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davon unterrichtet. Aber ich bin auch ganz ruhig, ich ver- und springt und dreht sich in den extravagantesten Arten unt sich fichere Dich, sehr ruhig. Ich konnte ja, ich hätte ja auf andere selbst. Ist er endlich erschöpft, so zieht er sich zurück, aus dem Dinge gefaßt sein müssen als auf das Anerkennen seines Afteur wird ein Zuschauer, während einer seiner Kameraden seinen Fehlers. Denn wie es scheint, hat er etwas wie einen Anfall Platz einnimmt. von Gerechtigkeit gegen mich gehabt. Er geht endlich darauf eir, mir etwas von dem zukommen zu lassen, was mir gebührt. Das ist wenigstens ein Anfang, und ich gestehe, daß mich das in Erstaunen setzt." s
Beim Lesen dieser Zeilen könnte man versucht sein, diesen Bericht Hudson's für einen Scherz zu halten, gleich jenem Garner's bezüglich der Sprache der Affen. Trotzdem nun der vollkommen ernste und streng wissenschaftliche Charakter ſeines umfangreichen und gewissenhaften Werkes jeden derartigen Gedanken Er hatte sich erhoben und ging mit großen Schritten von vornherein ausschließt, wird man doch mit einer gewissen Bedurch das Zimmer. Die quälende innere Unruhe, die jetzt friedigung vernehmen, daß auch ein anderer Naturforscher, namens nicht blos seine Hände, sondern seinen ganzen Körper erzittern Bigy- Wither, ähnliches konstatirt hat. Dieser berichtet uns, daß seine Aufmerksamkeit einst durch einen in den Wäldern Brasiliens ließ, suchte sich in körperlicher Bewegung Luft zu machen. Ich benutzte den Augenblick, wo er mir den Rücken felten anzutreffenden schönen Bogelgesang erregt worden sei. Die Judianer, die ihn auf seiner Exkursion begleiteten, wußten sofort, wandte und zog, ohne daß er es merkte, aus Cesarine's wer der Virtuose sei, und forderten Wither auf, ihnen langsam und Brief das Bankbillet heraus. Sie warf mir noch einen so vorsichtig zu folgen; gleichzeitig versicherten sie ihm, er würde ein flehentlichen Blick zu, daß ich nicht im mindesten mehr zögerte, höchst merkwürdiges Schauspiel zu sehen bekommen. Nachdem sie ihr zu gehorchen. Ich überreichte Paul die fünfhundert sich eine zeitlang geräuschlos durch die Lianen geschlichen hatten, Franken. gelangten fie an eine Lichtung, wo sich ihnen in der That ein höchst fonderbarer Anblick darbot. Auf den Steinen und Aesten sah man eine Schaar kleiner, rotbgetupfter Vögel fizen, die alle einer überaus merkwürdigen Art des Tanzes oblagen. Während einer aus ihrer mitte, der Musiker, ruhig auf einem Strauche saß und die lustigsten Weisen in die Lüfte schmetterte, schlugen die anderen, die Tänzer, mit ihren Flügeln den Takt, tänzelten lebhaft mit den Füßen herum und begleiteten gleichzeitig den Gesang ihres Kameraden mit einem gedämpften Gezwitscher. Das Ganze soll vollkommen den Eindruck, eines Konzertes mit Tanz gemacht haben, wobei sich jeder Theil. nehmer trefflich zu amüsiren schien. Es wäre interessant gewesen, auch das Ende dieser sonderbaren Unterhaltung fennen zu lernen; leider wurden die höchst schenen Vögel durch ein von einem Indianer verursachtes Geräusch geschreckt und flogen in allen Richtungen aus
Er bat mich, sie Dir zuzustellen."
Er nahm den Schein mit den Fingerspitzen, und dann rief er plöglich, indem er ihn in der Hand zerknitterte, aus: " Nach allem bin ich doch zu dumm, daß es mir wider strebt, ihn anzunehmen. Er kommt mir doch zu. Es ist ja sogar nur ein Theil meines Eigenthumes."
