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auszusehen, daß die schließlich bis gegen 10 000 Bentner wachsende die Anwendung von Disziplinarmitteln reklamiren, welche jede Last der frei schwebenden Bogenhälften zuletzt das Uebergewicht Versammlung über ihre Mitglieder besitzt."
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Theater.
bekommen und Sockel und Pfeiler gleichzeitig gegen die Mitte über- Die Berner Regierung antwortete, fie tönne in der Sache auf tippen würden. Vier koloffale Drahtseile, von denen jedes einzelne amtlichem Wege nicht einschreiten, da kein Gesez ihr das Recht dazu im Nothfall zur Sicherung ausgereicht hätte, hielten deshalb jeden gebe. Wenn der französische Gesandte ein Ehrenrecht verlegt glaube, Bogenfuß in seinem unteren Theile fest und verankerten ihn mit so möge er beim bernischen Gericht flagen. Einige Zeit nachher der entsprechenden Thalwand. Um diesen mächtigen Trossen, an schrieb Bois- le- Comte der Berner Regierung, er habe sich überzeugen denen nun die ganze Sicherheit des Bauwerks hing, wiederum eine müssen, daß die Bleizeichen des Dachshundes nur von einer über entsprechende Sicherung zu geben, wurden in die steilen Fels- reizten Phantasie für das Kreuz der französischen Ehrenlegion ge wände 40 Meter lange Stollen getrieben, an deren Ende eine große halten werden konnten. Die Berner Zeitung " vom 26. Juli 1847 Arbeitskammer in den härtesten Fels gesprengt war und die Ver- bemerkt zu dem Ausgang des diplomatischen Zwischenfalls:„ Die anterung der einzelnen in ihre Lißen aufgedrehten Seile enthielt. Würde des Herrn Bois- le- Comte, dessen Kreuz- und Querfahrten Hier wurden diese, von großen Stahlblöcken fest eingehüllt, in schon an einen bekannten Ritter erinnerten, hat natürlich noch außer. einzelne Löcher des Felsens vergossen. Erst als die beiden Bogen ordentlich gewonnen, und Frankreich darf sich wirklich glücklich hälften sich in dem riesigen Scheitelgelenk der Brücke begegneten, schäßen, einen Vertreter in der Schweiz zu besitzen, der sich durch wurde diese Drahtseil Verankerung wieder gelöst. Weil vorauszu solche Händel die Zeit vertreibt." sehen war, daß sich dabei die beiden Schenkel des Bogens beträchtlich senken, und die auf ihrem Sockel ruhenden mittleren Thürme gleichfalls um etwas gegen einander neigen würden, so trug man auch diesem Umstand von vornherein Rechnung. Beide Thürme wurden beim Beginn des Baues um soviel schräg gestellt, wie sie sich voraus: fichtlich beim Schluß des Bogens gegeneinander senken mußten, und so stand während der ganzen Bauzeit ihr quadratischer Fuß nur mit der äußeren Kante fest auf seinem Sockel, während die Jnnenkante in der Luft oder vielmehr auf den Stempeln einer Reihe von hydraulischen Pressen schwebte. Unter dem Zug& u München 1897 brachte 20 erfte und 74 zweite Medaillen zur der Stahltrossen von einer und dem wachsenden Druck des sich an- Bertheilung. Die erste Medaille erhielten: die Maler Prof. Stuck, schließenden Bogens von der anderen Seite schwebten die Pfeiler Prof. Habermann, Prof. Oberländer, Adam Kunz, Prof. Firle, länger als ein Jahr wie riesenhafte Akrobaten auf einer Kante ihres Sorolla y Bastida, Tito Lessi, Josselin de Jong, Breitner, Bastert, Sockels, bis sie sich beim Schluß des Bogens endlich senken durften John Swan, Burne Jones , Charles Shannon, Verstraete, Rumpler, und nach Entfernung der Pressen verankert wurden. Das ganze Cazin, Weeks, Hodler, Csót; der Architekt Cuypers. 3wei zweite Gewicht der Brücke beträgt rund 5000 Tons und da ihre Kosten Medaillen fielen nach Berlin ; die eine erhielt der Maler R. Friese, fich auf über 2/2 Millionen stellen, so betragen sie auf jedes Kilo- die andere der Bildhauer Peter Breuer.- gramm der Eisenkonstruktionen reichlich 50 Pf.
