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Archäologisches.

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woll an.

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Humoristisches.

Schribens

Karten war 20 Studirenden anvertraut. Alle Vorträge sollten in dem der Universität gehörigen Ezermat'schen Spettatorium Die gute alte Zeit". Wenn der Schulrath H. zur stattfinden, das vom Kultusministerium zur Verfügung gestellt Besichtigung auf die mecklenburgischen Dörfer geht, fragt er auch die war; auch wollte das Ministerium unentgeltlich für Heizung und Leute gesprächsweise nach ihrem Lehrer. Bei einer solchen Gelegen Beleuchtung sorgen. Indessen erwies sich der nur 450 Personen heit entspann sich nun folgendes Gespräch: Schulrath: Wie füb faffende Raum als viel zu klein, und man wandte sich nun an den i denn mit Jugen nien Lehrer tofreden? Bauer: D, dat geiht Direktor des Karola- Theaters. Dieses Theater, das bei einer aus­gezeichneten Atuftit 1150 Personen aufnimmt, war fast immer bis lehrt; bi mine Tiden was dat ganz anners. Schulrath: Na, wat Newer hüt ward jo nix Rechts mehr in de Scholen auf den letzten Platz gefüllt. Der besuchteste Vortrag( mit etwa hewt Ji denn librt? Bauer: Refen und Schriben und Katekissen 1250 Zuhörern), der ausnahmsweise im Theatersaale des Krystall- und Gesang. Schulrath: Wo vel Stüer bethalt Ji denn? Bauer: palaftes stattfand, war der von Professor Sohm über den Dienst: Sößundörtig Mart. Schulrath: Und de Nahmer? Bauer: Söß vertrag nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch. Die Einnahmen aus dem untwintig. Schulrath: Un de anner Nahwer? Bauer: Ja, det Kartenverkauf betrugen 1284,60 m., die gesammten Ausgaben das is en riten Rirl; dei betahlt hunnertunachteihn Mart. Schulrath: gegen nur 1071,51 M. Ji hewt jo reten lihrt; nu feggt mi mal, wat betahlt Ji drei denn tofammen? Nach langem Schweigen fommt endlich und etwas -Im heiligen Bezirk von Eleusis  ( Griechenland  ) wurde in zögernd die Antwort: Ja, int Reten was id man swack. Schul­letzter Zeit an verschiedenen Stellen eine Anzahl rothfiguriger rath: Rift mal, ick heww hier ne Jugabe fregen von Juge Ge meinde, dat tünnt Ji mal vörlesen. Bauer: Nee Basenfcherben gefunden, die jetzt von P. Hartwig in Dresden   zu tann id nich gaud lesen. Schulrath: Dor ftahn of Namens ünner einer Komposition vereinigt worden sind, die das überraschende Er- un een Krüz? Wer is denn dat Krüz? Bauer: Ja- ja- dat gebniß gehabt hat, daß wir in ihr, wie Hartwig im neuesten Heft Krüz dat bün id. der Mittheilungen des deutschen   archäologischen Justituts( Athen  . Abth.)" berichtet, zum ersten Mal eine groß angelegte, figurenreiche Darstellung des Raubes der Proserpina   aus älterer Zeit rhalten haben. Das Gefäß, dem die einzelnen Scherben an­gehören, war ein großer Becher, der in vollständigem Zustande eine Höhe von etwa 25 Zentimeter erreicht haben mag, und stammt aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Während die bisher einzige un­bestrittene Darstellung der Entführung der Proserpina durch Pluto  auf einem Gefäß einheimischer griechischer Arbeit es ist dies die nolanische Amphora in Neapel   nichts weiter als eine der lahmen Verfolgungsszenen ist, die in späterer Zeit bis zur Ermüdung wiederholt wurden, haben wir hier ein wirkliches Bild, einen mit Lebendigkeit erfaßten Vorgang, Stimmung in den Figuren und eine wohl abgewogene Vertheilung. Eine besondere Bedeutung erhält das Basenbild mit dem Raube der Proserpina   noch dadurch, daß es tem heiligen Bezirke der großen Göttinnen in Eleusis   selbst ent­stammt, daß es dort als ein Weihegeschenk von den Händen einer gewiffen Anthippe niedergelegt war, deren Namen uns der Fuß des Gefäßes erhalten hat. Im elensinischen Bilderkreise dürfte dieses aus Trümmern wiedergewonnene Bild durch die Schönheit seiner tüuftlerischen Ausführung und die Klarheit der Exposition weitaus die erste Stelle einnehmen.

