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diese Art. Es ist gar erbaulich anzusehen, wie der Prohenhochmuth, jer nicht

mehr. Zubriggen tlomm allein weiter und der naserümpfend felbft die Bande der Familie lockert, schließlich zu es glückte ihm wirklich, am des erwähnten Nachmittag des Falle tommt und in den kläglichen Räumen einer Berliner   Bolts- Tages seinen Fuß auf die Spiße des concagua zu setzen. Fast füche eine schwere Zeit der Demüthigung und Prüfung durchmachen einen Monat später erstieg auch der Geologe Vines die Bergspize muß. Aber nachdem die Läuterung vollzogen, wird auch der kernige nach neunstündigem Klettern. Er brach pom legten Lager um 8 Uhr Bierbrauergeist des feligen Hopfenrath wieder wach; der unvermeid- morgens auf und langte um 5 Uhr nachmittags auf dem höchsten liche Bruder, der sich und seiner angestammten Einfachheit treu Gipfel des Aconcagua   an. Vines erzählt, daß er immer nur geblieben, sichert der zu foliden Sitten befehrten Verwandtschaft die 4-5 Meter weiter fommen fonnte. Denn mußte er sich hinstrecken, Existenz, die in der heutigen Welt die einzig behagliche ift: Umum Athem zu holen. Nur auf diese Weise war es möglich, in eine fleine Brauerei herum gruppirt sich im Schlußbilde selige solcher Höhe vorwärts zu gelanger. Die Spitze bildet eine Zufriedenheit! Wer da denkt, daß unter der rücksichtslos geübten 60 Quadratmeter messende Fläche. Der Stille Ozean glich, vom Herrschaft des Großkapitalismus ein solches Bild doch einigen Aconcagua   aus gefehen, einem spiegelglatten Teich. Als am Nach­Widerspruch hervorrufen muß, der irrt sich. Das Publikum weidet mittag die Sonne schien, sah der Ozean aus wie ein Feuermeer fich an dem lieblichen Märchen und flatscht vergnügt Beifall. oder eine ungeheure Fenersbrunft. Die Wolken zertheilten sich nur dann und wann. Vines unterfichte den geologischen Bau des Berges. Er besteht aus Porphyr, welcher von einer dicken Thon­frufte bedeckt ist. Diese tann teine Vegetation tragen. Die Süd­feite des Aconcagua   bilden kleine Spitzen.

Dem Stücke tam eine flotte und stimmungsvolle Aufführung zu statten. Die Herren Winkler und Brodet schufen zwei drastische Berliner   Gestalten; die Damen Senden, Müller und Martens thaten gleichfalls munter ihre Pflicht. Ein ganz prächtiger Komifer ift Herr Reiff, ber diesmal die episodische Rolle eines Droschten futschers darzustellen hatte.-

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Aus dem Pflanzenleben.

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Aftronomisches.

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ie. Ein großer Mond, atlas wird jezt von der Lick- Sternwarte  in Kalifornien   herausgegeben. Der Atlas wird nach seiner Vollendung mindestens 60 Tafeln umfassen, außerdem eine Uebersichtskarte. Alle Clichés sind von Photographien genommen, die mit dem großen Fernrohre der Sternwarte von 90 cm Deffnung aufgenommen find der noch aufgenommen nerden. Die Karte wird denselben Maßstab erhalten wie der befarinte Mondatlas von Beer u. Mädler, durch Auch seitens des Obser vatoriums zu Paris   ist durch die Astronomen denselben erhält das Mondbild einen Durchmesser von 90 cm. Löwy u. Bniseur ein großer Mondallas nach Photographien in Vorbereitung, bei relchem das Mondbild aber einen Durchmesser von 2 m 60 cm erfgalten wird..

Humoristisches.