Und mit verdüsterter Miene fügte er hinzu: Ach, warum kommt das nur so spät?" " Oh, mein Freund", sagte Cesarine, das ist nicht hübsch, was Sie da sagen. Sie bedauern also...!" Nein, nein, verzeihen Sie mir", entgegnete er lebhaft. Ich bedaure nichts, in Wahrheit nichts." Und indem er sich enthusiastisch an mich wandte, wiederholte er:
" Nein, nein! Denn ich schäme mich nicht dessen, was sie alles für mich gethan hat. Und Du sollst es wissen, was sie alles für mich gethan hat; sie hat mich nicht blos gepflegt, um mich dem Tode zu entreißen, sondern sie hat mich seit vier Monaten jeden Tag von nenem gerettet, sie hat mich ernährt, verstehst Du- ernährt, und ihre Mildthätigkeit..." end notum jo( Fortsetzung folgt.) tull" dall." bild R
d Tanzende Bögel."
einander.
Manche Bögel bleiben, wie Hudson beobachtet hat, in der Luft, anstatt sich auf die Erde zu begeben, und führen dort, wenn auch nicht dem Tanze sehr ähnliche, so doch an ihn erinnernde Bewegungen aus. Dies ist bei einem Finken der Fall, den man deshalb Oscillator genannt hat. Er beschreibt im Fluge eine vollkommene Kurve von ungefähr 20 Metern Länge. Ist er am Ende der Linie angelangt, so wendet er sich plötzlich um und kehrt auf demselben Wege nach dem Ausgangspunkt zurück. Dies thut er mehrere Male hintereinander, so daß man denselben Eindruck wie von den Schwingungen eines an einem unsichtbaren Faden hängenden Pendels bekommt. Die Gewohnheiten des schwarzköpfigen bis in Patagonien bisher erwähnten Vögel. sind jedoch noch komischer
Dieser Bogel hat die Größe die hahnes und sollte infolge
eines
Dies ist nun deffen, meint man, mehr ernst und gefeßt sein. feineswegs der Fall. Nach dem Abendspeisen versammeln sich die biffe, um sich gemeinsam nach dem Orte zu begeben, wo sie die Unterwegs aber stürzen sie sich auf Nacht zuzubringen pflegen. einmal pfeilschnell auf die Erde herab und erfüllen die Luft mit einem gellenden, weit vernehmbaren Geschrei, so daß es fast den Anschein hat, als wären fie plöglich vom Wahnsinn befallen worden. Kaum haben sie die Erde berührt, so fliegen sie wieder senkrecht in die Höhe, um augenblicklich wieder zur Erde zurückzukehren. Sind sie schließlich müde, so begeben sie sich gemeinsam zur Ruhe.
Es ist für uns immer von einem gewissen Interesse, bei Thieren Gewohnheiten und Empfindungen zu entdecken, die man sonst nur bei Menschen zu finden gewohnt ist. Daß Liebe, Haß, Freundschaft, Güte, Stolz, furz alle unsere Tugenden und Lafter unter den Thieren ebenfalls anzutreffen sind, ist eine bekannte Sache. Daß jedoch auch der Tanz, der schon einen höheren Grad intellektueller Entwicklung und ästhetischen Geschmackes zu erfordern scheint, ein den Thieren bekanntes und von ihnen auch geschätztes Vergnügen ist, ist bisher noch nicht besonders hervorgehoben worden. Vor Kurzem nun hat ein Naturhistoriker, Namens Hudson, der durch mehr als zwanzig Jahre in Südamerika gelebt und dort seine Forschungen angestellt Einige argentinische Rallen und besonders der pecaha müssen hat, ein Buch veröffentlicht, in welchem er zu konstatiren in der Lage war, daß gewiffe Vogelarten Bewegungen ausführen, die sich hier gleichfalls angeführt werden. Der Ort ihres Rendezvous ist mit unserer Anschauung vom Tanze vollkommen decken. Ja noch in der Regel eine kleine von Schilf umgebene Insel, auf der sich ein mehr! Da wir unsere Tänze mit Mufit zu begleiten pflegen, so Sumpf befindet. Hält ein Vogel die Tageszeit für gekommen, fo wagen es