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Aus dem Thierleben.

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Vermischtes vom Tage.

In Landsberg   a. W. ist eine Wittwe mit ihrer 16jährigen Tochter, mit der sie sich zusammengebunden hatte, in den Kanal gefprungen. Beide sind ertrunken. Die Tochter soll sich in einem Ladengeschäft etwas haben zu schulden kommen lassen. Der Prinzipal ließ sich von der Mutter 200 M. zahlen. Trotzdem wurde die Anzeige erstattet. Bei der todten Frau fand man die Briefe, die fie während ihrer Brautzeit mit ihrem späteren Manne gewechselt, und Briefe von ihrem verstorbenen Sohne. Ein Ostelbier soll unlängst vier Rameele haben kommen laffen, um fie vor den Pflug zu spannen. Wird er zu ihnen Sie" oder Du" fagen? -Liebenswürdig? In Salzburg   wollten unlängst die aufgelöften" Eisenbahner eine Versammlung abhalten. dazu einladende Plakat war der Landesverwaltung zu scharf, fie setzte sich auf die Hosen und dichtete einen neuen Zert. Der aber war wieder den Arbeitern zu zahm, und so war alle Liebesmüh für die Kab. Auf dem Bahnhofe Oberhausen  ( Rheinproving) ist ein im Bau begriffener Lokomotivschuppen eingestürzt. Ein Arbeiter wurde erschlagen, einer schwer, drei andere leicht verlegt.

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Das

- Der Gesichts: nnd Farbensinn der Sprung -In Mistorf bei Schwaan   in Mecklenburg   erhängte fich fpinnen( Attidae), die oft außerordentlich mit Farben geschmückt der zwölfjährige Sohn eines Bahnwärters. Seine Mutter ist seit auftreten, ist seit längerer Zeit von G. W. und E. G. Peckham, den zehn Jahren frant, das Elend im Bahnwärterhaus grenzenlos. Das erfolgreichsten Beobachtern diefer Spinnengruppe, studirt worden, foll den stillen Jungen in den Tod getrieben haben. und die Ergebnisse dieser durch acht Sommer an zwanzig ver­Im israelitischen Spital zu Straßburg   haben die Aerzte schiedenen Arten gemachten, nach vielen Hunderten zählenden Ver- ihre Thätigkeit eingestellt, weil die Verwaltung auf Rosten der Kranken fuche sind nunmehr in den Berichten der Wisconsin  - Akademie ver- sparen wollte. öffentlicht worden. Die Bewegungen und Stellungen dieser Spinnen, In einer abseits gelegenen dunklen Ecke des Chors der

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die ihren Weibchen ihre oft metallisch schimmernden Bierathe von Franziskaner- Kirche in Waigen( Ungarn  ) fand man einen todten der günstigsten Seite zu zeigen fuchen und dabei förmliche Tänze Mönch. Der Mann hatte sich am 8. März in die dunkle Ecke zurück­vollführen, find wunderbar lebendig und ausdruckvoll, auch gezogen und war, wie eine von ihm stammende Juschrift besagt, ganz verschieden, wenn ein Männchen oder ein Weibchen freiwillig Hungers gestorben.

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ihren Gesichtskreis tritt.

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Dadurch konnte

vor allem

auch die Gefichtsweite dieser vieläugigen Thiere festgestellt werden. Ihr Gesammtergebniß fassen die Beobachter in folgende Säge zufammen: Die Sprungspinnen( Attidae) ertennen ihre Beute ( welche aus fleinen Infeften besteht), wenn dieselbe bewegungslos basigt, erst aus einer Entfernung von fünf 3oll, bemerken aber in Bewegung befindliche Insekten aus weit größeren Entfernungen; fie erblicken einander mit Bestimmtheit auf mindestens zwölf Boll. Die Beobachtungen an geblendeten Spinnen und die zahlreichen Fälle, in welchen solche Thiere dicht bei einander gesetzt werden founten, ohne einander wahrzunehmen, zeigten, da die Gegenwart von Individuen des anderen Geschlechts nicht zu ihrem Bewußtsein fam, daß der Gesichtssinn und nicht der Geruch sie zu einander führt. Jeder andere Erklärungsversuch blieb unzureichend." ( Prometheus".)