Die Symbiose im Pflanzenreiche. Ueber dieses Thema sprach jüngst Dr. Effer im Berein zur Beförderung des Naturhistorischen Museums in Köln  . Ein erst in den letzten Jahr­zehnten erschlossenes und mit großem Erfolge durchforschtes Gebiet der Naturwissenschaft ist dasjenige, welches die Abhängigkeit der verschiedenen Organismen von einander in sich faßt, und eines der anziehendsten Abhängigkeitsverhältnisse entsteht durch das unmittel­bare Zusammenleben verschiedenartiger Organismen sowie die da­durch bedingte Beeinflussung ihrer Lebensthätigkeiten. Solche Ver­hältnisse bezeichnet die Wissenschaft als Symbiose". In der Pflanzenwelt giebt es für die Art und Weise, wie sich verschiedene Organismen zu gemeinsamem Haushalte verbinden, kaum ein Lehr­Gine apuzinerpredigt gegen das Trinken reip. reicheres Beispiel, als die Flechten, bei denen ein Pilz und eine Alge Saufen ber deutschen läßt Peter Rofegger im letzten Heft der in ein Gegenseitigkeitsverhältniß treten und dadurch die Fähigkeit Schrempf'iyen Wahrheit" los. Der Schluß des Artikels lautet: erlangen, auch an solchen Orten ihre Lebensthätigkeiten zu voll: enn 3 der wahrhaftig bis zu Schande und Spott herunter­führen, wo jedem von ihnen allein das Fortkommen unmöglich gekommenen Menschheit Ernft ist mit ihrer ferneren Gristenz, so wäre. Der Pilz besorgt für den Haushalt die Herbeischaffung werder Regenten und Gesetzgeber erstehen, die die Erzengung aller des Waffers und der Nährsalze aus dem Boden, die grüne Alge geisigen Getränke, sofern diefelben nicht medizinischen Zwecken übernimmt den Erwerb des Rohlenstoffs durch Zersehung der dienen, furzerhand verbieten. Ohne Boltsabstimmung, denn das Kohlensäure der Luft. Eigenthümliche symbiotische Verhältnisse be- Bolt fiimmt sich nur zu gerne felber ins Werderben, sondern fraft stehen zwischen einer Menge höher entwickelter Pflanzen und den des persönlichen Herrscherwillens, der da klar sieht, was allen Pilzen derart, daß das gesammte Wurzelsystem jener mit Pilza Menschen ohne Ausnahme frommt. Es wird wegen Abschaffung in inniger Berbindung steht. So sind alle Wurzeln unserer sichen, der Spirituosen weder die Geselligkeit aufhören noch die Freude, Buchen, Birken, Tannen u. f. 10. von einem dichten mantel noch die Begeisterung. Wenn es einmal nicht mehr möglich sein überdeckt, sodaß also der Baum alle aus dem Boden aufzunehmenden wird, fich fünstliche Räusche anzutrinken, dann wird sich die Stoffe fammt der gewaltigen Menge Waffers, deren er bedürftig ist, natürliche Begeisterung wieder einfinden, die weiße, leuchtende nur durch Vermittelung der Pilze erlangt; für den Bilz scheint der Flamme, die so lange von der blanen erstickt worden ist." Aber Vortheil aus dem gemeinsamen Haushalt darin zu liegen, daß ihm Peter!?! die Wurzel die Entnahme organischer Nahrung gewährt. Bei vielen Orchideen und Haidekrautarten dri agen die Pilzfäden fogar in das Innere der Zellen ein und wachsen dort zu dichten Knäueln heran, welche die Belle bald ganz ausfüllen, ohne jedoch ihre Lebensfunktionen zu beeinträch tigen. In den älteren Theilen der Wurzel findet man die Pilz fnäuel bis auf wenige Reste zerstört, und man nimmt an, daß die Pflanze den Pilzu einer gewiffen Entwickelungsstufe erdrückt und fich der om angehäuften Eiweißstoffe bemächtigt. Von ganz be­jonderer Wichtigkeit für unsere landwirthschaftlichen Betriebe ist die In Lithanen ist der Ribit, der dort vor vier Jahrzehnten Symbiose der Schmetterlingsblütler mit fleinen, spaltpilzähnlichen noch in ungeheuren Mengen anzutreffen war, faft ausgestorben. Organismen. An den Wurzeln jener Pflanzen, z. B. der Erbsen, Ursache: das Sammeln von Ribigeiern.- Bohnen, Lupinen, Wicken, findet man stets gallenähnliche Knöllchen, die in ihrem Junern Rolonien von mikroskopisch kleinen Lebewesen die große Färberei und Appreturanstalt der Gebrüder Fürstenwald.­beherbergen. Diefe gelangen aus dem Boden in die Wurzel hinein und geben der Pflanze die Fähigkeit, den freien Stickstoff der Luft aufzunehmen, weshalb man fie Stickstofffammler nennt. Die Land­wirthschaft benutzt jene Fähigkeit der genannten Pflanzen, um den Boden fostenlos mit Stickstoffoünger zu versehen, indem sie zu ge wiffen Zeiten die genannten Pflanzen auf den Feldern anbaut, die felben auf der Höhe der Entwickelung in den Boden einpflügt, wo sie dann bei der Verwesung den der Luft entnommenen Stidstoff dem Erdreich übergeben.-

