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Theater.

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Tunnel soll mit elektrischer Beleuchtung verfehen werden und ein Die Baukosten sind auf Schiller Theater. Papa Nitsche", Poffe in doppeltes Eisenbahngeleise erhalten. 4 Alten von Oskar Walther und Leo Stein  . An fich ist das Stück 400 Millionen Frants veranschlagt. recht langweilig. Die Handlung, die mit einer Verlobung beginnt adding Humoristisches. und mit einer zweiten schließt, leimt sich aus den Verdrießlichkeiten c. e. Bom Atten: Schimmel. Auf einem Bariser Bahn­zusammen, die der junge Fabrikbefizer Friedberg   und der am hof fand vor einigen Tagen ein Beamter der Nordbahnen ein Zwei­Allen hängende Prokurist Papa Nitsche" einander be- sous Stück und übergab das Geld dem Bahnhofs Vorsteher. Der reiten. Der junge Unternehmer hat allerhand Ideen von Vorsteher, ein Sklave feiner Pflicht, nahm ein Funoprotokoll auf Erweiterung des Betriebs im Kopf, die dem Alten, dem beiläufig und schickte die Münze mit dem unvermeidlichen Bericht an den schon im ersten Aft die Ehre zu theil wird, Schwiegervater feines Chef des Bureaus für verlorene Gegenstände. Der Chef diefes Chefs zu werden, allgemach mit Grausen erfüllen. Es kommt zum Bureaus registrirte feinerseits gewissenhaft den Fund und schickte die Bruch zwischen den beiden; sich felber überlassen, fabrizirt der zwei Sous mit einem neuen Bericht an den Kommiffar des Nord­Junge immer genialere Fahrräder und treibt einen immer bahnhofs, nachdem er eine Empfangsbescheinigung an den größeren Aufwand, und am Ende hört man gar vom Kauf Vorsteher geschickt hatte, der natürlich auch ein solches einer Billa  , von Börsenspiel und von gewaltigem Kurssturz Dokument an den ehrlichen Finder des Geldes gesandt haben reden. Das bringt die Familie in Aufruhr. Um den mußte. Der Kommissar schickte vorschriftsmäßig das Geld mit einem Leichtfuß zu retten, wird selbst das Vermögen eines verliebten umständlichen gestempelten und gesiegelten Bericht an den Polizei­Volontärs auf den gemeinsamen Opferaltar dargebracht. Aber der präfekten. Die Präfektur expedirte die Summe" an das Fund­Fahrrad- Fabrikant fritt lachenden Mundes auf die Bildfläche; die bureau zurück, und hier wurde ein neues Protokoll aufgenommen Börsenpapiere wurden kurz vor dem Krach mit 80 000 m. Gewinn mit einem neuen, erklärenden, erläuternden, peinlich genauen Be­verkauft, das Geschäft geht brillant, Villa und Luxuspferde richt, der die Fundgeschichte in all' ihren Einzelheiten beleuchtete; aber muß der Mensch haben, wenn er ein moderner darauf legte man die zwei Sons in eine besondere Rasse und wartet Unternehmer sein will. Die ganze Sippschaft staunt ob nun, bis der rechtmäßige Besitzer des Geldes sich meldet. Sollte folcher grundstürzenden Weisheit, und wenig fehlte, so beugten sie die diese Katastrophe wirklich eintreten, so tann man sich denken, wie Knie, als täm' das Venerabile. Dieser Schluß oder vielmehr die in viele Empfangsbescheinigungen, Protokolle und Berichte die Herren ihm liegende Moral ist das interessanteste an dem Stück. Sie zeigt, Bureaukraten brauchen werden, um das Geld zurückzugeben. wie langsam die Bühne den modernen Anschauungen folgt. Poffen und Rührstücke wie Papa Nitsche sind unzählige geschrieben worden, aber sie schloffen stets mit der Urväterweisheit, die im Lob der Einfach­heit und der Selbstbeschränkung liegt. Der Lebemann.verkracht, und in seiner Dummheit oder Verlogenheit läßt der Autor ihn dann renevoll zur sogenannten ehrlichen Arbeit zurückkehren, die bekannt lich in der Gegenwart das sicherste Mittel ist, um ein Habenichts zu

bleiben.

