-
499
-
-
bringen, so mußte es in viel höherem Grade gewinnreich werden, sie| Berény, Komponist, Dr. Mar Dreyer, Schriftsteller, M. v. Egidy, auf den verzweigten Binnen- Wasserstraßen des eigenen Landes in Oberitlieutenant a. D., Ad. Göttmann, Kapellmeister, Josef Jarno , die Nähe der großen Kraftzentralen zu schaffen, die eben an den Schauspieler, Eduard Krämer, Schriftsteller, Dr. phil. P. Lippert, Niagara Fällen und anderen Plägen des Landes zu entstehen im Bibliothekar, Sigmar Mehring , Schriftsteller, Paul Moos , MusikBegriffe find. In der That baben sich in Amerika rasch mehrere schriftsteller. Wie man sieht, ist es eine recht gemischte" Gesellgroße Rupferraffinerien auf elektrolytischem Wege gebildet, und in fchaft, die sich da zusammengefunden hat. Ihr Speisezettel ist sehr der Fachpresse der Vereinigten Staaten wurde schon frohlockend von lang; es fragt sich nur, was wirklich auf den Tisch kommen wird. der Aussicht gesprochen, bald das europäische Rohmaterial zur gewinnreichen Raffination nach Amerika zu holen, anstatt uns das ihrige, wie früher, zu senden.
t. Gefrorenes Geflügel. Die französische Zeitschrift„ Chasse et Pêche" veröffentlicht einen interessanten Artifel über den Handel mit gefrorenem Geflügel auf dem Londoner Markte. Dieses Ge flügel, dessen Größe und Qualität im allgemeinen von mittlerer Güte ist und das daher gewöhnlich mit Nachlaß des Preises verEs wird in ge fauft wird, fommt aus den Vereinigten Staaten . frorenem Zustande über den Ozean geschafft und kommt so in tadellofer Erhaltung in London an, wo es soort verkauft wird. Einige Zufuhr des gefrorenen Geflügels erhält die Weltstadt auch aus Australien , je och können die Sendungen dieses Erdtheils wegen der weiteren Entfernung das amerikanische Produkt nicht vom Markte verdrängen. Theater.
-
Auch die Gewinnung des so wichtigen und foftbaren Nickels auf elektrischem Wege steht in naher Aussicht. Eine Reihe anderer Metalle, deren elektrische Gewinnung wegen mancher, den bisherigen Aufbereitungs- Methoden anhaftender Mängel ebenfalls gen ünscht wird, hat sich bisher dem elektrischen Strome weniger zugänglich gezeigt. Endlich spielt die Elektrizität eine Rolle in der Goli gewinnung. Durch geeignete Verfahren, Maschinen und Apparate hat man es schon mehr wie einmal dazu gebracht, daß Golderze, die früher als unverwerthbar beiseite geworfen wurden, noch Millionäre gemacht haben. Der sogenannte Cyanir- Prozeß, bei dem die unergiebigen, feingemablenen Erze durch eine Cyan Lösung behandelt werden, um die letzten Goldspuren daraus aufzulösen und in Cyan- Gold zu verwandeln, Neue freie Boltsbühne. Der legte Brief", ist die jüngste Phafe in diesem Wettstreit. Aber auch dieses Verfahren Lustspiel in 3 Aufzügen von Victorien Sardou . Das technisch bat wieder feine Grenze, denn die Konzentration der anzuvendenden sauber gearbeitete Theaterstück des wißigen Franzosen hatte trotz des Cyan- Lösung muß eine hohe fein, und schließlich kann der Werth Sonntagsnachmittags und der großen Be ein zahlreiches Bublifum des erforderlichen foft pieligen Gyan denjenigen des Goldes, das aus nach dem Friedrich Wilhelmstädtischen Theater geführt. Da die armen Gesteinen noch herauszuholen wäre, übersteigen. Auch hier Hauptrollen des Stückes entsprechend besetzt waren und das Zuhat man zuletzt wieder, und zwar an den amerikanischen Goldminen sammenspiel glatt vor sich ging, fehlte es auch nicht an Beifall. ebensowohl wie in denen von Transvaal , zur Elektrizität gegriffen, Von den Schauspielern mögen hier die Herren Haid und Poffaußty um selbst außerordentlich goldarme Erze noch mit Vortheil ver- und das Fräulein Lenz besonders hervorgehoben