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fein Geist völlig im argen, und sagte manchmal mit einem ver- die wir von diesen Thiere erhalten, muß man sich eigentlich wunderten Blick zu seiner Standarte empor: Will Dir schaukeln, wundern, daß der Hund ein geschäßter Genosse und paß auf Freund des Menschen hat werden können, denn der Dingo
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" Habt scheint's ein luftig's Stückle gewählt," meinte der Denterbacher Bürgermeister und schloß sich dem allgemeinen Gelächter mit Wucht an.
Jetzt schrie ihm jemand den Namen Denkerbach ins Ohr, sowie so heißt bekanntlich der wilde Hund Australiens das Lied, welches er zu singen hatte, und Stoffel schritt hinaus. Der besitzt keinerlei Eigenschaften, die ihn in günstigem Lichte Rapellmeister gab ein Zeichen, und der einzelne Mann sette ein erscheinen laffen könnten. Man hat zwar bisher allgemein ges er that's voll Kraft, mit ganzer Stimme; und sie war wirklich glaubt, daß er wenigstens beim Erwerben seiner Beute sich als ein ein Staat, nur spielte die Musik:" Drei Lilien, drei Lilien" und muthiges Thier erwiese, aber auch diese Annahme ist falsch. Dec Stoffel fang:" Gute Nacht, Du mein herziges Kind." Der Dingo, der hauptsächlich im nördlichen Australien lebt, ist ein geKapellmeifter, höchlich belustigt, blieb bei seiner Begleitung, und borener Feigling, der den völligen Mangel an Muth durch Verschlagender Bursche sang unentwegt, ohne eine Miene zu verziehen, heit zu ersehen sucht. Nie verfolgt er ein Thier im Laufe und jagt feine Strophe weiter. Die Wirkung dieser Musik war eine un- daher überhaupt niemals auf Thiere, deren Erbeutung eine derartige geheure. Anstrengung und Gefahr erfordern würde, vielmehr begnügt er sich im allgemeinen mit fleinen Wirbelthieren, besonders Eidechsen. Gelegentlich führt er sich auch einen Vogel oder ein Vogelei zu Ge müthe, wenn es sich gerade so trifft. Ein Känguru von gleicher Größe greift der Dingo schon nicht mehr an, obgleich dieses doch auch nicht gerade zu den wehrhaften Thieren zu rechnen ist. Willfommen als Beute ist dem wilden Hunde auch ein Schaf oder eine Biege; aber auch diese Hausthiere wird er niemals auf geradem Wege angreifen, sondern sie nur aus dem Hinterhalte anfallen. In einigen Gebieten Australiens verursacht der Hund unter den Viehheerden immerhin beträchtlichen Schaden. Die große Verschiedenheit des Dingo von dem europäischen Hunde kommt auch darin zum Ausbruck, daß beide Arten sich nicht unter einander freuzen, wenigstens giebt es kaum eine sichere Angabe über eine Paarung zwischen einem Haushunde und einem halbgezähmten wilden Hunde, auch scheint das Vorbild eines europäischen Hundes durch das Zusammenleben auf den Dingo nur einen höchft geringen erziehlichen Einfluß zu haben. Der Dingo ist ein echter Eingeborener Auftraliens, denn feine Stelette finden sich in fossilem Zustande bereits in älteren Schichten des Bodens. Aus der Pflanzenwelt.
Jezt fiel der boshafte Kapellmeister in die richtige Begleitung, und die Sache nahm eine andere Wendung; das Lachen verstummte einigermaßen, und Stoffels Stimme zeigte sich jetzt von einer Kraft, die ihresgleichen suchte; ein roher, aber angenehmer Tenor, der die Lacher allgemein in Bewunderer verwandelte.
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( Schluß folgt.)
Kleines Feuilleton.
