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Wir fürchten, daß Erhebungen in Berlin   oder gar in Ostelbien zu noch erschrecklicheren Ergebnissen führen dürften.

In Rennes  .

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Soziale Rechtspflege.

Ein

Te weitere Ansjage Cir Balers behifft den Bericht! Menues, 12. August. Bei der Abfahrt des Generals Lebrun Renaults über die angeblichen Geständnisse Mercier vom Kriegsgericht kam es zu Kundgebungen. Die preußischen Agrarier fordern, um den Zustrom ländlicher Dreyfus', wovon der Zeuge tein Wort zu wissen erklärt, und ein Teil der vor dem Lyceum rerjammelten Menge rief: Es lebe die Arbeiter in die Städte zu hemmen, ein Wohnungsgesetz. Vorerhebungen angebliches Versprechen, das er Maitre Demange gegeben habe, die Armee! Es lebe Mercier!" er andere Teil rief: Es lebe die Ge­für eine den Wünschen der Agrarier entsprechende Vorlage sollen Veröffentlichung der Gerichtsverhandlung von 1894 zu gewähren, rechtigkeit! Nieder mit den Jesuiten  !" Gendarmerie zu Pferde zer­gemacht werden. Es wird sich empfehlen, auch Materialien über wenn Dreyfus verspreche, die diplomatische Seite der Sache diskret streute die Manifestanten. Die Wohnungsverhältnisse der Landarbeiter zu sammeln. Nach dem, und ohne Namennennung zu behandeln. In großer Erregung ers was man hierüber schon weiß, werden dann den Junkern die Augen klärt der Zeuge: Ich selbst habe Briefe gesehen, die ,, Dreyfus" übergehen.- gezeichnet waren, und in denen es hieß. ich habe mich verpflichtet, Saß der Prozeß öffentlich stattfinde. Ich will nicht früher diesen Saal verlassen, ehe das aufgeklärt ist( mit der Hand auf die hölzerne Nachträglicher Kündigungsausschluß. Gegen eine Lohn­Barriere schlagend), ich fordere es. Präsident: Dreyfus, haben Sie entschädigungsklage des Maurers F. wandte der Beklagte Fischer ein, Am Sonnabend begannen wieder die öffentlichen Verhandlungen solche Briefe geschrieben? Dreyfus: Niemals. In keiner Weije konnte daß die Kündigung ausgeschlossen gewesen sei. Durch die Beweis­bor dem Kriegsgericht mit dem es mir in den Sinn kommen, daß zivischen dem Präsidenten der Republik erhebung wurde folgendes festgestellt. Bei der Annahme des Klägers Zeugenverhör. und mir Verpflichtungen ausgetauscht seien. Man hat den innerhebung und mir Verpflichtungen ausgetauscht seien. Man hat den Sinn war nicht von der Kündigungsfrist gesprochen worden. Nach etwa drei meiner Worte entstellt. Verteidiger Bemange: Wo ist Wochen ließ sich der Polier wegen der Kündigungsfrist mit Fr. in der Brief erschienen?- Cafimir Perier: Im Eclair". Ich bitte eine Unterhaltung ein, indem er bemerkte, F. habe noch nicht unter­den Präsidenten, die Briefe Dreyfus fuchen zu lassen. Casimir- Perier   weist sodann darauf hin, daß er vor dem ichrieben. Der Kläger   äußerte darauf, es wäre ja jezt eigentlich zu spät dazu, aber er verklage ja doch niemanden. Der Kläger   wurde Raffationshofe nur auf die ihm gestellten Fragen zu antworten hatte, mit der Begründung abgewiesen, daß nach der Ueberzeugung des da dort weder Verteidigung noch Ankläger vorhanden waren. Aber Gerichts durch jene Unterhaltung ein Kündigungsausschluß zu stande die Ausdrücke, in welchen Sie, Herr Präsident, die Frage an mich gekommen sei. Daß das Arbeitsverhältnis zur Zeit bereits drei gerichtet haben, verpflichten mich, nichts zu verbergen. Ich habe Wochen bestanden, wäre unerheblich. einmal im Elysée den Oberst Picquart   empfangen; von seinen

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lang schluchzend dagesessen.

sprechen durfte.

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Der Botschaftssekretär.