werden. arbeiten zu fönnen. Tas von der Firma Siemens ausgearbeitete nichts dagegen einzuwenden, daß die Voltsbühne auch Stücke wie elektrolytische Goldgewinnungs- Verf bren, we es u. a. auf einer„ Der letzte Brief" zur Aufführung bringt. Wenn die Mitglieder großen Mline in Transvaal für Erze im Gebrauch ist, die in gegen das Sardon'sche Opus die ihnen früher gebotene Komödie von 1000 Rilogr. nur noch 8 Gramm Gold( oder in jedem Zentner Erz Anzengruber' s Jungferngift" halten und vergleichen, werden sie noch nicht für eine Mark Gold) enthalten, wird folgendermaßen gehand- schnell entscheiden können, welches von beiden das Werk eines habt. Das Erz es kommen auch wohl goldarme Rückstände anderer Schriftstellers und welches das eines Dichters ift. Aufbereitungsmethoden zur Verwendung wird fein gemahlen und in einer Lauge von Cyan- Kali, die nur schwach zu sein braucht, so- Auch in München wurde die öffentliche Aufführung des lange durch Maschiner fraft gerührt, bis das Gold sich in der Björnson'schen Stüdes: leber unsere Kraft" von Flüssigkeit gelöst hat. Der Schlamm wird beseitigt, die Lösung aber der Zensur verboten. fommt in große Behälter von 20 000 Liter Inhalt, wo ihr Goldgehalt sich durch die Einwirkung elektrischer Ströme au dünne, eingehängte Bleiplatten niederfchlägt, die dann endlich zum Schmelzen und Verdompien gebracht werden, wobei das Gold im Tiegel zurück bleibt. In den Minen der Rand Central Ore Red. Co. zu Johannesburg werden jährlich 200 000 bis 300 000 3entner Goldsande und Erzrückstände, denen auf andere Weise keine Unze Gold mehr abzugewinnen ist, elektrolytisch behandelt mit einem Gewinne von 200 Kilogramm Gold oder 450 000. M.
-
-
Kleines Feuilleton.
-
-
"
Aus dem Thierleben.
Es ist
Berständigung von Jnfetten. Ueber eine intereffante Beobachtung aus dem Leben der Insekten berichtet Hans Bischoff im„ Prakuichen Rathgeber im Obst- und Gemüsebau". Vor einem Dachfenster, 12 Meter über dem Erdboden, befand sich ein großes wohlausgearbeitetes Spinnennetz. Der Beobachter tam nun zällig dazu, wie sich eine große schwarze Waldameise in den ausgespannten Fäden verfing. Die sonst sehr freßgierige Spinne ließ sich nicht blicken. Längere Zeit mühte sich die Ameise vergeblich ab, sich des umstrickenden Geweves au entledigen, ohne jedoch zum Ziele zu gelangen. In der Betrachtung begriffen, wie wohl jene - Ein Verein zur Förderung der Knust will sich in Ameise in dies Netz gelangt sein möge, und begierig, au Berlin auftbun. Nach dem an die Bläster versandten Aufruf be- erfahren, wie sie sich aus dieser umstrickenden Gefangenschaft bezweckt der Verein Pflege und Förderung der Kunst zunächst auf dem freien werde, wurde die Aufmerksamkeit plöglich auf drei weitere Gebiete der Literatur, des Tucaters und der Musit durch Hebung Ameisen derselben Art gelenkt, die eifrig den Fensterrahmen um des Theater- und Konzertbesuchs, Bekämpfung theaterschädlicher frochen. Nachdem die genaue Rekognozirung vollendet war, poftirten Einflüsse, Unterstützung fünstlerisch geleiteter Bühnen und Mufifauf sich selbe an die zwei Hauptbefestigungsfäden, die das Netz an dem führungen. a) Durch Erwerbung von Abonnements u. f. 1. zu Fensterrabmen festhielten und bissen dann gleichzeitig die Haltefäden gunsten seiner Mitglieder. b) Durch freimüthiges Eintreten in Wort durch, infolgedessen sich das ganze Netz an einer Seite des Holz. und Schrift für die Interessen der Kunst, Schaffung eines un rahmens umlegte, so daß sich die gefangene Ameise durch den nun abbängigen Organs( wenn auch in Verbindung mit einem schon er gewonnenen festen Stüßpunkt an dem Holzwerke herausarbeiten konnte. scheinenden). c) Durch Betheiligung