-
324
-
"
Kunst.
glaube über die Vorgänge in der Walpurgisnacht und altdeutscher aus dem Leben. Die Athener bestatteten ihn mit großer Feierlichkeit Götterglaube nicht ohne Geschick mit dem Ringen und Streben des auf Staatskosten, betrauerten ihn lange und erwiesen sogar der Proletariats in Verbindung gebracht. Das Vollbild Arbeiterfest" steinernen Bant, auf der er sich auszuruhen pflegte, wenn er müde bringt in realistischer Darstellung eine Nachtversammlung unter war, eine Art göttlicher Verehrung: fie bekränzten sie zu Ehren des freiem Himmel zur Anschauung. Die 14seitige Nummer enthält Mannes, weil sie glaubten, daß auch der Stein, auf dem er fo weiter ein in Noten gefeßtes Marschlied Der Achtstundentag", häufig gesessen, etwas Heiliges geworden sei.- Bild und Biographie des jüngst verstorbenen Abgeordneten SchulzeKönigsberg und eine von Naturwahrheit schreiende Stift- Skizze von Marcus, die als Illustration zu der im Hamburger Dialekt geschriebenen Szene Blünn und Knaken"( Lumpen und Knochen) dient. Der, Süddeutsche Postillon" giebt drei große Bilder, die auf den Ma: und die Maifeier bezug haben. Die Farbengebung erinnert etwas au Neu- Ruppin und die Umrißzeichnung liebäugelt in manchem mit der exzentrischen Darstellungsweise der neueren Zeichner. Um so klarer und einheitlicher wirkt die Zeichnung:„ Des Arbeitsmannes Maibaum" von Walter Crane . Ganz prächtig ist die kurze Satire:" Vaterland! Heimath! Herd!"
#
Das Festblatt der österreichischen Genoffen ver dankt feinen gesammten Maibilberschmuck Walter Crane . Leider ist die Farbengebung der beiden Bilder etwas gar zu bunt ausgefallen, auch der Druck läßt zu wünschen übrig, so daß die Wiener Genoffen gut thun würden, ein vertrauliches Wort mit ihrem Drucker zu sprechen. Mit schriftstellerischen Beiträgen find Karl und Minna Kautsky vertreten. Der Festschrift liegt ein doppelseitiges Gedenkblatt bei: Die ersten sozialdemokratischen Abgeordneten im öfter reichischen Parlamente. Die Thätigkeit des früheren Abgeordneten Engelbert Bernerstorfer, dessen Bild ebenfalls gebracht wird, erfährt eine entsprechende Würdigung.
In wenigen Tagen wird die diesjährige große Kunstausstellung" im Ausstellungspalast eröffnet. Sie wird diesmal einen mehr lokalen Charakter haben und vor Aufregungen und Ueberraschungen können wir ziemlich sicher sein.
in einer Sammel
In den Berliner Kunstfälen wird es inzwischen still. Nur bei Gurlitt hat ein junger Künstler namens Franz Stassen mit einem Zyklus„ Der Tod" einiges Aufsehen erregt. Freilich muß man von den lächerlichen Uebertreibungen absehen, die in Berlin bei den Entdeckungen der Vierteljahrgenies im Schwang find, um den taftenden Phantaften Staffen gerecht zu würdigen. Ihm bat's der ungleich genialischere Max Klinger angethan. Auch er ringt nach symbolischen Ideen; oft will aber sein Wollen höher hinaus, als sein können. Manches verschwimmt, und die gelähmte Phantaste fommt der Gedankenwelt des Künstlers nicht gleich, so wenn einsame Schaffen, in er in Michel Angelo das gewaltige, Beethoven den erhabenen Künstler, der die Angst des Lebens und des Todes bezwingt, fymbolisiren will. Schärfer, bestimmter schon wird des Künstlers Absicht in Werken, wie Mammon auf goldenent Thron über einem Berg von Leichen, oder in der realistischen Studie Alkohol" ausgeprägt. Troy aller Untlarheit und Gährung ein Talent Und nun zum deutschen Maifest blatt. Wie immer von unzweifelhaft fünstlerischer Empfindung. Klarer als in den ist es achtfeitig erschienen, und zwei Bilder bringt es wie immer. großgewollten und unzulänglich ausgeführten Studien vom Tode" Die Titelzeichnung stammt von Marcus. Am Waldrand steht ein wird das bei Beobachtung der Stizzen