Ein bisher völlig unbefannt gebliebenes Originalbildniß Goethe's gelangte vor furzem in den Besitz des freien deutschen Hochstifts in Frankfurt a. M. Es bildete früher einen Bestandtheil der Lavater'schen Porträtsammlung und ist eine sorgfältig als Vorlage für den Kupferstich ausgeführte Tuschzeichnung, die, was Porträtähnlichkeit anbetrifft, den besten Goethebildern zuzuzählen ist. Wie faft alle Stücke der Lavater'schen Sammlung, war das Bildniß von zwei mit grünem Papier überzogenen Pappdeckeln geschützt. Die Außenseite des Borderdeckels trägt auf zierlich umrandetem Bettelchen von Lavater's Hand die Bezeichnung" Goethe, Profil, S. IV.", während dessen Innenseite auf größerem umrahmten Bettel den von Lavater geschriebenen Begleitspruch zeigt:" Immer, immer nur Er, in dem Bilde der Mann stets, Dem nicht einen schaff die Natur zum Gefährten die Weisheit ward dem Hohen zu theil und Menschenkenntniß dem Kühnen". Nach einer in den Berichten d. fr. d. Hochstists" von Dr. D. Heuer gegebenen Darstellung dürfte das Bildniß von Lips und zwar wahrscheinlich im Jahre 1779 gefertigt sein.
-Pommersche Wünsche. Karl Simrod veröffentlichte in den dreißiger Jahren unter diesem Titel ein Spottgedicht. Der edele Pommer wünscht sich allerlei, und der Refrain heißt immer: " Hab' ich Unrecht, hab' ich Recht?"" Ei ganz Recht! Ergeb'ner Ruecht!" antwortet der Untergebene.
Sechstens wünsch' ich ,. Fürsten und Herr'nHab' ich Unrecht, hab' ich Recht? Gäben auf Verlangen gern
Portefeuille und Ordensstern:
Ich und meine zwölf Geschwister
Würden gleich Finanzminister:
Hab' ich Unrecht, hab' ich Recht?
" Gi, ganz Recht! Ergeb'ner Rnecht!""
Literarisches.
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g. h." Eva", Roman von Earl Ewald. Aus dem Dänischen von Dr. H. v. Lent, Leipzig . Kollektion Wigand. Das Problem, das sich der Schriftsteller gestellt hat, ist ja gewiß ein lohnendes: Reicher Leute Kind hat ein lebendes Andenken an seinen Leichtsinn erhalten. Die böse Angelegenheit wird natürlich vertuscht, aber endlich bricht das Gefühl der Mutter, das sie lange Zeit zurück gedämmt, durch; sie nimmt den Sohn, der bis dahin bei irgend einer Frau Müller in Pflege war, unbekümmert um den Klatsch und Tratsch der Edelsten, zu sich. Der Vorwurf ist nicht übel, aber all' diese Figuren, die da agiren, leben nur ein trauriges Scheinleben, sie treten auch nicht eine Minute aus den Blättern des Buches heraus, und sowie man es zuschlägt, sind sie gestorben. Eine zwingende Nothwendigkeit, daß uns Herr Dr. Lent mit diesem Erzeugniß der dänischen Literatur bekannt machte, lag nicht vor.
Physiologisches.
k. Die Bewegungen des menschlichen Magens. Die Profefforen Roux und Balthazard haben, wie sie der Gesellschaft für Biologie in Paris mittheilen, die Bewegungen des menschlichen Magens mit X- Strahlen untersucht. Da die motorische Thätigkeit des Magens noch immer nicht sicher festgestellt ist, so sind diese Untersuchungen von Bedeutung. Sie beweisen, daß der größte Theil des Magens, der dem Magengrund entspricht, beim Menschen ebenso wie beim Hunde und beim Frosch als Nahrungsbehälter dient. Der fleinere Abschnitt, der dem Magenausgang anliegt, dient allein der Bewegung des Magens und wirft allmälig durch heftige, wellenförmig ablaufende Bewegungen die Speisen, die im Wagen auf gehäuft sind, in den Zwölffingerdarm.