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Vermischtes vom Tage.

Erdsenkungen in Rosdzin. Das Oberschlesische Tageblatt" meldet aus Rosdzin: Weitere Erdfenkungen haben seit gestern Abend stattgefunden, neue Risse sind bemerkbar. Das Wasser steht stellenweise zwei Meter hoch, 10 Häufer stehen vollständig unter Waffer, weitere Häufer mußten heute geräumt werden. Die Erd fenkungen scheinen noch fortzudauern.

-y. Ueber Hamburg   sind im Monat Mai d. J. 5625 Per­fonen ausgewandert. Im Mai des vergangenen Jahres waren es 6225 Personen. Zwischen den Stationen Ennertswalde und Bärn3­

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Das Stück wurde flott gespielt. Herr Pahlau gab den Fabri­tanten, Herr Eyben den Prokuristen, und beide füllten ihren Platz aus. Drollig war Herr Schmasow als letzter eines adligen Stammes; der verständige Mann von blauem Blut, den er dar­auftellen hatte, verdient sein Brot als Star einer Spezialitätenbühne. Herr Reimann mußte als Volontär ein unmögliches Schweizerdeutschdorf der Schmalspurbahn Radebeul- Radeburg stießen am Sonntag fprechen, war aber sonst ein braver Künstler. Auch die Damen Vormittag zwei Personenzüge zusammen. Der Maschinenführer und Werner, Levermann, Meyer und Heinsdorf wirkten tapfer mit, um drei Paffagiere des einen Zuges wurden leicht verlegt. Beide Ma­schinen wurden beschädigt; 13 Wagen entgleisten.- das Publikum trotz der drückenden Hize animirt zu erhalten.

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Im Ostend Theater fam am Pfingstsonntag Herr R. Kneifel zu Worte. Dieser Dichter hatte vor 25 Jahren einmal Glück mit einem Lustspiel, das Die Tochter Belials" hieß. Seit dem ist er sehr alt geworden. Der Held seines neuen Volksstücks Unsere Reichspost" ist ein ehrlicher Geldbriefträger in lockigem Silberhaar, der sich just aufchickt, sein fünfzigjähriges Dienst jubiläum zu feiern. Kurz vor seinem Jubeltage wird er aber beraubt, feine Unschuld an dem Geldverlust, den die Post erleidet, steht bombenfeft, aber trotzdem soll ihm die gefeßliche Pension entzogen werden. Hoffentlich läßt die Poftverwaltung gegen den Mann, der ihr solche Unanständigkeit zutraut, keinen Beleidigungsprozeß einfädelu. Allerdings kommt es nicht zu der angedeuteten Grau­famkeit, denn den argen Räuber, der seine Sache entsetzlich dumm macht, trohdem er ein über das andere Mal ein geriebener Rer! genannt wird, trifft der Blisstrahl der Gerechtigkeit, und der biedere Geldbriefträger erhält zum Entzücken des Publikums nicht nur eine Altersrente, sondern auch noch drei Schwiegerenkel. So endet alles gerührt, wie zur Birch- Pfeifferzeit. Das Künstlerpersonal vom Oftend­Theater behandelte das lederne Stück weit über Gebühr. Nament lich spielten die Herren Weiß und Dill, sowie Frau Lid mit vieler Bravour.

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Runft.

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Rosenheim  , 8. Juni. Am Pfingstfonntag Abend gegen 8 Uhr schlug bei einem schweren Gewitter der Blitz in die bei Stephanskirchen   gelegene Pulverfabrit ein, wodurch die Polierhütte, in der etwa 50 Zentner zum Versand bereit lagen, in die Luft flogen. Ein zweites, etwa 30 Schritte von der Hütte entfernt stehendes Ge­bände gericht in Brand und flog nach etwa 3 Minuten gleichfalls in die Luft. Jm ganzen find über 100 Bentner Pulver explodirt und 11 Baulichkeiten zerstört. Auch die umstehenden, einen halben meter starken Bäume wurden entwurzelt. In dem zwei Kilometer entfernten Stephanskirchen   sowie in Rosenheim  , welches eine Stunde von der Pulverfabrik entfernt liegt, wurden Thüren und Fenster durch den gewaltigen Luftdruck herausgerissen und zum theil zer­trümmert.