und Radirungen Staffen's. Arbeiter in mittleren Jahren, der einen jauchzenden kleinen Jungen Hier geht von manchem Blatt reine, warme Wirkung aus, so von hoch emporhält. Hinter den Beiden nahen die anderen Fest- einer Studie, die den inneren Charakter des Künstlers sehr lebhaft genoffen durch den Hochwald her. Ueber den fleinen, beleuchtet: die Melancholie beugt sich über einen Künstler und füßt bloßfüßigen Kerl und über die beiden jungen Leute, die ihn tief und innig. dem Arbeiter folgen, tönnte man verschiedenes reden; der Von des Gedankens Blässe wenig angekränkelt ist Rocholl's Arbeiter selbst ist eine Brachtleistung. Das doppelseitige Hauptbild Runft hingegen, wie sie bei Schulte hat Peter Bauer in München gezeichnet. Die auf einem erhöhten ausstellung fich giebt. Rocholl, der frühere Offizier, ist Soldaten. Play fibende Freiheit reicht einer nach ihm mit gehrenden Händen und Schlachtenmaler. Er ist so flug, fein Schlachtengewimmel auf verlangenden Arbeiter- Gruppe das Geistesschwert. Die Darstellung die Leinwand zaubern zu wollen; er hält sich an einen Ausschnitt, Dieses Vorganges bildet das eigentliche Bild. Um denselben herum eine fnappe Szene aus dem Krieg. Nicht seine Schrecken, den werden in einer rahmenartigen Zierleifte die einzelnen Szenen einer Soldaten Elan im Krieg hebt er besonders hervor. Das macht ihn Maifeier zur Anschauung gebracht. Der Zeichner hat sich also auf zum Lieblingsmaler des Offiziertafinos.- das Gebiet des Schriftstellers begeben, er hat statt eines Vorganges deren mehrere geschildert, Vorgänge, die nicht gleichzeitig, -Runstverständige. Auf einem großen Hamburger sondern hinter einander in die Erscheinung treten. Dadurch aber leidet die Einheitlichkeit des Ganzen. Als einzigen Personendampfer wickelte sich zwischen dem Kapitän, der sich eben Entschuldigungsgrund mag der Künstler anführen, daß diese Dar verheirathet hatte, und einem feiner Offiziere folgendes funstSe hebb'n sick jo of woll stellungsart eben heute Mode ist. Das zeigen z. B. auch die zum verständige Gespräch ab:" Na, Kaptein, Kopf der Neuen Welt" neu hinzugekommenen beiden Bierleisten. noch so'n Klimperfasten anschafft?"-" Ja, so'n Ding hoirt der ja „ Köst man verdammt veel Was die übrigen Qualitäten des Bildes betrifft, so erscheinen alle nu mal to!" erwiderte der Kapitän. diejenigen Einzelheiten ganz ausgezeichnet, bei deren Darstellung sich Geld!" meinte der Offizier. Kann Ehr Fru denn speln?"-„ Ja der Künstler an die Wirklichkeit halten konnte. Seine Arbeiter sind woll, fann se! Lott' is dod" un" August, sollst mal' runterkommen" „ Süht de Kasten denn ok en wirkliche Arbeiter, die Köpfe von sprechender Lebenswahrheit. Wo spelt fe man so slant rünner!" es aber galt, den Gedankeninhalt, die Idee des Sozialismus, die Beten smuck ut?" fragte der Offizier weiter. Ja, fein, dat mutt' n Bestrebungen seiner Anhänger zu faffen, da versagte die Kraft. Die feggen! He is vun swart fein polirt Holt mit schön afdreihte Foit, Allegorie mit der Freiheit und dem Geistesschwert könnte für einen en Staat för de ganze Stuw is, un wenn' n den Deckel Volksbildungsverein" passen, die Freiheit selbst erscheint in dem opsleiht, so sind door eerst de swarten un witten Dinger, op de Bilde als hölzernes Gestelle. Sehr sauber aber und ansprechend ist' rümmer fingereert würd un doräwer is so'n schoin vergold' Bild na, wo heet de Kirl noch?! I die Ausführung. Der schriftstellerische Theil wurde diesmal von jüngeren Parteifedern besorgt. Er ist gut wie immer. Etwas ben, de eegentli de ganze Musit erfunnen hett!" lebhafter wohl als sonst, aber das kann man sich schon gefallen all Befcheed!" rief der Offizier stimmt! so heet de Kirl ok!" laffen.
