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Kleines Feuilleton.

der etwa drei Meter über die jetzige Bodenhöhe der Trümmer hervorragt und verschiedene Pilger Juschriften

Die heldenmüthige That einer Fran. Der französische trägt, von denen eine wohl bis in das neunte Jahrhundert zurück­Ansiedler Rouel bewohnte mit seiner Familie die kleine in der Nähe reicht. Dr. Fahrer wurde auf diesen Monolith aufmerksam, ließ von Numea   gelegene Insel Bailly und betrieb hier eine Farm. Vor Nachgrabungen veranstalten und den Monolithen in der Tiefe einigen Wochen schiffte er sich mit zwei Gehilfen auf seinen Rutter weitere 4 Meter freilegen, wobei er auf eine wohlerhaltene ein, um auf Neu- Kaledonien   Einkäufe, namentlich an Lebensmitteln, Inschrift des Kaisers Peyaddassi oder Asoka stieß, die sich zu machen. Auf der Rückfahrt war das Ziel bereits in Sicht, als etwa 1 Meter unter der frühern Bodenfläche befand. Auf dieser eine Sturzwelle das Fahrzeug zum Rentern brachte; alle drei In- Inschrift erklärt Asoka, daß er im zwanzigsten Jahre nach fassen fanden nach verzweifeltem Ringen vor den Augen der feiner Salbung( ungefähr 239 v. Chr.) nach dem Garten von am Ufer harrenden Familie ihren Tod in den Wellen. Was das Lumbini gekommen sei, dort seine Andacht verrichtet, verschiedene Unglück noch größer machte, war der Umstand, daß Frau und Stupas und diese Säule genau an dem Orte, wo der Herr Buddha Kinder an Nahrungsmitteln fast gar nichts mehr besaßen. Nun geboren wurde, errichtet habe, um der Nachwelt dieses freudige Er­galt es, nicht zu verzweifeln, sondern auf Rettung zu finnen. Mit eigniß in Erinnerung zu bringen. Etwa 28 Kilometer nordwestlich Hilfe der fünf noch im jugendlichen Alter stehenden Kinder er von der Steinsäule liegt eine weitschichtige Trümmerstätte. Es sind richtete die muthige Frau Signalstangen und zündete große Holz- die mit Wald überwachsenen Reste von Stupas, Klöstern und haufen an, um bei Tag und Nacht etwa vorüberfahrende Schiffe Palästen, die einst zu Kapivalesta, der Stadt von Buddha's Vater, aufmerksam zu machen. Alles war umsonst, elf bange Tage gehörten und sich in einem Umkreise von 11 Kilometern in der verstrichen, und die Noth der darbenden Kinder stieg aufs geraden Linie vom Dorfe Amouli bis nach Tilaura Kot am Flusse höchste. Da fam ihr ein Gedanke: nach einigen weiteren Tagen Banganga hinziehen.- vergeblichen Harrens ließ fie fich von den in hellen Jammer ausbrechenden Kindern auf einen Tisch festbinden, dem durch einige Bretter nothdürftiger Halt gegeben war, und dieses Fahr­Mohn aus der Zeit Alexander des Großen. zeug" wurde ins Meer geschoben. Und das Wagniß gelang! Der Die Silber- Bergwerke am Gebirge Laurion   in Attika( Griechenland  ) günstige Wind trieb es der Hauptinsel zu, und nach einigen waren vor mehr als 2000 Jahren aufgegeben worden, weil bei schrecklichen Stunden landete es in der Nähe des Mont d'Or, der damaligen Aufbereitungsmethode der Betrieb sich als unrentabel 35 Kilometer nördlich von Numea  . Bald wurden auch die Kinder erwies. Vor mehreren Jahren hat eine französische Gesellschaft den aus ihrer furchtbaren Lage befreit; die heldenmüthige Mutter Betrieb wieder aufgenommen. Es wurden neue Schächte angelegt wurde Gegenstand bewundernder Kundgebung der gesammten Be- und die in riesigen Halden aufgespeicherten Schlacken, die noch völkerung. ( Köln  . 3.) einen hohen Silbergehalt besaßen, aufgearbeitet. Als man die deckte Boden sich in ein üppiges Mohnfeld von leuchtender Farben­Halden abgetragen hatte, fand man, daß der früher von diesen be­Jahrhunderte seine Reimfähigkeit bewahrt. Der Mohnsamen hatte durch all die fahrungen hat man übrigens auch mit Gerstenkörnern zc. gemacht, Die gleichen Er­die man in altegyptischen Felfengräbern gefunden. Technisches.

