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diesen Steinen eine gewisse Gleichmäßigkeit wahrnehmen müssen.| bekannt, waren es zuletzt die Konditoreien, welche die Londoner Statt dessen zeigten fie alle möglichen Richtungen, so daß man un- Damenwelt mit Vorliebe aufsuchte, nicht um Süßigkeiten zu ges bedingt den Schluß ziehen muß, daß der Magnetismus der nießen, sondern feine Liqueure und Rognats in erheblicher Menge gebrannten Steine durch den Eromagnetismus nicht mehr ver- zu genehmigen", was sie regelmäßig zwischen ihren Gängen in Seitdem ändert worden ist, sondern unverändert von ihnen beibehalten die einzelnen Läden und auf Spaziergängen thaten. wurde. Daffelbe zeigte die Untersuchung einer Reihe von etruskischen dies durch eine Petition der Mäßigkeitsvereine, welche ein VerGefäßen, die in jüngst entdeckten Gräbern aufgefunden wurden bot der Verabreichung von Spirituosen in Konditoreien anstrebte, und ebenfalls seit der Zeit der Beisetzung eine unveränderte Stellung aber abgelehnt wurde, bekannt geworden ist, hat zwar der Besuch bewahrt hatten. der Konditoreien durch die Damen nicht ganz aufgehört; der HauptWeiter ging Herr F. zu der Untersuchung über, mit welcher Ge- strom der trinkluftigen Londonerinnen ergießt sich jedoch in letzter Zeit nauigkeit man aus dem Magnetismus, der in Thongefäßen beim in die Apotheken, wo sie unter den harmlosen Namen von PfefferLebensstärker" Schnaps fordern und er= Brennen erzeugt wird, die Richtung der erdmagnetischen Kraft, durch minzertraft", Verschiedene Londoner Apotheker haben aus diesem die der Magnetismus der Gefäße ja hervorgerufen ist, berechnen halten. fann. Zu diesem Behufe brannte er Zylinder, Regel, Doppelfegel Grunde schon besondere Hinterstübchen eingerichtet, in denen die Damen an Tischen Aber und andere Gefäße aus Thon, und es gelang ihm, aus dem in sich niederlassen können. Trinter Londons haben bereits diese ihnen erzeugten Magnetismus die Richtung der erdmagnetischen auch die männlichen Kraft, die heute ja bekannt ist, ziemlich genau abzuleiten. Quelle ausgefunden. So berichtet British Medical Journal " in derfelben Nummer von einem Manne, an welchem jetzt Delirium tremens festgestellt worden ist, obwohl er nie einen Fuß in eine Kneipe gefeht hat, der aber, wie er zugeftand, ein häufiger Besucher der Apotheken ist!
standen.
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Mit diesen Erfahrungen ausgerüstet konnte er denn an die Hauptaufgabe gehen, die magnetische Inllination zu der Zeit, als die auf uns gekommenen etruskischen Thongefäße gebrannt wurden, zu bestimmen. Eine Hauptbedingung für diese Untersuchung war, daß man die Lage der alten Gefäße beim Brennen genau fannte. ie. Neber das Vermögen englischer Aerzte plaudert die Wenn man darüber im allgemeinen fein sicheres Urtheil fällen kann, so giebt es doch eine ganze Anzahl Formen, für die man eine be- Fachzeitschrift Practitioner", indem fie den Betrag der Hinters ftimmte Orientirung annehmen muß. So haben Weinkrüge, Thon- lassenschaft einer Reihe von Aerzten aufzählt, die im Jahre 1896 in England gestorben sind. Um nur die bedeutendsten Vermächtnisse eimer und manche andere Gefäße im Ofen sicherlich aufrecht ge- aufzuzählen, so hinterließ Dr. Patrick Fraser 8 400 000 M., Sir John Erichsen 1800 000, Sir George Humphry 1 600 000, Dr. Samuel Aus den Messungen insgesammt ergiebt sich, daß die magnetische Holdsworth 1 080 000, Dr. William Statten 800 000, Dr. George Inklination zur Zeit der Verfertigung der Gefäße, also im 7. und Harley und Sir William Moore je 500 000, Sir George Johnson 8. Jahrhundert vor Christi, im mittleren Italien sehr flein war, und Sir Russel Reynolds je 250 000 m. Es muß zu diesen Zahlen und daß nicht das Nordende, sondern das Südende nach unten gerichtet war. Der magnetische Aequator, die Linie, auf der bemerkt werden, daß diese Vermögen weniger durch ärztliche Honorare die Magnetnadel horizontal stehen bleibt, die heute füdlich vom als durch gerichtliche Thätigkeit aufgefammelt wurden. Mittelländischen Meer bleibt, muß also damals bis nach NordLiterarisches. Italien heraufgereicht haben und kann erst später weiter nach Süden gerückt sein.
