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hoben worden ist. Die zurückgewiesenen Rünstler beabsichtigen, eine um ihr den ersten Bericht zu erstatten, damit event. Fahrzeuge nach Soderausstellung möglichst in der Nähe der Ausstellung zu errichten der Wache zurückgeschickt werden können, fährt der zweite zur Brand­und alle Urtheilsfähigen zur Entscheidung über ihre Beschwerde an- stelle weiter, stellt Ort und Art des Brandes, die Zugänge und zurufen. Treppen feft und beruhigt event. die Bewohner. Beide Radler sind Die zweite Sektion führt den Titel Sozialökonomie" und um- nur mit einer Art ausgerüstet, um Thüren sprengen zu können. faßt alles, was auf Arbeiter Schutzgesetzgebung, Sparkassenwesen, Die Feuerwehr - Fahrzeuge haben durch diese Einrichtung ganz be= Bersicherungswesen 2c. bezug hat. Hier sind natürlich vornehmlich dentende Wegestrecken und besonders manche beschwerliche Steigung Tabellen und graphische Darstellungen zu finden, die eine Fülle von erfpart, der kommandirende hat manchen werthvollen Bericht anf lehrreichem Material bieten. Auch die recht hübsche Ausstellung des der Brandstelle entgegengenommen. Und dabei waren die Radfahrer deutschen Reichs- Versicherungsamts gehört hierher. nicht ausgepumpt, sondern noch gut dienstfähig. Mehrere Male konnten sie International organisirt find noch die Maschinenhalle, in der ein Feuer vor Ankunft der Fahrzeuge löschen. Auch zum Ordonnanzdienst auch Deutschland recht würdig vertreten ist, die Sektion Hygiene und zum schnellen Feststellen von Thatsachen, wenn die Feuerwehr bei und Heilfunft", die sehr interessante Darbietungen enthält, und die Unfällen, z. B. bei Waffer im Keller helfen sollte, find die Räder Sektion Kriegstunft", die, dem Geifte der Zeit entsprechend, ganz verwendet und ist dadurch manche unnöthige Ausfahrt erspart besonders umfangreich ist und in der das belgische Kriegsministerium worden. Hervorragend geeignet sind die Räder zu schneller einen großen Haufen von Uniformen, Ranonen, Säbeln und anderen Samariterhilfe. An das Rad oder auf den Rücken des Samariters Mordwerkzeugen ausgestellt hat. Von besonders aktuellem Interesse wird dann eine Verbandstasche geschnallt.- find hier die neuen Schnellfeuerfanonen, für deren Beschaffung die deutschen Steuerzahler ja jetzt wieder zur höheren Ehre des Mili­tarismus um ein erkleckliches Pöstchen von Millionen geschröpft werden sollen.

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Die weiteren Sektionen, die fast durchweg recht gut vertreten find, umfassen: Kunstindustrie und Dekorationstechuit, sowie freie Künste und Wissenschaften( vorwiegend Sammlung wissenschaftlicher Apparate, auch solche von historischer Bedeutung); Beleuchtung, Heizung, Ventilation und ihre Anwendungen; Elektrizität; die eigentliche Industrie, ihr Rohmaterial, ihre Verfahren und ihre Er zeugniffe; Sport; Leibesübungen und volksthümliche Spiele; Ader und Gartenbau; praktisches Unterrichtswesen und Frauenarbeit( die Sektion ist von Frauen eingerichtet und geleitet und bietet Vor­treffliches); Handel und Kolonien.

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Wegen Mangels an Platz. In New York und den Nachbarstädten hat man begonnen, die Spielplätze für die Schul­finder auf das Dach der Schulgebäude zu verlegen, da Grund und Boden zu werthvoll geworden sind. In der Stadt New- York und in East Newart sind Schulgebäude in dieser Art eingerichtet worden. Man hat dadurch mehr Raum für den Spielplatz gewonnen, als auf ebener Erde zur Verfügung stand. Hohe eiserne Gitter beschützen die Binnen des Daches. Auf diesen Spielplägen sind Tennis­Spiele, Fußballplatten und andere Ausstattungen für Spiele im Freien angebracht. Das Dach des Schulgebäudes in Newark ist in einen Garten verwandelt worden, der mit Pflanzen und Blumen, elektrischen Lichtern und allem Zubehör eines Dachgart: ns für Theater­zwecke versehen ist.-

