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Religionsbüchern und Traktällein zu finden. Wie lächerlich immer die Einen der riesigsten Bartenwale, die wohl je in die Nordfee Mormonenbibel sein mag, die Mormonen haben blühende Ge- verfchlagen wurden, fand auf hoher See am 3. November 1827 die meinwesen gegründet, Wüsteneien in Gärten verwandelt; und das Mannschait eines Fischerfahrzeuges todt auf. Das Ungethüm war Zaubermittel, dem dieser Erfolg zu verdanken, ist das Prinzip der 95 französische Fuß lang, fein Kopf 22, die Zunge 20, die Wirbel­Genossenschaft und des Gemeineigenthums, das säule 65 und der Schwanz 22 Fuß lang. Es zählte 62 Wirbel und selbst in dieser, durch blöden Aberglauben getrübten Form, sich 28 Rippen. Man stellte 1831 das Sfelett des Thieres in London wahrhaft glänzend bewährt hat. aus. In dem Bauche war ein geräumiges Zimmer mit Tischen und Stühlen eingerichtet. Der Naturforscher Cuvier berechnet das Alter des Kolosses auf 900-1000 Jahre. Späterhin hat man noch 1882 und 1885 Wale in der Nordsee erbeutet.

( Nachdruck verboten.)

Walfische auf Reisen.

Von Ludwig Maas( Danzig ).

Vor einigen Tagen durchlief die Zeitungen die Nachricht, daß in der Ostsee in den Drogden ein Walfisch beobachtet worden sei. Diese Mittheilung ist ein Beweis dafür, daß die Wale wieder ihre Wanderung angetreten haben, die sie aus den Fluthen der nordischen Meere im Frühjahr zu füdlicheren Breiten hinabführt.

und

Die Wanderungen der Wale vom Norden nach dem Süden im Frühjahr und in umgekehrter Richtung im Herbst vollziehen sich mit derfelben Regelmäßigkeit, wie der Abzug und die Wiederkehr der Vögel. Gleichwohl ist das Erscheinen von Walen in den deutschen Meeren etwas ungewöhnliches, da es sich bei diesen Walfisch­Touristen um Jrrgäfte handelt, die durch die Gewalt der Stürme von ihrer sonstigen Marschroute gedrängt werden nun ziellos umberstreichen. Daher hat denn auch das Erscheinen von Walen in der Ostsee oder Nordsee stets die allgemeine Auf­mertfamfeit erregt. Die Nachrichten über an deutschen Küsten be­obachtete Walfische gehen bis in das 14. Jahrhundert zurück. So zogen im Jahre 1325 zahlreiche junge Bartenwale die Trave hinauf und zum Theil an Lübeck vorbei. Einige dieser verschlagenen Reifenden, die eine Länge von 20 und 24 Fuß hatten, wurden bei der Holstenbrücke in Lübeck erschlagen. Zwölf Jahre später trieb ein solcher Fisch" bei Nordweststurm und Hochfluth bei Damerow auf der Inset Usedom an. Er gab 20 Lasten Fleisch zum Thran­fieden und seine Rippen wurden als Kuriosität nach Stettin , Stral­ sund und Brandenburg geschickt. Reste dieser Walrippen liegen noch in einem Privathause in Brandenburg .

"

aus

Es wurde schon angedeutet, daß die Walfisch- Reisenden von den großen Wanderzügen abgesprengt werden. Daß dies in der That der Fall ist, beweist unter anderem die Beobachtung, daß die Irr gäfte in unseren Meeren nur im Frühjahr oder Herbst erscheinen, also zu einer Zeit, wo die allgemeinen Wanderungen vom Norden und umgekehrt unternommen werden. Auf nach dem Süden diesen Wanderungen schlagen gewisse Arten bestimmte Wege ein und bevorzugen auch bestimmte Lieblingspläge, wo sie ihre Sommerfrische verbringen. Wian weiß dies von denjenigen Walen, die ein besonderes Kennzeichen tragen. Die Fischer eines schottländischen Küstenortes beobachteten zwanzig Jahre hindurch einen regelmäßig wieder­fehrenden Finnwal, dem sie den Namen Hollin Pyke" gegeben hatten. Er war ihnen durch ein Loch in der Rückenflosse kenntlich. Die Küstenbewohner Jslands geben ihren allsommerlich erscheinenden Walgästen ebenfalls Namen und die einzelnen Thiere sind ihnen fozusagen als Persönlichkeiten bekannt. Die Ursache der Wanderungen ist ohne Zweifel die Jagd nach Nahrung. Wenn an der norwegischen Küste die Springwale und Heringswale sich einfinden, so weiß der norwegische Fischer, daß sich auch alsbald die ungezählten Schaaren der Kabeljaus und Heringe einstellen werden. Während anderthalb Monate hält dann der Heringswal, der sich wegen seiner Größe nicht zwischen die Außeninseln wagen kann, die über 600 Kilometer lange norwegische Küstenlinie befeßt. Der letzte Grund ist also wie für die Züge der Vögel, so auch für die Wanderungen der Wale die Nahrungssorge.