am Befuche guter Theater und Unzweifelhaft muß aber das gefangene Thierchen durch irgend ein Konzerte 2c. bei bedeutsamen Eistausführungen, wichtigen, Wieder: Signal die Genossen zur Befreiungsarbeit herbeigerufen haben, und holungen und Künstlerisch interessanten Gastspielen hervorragender auch das gleichmäßige Abkneipen der Befestigungsfäden erfolgte wie Schauspieler und Sänger, Tonkünftler 2c. 2c. d) Durch Einwirken auf auf ein uns nicht wahrnehmbares Kommando prompt und sicher. Wahrung einer ernsten und würdigen Haltung des Publikums bei Die Spinne besserte das zerstörte Netz nicht wieder aus, so daß Erstaufführungen, im Gegensatz zu den oft bei solchen Anlässen zu weitere Versuche mit bereit gehaltenen Ameisen unterbleiben mußten. tage getretenen Vorkommnissen. e) Durch uneigennüßiges Hinweisen Ein ähnliches, einen hohen Grad von Intelligenz verathendes auf werthvolle neue oder ältere, in Bergessenheit gerathene Werke, Stückchen beobachtete der genannte Forscher gleichfalls im Laufe dieses auf talentvolle Autoren und darstellende Künstler( kosten Jahres. An einem jungen, freistehenden Birnbaum, woran die lose Bermittelung). f) Durch Veranstaltung von Unter- Ameisen in Straßen auf und ab marschirten, wurde um den Handhaltungs- und Vortragsabenden, zur Aufführung folcher gelent starten Stomm ein Klebegürtel gelegt. Darob erst allgemeine unter e genannten Werke. Zur Erreichung dieses Zweckes Bestürzung und Unruhe unter den Ameisen. Oberhalb und unterhalb ist bereits die Verbindung mit der Dramatischen Gesell- des Ringes versammelten sich die kleinen braunen Gartenameisen, schaft", der Freien literarischen Gesellschaft" und dem Verein offenbar um zu berathen. Einige Higköpfe versuchten in die klebrige Deutsche Tonkunft" in die Wege geleitet. g) Durch fostenlose Masse vorzudringen, und wurden, als sie mit den Vorderfüßen hängen Prüfung dramatischer Werke und anderer literarischer, sowie blieben, von den zurückgebliebenen am Hinterkörper und den Füßen musikalischer Arbeiten, namentlich unbekannter Autoren, in einer aus gepackt und herausgezogen. Blöglich machten die unterhalb des Klebe Fachleuten und urtheilsfähigen Laien zusammengefeßten Kommiffion. ringes befindlichen Rebrt und eilten den Stamm hinunter. Die Erde Der Verein bezweckt aber auch die materielle Unterstüßung schaffender unten an der Baumscheibe war trocken und frümlich; die kleinen Künstler. Zur Verfolgung dieser Zwecke hat der Verein bereits die Thierchen schleppten mit ihren Vorderfüßen kleine Partifelchen davon Zustimmung von zahlreichen Frauen und Männern aller Gebiete der in die Höhe und legten dieselben in ganz geordneter Weise auf den Kunst und Literatur erhalten. Als Ehrenpräsidium zeichnen: Theodor Klebering ab, und bildeten so gleichsam eine Brücke. Nachdem der Fontane, Dr. Ludwig Fulda , Gerhard Hauptmann , Josef Kainz , geftalt der Uebergang hergestellt war, erhielten die oberhalb befinds Siegfried Dchs, Hermann Sudermann , Hof Kapellmeister Richard lichen ihre Freiheit wieder. Als nach einigen Stunden Nachschan Strauß, Ernst v. Wildenbruch; als Vorstand: Heinz Wolfradt, Fabrik- gehalten wurde, war feine einzige Ameise mehr auf dem Baume. besitzer( 1. Vorsitzender), H. Lissauer, tönigl. Kommerzienrath( 2. Vor- Auch für die Folgezeit blieb der Baum von den Ameisen gemieden. fitzender), Otto Erich Hartleben ( 1. Schriftführer), Otto Plöcker Der Klebering wurde erneuert, aber feine Ameise ließ sich mehr Eckardt( 2. Schriftführer), H. Seckel, Kaufmann( 1. Schatzmeister), blicken. Der Brückenbau scheint den Thieren zu viel Mühe verDr, med. 2, 3ippert( 2. Schahmeister), als Beisiger fungiren: Henri lursacht zu haben.-