aus Shanghai von Mitte April: Der Missionar Elvin machte Das Jenseits der Chinesen. Man schreibt der Frants. 3tg." fürzlich in einem hier gehaltenen Vortrage sehr interessante Mit­theilungen über die Vorstellungen der Chinesen vom Jenseits. Er fagte, im allgemeinen glaubte das gemeine Bolt, das Leben nach Nach dieser Vorstellung muß es also im Jenseits auch Mandarinen geben, die ebenso wie die irdischen Beamten das Bestreben, Geld zu einen Rechtsstreit, so muß man vor allen Dingen den zuständigen erwerben, allen anderen Rücksichten voranstellen. Hat man hüben Richter zu bestechen suchen, sonst ist niemals auf Erfolg zu rechnen. Geradeso muß man drüben verfahren. Will einer also feinen Leben plöglich Abschied zu nehmen, mit der ausgesprochenen Abficht, Feinden einen rechten Poſſen ſpielen, so braucht er nur von diesem die Mandarinen im Jenseits durch Geschenke zu bestimmen, seinen Feinden empfindliche Strafen aufzuerlegen, sobald sie vor ihnen er­scheinen würden. Herr Elwin führt hierfür ein von ihm selbst erlebtes Beispiel an. Zwei buddhistische Priester in dem Orte Phudu geriethen in heftigen Streit. Der eine von ihnen wurde schließlich fo erbittert, daß er Opium verschluckte, um seinen Gegner im Jen­auch er schleunigst eine Dosis Opium, und zwar eine ungewöhnlich seits zu verflagen. Kaum hatte dieser jedoch davon gehört, so nahm Beiden mißlang findessen ihre Absicht, weil ein Missionsarzt und große, um womöglich zuerst in der anderen Welt anzukommen. Herr Elwin herbeigerufen wurden, denen es durch Anwendung eines Brechmittels gelang, die beabsichtigte tödtliche Wirkung des Opiums zu verhindern.-

Endlich ist noch eine Abtheilung zu erwähnen, deren Vorhanden sein dem deutschen Lefer vielleicht etwas sonderbar vorkommen mag, da eine solche Abtheilung auf deutschen Ausstellungen wohl faum möglich sein würde. An der Vorderseite des hübschen Kuppelbaues, der die rechte Seiten gallerie abschließt, stehen in weithin leuchtenden dem Tode wäre im großen und ganzen dem irdischen sehr ähnlich. goldenen Lettern die Worte:" Palais du Peuple"( Palast des Volkes), und zu beiden Seiten, etwas tiefer gerückt, die weiteren Worte Ordre"( Ordnung) und Travail "( Arbeit). Dieser Palaft des Boltes ist zweifellos eine der schönsten Stellen, die diese Ausstellung aufzuweifen hat. Und was die Hauptsache ist, es ist ein Palast des wirklichen Voltes. Hier ist einmal ausnahmsweise mit dem Worte Volt" fein Mißbrauch getrieben worden, wie es sonst bei folchen Gelegenheiten nach internationaler Sitte gang und gäbe ift. Kurz gefagt, der Palaft des Volkes umschließt die Ausstellung der großen Brüsseler Arbeiter- Konsumgenossenschaft Maison du Peuple" ( Volkshaus), des Genter Voruit" und anderer belgischer Arbeiter­Organisationen. Leider ist diese Ausstellung noch sehr im Rückstande, so daß über ihre Einzelheiten noch nicht berichtet werden kann. Inwieweit die vielfachen Schwierigkeiten, die der König, die Regierung und die Ausstellungsleitung dem Unternehmen entgegengesetzt haben, und über die der Borwärts" Näheres bereits früher berichtet hat, an feiner Unfertigkeit Schuld haben, bleibe dahingestellt. Unter allen Umständen aber wird der Palast des Volkes einer der Glanzpunkte der Ausstellung sein und er wird zweifellos nicht nur das lebhaftefte Intereffe der Genoffen erregen, sondern auch aller derer, die einen offenen Sinn haben für die Erscheinungen der Zeit und für den sozialen Fortschritt der Menschheit. -

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Die Drei.

