stocken. Allgemein kann man sagen, daß ein gewisses Streben nach Bereinsachung drSParteienwesens zu bemerken ist, und daß dies allgemein gewünscht wird, das? man sich aber überdie ideologischen und programmatischen Grundlagen der neuen Parteien, insbesondere der geplanten bürgerlich-nationalen Einheitspartei, nicht klar ist.Halbe VersucheSo schreibt der„Venlo v":„Die mechanischeBereinigung ist leine schöpferische Tat. Die mechanische Bereinigung ist ein Zusammenzählen von Ziffern und ein Versuch der Erhaltung der politischenNacht. Wir haben überhaupt zu mechanisch gelebtund unser politisches Leben war zu sehr von derKalkulation durchsetzt. Träger neuer Dinge müssenGedanken und Menschen sein. Eines ohne das anderegenügt nicht. ES gibt junge Leute mit alten Gedanken und alte Leute mit jungen Einfällen. Man kannnicht eine Bewegung der Anständigen und Nichtan-ftändlgen machen, der Name verdeckt nicht den Geistund ein Wechsel der alten Terminologie verwirrt nurfür eine Zeit; da die Zeit in rascherem Tempo fortschreitet als man bei uns denkt, sind wir die Zeugen halber Versuch«. Die Parteien können einandernicht selbst ein Zeugnis geben, ob ihre Politik richtigwar oder nicht, sie können auch nicht ihre Stelle bestimmen. Diese wird enttoeder durch die Entwicklungbei der Liquidierung bestimmt werden, oder werdendies die Parteien nicht verstehen, dann wird dies ohnesie bestimmt werden. Die gestrige Erklärung zweierParteien, daß sie von vornherein ihre Stelle bestimmen, ist unserer Ansicht nach ein solch unvollkommener Versuch, der die Entwicklung für einige Tagezurückhalten, aber sie nicht aushalten kann.Oie Wahlen werden entscheiden IIn der„N ä r o d n i Politika" äußertsich zur Reform des ParteiwesenS Antonin Roiek:„Es ist wahr, wir können vier Parteien haben, aberwir müsse» nicht das alte Parteiwesen haben. Undum das Parteiwesen handelt es sich vor«Nein. Diese- ist bei unS aus der schlechten Wahlordnung erwachsen und kann daher auch nur mit einer neuenWahlordnung beseitigt werden. CS handelt sich alsonicht darum, wieviele Messiaffe sich nun bei derSchaffung eines neuen politischen Lebens melden,sondern wie viele von ihnen unser« Wähler bestätigenwerden. Und dazu ist«ineS notwendig: dem Wählerbolle Freiheit zu geben, nicht unter Parteien, sondern unter Personen auszusuchen.Vom Kegen in die Traute„L i d o v ö L i st y" kritisieren daS Bestrebengewisser Kreise nach Schaffung einer Ständeordnung,wag mit Rücksicht auf die jüngste Rede del slowakischen Ministerpräsidenten Dr. Tiso bemerkenswertist. Dar Blatt schreibt:„Manche stellen sich die künftige Ständeorganisation so vor, daß den ständischen Parteien ganz einfach die Grundlage zur Uebernahme und Durchführung der Wirtschaftsorganisation jenes Standes, densie bisher vertreten haben, übertragen wird. Dadurchwürden wir aus dem Regen in die Traufe kommen.Die Politisierung der ständischen und wirtschaftlichen Interessen wär« die ärgste Medizin für unserWirtschaftsleben und nur die Fortsetzung des bisherigen Uebels. Erinnern wir uns nur daran, wiesellifwerständliche Dinge nicht durchgeführt werdenkonnten, weil durch diese oder jene Maßnahme die Interessen wirtschaftlicher Gruppen der einzelnen politischen Parteien in Mitleidenschaft gezogen wurden!Erinnern wir unS nur daran, wie wir in der dirigierten Wirtschaft daraufzahlen mußten, weil manvielfach nur zugunsten parteipolitischer Unternehmenplanwirtschaftliche Maßnahnien eingefiihrt hat,..Ein solche- Ständewesen muß entschieden verschwinden.Studentische AufgabenIn den ,^Lidovö Noviny" schreibt F. R.Trävniöek über die Aufgaben der Hochschulstudenten.