Kleines Feuilleton.

deren

A13 im Jahre 1620 im Mai an der Küste von Pommern lange ein starker Nord wehte, wurde am 12. d. M. im Wollinischen Werder, da, wo sich die Dievenow in die Ostsee ergeußt," wie es ie. Ein Einfuhrverbot für Hunde in England. in einem zeitgenössischen Bericht heißt, ein großer ungeheuerer einer Nachricht des British Medical Journal " hat die landwirth. Walfisch todt angestrandet, der lang gewesen ist 28 libische Ellen; schaftliche Reichsbehörde für Großbritannien unter dem Datum des die Dicke aber ist gewefen 15 libische Ellen, der Kopf bis ans Auge 7. Mai eine Verordnung erlassen, die die Einführung von Hunden 9 Schuh, der Schwanz 7 Schub breit. Da ihn erstmalen die Leute aus allen Ländern( mit Ausnahme von Irland und der Insel Man ) desselben Ortes gewahr wurden, haben sie von Ferne gemeinet, es verbietet, außer wenn bestimmte verordnete Vorsichtsmaßregeln ein­wäre ein Schiff gestrandet, und als lägen große Wollsäcke gehalten werden. Die Verordnung tritt mit dem 15. September im Wasser übereinander." Von diesem Wale werden jetzt noch dieses Jahres in fraft. fraft. Nach diesem Datum darf kein Knochen im Stettiner Münzhofe aufbewahrt. Kaum vierzehn Tage Hund mehr in Großbritannien gelandet werden ohne Er später wurde zwischen Wollin und Kammin ein noch größerer Wal, laubniß der landwirthschaftlichen Staatsbehörde, der 75 Werkschuhe in die Länge und 30 Schuh in die Dicke maß, Erlangung man sich an den Sekretär derfelben zu wenden aus Land geworfen. Er trug noch den Donnerkeil" im Leibe, hat. Die Verordnung gewährt der Behörde Vollmacht, an die Er die Harpunenspitze, mit der ihn Walfischfänger verwundet hatten. theilung einer solchen Erlaubniß solche Bedingungen zu knüpfen, Aehnliche Nachrichten sind uns aus dem 18. Jahrhundert hinter wie sie sie für zweckmäßig hält, z. B. den Berhaft des Hundes laffen. bezw. die Isolirung desselben durch und auf Kosten des Eigen­In unserem Jahrhundert wird zuerst aus dem Jahr 1825 von thümers für eine Zeit bis zu 6 Monaten und an einem Plage, dem Fang cines Blauwales gemeldet. Am 8. April hörten an der von dem Eigenthümer des Hundes zu bezahlen ist. der Küste von Rügen fünf Fischer bei ruhiger See ein Furcht Dieser Platz ist bei der Nachsuchung um die Erlaubniß und Schrecken erregendes Getöse", das von einer fchwarzen, sogleich zu bezeichnen und sogleich anzugeben, daß die geeigneten. beweglichen Masse" herrührte, die eine starke Wellenbewegung Vorkehrungen zu einer Ifolirung des Hundes fofort getroffen werden veranlaßte. Der ungemüthliche Reisende wurde mit Mühe und können. Hunde, welche wider diese Vorschrift gelandet werden, sind Moth erlegt. Er maß über 44 Fuß und wurde dem Museum in verfallen und werden ebenso behandelt wie andere Güter, deren Ein­Greifswald einverleibt. Eine ganze Heerde Grindwale erschien am fuhr verboten ist. Die Beobachtung der neuen Verordnung hat durch 24. November 1861 in der Kieler Bucht . Man umringte sie mit die lokalen Behörden zu geschehen. Diese Bestimmung scheint einem Booten und trieb eine Schaar von dreißig Stück dem Strande zu. völligen Einfuhrverbote von Hunden, wie ein solches bereits in Echon glaubte man ihrer sicher zu sein, als sie plötzlich Norwegen besteht, ziemlich gleich zu kommen. Andererseits sind die Kehrt machten und zurückflohen. Nur einen einzigen Wal ärztlichen Kreise in England mit dieser Verordnung auch nicht tounte man erbeuten, der unter zahlreichen Beilhieben zufrieden, da sie den Ausschluß ihrer Wirksamkeit gegenüber Jrland den siebenziger und achtziger tadeln. In vielen Fällen von Hundswuth sei festgestellt worden, Jahren fanden sich in der Ostsee Walfische ein. Ji Jahre daß dieselbe von Frland eingeschleppt wurde. Vor Frland müsse man 1875 strandete ein großer Wal in der Nähe der Danziger Riesel- sich um so mehr schützen, als dort kein Maulforbawang besteht. Wenn felder, im Februar 1877 ein anderer an der Küste von Vor- die Bestimmung nach dieser Richtung hin nicht abgeändert wird, so pommern. Im August 1882 wurde ein mächtiger Wal an der sagt die genannte Beitschrift voraus, daß diese neue Verordnung zur schwedischen Küste unweit Karlskrona bemerkt und im Februar 1884 Ausrottung der Hundswuth in Großbritannien nichts leisten wird. entdeckten Fischer an der Küste von Seeland einen Grindwal. Das einzig Wirksame sei nach wie vor die strenge und allgemeine wurden Boote bemannt, und es gelang, das Thier in die Brams: Durchführung der Maulforbvorichriften, da sonst der Verbreitung näsbucht zu treiben, wo den nordischen Besucher ein Förster mit zwei der Strantheit innerhalb des Königreiches immer noch Raum genug Schüssen erlegte. gegeben sei, zumal da alljährlich im Sommer von London aus viele unde ihre Herren nach allen Theilen des Landes hin zum Land­aufenthalt oder zu Jagdausflügen begleiten.

