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Die Lichts
treffend die Empfindung der Wärme; jedoch ist dies bei den verschiedenen Strahlen in verschiedenem Maße der Fall; die größte Wärme bewirken die rothen Strahlen, während die violetten chemische Umlagerungen in vielen Substanzen hervorrufen und da durch starke Wirkung auf eine photographische Platte ausüben. Untersucht man die Wärmewirtung der Lichtstrahlen mit dem Thermometer oder anderen wärmeempfindlichen Apparaten, so findet man auch eine Einwirkung auf das Instrument, wenn es über das rothe Ende des Spektrums hinaus gebracht wird. Es beweist dies, daß dort noch Strahlen vorhanden sind, die das uge nicht wahrnimmt, die sich aber durch die genannte Wirkung verrathen. Zu diesen ultrarothen( weil jenseits des Roth liegenden) Strahlen gesellten sich bald nach ihrer im Jahre 1800 daher ultraviolette nannte; sie verriethen ihre Existenz im erfolgten Entdeckung jenseits des Violett liegende Strahlen, die man Jahre 1801 durch die chemischen Wirkungen, welche sie ausübten. Auch von diesen unsichtbaren ultrarothen und ultravioletten Strahlen gelang es, die Wellenlängen zu messen; dieselben all die der rothen und violetten Strahlen an, wobei fie länger resp. kürzer wurden, je weiter
Lichtstrahlen und X- Strahlen. bild, sondern dasselbe ist seitlich verschoben und zugleich zu einem Seit vor einem Jahre die Kunde von der merkwürdigen Ent- farbigen Bande, einem Spektrum, auseinandergezogen. deckung des Profeffors Röntgen durch die Welt ging, ist über strahlen sind durch das Prisma von ihrem Wege abgelenkt und zu= die von ihm aufgefundenen neuen Strahlen, welche er als gleich in ihre einzelnen farbigen Bestandtheile zerlegt worden. X- Strahlen bezeichnete, außerordentlich viel gearbeitet worden; Das Spektrum beginnt mit roth und geht durch alle Farben ihren Namen verdankten sie dem Umstande, daß sie sich wesentlich des Regenbogens hindurch zu blau und violett. Den einzelnen von den anderen uns befannten Strahlen, den Lichtstrahlen und Farben kommt, wie schon gesagt, verschiedene Wellenlänge zu, und zwar haben die rothen Strahlen die längsten Wellen, während den räthselhaften Kathodenstrahlen, unterscheiden: Sie werden sie nach Violett hin beständig abnehmen. Wie nun die einzelnen nicht, wie die letzteren, vom Magneten abgelenkt, und sie erleiden Strahlen, in unser Auge fallend und unsern Augennerven treffend, nicht, wie die ersteren, beim Durchgang durch andere Körper Farbenempfindung hervorrufen, so erregen sie, auf unsere Hautnerven eine Ablenkung von ihrem Wege, eine Brechung. Trotzdem weisen fie manche Aehnlichkeit mit den Lichtstrahlen auf, so daß viele Physiker bei ihnen heute nicht mehr so räthselhaften Erscheinungen gegenüber zu stehen glauben, als es anfangs der Fall zu sein schien. Betrachten wir zunächst die Vorstellung etwas näher, welche man sich von den Lichtstrahlen gebildet hat. Dieselben breiten sich von den leuchtenden Körpern aus im Raume nach allen Seiten gradlinig aus, d. h. hinter denjenigen Körpern, die das Licht nicht durchdringt, entsteht ein Schatten, der durch die geraden Linien begrenzt ist, die man von den Grenzen des leuchtenden Körpers aus nach denen des undurchsichtigen zieht. Wegen dieser gradlinigen Ausbreitung des Lichtes spricht man von Strahlen, und es lag nahe, anzunehmen, daß dieselben dadurch zu stande kommen, daß von den leuchtenden Körpern sehr kleine Theilchen entweder des betreffenden Körpers oder eines besonderen Lichtstoffes fortgeschleudert würden, welche die zicht erscheinungen zu stande bringen. Diese schon im Alterthum übliche Anschauung ist auch in neuerer Zeit mehrere Jahrhunderte hindurch von hervorragenden Forschern getheilt worden. Erst im Verlaufe unseres Jahrhunderts sind eine Reihe von Erscheinungen näher erforscht worden, welche dazu nöthigten, eine wesentlich andere