„Auch da wird der künftigen Arbeit derStudentenschaft keine ideologische Grundlage gegeben, sondern nur die Nottvendigkeit ihrer Einheit betont. Der Berfaffer sagt:„ES ist dringend notwendig, daß die Studentenschaft als Ganzes nicht geschwächt werde, daß sie daS suche, was sie verbindetund daß sie daS auSmerze, was sie in ihrem Ber-einSleben spalten oder atomisieren könnte. Die Parole der gesamten Nation:„In der Einheit liegt dieKraft" muß auch jene der Studenten sein. Die Studentenschaft kann nicht politisch leben, sie könnt« nurPolitikastern, aber zu ihrem und der ganzen NationSchaden. ES gibt nicht wenige Fragen, welch« daSLebenSintereffe der Studentenschaft betreffen; dasInteresse für sie, die Versuche zu ihrer Lösung können nicht nur den Studenten selbst, sondern dem ganzen Staat und der ganzen Nation Vorteil bringen.Nicht nur Einheit, sondern auchFreiheit!Im„Präbo Lidu" schreibt Josef Martine! über die Bildung der Nationalpartei der arbeitenden Volkes:„Im Arbeiterlager hat sich eine beispielgebende Bereitschaft gezeigt, den nationalen Rufnach der Vereinfachung der Parteienverhältniffe entgegenzukommen und eS entstehen alle Voraussetzungen für die völlige Konzentration alles staatlich,national und demokratisch führenden arbeitendenVolkes. Der erste Schritt zu einer solchen Vereinheitlichung ist und muß sein, daß alle Prestigefragen beseitigt werden. Deswegen ist es notwendig, daß diegrößte Partei anfange, und der größte Faktor soliquidiere, daß alle übrigen Parteien und Gruppendie Garantie haben, daß es sich nicht um ein mechanisches Ankleben des Schwächeren an den Stärkerenhandelt. Daß«r sich nicht um die Veränderung derFirma, sondern tatsächlich um«inen neuen, vonneuem Geist erfüllten Organismus handle. AllePartikulariSmen müssen beseitigt werden, damit dargroße Werk der Einheit organisch erwachse. Deswegen hat die größt« Arbeiterpartei der Republik, dieSozialdemokratie, auf ihren Rainen, den sie sechzigJahre getragen hat, auf ihre organisatorischen Einrichtungen und auf ihre Doktrin verzichtet, damit siedie Hindernisse beseitige, welch« die Konzentration derbreitesten Schichten des arbeitenden Volkes in einergroßen Nationalpartei des arbeitenden Volke! verhindern könnten... Die Entstehung neuer großerParteien wird weder bei der bürgerlichen Partei,noch bei jener des arbeitenden Volkes völlig einfachsein, aber man kann nicht übersehen, daß man imArbeiterlager viel ernster, bereiter und disziplinierter vorgehr, während im bürgerlichen Lager in demMaße, als die Verhandlungen fortschreiten, die auseinanderstrebenden und partikularistischen Elementezu Worte gelangen... Bei den Verhandlungen undBesprechungen über die Vereinfachung der politischenVerhältnisse tritt, je weiter, je mehr, ein« rrfreulich«Sache zu Tage, nämlich: daß in den breiten Massenin den Städten und auf dem