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Auf unsere Boften, Donnerwetter! Wir kommen darauf noch zurück."

Aber er ging noch nicht und rasch fügte er noch hinzu: Ein letztes Wort noch! Auf dem Lyceum   haben Sie von einer gewissen Cesarine sprechen hören, nicht wahr?" " Ja!"

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Kommen wir nun zu denjenigen Zweigen der Metallurgie, wo die Elektrizität nicht durch ihre Wärme- Erzeugung, sondern durch stille trennende und vereinigende Wirkungen in bestimmten Bädern und Lösungen die in Frage stehenden Erze bewältigt, so ist es vor allem das Kupfer, dem sich das Interesse der Elektrotechnik schon feit langer Zeit zugewandt hat. Vor nahezu 20 Jahren, nämlich 1878, wurden von der Firma Siemens u. Halske   im

Er drehte sich auf den Hacken und ging. Und wieder be- Kommunion- Hüttenwerk zu Ocker am Herz die ersten Ver­gann der Marsch.-

( Fortsetzung folgt.)

Die Elektrometallurgie."

fuche gemacht, die Elektrizität mit Nuzen in den Betrieb der dortigen Kupferraffinerien einzuführen. Der Zweck dieser Neuerung war, die nach dem rein chemischen Verfahren sehr schwierige und theure Herstellung von Reinkupfer aus dem schon einmal verhütteten Rohmaterial zu erleichtern. Die Scheidung des puren Kupfers von Die Elektrometallurgie arbeitet nach zwei ganz verschiedenen den ihm stets beigemischten edleren oder unedleren Metallen, sowie Methoden, indem sie zur Behandlung der ihr unterworfenen Roh- von Schwefel und anderen Beimischungen ist nämlich nur bei stoffe entweder, wie die älteren hüttenmännischen Verfahren ebenfalls, großer Erfahrung und mit erprobten Einrichtungen, sowie billigen die Wärme in Anwendung bringt, oder aber sich zur Trennung der Arbeitskräften vortheilhaft genug zu bewirken, um die Kupfer­gewünschten Metalle aus ihren Erzen oder Verbindungen rein raffinerie lohnend zu machen. Deshalb ist der größte Theil der chemischer, von der Erwärmung unabhängiger Einwirkungen amerikanischen   Kupfererze stets zur Verwandlung in Feinkupfer nach bedient. Die erstere Methode, bei welcher die bekannte Fähigkeit Europa   gebracht worden, und besonders die deutsche, in allen chemi­des elektrischen Stromes in Anwendung tritt, unvollkommene schen Geheimnissen stets am besten bewanderte Industrie bat immer Leiter beim Durchgange zu erhigen, scheint dem früher allein große Mengen des amerikanischen  , wie auch des spanischen   Rohkupfers üblichen Verfahren, die Metalle durch Feuersgluth aus mit Vortheil raffinirt. Das elektrische Verfahren bot nun ein ihren Verbindungen zu erschmelzen, am nächsten verwandt zu Mittel, die Gewinnung von Femkupfer ganz wesentlich zu ver­fein, im Grunde aber ist gerade fie am weitesten vom üblichen einfachen, und in den letzten Jahren besonders, nachdem die an Wege entfernt. Benyt man doch die elektrische Schmelzung fast fänglichen Mängel verschiedener rasch nach einander austauchender nur zur Erzeugung einiger Stoffe, welche die frühere Metallurgie Systeme durch die Praxis beseitigt waren, hat die elektrolytische überhaupt nicht, oder nur in Proben darzustellen vermochte! Da Kupfergewinnung eine große Ausbreitung erlangt und steht auf dem die Aluminiumgewinnung unter diesen Prozessen obenansteht und Punkte, die älteren Raffinationsmethoden ganz zu verdrängen. Das gleichzeitig bis jetzt wenn auch nicht mehr auf lange über: elektrische Verfahren ist mit kurzen Worten folgendes: Das bereits haupt die erste Rolle in der Elektrometallurgie spielt, so sei mit ihr zu Rohfupfer erschmolzene, aber noch mit vielen Beimischungen be= der Anfang gemacht. Sind doch der Gewinnung des Aluminiums haftete