Vor- schlossen sich eng stellung über die Natur des Lichtes auszubilden. Es zeigte sich nämlich, daß Licht unter bestimmten Umständen zusammen- man sich von den Grenzen des sichtbaren Spektrums entfernte. Auf diese Weise fand man, daß in den Aetherschwingungen sämmtliche wirkend sich nicht verstärkt, sondern schwächt; man nimmt daher an, daß die Ausbreitung des Lichtes durch eine Welienlängen von 300 herab bis zu 1 Behntausendstel Millimetern vorhanden sind; für unsere Augen, sichtbar sind von dieser außerzitternde, hin- und hergehende Bewegung der Theilchen eines sehr ordentlichen Fülle von Strahlen nur die wenigen, deren Wellenlängen feinen, alle Körper durchdringenden Stoffes, des Aethers , geschieht. Durch einen leuchtenden Körper wird nach dieser Anschauung das sich von 8 bis zu 4 oder 31/2 Zehntausendstel Millimetern erstrecken. Eine neue Erweiterung erfuhr der Bereich der uns bekannten Gleichgewicht im Aether gestört, so daß die Aethertheilchen pendel- Strahlen im Jahre 1888, als es er gelang, elektrische Wellen artig schwingende Bewegungen um ihre Gleichgewichtslage vollführen; indem diese Schwingungen sich den nächst gelegenen Aether - nachzuweisen, welche in vielen Eigenschaften den Lichtwellen analog find und daher ebenfalls für Aetherwellen gehalten werden. Beträgt aber theilchen mittheilen, läuft eine Welle in der Strahlrichtung entlang, die längste ultrarothe Wellenlänge nur wenige Hundertstel eines so etwa, wie bei einem an den Enden befestigten Seile durch Hin: Millimeters, so mißt die Länge der Herb'schen elektrischen Wellen nach und Herziehen der Theilchen an dem einen Ende eine über das Metern. Während es leicht ist, sehr lange elektrische Wellen zu erzeugen, Seil lausende Welle erzeugt wird. Bei dieser Anschauung ist die stoßen die Bemühungen, die Wellenlänge herabzusehen, auf große Schwächung, welche durch das Zusammenwirken( Interferenz) zweier Schwierigkeiten; nichtsdestoweniger gelang es den Nachfolgern Herz', Lichtbewegungen zuweilen entsteht, verständlich; denn wenn zwei erheblich weiter herunterzukommen, sodaß man heute elektrische Wellenzüge so zusammentreffen, daß die von der Bewegung ergriffenen Punkte von beiden gleichzeitig nach verschiedenen Seiten Wellen bis herab zu 3 Millimetern Wellenlänge fennt. Freilich be geführt werden, so wird eine Schwächung und selbst Aufhebung der findet sich zwischen ihnen und den längsten ultrarothen Wellen, welche hundertmal kürzer sind, noch ein erheblicher Zwischenraum, Eine Gruppe der in dieses Gebiet gehörenden Erscheinungen über deffen Ausfüllung uns bisher nichts bekannt ist. Wenden wir uns nun zu den X- Strahlen. Sie entstehen be= sind die der sogenannten Beugung oder Diffraktion des fanntlich, wenn in einem fast luftleer gemachten Raume elektrische Lichtes. Läßt man nämlich ein Bündel Lichtstrahlen, wie man es Entladungen vor sich gehen. Von der Kathode, d. i. der einen der leicht erhalten kann, wenn man Sonnenlicht durch einen nicht zu beiden Stellen, wo die metallische Leitung in den luftleeren Raum engen Spalt in einen verdunkelten Raum treten läßt, durch einen zweiten sehr engen Spalt von etwa 1 Millimeter Breite gehen, so hineinragt, gehen gradlinig die merkwürdigen Kathodenstrahlen aus, entsteht auf einem gegenüberstehenden Schirme kein einfaches Bild unter deren Einwirkung das von ihnen getroffene Glas in grünAber von der grünlich des Spaltes, sondern dasselbe zeigt sich zu beiden Seiten von ab- lichem Lichte zu fluoresciren beginnt. leuchtenden Stelle gehen auch die neu entdeckten X- Strahlen aus, wechselnd dunkeln und hellen Streifen ungeben; freilich muß man, welche ungebrochen durch ziemlich dicke Schichten der verschiedensten da das Sonnenlicht aus einer Mischung vieler Lichtarten besteht, Körper hindurchgehen. Sollte man es bei ihnen vielleicht auch mit um die Erscheinung deutlich zu erhalten, den Spalt