Land« keine Begeisterung und kein Boden für eine totalitäre Bewegungvorhanden ist. Sehr gut und richtig fühlt man bereits, daß das Volk nicht nur Einheit, sondern auchFreiheit braucht.Keine GeschichtsfälschungenIm„Närodni Osvobozeni" schreibtDr. Lev S>) ch r a v a, einer der führenden Funktionäre der Legionärgemeinde, gegen die Versuche, dieGeschichte der letzten Jahrzehnte umzufälschen:„AlleGeschichtsklitterung unserer Befreiung, welche denAusschluß der Legionen und unseres engen Verhältnisses zu den Verbündeten beinhaltet, ist völlig unsinnig und genau so nutzlos, wie bas Gerede verschiedener Faktoren, welch« heute behaupte», daß sieschon längst eine Politik des Ausgleich! mit denDeutschen und mit Deutschland wollten. Die Deutschen wissen besser als manche unserer Historiker derBefreiung, wie daS im Kriege mit der Entstehungunserer Republik gewesen ist und sie wissen auch gut,wie eS mit unserem Verhältnis zu Polen war, welches uns stets auSgeseht hat, daß wir nicht seine Politik machen wollen. DaS wird sich bald zeigen. FürunS wird sich deswegen sowohl in der auswärtigen,wie in der inneren Politik bald am meisten die Sachlichkeit, die Wahrheitsliebe und daS Stützen auf dieeigene Arbeit aulzahlen."Frankreich ein Staat des WestensEinige tschechische Zeitungen befassen sich auchmit der auswärtigen Politik, wobei unS bemerkenswert erscheint, was«in guter Kenner der auswärtigen Politik innerhalb der Prager Journalistik,Rudolf Prochäzka, in den„Närodni Lysti"schreibt:„Er weist zunächst daraufhin, daß, obzwarEngland und Frankreich direkte Teilnehmer derMünchener Bereinbarungen sind, und sich auch formell da! letzte Wort zu allen Angelegenheiten, dieMa r s e i l l«, 20. Oktober. Soweit bisheute nachmittag bekannt tvurde, beträgt die Anzahl der Opfer, die die katastrophale Fmcerü-brunst in Dlarseille forderte, 13 Tote, von denenbei vieren die Identität nicht festgestrllt werdenkonnte, 25 Verwundete und 38 Vermißt«. DerSachschaden wird»lindesten- auf 30 MillionenFranc- geschäht. Erst am heutigen Nachmittagtounte niit der shstematischen Suche in den Trümmern des Gebäude- der NouvelleS GalaerirS begonnen werden, wo bis,heute Mittag da» Feuerin den Kellern weiter brannte.Das Feuer hat deshalb einen solchen Umfang angenommen, weil»S von einem starkenWind gefördert wurde und in Marseille nicht genügend Löschgeräte zur Hand waren.DaS von dem Großbrand heimgesuchte Warenhaus hat eine Frontbreite von mehr als 30Meter und mehr als 70 Meter Tiefe. Das fünfstöckige Gebäude des Warenhauses wurde iwch voneiner 80 Meter hohen Kuppel überragt. Nebendem brennenden Warenhaus befindet sich auf dereinen Seite ein Kino, auf der anderen Seite einsechsstöckige- Wohnhaus. Diese beiden letzten Gebäude sind nicht sehr beschädigt worden, da siezieinlich geschützt werden konnten.Zur Zeit als der Brand auübrach, war dasWarenhaus von Kauflustigen überfüllt. EinigeKäufer und Verkäufer sprangen durch dieF e n st e r auf die Gaffe. Aus dem Warenhausschlugen vom ersten Augenblick« hohe Flammenempor, welche der heftige Mistral-Wind über denbreiten Boulevard auf die gegenüber liegendenHotels und Banken übertrug. Um 15 Uhr 43stand bereits das Hotel„Noa illeS" in Flammen, in welchem Ministerpräsident Daladier,Außenminister Bonnet und die meisten der demradikal-sozialistischen Kongreß beiwohnendenJournalisten wohnen. Ein Publikum von100.000 Personen sah dem Brande zu. Diedort verbandest wurden, Vorbehalten haben, di« Vermittlung in dem tschechoslowakisch-ungarischen StreNnur drn Mächten der Achse, Deutschland und Italien, überlassen bleibt.