Aus dem Pflanzenleben.

pracht verwandelt hatte.

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jc.e. Vom amerikanischen Journalismus. Die New- Yorker Einschäßungskommission für das Jahr 1896 schätzte den Werth der Redaktionsgebäude des New- Yort Herald" auf 950 000 Dollars ( 3 900 000 M.), der New York Times  " auf 775 000 Dollars, des " Herald" auf 600 000 Dollars, der Evening Post" auf 550 000 Doll., der Tribune" auf 540000 Dollars, der Zeitung, Mail and Expreß" auf 500 000 Dollars und der Staatszeitung" auf 400 000 Dollars. Den größten Theil ihrer Einnahmen ziehen die amerikaniſchen- Die Benutzung des Magnetismus zur Er Zeitungen aus ihrem Inseratentheil. Die Preise der Ankün­digungen find ganz enorm. So läßt sich die in Chicago   Amerikaner George C. Pyle patentirt worden. Die Vorrichtung höhung der Zugkraft der Lokomotiven ist dem erscheinende Tribüne" für eine eine Spalte füllende Jahres- Annonce 105 000 m. bezahlen, der New York Herald  " gar 145 000 M. Die besteht aus starken Elektro- Magneten, welche in gleicher Zahl wie New York   Tribüne" nimmt keine Jahres- Reklame auf, die weniger die Triebräder an dem Rahmen der Maschine derart angebracht bringt als 80 000 m. Auch die Gehälter der Redakteure find höher werden, daß die Pole eines jeden Magneten vor und hinter dem als in Europa  . Ein New Yorker Tageblatt hat gewöhnlich zehn Die Schiene bildet also unterhalb der Pole die Armatur des betreffenden Rade sich bis auf etwa 1/4 Zoll der Schiene nähern. bis zwölf fest angestellte Redakteure, die ein Jahresgehalt von Magneten. Wird der Stromkreis nun gefchloffen, so zieht jeder 20 000 bis 30 000. beziehen. Der Redakteur einer New Yorker Magnet Lokomotivrahmen und Schiene mit einer derartigen Gewalt Handelszeitung erhält jährlich 85 000 M.; der des Blattes Sun" 60 000 M. und die Leiter des Century Magazin" bekommen je zusammen, daß eine um 10 000 bis 20 000 Pfund pro Rad erhöhte 50 000 M. Ein anderes Blatt giebt wöchentlich 8000 M. für seine Adhäſion erzielt wird, auf grund deren 4-5 schwer beladene Wagen europäischen   Kabeltelegramme und ebenso viel für seine eigene mehr angehängt werden können.

Reklame aus.

Theater.

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Humoristisches.

Deutsch und deutlich. Eine Gemeindebehörde der Vom Schriftgießermädel aur Primadonna. oberen Maingegend hat, wie der Franks. Generalanzeig." mittheilt, Ende des vorigen Jahres verließ die Sängerin Antonie eine Bekanntmachung erlassen, die wörtlich folgendermaßen lautet: Schläger die Wiener Hofoper, an der sie 15 Jahre gewirkt, für Den Familienvätern zur Beachtung! Der Schulunterricht ist auf immer. In der Abschiedsvorstellung wollte der Jubel der Zuhörer den 15. Oftober festgesetzt. Bei dieser Gelegenheit richtet das ein Ende nehmen, und als die Sängerin das Opernhaus verließ, Gemeindekollegium an die Eltern die Mahnung, ihre Kinder vom spannte man die Pferde ihres Wagens aus. Diese Antonie Schläger  , ersten Tage an in die Schule zu schicken und sie den Besuch der oder wie man sie in Wien   hieß, die herrliche Toni", stammte aus Klassen ohne Unterbrechung fortsetzen zu lassen. Nur der Anfang einem Wiener   Grünframgeschäft. Ehe ihre herrliche Stimme entdeckt ist schwer, nachher geht es dann ganz von selber. Es giebt schon wurde, war sie Schleiferin in einer Schriftgießerei gewesen. In den genug Schafstöpfe unter Euch und anderwärts, als daß diese Noth­letzten Jahren war die Toni etwas rund geworden, wenn auch wendigkeit vorläge, deren Zahl noch zu vermehren. Merkt also nicht in dem Maße, wie die alte Wilt, die ihr Umfang zuerst aus wohl auf, ein für allemal, und vergeßt nie, daß Eure Kinder ohne der Oper, dann vor einigen Jahren in den Tod getrieben. eifrigen Schulbesuch nichts anders werden können, als Esel. Man laffe sich das gesagt sein. Für das Kollegium: X." Müssen gute Holzapfel wachsen in diefer oberen Maingegend".

