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dennoch ein frostiges Pathos, wie vor ruhmrednerischer Tendenz- wissenschaftliche, künstlerische und technische Mitarbeiter vertheilt. malerei. Von der alten Düsseldorfer Anetoötchenmalerei sucht sich selbst Ein Rest blieb in der kaiserlichen Bibliothek zu Peking , so daß Klein- Chevalier einigermaßen zu emanzipiren. Ein Genreftück aus dem wahrscheinlich von dieser ersten Auflage kern einziges Exemplar ins Spielerleben von Ostende stellt er dar. Es ist wenigftens, wie infFerdinand Ausland gekommen ist. Erst in den letzten Jahren wurde in Brütts Nach bangen Stunden" der Versuch unternommen, nicht Shanghai ein Neudruck veranstaltet, und von dieser neuen, unverblos ein spannendes Geschichtchen vorzutragen. Das Genrestückt soll änderten Auflage hat das hiesige Museum für Völkerkunde ein zur sozialen Studie sich erweitern. Es geschieht auch mit halbem vollständiges Exemplar bezogen. Das ganze Werk zerfällt in sechs Gelingen. Der phantafiebegabte Willy Spah wahrt sich seine große Abtheilungen: Literatur, Philosophie, Astronomie, NaturStellung unter den Düsseldorfer Sezefsionisten. tunde, Dekonomie und Industrie; und diese wieder zusammen in Dresden hat, wie bekannt, in diesem Jahre seine besondere und 6109 Unterabtheilungen mit 10 000 Abschnitten; und es umfaßt wirklich internationale Ausstellung. Bor wenig Jahren noch hatte 1200 Bände von je etwa 120--200 oder durchschnittlich 150 Seiten. Dresden den niedrigsten Tiefstand in Deutschland erreicht. Das hat Nach einer Schäßung des Prof. Dr. Hirth in München ist der Text fich wesentlich geändert. Es wurde an Haupt und Gliedern in aus über 100 Millionen chinesischen Zeichen zusammengesetzt. Ein Dresden reformirt. Gotthard Kühl, der starke Könner, wurde als Einblick in das Werk zeigt, daß jede Abtheilung mit zahlreichen Ab. Lehrer nach Dresden berufen; in die Verwaltung der Kunst bildungen und Karten nach Holzschnitten versehen ist, sodaß man fammlungen fam ein frischer Zug und, was das wichtigste bleibt, es sich nach eigener Anschauung eine Vorstellung von der gesammten fanden sich junge, wirklich funstfreudige Kräfte ein, die neu uralten chinesischen Kultur machen kann. Das riesige Wert kostet in all arbeiten entschlossen waren. Der Dresdener Aufschwung Shanghai nach unserem Gelde nur 1200 Mart, und es wird wohl tam natürlich in diesem Sommer nur in Dresden zur Geltung; bald in den meisten großen Staats- und Privatbibliotheken zu seben und so giebt es auch von München nur Einzelproben auf unserer sein, da es auch für jeden, der nicht chinesisch versteht, wegen seines Ausstellung zu fehen. Es ginge nicht an, danach den augenblick großen Bilderschmuckes viel Interesse erweckt. Für den Gelehrten lichen Stand der Münchener Kunst meffen zu wollen. Nicht planvoll aber, der sich mit China beschäftigt, ist es ein fast unentbehrliches wird da beschickt, der Zufall entscheidet. Das Bismarckbildniß von Hilfsmittel. Lenbach ist an dieser Stelle bereits erwähnt worden. Malerisch Theater. feiner ist das Porträt des gegenwärtigen Reichskanzlers Hohenlohe, das gleichfalls im Eingangssaal zu sehen ist. Nicht den gleich faffer des von der Freien Volksbühne " aufgeführten Schauspiels„ Die Begas, dem Erbauer des Kaiser Wilhelm- Denkmals auf. Mütter", hat ein neues Drama Agnes Jordan" geschrieben, das vom Den sinnigen Landschaftsmaler Wenglein, der mit Vorliebe hiesigen, Deutschen Theater" wie vom Wiener