auch die Vögel nicht, wie Hudson berichtet, sich solchen stößt er einen und denselben Ton als Einladung dreimal hinter choreographischen Genüssen ohne Musikbegleitung hinzugeben. Sie einander aus. Sogleich sieht man das Schilf sich bewegen und eine fingen, und wenn ihnen die Natur keine Stimme verliehen hat, so Ralle nach der andern herausspazieren. Sind deren 15 oder 20 fuchen sie mit ihrem Schnabel oder den Flügeln Geräusche hervor- beisammen, so beginnen sie ein Konzert, indem sie ein ohrenzubringen, die den Gesang ersetzen sollen. Trotz des höchst rudimen betäubendes, flagendes Geschrei ausstoßen. Dabei stürzen sie mit tären Zustandes dieser beiden zulegt genannten Musikinstrumente ausgebreiteten Flügeln und hoch erhobenem, weit geöffnetem gelingt es ihnen dennoch, die verschiedensten Töne zu erzeugen, Schnabel wie verrückt nach allen Richtungen. Es ist mehr ein die bald an den Wirbel einer Trommel, bald an das Klatschen wildes Herumjagen denn ein eigentlicher Tanz. Die Vorstellung einer Peitsche oder an das Knirschen der Zähne 2c. erinnern. dauert drei oder vier Minuten, dann gehen sie alle ruhig ausManche Vögel vereinigen beides und bringen auf diese Art eine einander.d Musit zu stande, die als eine zwar sehr primitive, aber doch ganz hinreichende Begleitung ihrer rhythmischen Bewegungen bezeichnet werden kann.
Was zunächst den Einzeltanz anbelangt, bei dem ein Individuum die Bewegungen ausführt, während die übrigen zusehen, so ist dessen Vorkommen bei gewissen Vogelarten des La Plata mehrfach konstatirt worden, besonders beim sogenannten Stupicolonns. Der unter freiem Himmel befindliche Tanzfaal dieses Vogels besteht in einem ebenen, moofigen Plaze, der von Gebüsch umgeben und von Steinchen und Aestchen, die den Evolutionen des gefiederten Tänzers hinderlich sein tönnten, sorgfältig gereinigt ist. Hier versammelt sich eine größere Anzahl dieser Vögel. Ist die Gesellschaft beifammen, so tritt ein Männchen mit lebhaft gefärbtem Gefieder und einem Schopfe auf dem Kopfe in die Mitte des Platzes vor und beginnt mit ausgebreiteten Flügeln und herabhängendem Schwanze eine Reihe von Bewegungen auszuführen, die fast an die eines Menuets erinnern. Nach und nach wird der Tänzer immer erregter *) Aus der Wiener Neuen Freien Preffe".
Die Jacanas, die sich durch ihre Spornflügel und langen Zehen auszeichnen, fennen einen ähnlichen Zeitvertreib. Sie versammeln sich in großen, dichten Schaaren und stimmen dann einen Chorgesang an, der durch kurze, überaus scharfe Töne gekennzeichnet ist. Gleichzeitig beginnen sie ihre Tanzübungen, wobei sie die Flügel bald schnell, bald langsam auf und ab bewegen.
Einzig in ihrer Art und deshalb um so interessanter sind in dieser Hinsicht die Gewohnheiten des sogenannten spornflügeligen Kiebiges. Der Tanz dieses Vogels, wie selbst die Eingeborenen seine choreographischen Uebungen bezeichnen, erfordert drei Theilnehmer und scheint ihnen selbst ein sehr großes Vergnügen zu be reiten, da sie ihn überaus gerne, besonders zur Zeit des Vollmondes, aufführen. Männchen und Weibchen leben als Paar an einem von In ihrer häuslichen ihnen mit großer Sorgfalt gewählten Orte. Ruhe werden sie aber von Zeit zu Zeit durch einen Gast gestört, der sich in das Domizil des Ehepaares so ungenirt begiebt wie Anstatt ihn nun zu vertreiben, wenn es sein eigenes Haus wäre. wie es andere Bögel thun würden, kommt ihm das Paar entgegen und empfängt ihn mit freudigem Gesange. Dann stellt es sich