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Vor der Stadt, weit draußen auf einer baumlofen sich den Berg hinanziehenden Chaussee hielt an einem kalten Wintermorgen ein Hundewagen.

Der Hund stand da mit triefenden Augen, zitternden, be­schäumten Lefzen; ruckweise durchschauerte es ihn, daß er laut aufwinfelte.

Eine alte Frau mit rothem Kopftuch, unter dem das verrunzelte, leicht geröthete Gesicht wie ein eingetrockneter Bratapfel hervorfah, bastelte einem zerlumpten Greis am Halstuch und sprach ihm auf polnisch gut zu.

Wirklich der Alte weinte, weinte wie ein Kind. Gefrorene Thränen hingen in seinem Bart.

,, Dreißig Jahre, dreißig Jahre seinen Sohn nicht gesehen und jetzt herausgeworfen hat er mich. Nur seinetwegen bin ich) achtzig Meilen nur seinetwegen, um ihn zu sehen, und jetzt fagt er, ich wäre nicht sein Vater und Dich( er wandte sich zu der Frau) hat er sogar die Treppe herunterwerfen wollen-"

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Komm, Vater!"

Und da zogen sie nun alle drei wieder dahin. Langfam, gleich­mäßig, den Berg hinab. Den Berg hinab. g. b.

Kleines Feuilleton.

Medizinisches.

-Beruf und Morphium sucht. Ein französischer Arzt namens Rodet hat soeben ein Buch über Morphiumfucht veröffent licht, in dem er eine Berufsstatistik an tausend Fällen dieser Krank­heit aus allen Ländern vornimmt. Unter diesen Fällen befanden fich 650 Männer und 350 Frauen. Von den Männern waren nicht weniger als 287( 40,4 pt.) Aerzte, 100( 15,5 pCt.) ohne bestimmten Beruf, 57 Kaufleute, 46 Militärs, 37 Arbeiter, 28 Beamte, je 21 Apotheker und Studenten der Medizin, die übrigen Fälle vertheilten fich mit geringeren Zahlen auf Kraufenwärter, Laboratoriumsdiener, Studenten der Pharmazie, Gelehrte, Richter, Artisten, Studenten der Jurisprudenz( 11), Advokaten, Journalisten, Geistliche( 2), Politiker, Landwirthe. Unter den 350 Frauen war die größte Zahl der Morphiumfüchtigen erklärlicherweise ohne Beruf, nämlich 151 ( 43,1 pt.), dann folgten 50 Prostituirte, 47 Arbeiterinnen, 35 weib­liche Aerzte, mit geringeren Zahlen waren vertreten Frauen von Raufleuten, von Apothefern, weibliche Gelehrte, Beamte, Kranken­wärterinnen, Artisten, Dienstboten, Klosterfrauen. Diese Zusammen­stellung ist jedenfalls von Interesse, obgleich sie nicht gerade viel Neues bietet. Das häufige Vorkommen der Morphiumfucht unter den Aerzten ist eine bekannte Thatsache. Das bemerkenswertheste ist die große Zahl der Fälle unter Männern und Frauen ohne Beruf, weil diese darauf hinweist, daß auch der Müßiggang schwer zu ertragen ist.

Verkehrswesen.

u. Schuhvorrichtung an elettrischen Straßen Ueber die Thätigkeit der Radfahrer bei der Feuerwehr bahnwagen. Mit der Ausdehnung des Straßenbahnverkehrs veröffentlicht der Branddirektor von Stettin , Rohstradt, einen Be- wächst natürlich auch die Gefahr, daß Menschen von Straßenbahn­richt: Im vergangenen Jahre bot sich viele Gelegenheit, die Ein- wagen überfahren werden und der Wiz der Ingenieure hat sich schon richtung der Radfahrer zu erproben; die Erfahrungen sind sehr vielfach damit beschäftigt, Schutzvorrichtungen gegen das Ueberfahren­günftig. Gerade das Vorausschicken zweier Leute auf Zweirädern werden herzustellen. Der Hamburger Ahrens hat nunmehr eine Vor­hat sich vorzüglich bewährt. Während der eine Radfahrer der richtung erfunden, welche das angestrebte Ziel zu erreichen scheint, Feuerwehr von der Meldestelle der Brandstelle aus entgegenfährt, fie hat sich wenigstens in dem verkehrsreichen Hamburg gut bewähr.