„In der Pariser und Londoner Presse erweckt daS", so sagt Prochäzka wörtlich.„Aufmerksamkeit und«» werden unS auch da unddort Vorwürfe gemacht, daß wir unS Deutschlandund Italien ausliefern. Anderswo wieder sieht mandarin Material zu neuen Angriffen auf die Schöpfer der Münchener Kapitulation. Aber das alles ändert nichts an der Tatsache selbst, welche die Regierungsfaktoren in Paris und London nicht nur nichtüberrascht, sondern, wie man sagen kann, direkt befriedigt, oder ihnen wenigstens selbstverständlich erscheint. Auf dem Kongreß der Radikalen Partei inMarseilles erklärt nun der Referent über die auswärtig« Politik, Abgeordneter Berthold, ganz offenFrankreich als einen westeuropäischen und afrikanischen Staat, welcher, ähnlich wie eS von der Entstehung de» deutschen Kaiserreiche» bi» zum AuSbruchdes Weltkrieges dec Fall war, sich der Sorge nm seinen großen Ueberser« und Kolonialbesitz widmet,statt„in der undankbaren Ausgabe eine» Gendarmen und möglicherweise auch Bankier» fortzuschreiten". Wir haben nicht da» Recht, Frankreich den Bereich der Interessen, welche e» zu besorgen hat, auszumessen, und nach den fertigen Ereignissen wäre«Svergebens, darüber zu wehklagen, oder Rekrimina-tionen darüber anzustellen. Uns bleibt nicht» andere» übrig, al» zur Kenntnis zu nehmen, daß Frankreich— und um so«her England, unter dessen Einfluß Frankreich gerade diese ganze Entwicklungdurchgemacht hat— sich heute auf die Verteidigungseiner eigenen nationalen Wohnung und seine» nationalen Reichtümer beschränkt. Der Schutzwall derMaginotlinie und die Wüsten und Eingcborenen-Formationen Afrikas(und vielleicht auch nochAsiens?) werden künftighin die Grundelemente derfranzösischen Kraft lein."Ole Zukunft desenglisch-französischen BündnissesAuch da»„G e f t i S l o v o" wendet derfranzösischen Politik seine Aufmerksamkeit zu:„EinFrankreich, wie eS heute ist, innerlich uneinS undwirtschaftlich geschwächt, hätte für Großbritannienals Verbündeter keinen großen Wert. England willFrankreich nicht verlassen, aber es will auf demeuropäischen Festlande«inen starken Verbündetenhaben, auf den eS sich verlassen könnte. Deswegenwill e»«in innerlich konsolidierte» und festes Frankreich haben, deswegen würde«» mit Begeisterung«InKabinett der nationalen Einheit und«inen mehroder weniger rechten Kur» begrüßen. Die Zerschlagung der Volksfront und das AuSeinandergehen derRadikalen mit den Kommunisten, welche» vermutlichbald endgültig sein wird, ist schon mehr oder wenigereine Folge dieser Politik. Man kann erwarten, daßder Ministerpräsident Daladier auf diesem Wegenoch weitergehen wird. Allerdings, mit welchem Erfolge, kann man noch nicht voranSsehen. England behält gegenüber der heutigen Situation in Frankreicheine große Reserve und erwartet, wie sich die Dingein Frankreich weiter entwickeln."Ole vernachlässigte jungeGeneration„PraZskh Beker" kommt, wie die» jetzt