mit einem Aetherschwingungen zu thun haben, wie ihre starke Ein farbigen Glase bedecken, durch welches nur eine bestimmte Lichtart hinwirkung Platte die photographische durch gelassen wird. Die seitlich von dem Mittelbilde auftretenden hellen, muthen ließ? Dann müssen es Bewegungen von sehr kurzer durch dunkle Streifen getrennten Spaltbilder beweisen, daß von dem ſonſt Wellenlänge sein, da sich die Thatsache, daß fte Spalt aus das Licht nicht nur in gerader Richtung fortgeschritten beim Durchgang durch andere Körper nicht gebrochen werden, nicht ist, sondern sich auch seitlich ausgebreitet hat, nach der Seite zu erklären läßt. Gine starke Stüße würde diese Anschauung erhalten, gebeugt worden ist. Macht man die beugende Deffnung etwas breiter, so ziehen sich die dunkeln Interferenzstreifen nach der Mitte wenn sich andere Eigenschaften der Lichtstrahlen, vor allem Erzu etwas zusammen, und bei einer bestimmten Spaltbreite erscheint scheinungen der Interferenz und Beugung, bei den X- Strahlen nachNamentlich der Beugung der X- Strahlen wandten die Mitte selbst dunkel, umgeben von zwei hellen Streifen; bei weisen ließen. weiterer Verbreiterung des Spaltes wird die Mitte wieder hell und mehrere Forscher ihre Aufmerksamkeit zu, und es erschien bald außer es treten zwei dunkle Streifen auf, und so fort, bis die Erscheinung handen sei. Herrn Dr. Fo m m gelang es sogar, ihre Wellenlänge allem Zweifel, daß eine solche Beugung bei ihnen wirklich vorbei zu großer Spaltbreite verschwindet. Unter gleichen Umständen, also bei Anwendung desselben Spaltes, haben die hellen und zu bestimmen; als er die beugende Spaltöffnung, durch welche die X- Strahlen geschickt wurden, nur 1/10 Millimeter breit machte, zeigte dunkeln Interferenzstreifen größeren Abstand von einander, wenn man rothes Licht auf den Spalt fallen läßt, als wenn sich das Bild des Spaltes auf der photographischen Platte deutlich man grünes benutzt, und noch enger rücken sie bei blauem Lichte zu- nach seinen Versuchen die Wellenlänge der angewandten X- Strahlen von einem dunklen Interferenzstreifen durchzogen. Herr F. berechnet sammen. Eingehendere Betrachtungen lehren, daß die Stellen der hellen und dunkeln Streifen bei jeder Lichtart von der Wellenlänge, ou nur 14 Milliontel Millimetern, sie ist also noch 7-10 mal d. i. dem Abstand je zweier in gleichem Schwingungszustand befindleiner, als die der bisher bekannten fürzesten ultravioletten Strahlen, licher Theilchen, abhängt, und daß man aus dieser Stellung die von denen die X- Strahlen daher durch eine geringere Kluft getrennt Wellenlänge berechnen fann. Es haben sich für sie außerordentlich find, als die elektrischen Strahlen von den ultrarothen. fleine Größen ergeben, die wir uns taum vorstellen können; fie betragen uur einige Zehntausendstel eines Millimeters, sind aber nichts desto weniger von einander noch durchaus verschieden; so ist die Wellenlänge der rothen Strahlen etwa 8, der grünen 5, der blauen 4 Zehntausendstel Millimeter lang.
Bewegung eintreten müssen.
auf
beinabe ver:
Reihe von Aetherwellen herzustellen, wissen wir speziell von Ist es somit bisher noch nicht gelungen, eine ununterbrochene tönnen wir doch wenigstens die X- Strahlen unter demselben Gesichtsder Natur der Kathodenstrahlen noch so gut wie gar nichts, so punkte auffassen, wie die sichtbaren Lichtstrahlen und die unsichtbaren Im Sonnenlicht sind, wie schon erwähnt, die verschiedensten elektrischen, ultrarothen und ultravioletten Strahlen. Je mehr Erscheinungen wir aber einheitlich zusammenzufassen vermögen, desto Lichtarten enthalten. Läßt man das Sonnenlicht nach dem Baffiren eines nicht zu engen Spaltes auf ein Glasprisma fallen, mehr nähern wir uns dem Ziele einer einheitlichen Auffassung der so entsteht auf einem gegenüberliegenden Schirme kein helles Spalt. gesammten Natur und aller natürlichen Vorgänge.
Bt.