röchelnd verschied. Auch in

Es

Auch in der Nordsee sind im Laufe der Jahrhunderte viel mals Wale beobachtet und erbeutet worden. Die ältefte Nachricht stammt aus dem Jahre 1535. Es wurde damals am Strande der Landschaft Eiderstedt ein Buckelwal todt aufgefunden, der 63 Fuß lang war. Im Jahre 1549 wurde vor Hamburg von Fischern ein junger Wal gefangen, der nach dem Hopfenmarkt geschafft wurde, wo man ihu zerlegte und sein Fleisch stückweise vertaufte. Am 9. Mai 1669 tödtete ein Bauernknecht in der Nähe des Lefumer Bruches mit vier Schüssen einen Zwergfinuwal. Im Rathbaussaale zu Bremen hängt das Bild dieses Wales in natürlicher Größe. Wie die Inschrift des Bildes befagt, maß das Thier vom Maule bis zum Schwanze 29 Fuß, während seine Dicke neun Fuß betrug. Die Walbesuche wiederholten sich zweimal im Jahre 1670, wobei man zwei Wale sogar bei der großen Weserbrücke erlegte.

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Literarisches.

Im Herbste erscheint bei May Hoffmann in Leipzig ein Musenalmanach deutscher Studenten", der Gedichte, Skizzen und kleine Erzählungen, eventuell auch in beschränktem Um­fange fleinere dramatische Versuche enthalten soll. 50 M. find als Preis für das beste fangbare neue Studentenlied ausgesetzt. Neben Liliencron und Ernst von Wolzogen figurirt auch Herr Felix Dahn als Preisrichter. Diesen Wortschwall- Mann hätten sich die Heraus. geber schenken können. Einsendung bis spätestens 6. Juli sind zu richten an Rudolf Babel, Leipzig , Marienftr. 6.­