Nicht lange aber wird die Riesenbrücke von Müngsten die weitestgespannte des deutschen Reiches und der Erde bleiben, denn schon im nächsten Jahre soll die neue Rheinbrücke bei Bonn sie durch die Länge ihres ungeheuren Mittelbogens erheblich übertreffen. Bei den Entwürfen dieser neuen Straßenbrücke, die den Strom zwischen Bonn und Benel überschreitet, war die Herstellung einer möglichst großen Mittelöffnung für die Schifffahrt und die Rücksicht auf eine schöne, tünstlerische Form gleich maßgebend. Die im vorigen Jahre begonnene und bereits start geförderte Brücke sollte ursprünglich neben zwei kleineren Seitenöffnungen nur einen Mittelbogen von 150 Metern erhalten. Die Rücksicht auf die Symmetrie hat aber bei der einseitigen Lage der Schifffahrtsrinne dahin geführt, eine Mittelöffnung von 195 Metern zwischen zwei seitlichen Bogen von je 100 Metern Länge zu wählen. Trotz seiner flachen Wölbung steigt der schöne, von 50 Meter hohen Thürmen flantirte Mittelbogen reichlich 40 Meter über den Spiegel des Rheines empor. Schlanke Bänder halten die Fahrbahn an ihm aufgehängt, und flacher und wuchtiger schließen sich ihm die beiden tleineren Seitenbogen mit ihren Brückentöpfen an. Die Hochbrücke bei Grünenthal , die Riesenbrücke von Müngsten und bei Bonn die stolzeste aller Rheinbrücken werden alsdann die schönsten Denkmale der Eifenarchitektur in Deutschland sein.-
Kleines Feuilleton.
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Die Komödie der Wahrheit" betitelt sich ein brei. aktiges Luftspiel, das Edwin Bormann , der bekannte Leipziger Humorist, eben vollendet hat. Das Stück wird im Herbst in Leipziger Stadttheater zur Aufführung gelangen.- Runft.
Die Jury der internationalen Kunstausstellung
Gesundheitspflege.
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-k. Die Schularztfrage auf dem diesjährigen Aerztetag. Die beiden Referenten Dr. med. Thiersch- Leipzig und Gymnasialdirektor Profeffor Dr. Dettweiler- Bensheim haben sich geeinigt, folgende Thesen auf dem Aerztetage über die Schularztirage einzubringen: 1. Die Mitwirkung der Aerzte zur Lösung schulhygienischer Fragen ist nothwendig. 2. Den beamteten Aerzten ist überall die Begutachtung von Schulbauplänen, sowie die hygienische Aufsicht über die Schulgebäude zu übertragen. 3. Nach den bisherigen Erfahrungen ist die Einrichtung offizieller Schulärzte in Anlehnung an die Funktionen des beamteten Arztes für Boltsschulen großer Städte zu empfehlen. Die Thätigkeit solcher Aerzte hat sich, unbeschadet der Befugnisse der beamteten Aerzte, zu erstrecken auf die Hygiene der Schulgebäude und der Schulkinder. 4. Die Regelung der Hygiene des Unterrichts, einschließlich der Frage der Ueberbürdung, erfolgt durch die obere Schulbehörde, welcher ein Arzt als ständiges Mitglied angehört. 5. Die bisherigen Forschungen über Ermüdung von Schulkindern haben noch nicht zu einem abgeschlossenen Urtheil hinsichtlich ihrer praktischen Verwerthung für die Schule geführt. Zur weiteren Förderung der Frage empfehlen sich fortgesetzt von Aerzten und Schulmännern gemeinsam auszuführende Versuche, denen überall die thatsächlichen Verhältnisse des Unterrichts zu Grunde zu legen sind. 6. Es ist dringend wünschenswerth, daß die Lehrer aller Schul gattungen, insbesondere die Leiter der Schulen, sich die Grundsätze der Schulhygiene zu eigen machen, um deren praktische Durchführung zu sichern.
Archäologisches.