Technisches.

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-Im Pariser Renaissance- Theater wird gegenwärtig ein Stück Snobs" gegeben. Bei dem Eingang zur Bühne drängen sich nun seit einiger Zeit reiche, dumme Jungen, um im dritten Att als Statisten in dem" Bar" zu dienen.­

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Warschau zählt gegenwärtig 630 000 Einwohner.

Auf Madagastar herrscht die Rattenpest. Das hat auf der Insel Besorgniß deshalb hervorgerufen, weil die Rattenpeft ge­wöhnlich der Bubonen- Best voranzugehen pflegt.

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Newport News( Virginia  , Nordamerika  ), 27. April. Heute wüthete im hiesigen Hafen eine heftige Feuersbrunst. Zwei Landungsbrücken mit den bort gelagerten Waaren, ferner der Dampfer Clintonia" und der Bremer   Segler englische Dampfer J. D. Bischoff" mit einem Theile ihrer Ladung geriethen in Brand. Der gesammte Schaden wird auf 212 Millionen Dollars geschäßt, darunter Getreide und Waaren im Werthe von 1 Million Dollars. Der Kapitän Kriete des J. D. Bischoff" erlitt schwere Brand­wunden und drei Matrosen ertranten. Auch der norwegische Dampfer Solveig" erlitt schweren Brandschaden.

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dem Ein

ce. Eine Rorruptions Geschichte aus Staate New- Yort ist dieser Tage ans Licht gekommen. gewisser Turner erhielt vor einiger Zeit das Amt eines Kaftellans

Denaturirung von Salz und Spiritu 3. Prof. H. Erdmann in Halle wendete sich in einem Vortrag vor dem Sächsisch- Anhaltischen Bezirksverein deutscher Chemiter gegen die unwirthschaftliche und unangenehme, jetzt übliche Art der Denaturirung von Salz mit Eisenoryd und Wermuth und von im Kapitol zu Albany. Als Besoldung befam er 100 Dollars Epiritus mit Pyridinbasen. Beim Spiritus betragen die Kosten der Denaturirung an Ort und Stelle 10 bis 15 pet. feines Werthes, beim Salz sind sie noch höher und hier spielt auch die Fracht für das zugefeßte, unlösliche und unverdauliche Nichtsalz eine Rolle. Die technische Brauchbarkeit werde zudem, namentlich bei Spiritus, durch Zumischung von rohem Allylalkohol oder Pyridinbasen ein­geschränkt, z. B. für Brennzwecke. Er empfiehlt zur Denaturirung Theerfarbstoffe, die bei ihrer außerordentlichen Färbekraft nur in febr kleinen Mengen zugesetzt zu werden brauchten. Beim Alkohol fönne noch ein leicht erkennbarer, farbloser Stoff von hervor. Stechendem Geschmad, wie z. B. Formaldehyd, zugefügt werden.

monatlich. Unter seiner Aufsicht arbeiteten sieben Scheuerfrauen, von denen jede ein Gehalt von 50 Dollars für den Monat bezog. Bald nach seiner Installirung brachte Turner seine Gattin in das Staatsgebäude, und diese bezog ein reguläres Monatsgebalt als Waschfrau. Ihr folgten die Töchter und Schwestern Turner's, welche ebenfalls 50 Dollars monatlich bezogen. Dasselbe war mit zwei Dienstmädchen Turner's der Fall, die jetzt angegeben haben, sie hätten nie einen Besen im Kapitol angerührt, sondern blos als Dienstmädchen in der Turner'schen Familie fungirt und dafür je 15 Dollars monatlich erhalten, während Turner sich aus der Staats taffe 100 Dollars für die Mädchen auszahlen ließ.-

Verantwortlicher Redakteur: Hugo Pötzsch in Berlin  .

Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  .