Burgtheater angenommen das eigenthümliche farthal und die bayerischen Moorflächen worden ist. Ueber den Inhalt giebt ein Montagsblatt folgendes an: belauscht, und Rubierschky haben eine Reihe ihrer Gemälde| Das Drama", in dem fast alle Mitglieder des Deutschen Theaters ausgestellt. Von jüngeren Münchener Künstlern ist Julius Exter , beschäftigt sein werden, enthält 25 Rollen. Es behandelt das ganze der Wandelbare und Anschmiegsame, mit ein paar charakteristischen Leben einer Frau. Agnes Jordan tritt im ersten Att als junges, Proben Phantaste" und" Himmelfahrt" da." Viel hat dieser junge, blühendes Mädchen vor den Zuschauer. Wir sehen sie im weiteren leichtbewegliche Pfälzer im fünstlerischen Sinn durchgemacht. Er ist Berlaufe des Werkes als gereifte Frau und Mutter erwachsener von Extrem zu Extrem gesprungen, bald an die, bald an jene Mode Töchter. Erst die Aufführung wird den Nachweis bringen, ob hat er sich leidenschaftlich geklammert. Immer aber war ihm ein dem Verfasser die dichterische Darstellung einer Metamorphose geGrundzug zur Phantastik eigen. In der jüngsten Zeit hat man fich lungen ist, die für die Bühne nicht ungefährlich erscheint. Ür gewöhnen müssen, Exter ganz ernst zu nehmen. Vor zwei Jahren Sprünglich sollte die Dichtung den Titel„ Das Leben einer Frau" hat er in München ein Gemälde ausgestellt, das bewies, führen. Exter fönne feine Kraft auch konzentriren. Db es 111111 in steter Entwicklung mit ihm aufwärts gehen wird? Vels bleibt seinen fingenden Musen", feiner allzu zärtlichen ver. schwimmenden Phantastik tren. Flesch Brimingen streist mit feiner Märtyrerin" leicht das Sensationelle. Carl Strathmann verharrt in feinen Bildern Maria" und" Prinzeßchen" energisch bei feinem absonderlichen Malverfahren. Noch sei einiger Münchener in der graphischen Abtheilung, die mehr Charakter hat, als die große Bilderschau, besonders gedacht. Es find Namen, die durch die Fliegenden Blätter " populär wurden. Ta ist Edmund Har burger mit seinen prächtigen Bauern und Judentypen. Da ist der lustige Hengeler, René Reinicke , der Zeichner von Gesellschaftsszenen und der pikante Wahle.
vollen Lenbach'schen Charakter weist cin Bildniß von
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Ostendtheater. Draußen im dichtbefehten Garten vergnügte man sich an linden Sonntag- Nachmittag an den mannigfachen Künsten der Spezialitätenbühne. Auch ins Theater hatte sich dem schönen Wetter zum Trozz Publikum hinein verirrt, aber allzu viele waren der Muthigen nicht, die bei dem neuen Schwant Dec Basenfuß" ausharrten. Das Stück ist anscheinend aus dem Französischen überfest und bringt im tollen Durcheinander eine bunte Reihe komischer Bilder. Das heißt, wenn es flott gespielt wird. Nicht allzu sehr ist das Künstlerpersonal des Ostendtheaters auf derartige Dinge eingeübt, und daher wirkten die vielen Verlegenheiten, die dem hafenfüßigen Rechtsanwalt durch den Argwohn der vertrackten Schwiegermutter bereitet werden, ein bischen unwahrscheinlich und widerspruchsvoll. Man verstand eben nicht völlig die Kunst, so ausgelassen zu sein, daß das Publikum gar nicht erst zur Besinnung kommen konnte. Immerhin fuchten einige der Mitwirkenden auch der neuen, ungewohnten Aufgabe gerecht zu werden; wir nennen da vor allem Herrn Heckmann, der die Titelrolle mit Eleganz gab, und die Damen Pauli, Ulrich und Lid. Nach Beendigung des Schwantes das alte Liederspiel Die Zillerthaler" recht hübsch aufgeführt.