Geographisches.

Vermischtes vom Tage.

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In einem Strobschober, der unlängst in der Nähe von Breslau   abbrannte, hatten sich 20 Obdachlose vertrochen. Der eine brannte, als er hervorkam, über und über.

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Die Schuhmannschaft der Stadt Werdan( Sachsen  ) wurde mit Gummischläuchen bewaffnet.­

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Niedergebrannt ist in Tomaszow   bei Lodz  ( Ruff. Polen  )

Auf dem Brentner Joch bei Kufstein  ( Tyrol) wurde der Notariatskandidat Fuchs aus Friedrichshafen   erhängt aufgefunden.- Ein 13jähriger Realschüler hat sich in Erfurt   erschossen. Grund? Schlechte Zenfur.

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- Nansen's Begleiter, Rapitän Sverdrup, hat bei der norwegischen Regierung einen Antrag eingebracht, wonach er um Ueberlaffung der Fram" zu einer wissenschaftlichen arttischen Expedition ersucht, die im Frühjahr 1898 unter seiner Leitung statts finden soll.

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In Nogeant a. d. Marne( Frankreich  ) fand am 4. April ein Wettstreit im Peitschentnallen statt. 50 Wettbewerber hatten Reber die Besteigung des Aconcagua  ( Chile  ) sich eingefunden. Es tamen 36 verschiedene Arten des Peitschen­durch den Engländer E. A. Fizgerald werden jetzt aus Balparaiso tnallens zu tage. Zum Schlusse tnallten alle Bewerber in choro. nähere Einzelheiten gemeldet: Am 7. Dezember v. J. brach der Zug Muß schauderhaft schön geflungen haben. von Mendoza auf. Außer Fitzgerald bestand er aus dem Geologen ce. Feine Prattiken. Der italienische Eisenbahnminister Bines, dem Ingenieur Lightbody, dem Naturforscher Philipp Goffe, hat die Beschwerdebücher abgeschafft und dafür in den Bahnhöfen dem Jugenieur Alban de Trafford, den schweizer Führern Mathias Brieffästen anbringen laffen. Die Beschwerden müssen aber, wenn Bubriggen, Josef Bollinger, Louis Bollinger und Lochmaster, sowie fie berücksichtigt werden sollen, auf Stempelpapier geschrieben den Dienern 3ante Niccols und Friz Loribel. Um den Berg zu er- fein. flimmen, rückte der Zug zuerst in das Horcones- Thal. Dort wurde in einer Höhe von 12500 Fuß ein Lager aufgeschlagen. Ein zweites Lager wurde 14 000 Fuß über dem Meere eingerichtet und 18 000 Fuß hoch vor dem Berge selbst das letzte. Am 15. Januar ver­fuchte Fitzgerald selbst, nur von Zubriggen begleitet, den Gipfel des Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint Sonn Berges zu erreichen. In einer Höhe von 23 000 Fuß aber fonnte tag, den 11. April. Verantwortlicher Nedakteur: August Jacobey in Berlin  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin  .

Der 17jährige Sohn des Gouverneurs von Georgia  ( Nord- Amerika  ) ist mit einer Vierzehnjährigen durchgebrannt. Ein Landpastor hat die beiden für 8 M. getraut.