-In Pforzheim   wüthet der Typhus  . Die Zahl der Er. frankten beträgt bereits 54.

- Klausenburg  , 5. Juni. Infolge anhaltender Regengüsse find der Szamos, Aranyos und Maros sowie andere kleinere Flüffe aus ihren Ufern getreten und haben großen Schaden angerichtet. Die Stadt Felvincz ist durch Wolkenbrüche nahezu zerstört.

Triest  , 5. Juni. In Servola tam es zwischen 600 Erd­arbeitern zu einer Schlägerei. Zwei Italiener und ein Slowene wurden schwer verlegt.

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Zwei Arbeiter fanden in der Nähe des Budapester Luft­fpieltheaters eine rothe Metallhülfe, die eine breiige Maffe enthielt. Sie zündeten das" Ding" an, es explodirte und verwundete beide Arbeiter schwer. Das" Ding" war eine Dynamitpatrone.

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-Aus Anlaß der diesjährigen großen Berliner  Kunstausstellung wurde verliehen: Die große goldene Medaille für Kunst: 1. dem Maler Max Liebermann   in Berlin  ; 2. dem Maler Profeffor Richard Friese   in Berlin  ; In Sofia   ist der Rittmeister Boitschew, Ordonnanzoffizier 3. dem Bildhauer Profeffor Peter Breuer   in Berlin  ; die des Fürsten  , verhaftet worden. Er wird beschuldigt, gemeinsam tleine goldene Medaille für Kunst: 1. dem Maler mit dem gleichfalls verhafteten Polizeipräfekten von Philippopel   feine Profeffor Albert Hertel   in Berlin  ; 2. dem Maler Hugo frühere Geliebte ermordet zu haben. Ein Gendarm, der bei dem Mühlig in Düsseldorf  ; 3. dem Architekten Baurath Otto Morde behilflich gewesen, legte ein Geständniß ab. March in Charlottenburg  ; 4. dem Bildhauer Frig Heine mann in Charlottenburg  ; 5. dem Maler Georg Ludwig Meyn   in Berlin  ; 6. dem Maler René Reinice in München  . Ein junger reicher Venetianer hat in der zweiten inter nationalen Runft ausstellung zu Venedig   acht der schönsten Gemälde für 40 000 Lire erworben und sie seiner Baterstadt zum Geschenke gemacht. Die Schenkung soll den Grundstock einer Gallerie moderner Meister bilden.

sidd Technisches.

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Aus Voiron  ( Dep. Jfère, Frankreich  ) wird unterm 6. Juni berichtet: Infolge einer Wasserhose trat die Morge aus den Ufern und richtete ungeheuren Schaden an. Das Wasser stieg plötzlich bis zu einer Höhe von sechs Metern. Die an der Morge gelegenen Fabriken und Häuser wurden fast ausnahmslos zerstört. Die Leichen zweier Frauen wurden aufgefunden, zwölf Brücken find fortgeriffen. Der Schaden wird auf 10 Millionen Franks geschäßt. Viertausend Arbeiter sind auf zwei Monate befchäftigungslos.

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In allen Gegenden Italiens   herrscht zur Zeit eine tro­pische Hize. Das Thermometer zeigt bis zu 38 Grad Celsius.- Die dänische Regierung hat 150 000 kronen zu einer neuen Expedition bewilligt, die die Ostküste Grönlands   er forschen soll. Von der Pest. In Dscheddah, dem Hafenort Metta's  , find mehrere Personen unter pestverdächtigen Erscheinungen er

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Ein Zunnel zwischen Schottland   und Irland. Seitens der englischen   Regierung ist eine Kommiffion ernannt und beauftragt worden, einen Plan zur Erbauung eines Tunnels unter dem Nordkanal zwischen Schottland   und Frland aus­zuarbeiten. Der Tunnel würde eine Länge von 58 Kilometern er halten; die Dauer der Arbeit würde 14 Jahre erfordern. Der frankt. Verantwortlicher Redakteur: Robert Schmidt in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  .

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