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Ganz spärlich, für die Gesammtausstellung taum von Belang, ist die Theilnahme des Auslandes, wenn man von den Kollektiv Ausstellungen der Spanier Vollegas und Beaulière absieht. Die Italiener schickten manches Stück füßer Marktwaare, so Binea, Andreotti. Davon hebt sich bereits die Virtuofität Corelli's „ Rückkehr von der Weinleſe" sehr günstig ab. Ein ernstes Landschaftsbild giebt Petiti- Rom Campagna". Von Parisern findet man nur die Landschafter Billotte und Jettel, der von Geburt Wiener ist. Von Niederländern hat Courtens Brüssel ein eindrucksvolles - Das Boltstheater in der Reichenbergerstraße bat am Gemälde Wölfe des Meeres", Jan Verhas- Brüssel einige Sonnabend seine Sommersaison eröffnet. Fortan sollen bei günstigem Studien, H. W. Mesdag. Haag ein paar seiner Seeland- Wetter im Garten Konzerte abgehalten werden, während man auf schaften gesandt. Leon Frederic Brüssel, der sonst mannigfach der Bühne frohen Muthes voll jeder Temperatur trotzen und die anzuregen wußte, wird diesmal mit dem Triptychon" Die Arbeit vom Glück begünstigte Arbeit der Auffrischung älterer Lokalpoffen kein Für und Wider erregen. Mit einer Anzahl von Original fortsetzen will. Die zweite Serie begann mit dem von Bohl und zeichnungen weiß Jau Beth Amsterdam Interesse einzuflößen. Wilken verfaßten Volksstück Auf cigenen Füßen". Sein England und Standinavien find fast völlig fern geblieben. Man Held ist ein junger Lufticus, der als Heidelberger Student fröhlich Der alte fieht, an eine Internationalität unserer Kunstschau ist nicht im ent- darauf losgeht. Erbonkel bezahlt ja alles, dann fernteften zu denken. Nur Karlsruhe und einzelne Sammel- Aus- wenn der Knasterbart erst stirbt, ist der einzige stellungen, über die demnächst gesprochen werden soll, unterbrechen Erbe völlig aus dem Druck. Aber die Sache kommt anders. Das den lässig trägen, stumpfen Charakter der diesjährigen für Berlin Testament ist mit so vielen Berklausulirungen versehen, daß dem so wenig ehrenvollen Ausstellung. Bruder Studio nach langen Jrrfahrten nichts übrig bleibt, als ein ordentlicher Mensch zu werden, der auf eigenen Füßen stehen kann. Erst nachdem ihm dies gelungen, fallen ihm mit einer anmuthigen Braut auch die Hunderttausende in den Schooß. Das Stück birgt Chinesische Literatur . Ein 1200 Bäude starkes Universal- mancherlei Episoden, aus denen ein geschickter Regisseur mit Hilfe fammelwert aller chinesischen Wissenschaften und Künste ist in der freundwilliger Künstler schon etwas Rechtes machen kann. Und man letzten Zeit in fieben oder acht großen Kiften in Berlin eingetroffen daß eine Vorstellung zu stande kam, die aller Ehren werth. Aus muß gestehen, daß am Sonnabend jedermann seine Pflicht that, so und in der Bibliothek des Museums für Völkerkunde aufgestellt muthvoll waren die Damen Grigo und Senden; mit unverwüstlicher worden. Dieses riesige mit Karten und Bildern verfehe encyklopädische Romit spielten die Herren Winkler, Brodet, Kettner, Konrad Sammelwerk trägt den Titel„ Ku- Kin- Thu- Shu- Tfie- Tschheng".( Ku bedeutet einst, Kin jetzt, Thu" Karten und Bilder, Shu Bücher und und Reif, und der Held des Stückes fand in Herrn Arno Tsi- Tschheng Sammlung.) Es ist verfaßt von dem chinesischen Ge: maler gleichfalls ihr Bestes gethan hatten, so war das Stück in dem einen eleganten Vertreter. Da Orchester und Dekorations= lehrten Chiang Thing- Hsi, der es in der 3. Jung- Cheng- Periode im Jahre 1726 n. Chr. Geb., vollendete; doch erschien es wegen der umfang: gutbesuchten Hause einer beifälligen Aufnahme sicher. reichen und schwierigen technischen Vorarbeiten erst am Anfang der Khien- Lung- Periode, die von 1736 bis 1796 währte. Das Riesenwerk wurde leider in weniger als 100 Exemplaren hergestellt und diese wenigen Exemplare wurden an Prinzen, Minister und an
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Kleines Feuilleton.