inder tschechischen Presse öfters geschieht, ans die Rollezu sprechen, welch« bisher die Jugend in der Politikgespielt hat. Das Blatt sagt:„Ohne eigene Schuldist die junge Generation, di« keinen Anteil daranhatte, tva» geschah. Sie wurde nirgend» zur Entscheidung berufen, und soweit sie zu Worte gelangenkonnte, vermochte sie nur dann z» sprechen, wenn je«Feuerwehrleute, die leichte Brandtvundcn oderRauchvergiftungen erlitten, wurden in den umliegenden Apotheken behandelt. Um 16 Uhr 10stürzte die Kuppel des Warenhauses und gleichzeitig das Dach des Hotels»NoailleS" ein. DieGlut Ivar so stark, daß sich die Feuerwehrleutemindestens 100 Meter von der Brandstätte entfernt halten mußten. In den umliegenden Straßen wurde der gesamte Verkehr eingestellt. DieFeuerwehren schöpften das Wasser zum Löschenbi» vom alten Marseiller Hafen. Um 18 Uhr warvon dem ehemaligen Warenhaus NouvelleS Galleries nichts mehr übrig geblieben als die Eisenkonstruktionen, ein Haufen von Eisenstücken undTrümmer, auS denen immer noch hohe Flammenemporschlagen. Um halb 7 Uhr abends wurdenauch die Gebäude auf dem Boulevard Dougom-miüre vom Feuer erfaßt.Nach einer amtlichen Feststellung ist derBrand um 14 Uhr 13 Minuten entweder im Erdgeschoß oder im ersten Stockwerke bei der Durchführung von Reparaturen ausgebrochen.Die Teilnehmer des RadilalsozialistischenKongresses, welche in den voin Feuer erfaßtenHotels„NoailleS",„Grand-Hotel"und„Asto-ria" gewohnt hatten, wurden, da in den übrigenHotels von Marseille kein Platz mehr war, fürdie Nacht auf zwei Schiffen im Hafen untergebracht.Der Brand wurde Samstag gegen Morgenvollkommen lokalisiert. Feuerwehren aus derganzen Provence arbeiten jedoch, unterstützt vonSoldaten, ununterbrochen an der Beseitigung derTrümmer.Bisher haben 17 Personen beim Polizeikommissariat gemeldet, daß Mitglieder ihrer Familien, die in der Nouvelle GalikreS arbeiteten,nicht zurückgekehrt sind. Außerdem heißt eS, daßIm Teeraum, der sich im dritten Stock der Nouvelle GalkricS befand, zur Zeit des Brandes ungefähr 30 Personen anwesend waren.ma»d— starb. Sie trat an die Stelle, die ihr gebührte, nur dann, wenn diese Stell« durch Tod freiwurde. Sonst war nirgend» da» Bestreben vorhanden, die jüngere Generation zur Entscheidung heran«zuziehcn und ihr Anteil an der Macht zu gewähren.Alle» Streben der Jungen nach Teilnahme am öffentlichen Leben wurde so erledigt, daß man klugerweise ein oder zwei Leute versorgt hat, damit derfrontale Vonnarsch der Jungen zur Seite gedrängtwurde."A-esneuigLelten-Wieder direkte VerbindungPrag—ParisAb 3. November 1938 wird der regelmäßig«Verkehr des internationalen Schnellzuges Prag—Pilsen—Eger—Nürnberg—Straßburg—Parisund zurück ausgenommen werden. Dieser Schnellzug wird auf der Strecke Prag—Paris und zurück einen Schlafwagen führen und einen Speisewagen auf der Strecke Prag—Pilsen und zurück.Die erste Abfahrt von Prag Wilsonbahnhof erfolgt am 8. November um 10.66 Uhr. DerSchnellzug aus Paris trifft in Prag Wilsonbahn-hof um 19.06 llhr ein.Ab Montag, den 81. Oktober, wird der durchlaufende Schnellzugsverkehr auf der StreckePrag Wilson-Bahnhof zu Suchdol n. LuZ.