Erz wird in dünne Platten ausgewalt und in großen die elektrischen Ströme die beiden bedeutendsten, bis jetzt in den Kupfervitriol- Bädern eben solchen Platten von reinem Rupfe blech Ein elektrischer Strom von sehr niedriger Dienst der Industrie gestellten Wasserkräfte, des Rhein  - und Niagara- gegenüber gehängt. Falles, zum großen Theile gewidmet. Den Aluminiumbedarf der Spannung wird dann durch diese Bäder hindurchgeschickt, löst die alten Welt decken zumeist die aus der Verschmelzung einer Rohfupferplatten langfam auf und lagert ihren Gehalt an reinem den eingehängten Blechen, den sogenannten schweizerischen und einer deutschen Gesellschaft entstandenen Aluminium Kupfer auf wachsen ab, die beständig an Dicke werte zu Neuhaufen am Rheinfall, deren große elettrische Anlage Kathoden, und, so­jeht ihrer Vollendung entgegengeht. bald sie ein bestimmtes Gewicht erlangt haben, durch neue werden. Die Dynamomaschinen, welche für solche In Amerika   dagegen sind die gewaltigen Anlagen der Pittsburg   erfekt finden, sehen natürlich ganz anders Reduktion Comp., theils an den Niagarawerfen, theils in den Kohlen Prozesse Verwendung diftriften Pennsylvaniens gelegen, die einzige Aluminiumfabrit und aus, wie diejenigen, die zur Erzeugung der hochgespannten Ströme gleichzeitig die bedeutendste der Welt, da ihre jetzige Ausdehnung sie für die Beleuchtung oder gar Kraftübertragung dienen. Die von befähigt, fast jedes vom Weltmarkt gewünschte Quantum Aluminium Siemens für das Kommunion- Hüttenwerk im Harz   gelieferten zu liefern. Ihre Jahresproduktion, die für 1890 ctiva 28 000 Kilo: Tynamos gebrauchten, obwohl sie 1000 Amp. oder einen Strom von gramm betrug, war fünf Jahre später auf mehr als das Behnfache derselben Stärke gaben, wie ihn die zweihundert bis dreihundert­gestiegen, und im vorigen Jahre hat die Reduction Comp. ungefähr pierdigen. Dampf Dynamos   großer Elektrizitätswerke liefern, nur 1 Millionen Kilogramm oder für 4-5 Millionen Mark Aluminium sechs Pferdestärken zum Antrieb bei einer so geringen Spannung, erzeugt. Die Fabriken der Gesellschaft, welche an den Niagara- daß man für den Betrieb von Glühlampen 30-40 solcher Waschinen fällen mit einem Strombedarf von etwa 3000 Pferde- hintereinander hätte schalten müssen. Ihre Magnet- und Anker­träften arbeiten, erzeugen das Aluminium aus reiner Thon. Bewickelung bestand nicht aus Trähten, sondern aus einer einzigen erde, die sich in ausgezeichneter Beschaffenheit in den Staaten Georgia   und Alabama   findet. Die Erde, welche nichts weiter als das Oxyd des Aluminiums ist, wird in gußeisernen, mit Kohle ausgekleideten Tiegeln durch die Gluth eines sehr starken hindurch geleiteten Stromes geschmolzen und scheidet dabei das reine Alu­minium an der Oberfläche aus, wo es mit Kellen abgeschöpft wird. Obwohl die Stärke des Stromes, der das Thonerdebad in der Schmelzgluth erhält, ungeheuer groß sein muß, so ist doch seine Spannung so gering, daß derselbe Strom von 160 Volt 20 Tiegel hintereinander durchläuft und ihren Inhalt in der Schmelze erhält, bevor seine Kraft erschöpft ist. Die pennsylvanischen Aluminium werte derfelben Gesellschaft erzeugen ihren Elektrizitätsbedarf durch Dampffraft in der Stärke von 2000 Pferden; aber obwohl sie so günstig inmitten eines der reichsten Stohlenlager der Union   liegen, daß ihnen der Zentner Steinkohle faum auf 15 Pf. zu stehen kommt, erhält die Anlage an den Niagara- Kraftwerken, die Elektrizität doch noch billiger, so daß die geplanten Erweiterungen der Reduction Comp. ebenfalls am Niagara liegen werden.

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Lage dicker Kupferstangen.