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bollbrachter Arbeit warteten

Der

mit

er

auf die

Um Uhr erklärte Jouaust die heutige ordentliche Sigung für eröffnet. Gleich darauf wurde wir benutzen in dem folgenden Bericht die Telegramme des Wolff'schen Bureaus und verschiedener Berliner   Blätter Dreyfus vorgeführt. Der Saal bietet denselben Anblick wie am Montag. Nach einander waren die Generale Billot, Mercier, St. Germain, Chamoin und ferner Cafimir Perier einge­troffen. General Mercier   wurde unterwegs durch Zurufe Es lebe die Armee! Es lebe Mercier!" begrüßt. Oberst Picquart wurde durch Hochrufe begrüßt. Vor der Eröffnung der Verhandlung fagte der Vorsitzende zu Mitteilungen ist mir mur erinnerlich, daß die Darlegungen Bertillons Um unbezahltes Warten drehte sich ein Rechtsstreit, der die Dreyfus, daß am 19. Januar 1896 der Kommandant der Insel feinen großen Eindruck gemacht haben. Erst 14 Tage nach der Kammer VII des Gewerbegerichts beschäftigt hat. in seiner Tasche eine Abschrift des Vordereaus ge- Verurteilung des Dreyfus   erhielt ich kenntnis Händler Lewisohn hatte in Erfner Holz gekauft und mit dessen funden habe. von einem Dossier; ich weiß nicht, ob ich sagen Fortschaffung den Schiffseigner Schulz betraut. Das Holz sollte Präsident: Kennen Sie die Kopie? Dreyfus: Ja, Herr darf, Dossier".( Bewegung.) Ich habe es schnell durchblättert. als Flößholz nach Fürstenwalde   geschleppt werden. Lewisohn hatte Oberst. Präsident: Von wem ist sie geschrieben? Dreyfus: Zum Schluß versicherte Berier, er habe dem Botschafter Münster   sich verpflichtet, das Holz ordnungsmäßig verbinden zu lassen und ſei Von mir. Präsident: Wozu?- Dreyfus: Sie sollte mir ohne Umschweife auf deffen Fragen erwidert. Seine Demission sei die erforderlichen Leute zu stellen. Als nun Schulze während meines Brozesses dienen. Präfident: Warum haben in keiner Weise durch den Zwischenfall mit Münster   herbeigeführt seinem Dampfer bei Ertuer erschien, waren weder die Vor­Sie fie aufbewahrt?- Dreyfus: Um mich zu erinnern, welches worden. Casimir Perier   schließt: Frankreich   ist frei in seinen Bearbeiten errichtet, noch fand wie so viel Lente er der Inhalt des Bordereaus gewesen sei. Der Präsident erkennt schlüssen und Herr seiner selbst." brauchte. Schulz rief dann zwei fremde Arbeiter an, die fich auf an, daß Dreyfus dazu ein Recht hatte. Zenge Mercier. einem Bagger befanden, und fragte sie, ob er nicht Arbeiter be­Der Gerichtsschreiber verliest den Bericht über die Ausfindung der Kopie. Der Rapport ist zugleich ein Rapport über die Vor Mercier als 8euge vernommen. Er zählt verschiedene Fälle näheren Aussprache kam es aber nicht. Schulz fuhr wieder fort. Nach Cafimir Perier wurde der frühere Kriegsminister fommen könne. Er erhielt eine bejahende Antwort. Bu einer fehrungen zur Ueberwachung Dreyfus  ' während der Reise. Es von Spionage auf, von denen er im Jahre 1894 Kenntnis hatte, Die beiden Angerufenen, Luwig und Grund, besorgten sich indessen ruhig, fast indifferent gewesen, nur einmal habe er zehn Minuten organisierten Spionagedienstes beim Obersten Sandherr informierte. 8u Flößen, wofür sie später von Lewisohn bezahlt wurden. Nach In dem Bericht wird festgestellt, daß niemand mit Dreyfus Der Gerichtsschreiber verliest einen Brief des Militärbevollmächtigten Rückkunft des Dampfers und beanspruchten dann von Schulz diese Schwarztoppen, welcher sich auf Festungsanlagen im Departement Wartezeit bezahlt. Vor dem hiesigen Gewerbegericht behaupteten Meuse   bezieht. Mercier erflärt sodann, er habe es durchgefeßt, daß von sie, daß Schulz fie engagiert habe und deshalb verpflichtet sei, ihnen seiten des Ministeriums des Aeußern Schritte beim Grafen Münster Als erster Zenge wird der Sekretär der französischen   Bot- gethan wurden, die dahin zielten, der Spionage Schwartkoppens ein die Wartezeit zu entschädigen. Schulz machte dagegen geltend, daß Icha ft in Berlin  , Dalaroche- Vernet, vernommen. Er erflärt, er Ende zu machen. Der Gerichtsschreiber, verließ ein aftenstüd, in von einem Engagement nicht geredet werden könne. Er habe aller weben