—Wiendurch ein SchnellzugSpaar ausgenommen werden.Abfahrt Prag Wilsonbahnhof 6.80 llhr. AnkunstWien Franz-Josephs-Bahnhof 12.82 Uhr undretour Abfahrt Wien 7.26 llhr und Ankunft PragWilsonbahnhof 18.43 Uhr. Außerdem werdenzwei Paare von Pcrsoncnzügen auf der StreckeVcseli-Mezimostl—Ccskä Velenice(Gmünd) verkehren. Bei den Schnellzügen findet die tschechoslowakische Zoll- und Paßrcvision während decFahrt von Mczimosti nach Suchdol und umgekehrt, bei den Personenzügen in Suchdol statt. Diedeutsche Zoll- und Paßrevision findet bei allenZügen nur in Gmünd statt.Die StaatSbahndircltion in Prag keilt mik.daß auf Ansuchen dec Reisenden, ab 81. Oktoberd. I. der Autobuö der Staatsbahnen um 6 Uhrvon Rakovnik abfahrcn und in Prag Näm. Ncp.um 7.45 llhr ankommen wird. Die Abfahrt erfolgt von Prag um 16 Uhr, die Ankunft in Rakovnik um 17.45 Uhr. Die gegenwärtigen Auto-buSverbindungen der Straßenlinie der tschechoslowakischen Staaisbahncn Prag—Rakovnik werden mit diesem Tage aufgehoben.ein blutiger StreikPari». In AchireS bei Paris streiken bereitsseit 14 Tagen die an der Wasserklärstation, dieParis mit Wasser versorgt, beschästigten Arbeiter. Die Ursache des Streiks bildet die Entlassungmehrerer Arbeiter. In der Nacht auf Samstagbenützten die Arbeiter die Abtoefenheit der Mobilgarde, um eines der Wächterhäuschen in Brandzu stecken. Ferner banden die Streikenden eineFähre los und ließen sie in die Strömung de«Flusses. Samstag früh überfielen die Streikendendie zum Arbeitsantritt erscheinenden Arbeiter.Bei diesem Zusammenstoß gab es mehrereLeichtverletzte. Einer der Angreiferwurde verhaftet. In Hinblick auf diese Zwischenfälle wurden besondere Wach« und AufsichtSvor«kehrungen an den Baustellen getroffen.Auf der Suche nach einer SchlangeLondon.(HavaS) Die Polizei des westlichenund südwestlichen Londons ist auf der eifrigenSuche nach einer riesigenPython«schlänge begriffe», einem beinahe drei Meterlangem Tier, das aus dem Privat-Terrarium desSohnes des berühmten englischen SchriftstellersConan Doyle entwichen ist. Die Schlangegehörte zu den geliebtesten Tieren ihres Besitzers.Freitag wurde bekannt, daß die Schlange amGitter des Hydeparks gesehen wurde, wo sie einenHund, der sie angegriffen hatte, schwer verwundete..HingerichtetBerlin. Der am 12. August 1038 vomVolksgerichtshof wegen Landesverrats zum Todeund zum dauernden Verlust der bürgerlichenEhrenrechte verurteilte 84jährige Hugo Zappeaus Dresden ist Samstag morgen hingerichtetworden.— Zappe soll sich als angeblicher sudetendeutscher Flüchtling in eine deutsche Vertrauensstellung eingeschlichen und umfangreichesGeheimmaterial verraten haben.Pari». In der südfranzösischen Stadt Car-peniras wurden Samstag früh zwei ausländischeGefangene hingerichtet, die heuer Ende Juli einenGefangenenaufseher in Avignon überfielen undfast erwürgten.Rudolf Wünsch gestorben. Donnerstag, den27. Oktober, ist im städtischen Krankenhause inPrag auf der Bulavka der ehemalige kommunistische Redakteur und Abgeordnete Rudolf Wünschgestorben. Der Verstorbene, der ein Alter von 47Jahren erreicht hat, litt jahrelang an Tuberkuloseund ist nun einem Blntsturz erlegen. Wünsch warnach dem Umsturz Redakteur in Reichenberg, später In Komotau und in Aussig, und einige Jahreeiner der führenden Funktionäre der deutschen15 Todesopfer des Marseiller Brandes