Der Strom einer einzigen Maschine genügte aber für zwölf große Kupferbäder Die in den Rohfupfer­platten enthaltenen Beimischungen, die zwischen Silber und Schwefel eine lange Reihe der verschiedensten Stoffe umfassen können, werden bei der Auslösung der Anoden in Gestalt von Schlamm in der Kupfervitriol- Lösung gefällt und können, wenn ihr Prozentsak oder, wie beim Silber, ihr Werth dessen verlohnt, durch weitere elektrische Prozesse in reiner Form abgeschieden werden.

Uebrigens kann man das reine Kupfer auch aus dem rohen Erz auf elektrischem Wege in einem einzigen Prozesse gewinnen, und zwar wird diese Art der Raffination meist nach dem Marchese'schen Verfahren geübt. Diese Methode der Metallgewinnung würde, wenn sie sich auf alle Erze vom Eisen bis zum Silber anwenden ließe, eigentlich die ideale Form der Erzbehandlung darstellen. An­statt aller langwierigen, Roble verzehrenden, viele werthlose Abfälle ergebenden und die Luft mit schädlichen Dünsten füllenden Ber­hüttungs- Prozesse wird das Kupfererz einfach zu Rohsteinplatten verschmolzen, welche als Anoten in ein Bad von verdünnter und Außer dem Aluminium giebt es noch eine Reihe anderer, ebenso Schwefelsäure tommen, einer Lauge desselben Erzes leicht oder noch leichter oxydirender Metalle, die sich eben dieser während ihnen gegenüber wiederum dünne Kupferbleche als Ein Strom von einem Volt großen Verwandtschaft zum Sauerstoff halber nirgends in der Kathoden aufgehängt werden. Natur im reinen Zustande, dagegen in unendlichen Mei gen als Stärte ist fähig, die Erzplatten in reines Kupfer zu überführen, nur Salze oder erdige Verbindungen finden. Das Natrium, der Haupt- bedarf es dazu einer langen Zeit, denn erst in drei Monaten ist eine bestandtheil des Kochsalzes, das Kalium, Magnesium und einige Erz- node völlig aufgelöst. Es gehören also viele Zellen dazu, um andere Elemente gehören dem Reiche dieser fogenannten leichten dies Verfahren, nach welchem in der Stephanshütte in Ungarn   täglich Metalle an, doch wird unter ihnen bis jetzt nur das Magnesium in 1200 Kilogramm Feinkupfer niedergeschlager: werden, im großen größeren Mengen elektrolytisch gewonnen. Seine Herstellung aus Maßstab zu betreiben. Dennoch ist es sehr wohlfeil, besonders wenn alkalischen Saizen und Erden wurde früher ziemlich loftipielig zur Elektrizitätserzeugung Wasserkräfte zu Gebote stehen, wie in der auf rein chemischem Wege betrieben und zwar hauptsächlich eben erwähnten Hütte, wo das Verfahren schon seit sieben Jahren mit in England. Neuerdings stellt e3 eine elektro chemische Erfolg geübt wird. Auch hier lassen sich aus dem Schlamme der vors Fabrik zu Hemelingen   auf ähnliche Weise, wie das Aluminium zu ftande kommt, mittels elektrischer Ströme her, und dieses Ver­fahren scheint das frühere langsam zu verdrängen. Freilich ist die Erzeugung des Metalles im reinen Zustande auch so eine schwierige; eine Pferdekraftstunde, in Elektrizität umgesetzt, vermag nur 45 Gramm Magnesium zu erzeugen. Doch ist schon das bei der großen Leichtig: feit und dem hohen Preise des Metalls ein Erfolg, der zur Nach ahmung reizen wird.

Aus der Kölnischen Bolts Beitung".

vereinigten Bäder die werthvolleren Stoffe auf elektrischem Wege aber­mals scheiden, und besonders bei Erzen, die neben dem Kupfer noch Gold- oder Silberspuren enthalten, ist das elektrische Verfahren vom größten Nutzen. Es war zu erwarten, daß dieser Umstand nirgends stärker ausgenutzt werden würde, wie in den Vereinigten Staaten  , wo neben ungeheueren, billig zu erschließenden Kupfer Erz­lagern, besonders in der Nähe der großen Seen, Wasserkräfte genug vorhanden sind, die nur der Ueberführung in die Gestalt der elektri­schen Energie zu harren scheinen. Wenn es schon lohnend war, die zu Rohtupfer erschmolzenen amerikanischen   Erze nach Europa   zu

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