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Die Hundenote". Der„ Frankf. 3tg." wird aus Bern geschrieben: Als vor fünfzig Jahren in der Schweiz von nichts Anderem als von den Jesuiten und dem Sonderbund die Rede war,-Unter der großartigen Ausgrabungsthätigkeit, welche im verda ereignete es sich, daß der damalige sonderbundsfreundliche Ge- gangenen Jahre vornehmlich von Frankreich , Preußen und Defter fandte Bois- le- Comte wegen eines Hundes eine Note an den Vorort reich mit Genehmigung der ottomanischen Regierung in Klein. Bern richtete. Den Gegenstand der Ungnade bildete der trumm- asien entfaltet wurde, nehmen die Arbeiten an dem Apollo beinige Dachshund des Redakteurs Jenni in Bern , Herausgebers des tempel der Branchiden in Didyma , jenem einzigen gefogenannten„ Guckkaftens" und Mitglied des Großen Rathes. Ein waltigen Bau, der einmal freigelegt, sich als die großartigste Freund Jenni's hatte den Einfall gehabt, das Halsband des griechische Ruine auf fleinafiatischem Boden darstellen dürfte, das Jenni gehörenden Hundes mit zwei bleiernen Kreuzen zu zieren. höchste Interesse in Anspruch. Während die in früheren Jahren an Ein Späher des Gesandten bemerkte es. Er hinterbrachte gestellten Untersuchungen der Ueberreste jenes Bauwerks nicht über ihm, was er gesehen und fügte bei, die Bleizeichen des Dachs bloße Austundungen hinausgekommen waren, find im vergangenen hundes des Großrathes Jenni hätten auffallende Aehnlichkeit Jahre die Arbeiten unter der Leitung des Archäologen Haufsouliers wit den Ordenskreuzen der französischen Ehrenlegion! Die und des Architekten Pontremoli in Didyma ist Frankreich Zeitungen jener bewegten Tage bestreiten dies. Wie dem sei, der am Werte zum ersten Male in einer Weife in französische Gesandte wußte nichts Eiligeres zu thun, als eine Angriff genommen worden, die bereits zu erwähnens Note an die Berner Regierung zu richten. Das denwürdige werthen Ergebnissen geführt hat. Haufsouliers hat jetzt hierüber Attenstück, von der„ Berner Zeitung " die" Hundsnote" genannt, dem faiserlichen deutschen archäologischen Institut eine furze Mitlautet: theilung übersandt, die im neuesten Hefte des Jahrbuches" wieder
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" Ich erfahre soeben, daß Samstag, den 17. Juli( im Jahre gegeben wird. Danach erhob sich der Tempel auf sieben hohen 1847) ein Mitglied des Großen Rathes von Bern , Herr Jenni, Stufen, welche eine Treppe bildeten, die zu zwei großen Hauptthüren seinen Hund in der Promenade der Enge zu einer Zeit, wo diese führten Die interessanteste Entdeckung, die bei den Ausgrabungs. Promenade am meisten besucht ist, die Dekoration der Ehrenlegion arbeiten gemacht wurde, war die von zusammengesetzten Kapitälen, öffentlich habe tragen lassen. Ich ersuche Sie, meine Herren, mir die mit zwei Götterföpfen verziert waren. Zwischen diefen in der wegen dieser Handlung, welche ich nicht näher bezeichnen mag, Ge- Mitte des Kapitals hob sich ein Stierkopf ab. Es ist dies das erste nugthuung zu verschaffen. Da ich an dem Gefühl, welches ich Mal, daß solche mit Götterköpfen geschmückte Kapitäle gefunden Ihnen selbst einflöße, nicht zweifeln tann, so überlasse ich es Ihnen, wurden. Die drei Köpfe Apollo, Zeus und ein Stier sind zu beurtheilen, welcher Weg deshalb einzuschlagen ist, fei es, daß bemerkenswerthe Stücke dekorativer Bildhauerkunft, träftig und Sie von Amteswegen gegen Herrn Jenni einschreiten, oder daß Sie schön behandelt, so daß sie an die Schule von Pergamon erfich derjenigen Vollmachten bedienen, welche das Gesetz der Boll- innern. Der Fries war gleichfalls mit Stulpturen von dem ziehungsbehörde überträgt, oder daß Sie bei dem Großen Rath felben Stile geschmückt; es waren dies folossale Medusatöpfe
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