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n. Wenng Gustav:„ Aus Mitleid". Familiendrama in 5 Atten. Ecce homo!" Stizzenbuch zu einem Roman. Der Weg, den Herr F. mit seinen Versuchen beschritten hat, Bremen , Karl Behrens. Vergeblich sucht man in diesen beiden scheint jedenfalls geeignet, über den magnetischen Zustand der Erde Arbeiten nach Berührungspunkten, die auf einen gemeinin alten Zeiten Aufklärung zu schaffen. In wie weit das von famen Verfasser hinwiesen. Beide stellen int jeder Bepraktischem Intereffe sein wird, läßt sich, wie meistens bei ähnlichen ziehung vollkommene Gegensätze dar. Aus Mitleid" ist eine mit Arbeiten, um voraus nicht sagen; von rein wissenschaftlichem strenger Folgerichtigkeit durchgeführte Handlung; das„ Skizzenbuch Standpunkt betrachtet tragen sie sicher zur Vermehrung unserer Ecce homo" bietet nicht viel mehr als ein erprobtes Rezept zu einem Bt. Kenntniß der geheimnißvollen magnetischen Straft bei.
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Kleines Feuilleton.
Schauerroman. Dort haben wir die nüchterne Wirklichkeit, in deren Rahmen sich das Drama einfach und natürlich, aber gerade deshalb auch ergreifend abspielt. Hier ist es gerade die gekünftelte Uebertreibung in Wort und Handlung, die das Gegentheil von dem
Zeitgemäßes. Im Jahre 1864 hat Friedrich Stolße seine hervorruft, was der Verfasser beabsichtigte: die tragische Wirkung.Regentenfolge" veröffentlicht. Darin heißt es:
„ Otto, König der Hellenen, Er ist einer auch von denen,
Welchen Gott die Krone goß;
Heut' hat fie Georgios.
Aus dem allem wird vernommen,
Wie von Gott die Kronen kommen, Daß sie aber dann und wann, Auch der Teufel holen kann."
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Theater.
am
bermann gelegen. Der schrieb ein Drama im schulgemäß korrekten Jambengang. Was er zu sagen wußte, war nicht viel und gewiß nichts Eigenes. Aber es war selbstgefällig vorgetragen, es lang. Wohl war es innerlich hohl, aber die inhaltslose Phrase war schönrednerisch ausgeschmückt. Manchmal ist es zum Lachen, wie der Autor ärmliche Schülergedanken in schwere Form kleidet. Das that nichts zur Sache. Man brauchte ein Genie, und Ebermann wurde gekrönt. Für diese Saison. In der nächsten kommt ein anderer dran.