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Atlas Cedern. Ueber 8500 Hektar find, wie die Revue des eaux et forêts" berichtet, in Algier mit mehr oder minder dichten Anpflanzungen von Atlas Cedern bestanden. Es giebt auch kleine Dickichte in Marrotto bei Tanger und Tetuan , und wahrscheinlich auch füdöstlich von Fez. Gewaltige Waldungen find hauptsächlich in der Proving Constantine. Die Proving Algier ift weniger gut damit ausgestattet; sie enthält im ganzen nur ein Behntel auf 1000 Hektar, aber die Gedern des Atlasgebirges, die in der Nähe von Blidah sich befinden, fönnen leichter besichtigt werden, und das schöne dichte Holz von Teniet- et- Haad ist auch das Ziel zahlreicher Befuche. Dieser Wald bedeckt ungefähr 3500 Hektar in dem Gebirge oder vielmehr auf der Hochebene, die im Innern des Gebietes von Chélif, etwa 30 Meilen südlich von Milianah, belegen Von diesem Bestande sind 900 Hektar reiner Cedernwald, und diefer bietet einen sehr merkwürdigen Anblick. Obwohl der Boden aus ziemlich magerem Sande, gebildet aus zerstreuten Sandsteinen, besteht und ziemlich unfruchtbar ist, gelangen die Bäume in zwei- oder dreihundert Jahren zu ansehnlicher Größe: 35-38 Meter Höhe und über 6-7 Meter Umfang. Steinblöcke, die ihren Stamm umgeben, ihre mächtigen Jnhölzer, ihre volle und ausgebreitete Krone verleihen ihnen ein ergreifendes Aussehen. Gin ähnliches Schauspiel fann man heutzutage in den Wäldern des Libanon oder in Kleinasien überhaupt nicht mehr genießen. Man weiß, daß die alten Bäume im Libanon zu Ende des vorigen Jahrhunderts schon selten waren( Labillardière fand im Jahre 1787 nur 7 vor) und jetzt vollständig verschwunden sind. Wälder Kleinasiens , des Taurus und Anti- Taurus( Anatoliens und Ciciliens), obschon weniger im Verfall vorgeschritten, haben bereits schwer durch den Mißbrauch der Abholzungen Schaden erlitten; die schönen Grundformen der reinen Libanon - Ceder sind daher heutzutage nicht mehr in deren Ursprungslande au suchen, sondern in den europäischen Parken. Dagegen befindet sich ein schöner natürlicher Cederwald auf Cypern. Derfelbe umgiebt und bedeckt den Berg Olymp auf Cypern und besteht aus der Spielart brevifolia, mit sehr kurzen und häufig silberfarbenen Blättern, die sich also mehr der algierischen Spielart nähert als dem Libanonischen Typus. Der cyprische Wald umfaßt 8500 Hektar. Cedern des Mittelmeerbeckens, und selbst die Cedrus Deodora, scheinen die Nachkommenschaft der jetzt verschwundenen Urweltbäume zu bilden, deren Heimath mehr nördlich war. Das Vorkommen der Ceder im mittleren Europa und sogar in dessen nördlichem Theile ist durch schöne fossile Exemplare erwiesen. In Belgien hat man Spuren einer Gattung gefunden, die Cedrus corneti genannt wird. In der Umgegend von Havre hat man die Cedrus Lenonieri, in England die Cedrus Leckenbyi aufgefunden. Die lettere ist der Libanon - Ceder verwandt, während die beiden erstgenannten mehr Aehnlichkeit mit der Cedrus Deodora haben.-
Geographisches.
Die
Ueber die Infel Krakatau berichtet der„ Globus ": Auf der etwa 800 Meter hohen Spitze des berüchtigten Krakatau in der Sundaftraße sollte an stelle des durch den vulkanischen Ausbruch vernichteten Triangulationspfeilers ein neuer errichtet werden; aber alle Versuche, die von Mannschaften der Triangulationsbrigade vom 26. Juni bis 2. Juli 1896 gemacht wurden, die Spize zu erreichen, t. Ueber die wilden Hunde Australien 3 giebt der waren vergeblich. Der ganze Berg ist mit einer viele Meter Zoologe Knut Dahl in einer englischen naturivissenschaftlichen Zeit- dicken Aschenschicht bedeckt, in welche Regengüsse schmale Schluchten schrift einige neue Mittheilungen. Nach der Charakterschildereng, I mit fentrechten Wänden ausgespült haben. Auch die schmalen,
Aus dem Thierreiche.