Kunsthandwerk.

Aus dem Alterthum.

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Ein Prachtwert ersten Ranges giebt die franzö. fische Buchhandlung und Buchdruckerei Mame heraus. Das Werk- Gin Nilpferd mit Frostbeulen. Einen der führt den Titel Leben Jesu", erscheint in zwei Bänden, ist mit Hauptanziehungspunkte des Pariser Jardin d'acclimatisation bildet 100 Illuftrationen des Malers Tissot geschmückt und kostet auf dem in diesem Winter das Nilpferd Baptiste. Es hat sich nämlich Substriptionswege 1200 M. Dasselbe ist mit eigens hergestellten herausgestellt, daß dieses Riesenthier, das durch seine dicke Haut Lettern auf geschöpftem Papier gedruckt. Die Einbände( die erste gegen alle Einflüsse geschützt zu sein schien, an Frostbeulen leidet. Auflage wurde nur in 1000 Exemplaren gedruckt) sollen allein Baptiste, der mit Milch genährt wird, hatte sich troß seines bös­50 000 Fr. gefoftet haben.- artigen Charakters doch schon halbwegs an Paris   gewöhnt, als der Winter kam und sich die Frostbeulen einstellten. Die Haut des Thieres zerriß an vielen Stellen. Um dem Patienten Linderung zu ver­schaffen, wurde für ihn ein eigenes Wasserbassin gebaut, das Tag und Nacht geheizt wird. Außer der Behandlung mit warmem Wasser wendet man auch Douchen an, die sich der Dickhäuter gern gefallen läßt. Mit der alten Nilpferdmutter" des zoologischen Gartens hatte sich Baptiste bald befreundet. Nur sucht er sie bei jeder Ge­legenheit zu ärgern. Er steigt ihr, wenn sie im gemeinsamen Bassin schläft, auf den Kopf, und, obwohl sie ihn jedesmal mit einem Ruck herabwirft, fängt er sein Spiel immer wieder an, zur großen Freude der Thiergartenbesucher. An seinen Wächtern läßt er alltäglich feinen Zorn aus und erschreckt sie, indem er ihnen mit aufgesperrtem Rachen nachläuft. Mit einem Wort: Ein gar liebes Viecherl, dieser

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Buddha's Geburtsort ist, wie der Times" gemeldet wird, von Dr. Fahrer, dem Leiter der archäologischen Aufnahmen für die Norwest- Provinzen Indiens  , der von der indischen Regierung nach Nepal   entfandt worden war, jüngst mit Sicherheit festgestellt worden. Die Regierung von Nepal   hatte zu den Untersuchungen Fahrer's ihre Zustimmung ertheilt und den Gouverneur von Palpa abgeordnet, dem Abgesandten der indischen Regierung entgegenzugehen und behilflich zu sein. Der Gouverneur wollte mit Fahrer in Nigliva zusammen treffen, indeffen ein glücklicher Zufall brachte es zuwege, daß die Begegnung etwa 25 Kilometer nordöstlich von diesem Punkt, in Manzu Paderiya stattfand. Hier bei den Trümmern mehrerer verfallenen Stupas" stand einer von Afokas Steinpfeilern, Frostbeulen- Baptist!

Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  .