Vor einigen Monaten tam aus Wien die Kunde, es sei dort eine selbständige Poetennatur entdeckt worden. Der neue Dichtername war Leo Ebermann und sein Gedicht war ein Drama Die Athenerin". Das Lob Ebermann's wurde in der liberalen Preffe Wiens besonders start gesungen und roch ver dächtig nach Vetterschaft oder etwas ähnlichem. Nun haben wir in Berlin das jüngste Geniestück Sonnabend im Schauspielhause fennen gelernt, und arg zerzaust fehrt Mond- Alpenglühen. Im Märzheft seines Heimgarten" der Poet von der Reklame Gnaden beim nach Wien . Man rief ihn zwar nach dem ersten und zweiten Aft, aber schildert Peter Rofegger diese seltene Naturerscheinung folgendermaßen:" Ganz dunkel war's, als ich in die Stadt Innsbruck einzog, ohne lebhaftere Theilnahme, und im Schlußakt lachte man einfach um mich für die nächtliche Weiterfahrt über den Brenner und durch an tragisch gemeinten Stellen auf; die Wiener sahen, daß sie das Pusterthal zu stärken. Um 10 Uhr nachts trat ich auf den an schöpferischen Kräften sehr arm geworden seien. Da tam ihnen Perron des Bahnhofes. Mein Zug stand schon da, aber alles menschenleer und verschlafen. Mir fiel auf, daß der Mond im tieftlaren Himmel schien, und als ich mich wendete was ist das? Hinter dem Bahnhof, ganz nah' ein glattes filberweißes Gewölfe, das hoch, schreckbar hoch in den Himmel aufstand und sich am Rand in scharfen Kuppen und Backen abgrenzte. Und schrie es plötzlich in mir: Das sind die Berge! Das sind die Berge! Das Gebirge, welches über dunklem Vordergrunde im Norden, unmittelbar hinter der Stadt sich himmelhoch erhebt. O, Ihr Freunde, beschreiben kann ich's nicht! Ich hatte mein Lebtag manchen beschneiten, mond: beschienenen Berg gesehen aber so schön, so unvergleichlich, so über alle Maßen großartig noch keinen.. Ich hätte mögen an die Hausthüren pochen und die Junsbrucker rufen: So kommt doch Sie saßen in ihren Familien, in ihren Wirthshäusern bei ihrem Kartenspiel, und haben es versäumt, was mancher Mensch, sogar der Aelpler, in seinem Leben nur einmal fieht, oder nie... ein Mond- Alpenglühen. Ich habe mich nicht zu faffen gewußt, war ganz hilflos in meiner einsamen Berzückung, und als ich zu mir selbst tam, das Nasse mir aus den Augen rieb, um wieder hinzublicken grauer, undurchsichtiger Rebel fonft nichts mehr. Noch zitternd vor Erregung stien den Agis, der partaner, fommt nach, then. Er fommt in einer Wagen, verhüllte das Lampenlicht und zog die Fensterge zu. Bas etwa der wieder erscheinende Mond auch noch en mochte, politischen Gerung. Den spartanischen Gesandtschaftsattaché sehen enorennen, ist eins bei Phryne. Der tugendboldige
und
dann
seht!
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ich wollte nichts mehr sehen."
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Athen und Sparta , in der simpeln Auffassung, wie sie unfere Gymnasien beizubringen pflegen, bilden den geschichtlichen Hintergrund des Dramas. Das vergoldete Athen ist weichlich geworden. Das rauhe eiserne Sparta hält Kriegshandwerk und Männertyend hoch. Der Rothschild im damaligen Attika his Tyrafill. war ein ungekrönter König und durch hn herrschte Phryne, die schönste Liebeshändlerin in Athen ..
Er
Es wäre eines genialische Dichters werth, die lecke Erscheinung einer Phryne, wie sie i emnem schönheitsgierigen Geschlecht aufwachsen fonnte, mit fer Sand zu gestalten. aus der Phryne tein sentimentalisches Dienlein werden, wie n ber=
mann's Athenerin
und in Zie
Spartaner
Nur dürfte
Noble Schnapsfäuferinnen. Wie das„ British Medical um so h verachtet aber die Liebeswerbung Phryne' s. Phryne sieht Journal" in feiuer letzten Nummer mittheilt, haben die vornehmen sie niede her zu dem starken Jüngling empor, der sie prügeln, der ctreten fönnte. Sie wahrt darin ihren Dirneninstinkt; und Damen Londons jüngst eine neue Quelle ausfindig gemacht, wo sie weil sie ihrem Hang, Spirituosen zu sich zu nehmen, genügen fönnen. Wie guten doch in Liebeskünften erfahren, verführt sie zum Schluß den gis und raubt ihm seine Tugend. Das alles im Haus des