"
Kleines Feuilleton.
bat
vun
mit
-
-
vun
-
-
Humoristisches.
-
-
-
-
-
-
„ Beethoven!"
Vermischtes vom Tage.
-
-
vun
„ Na, ick weet
„ Ja, dat
In Bitterfeld riß ein dreijähriges Kind eine Schüssel kochendem Kartoffelwasser, die die Mutter auf den Tisch ge stellt hatte, herab, und verbrannte sich derart, daß es starb. Die Mutter Friedrich Nietzsche's ist in Naumburg a. S. gestorben. Sie blieb bis zu ihrem Tode die gläubige Pfarrersfrau und hatte wohl so gut wie tein Verständniß für die geistige Be deutung ihres Sohnes.
-
ce. In Messina erhängte sich am 20. April in seiner Werks statt der 75 Jahre alte Lithograph Heinrich Bühring, ein geborner Berliner , der seit 30 Jahren in Italien lebte. Nahrungs forgen haben ihn in den Tod getrieben.
Das Ende eines Philosophen. Um das Jahr 100 nach Chrifti lebte in Athen der Philosoph Demonax . Ueber seine letzten Lebenstage berichtet uns Lucian aus Samosata : Ohne je Einem durch Forderungen oder Bitten lästig gefallen zu sein, erreichte er, den Freunden nüßlich und mit dem seltenen Glücke, nie einen Feind gehabt zu haben, frei von Krankheit und Schmerz, das Alter von beinahe hundert Jahren. Sowohl die Athener selbst, wie auch alle Hellenen liebten ihn so sehr, daß die leitenden Männer sich erhoben, wenn er vorbeiging, und daß alle ein ehrerbietiges Schweigen beobachteten. Als er schon sehr hoch bejahrt war, pflegte er in das erste beste Haus zu gehen, um zu essen und zu schiafen; und wenn das geschah, so glaubten die darin Wohnenden, daß ein Gott oder ein Schuhgeift ihnen erschienen fei. Ging er über den Markt, so faßten ihn die Brotfrauen am Arme und jede bat ihn, von ihr ein Brot zu nehmen, und diejenige, von der er sich eines geben ließ, hielt es für ein Glück. Sogar die Kinder brachten ihm Obst und-Der türkische Gesandte in Athen , Assim Bey, mußte, als nannten ihn Bater. Bei einem Aufruhr, der einft in Athen statt- er bei Ausbruch des Krieges abreisen wollte, von seiner Regierung fand, trat er in die Versammlung und bewirkte durch sein bloßes ausgelöst werden. So viel Schulden hatte er. Man hatte ihm eine Erscheinen Stillschweigen. Als er fah, daß die Stimmung der ganze Zeit fein Gehalt ausgezahlt.Bürger sich bereits geändert hatte, entfernte er sich, ohne ein Wort Nach einem aus Havanna kommenden Telegramm der„ Köln . zu fagen. Nachdem er aber die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß 8tg." ist die nach New- York gehende Barke„ Nellie- Smieth" von er nicht mehr im stande sei, sich selbst zu helfen, schied dem amerikanischen Dampfer Grande Ducheffe" angerannt worden er, indem er fich jeglicher Speise enthielt, heiter und und gesunken. Kapitän, Steuermann und vier Mann der Besayung
-
Am Sonnabend vor Ostern verfolgte in Budapest ein junger Mann ein Mädchen auf der Straße mit Anträgen. In feinem Eifer sah er nicht auf seine Umgebung, gerieth unter einen Motorwagen und wurde getödtet.
-
mit derfelben Miene, die man ftets an ihm wahrnahm, find ertrunken.
"