amtlichen Verkehr zwischen dem Kriegsministerium und dem welchem es heißt: Schwargtoppen muß im zweiten dings wegen Uebernahme der Arbeit angefragt und erklärt, daß das Holz Ministerium des Aeußern erledigt in der Zeit, als man mit der Ueber Bureau einen Freund haben" und:" Diese kanaille werden sollen und zu einer solchen Engagementsabrede sei es nicht ges erst verbunden werden müßte. Das Nähere hätte aber erst verabredet jegung einer Depesche beschäftigt war. Diese Arbeit war schwierig und D. hat 12 wichtige Pläne gestohlen." die Uebersetzung hypothetisch. Er habe zahlreiche Entwürfe gesehen fommen. Das Gericht schloß sich nach längerer Verhandlung dieser und schließlich sei ein Text festgesezt worden. Während der weiteren Vernehmung Merciers verlieft der Ge- Auffassung an und wies die Kläger mit ihrem Anspruche gegen Es handelte sich um das chiffrierte Telegramm vom 2. November 1894. Buerst las das Panizzardi an Schwartkoppen, in welchem es heißt:" D. brachte Barten tönnten die Kläger nichts beanspruchen, da sie ohne bas richtsschreiber einen Brief des italieniſchen Militärbevollmächtigten Schulz ab. Der Borfigende führte begriüindend aus: Für das Auswärtige Amt: Dreyfus verhaftet. Ministerium", eine Lesart, die für Dreyfus schwer belastend war. Arbeit teilen: wir haben nur 10 Tage." Verſtändigen Sie das viele intereffante Sachen. Wir müssen uns in die direkten Auftrag gearbeitet hätten. Die geleistete Arbeit aber Dani las man richtig: Ein Hauptmann Dreyfus   verhaftet; wenn Sie mit ihm nichts zu thun gehabt haben, erklären Dreyfus   auf der Teufelsinsel verlesen, in welchem darauf an Sodann wird ein Bericht über das Verhalten des sei ihnen bezahlt worden. Unternehmer- Terrorismus. In einem Prozeß gegen die Sie dies, um Zeitungsbemerkungen vorzubeugen." Die erste gespielt wird, daß Dreyfus Casimir Perier   gegenüber eine Ver- Neue Berliner   Omnibus- Aktiengesellschaft tam Entzifferung wurde dem Obersten Sandherr mit Fragezeichen ficherung abgegeben habe. Nach diesem Bericht soll Dreyfus auf vor dem Gewerbegericht auch das Straffystem der halbamtlich, die zweite als endgültig und zuverlässig amtlich feine Familie gefchimpft und gesagt haben, Cafimir Perier habe das genannten Gesellschaft zur Sprache. Der Kläger   verlangte it. a. mitgeteilt. Der Generalstab unterdrückte die end ihm gegebene Wort nicht gehalten. gültige ejung und benutzte die als falsch bezeichnete. Delaroche­5 M. erstattet, die er angeblich zu Unrecht als Strafe bezahlt hat. Bernet war 1894 Cutgifferungsamt beschäftigt. Er führte aus, daß er einmal wegen proziger Antwort" Er hat seine Deutungsversuche se: Steihe nach Sandherr übergeben, ebenso die 2 M. Strafe habe zahlen müssen, weil er auf eine Frage endgültige Lesung mit der Erklärung, daß sie amtlich sei. Das gesagt habe:" Das weiß ich nicht." Die Strafbestimmungen in der lange Kreuzberhör, woran Demange und Labori teilnehmen und Hausordnung der Gesellschaft besagen bezüglich der Höhe der Strafen Cafimir Berier( ironisch): Ich danke für das Certifikat. das zur Gegenüberstellung Paléologues   vom Auswärtigen Amte und für Dienstvergehen mur, daß die Höhe von der Direttion feſt­Delaroche- Vernets führt, betrifft die Entzifferungsmethode und läßt Altenstüde beim Kriegsgericht von 1894 aus. Um zu verstehen, was wiederholungen aber verschärft werden solle. Der Vorsitzende v. Schulz Mercier spricht sich nunmehr über die Mitteilungen der geheimen gesetzt werde, sowie daß sie bei einzelnen Fällen milde bemessen, bei feinen Zweifel an der abfichtlichen Machenschaft Sandherrs, um aus im Jahre 1894 borging, muß man die politische Lage zu dieser meinte zum Kläger, daß es wohl oder übel bei den Strafen bleiben der Panizzardischen Drahtung ein Beweismittel gegen Dreyfus zu Beit fennen. Berier verschanzte sich hinter seine verfassungsmäßige müsse, weil er sich den Bestimmungen der Hausordnung unterworfen Unverantwortlichkeit, um Münster   nicht zu antworten und dieses Hanotaur habe. Den Vertreter der Gesellschaft ersuchte er dagegen, doch dafür Zeuge Casimir Perier  . zu überlassen. Perier hat Ihnen nicht gesagt, daß Tupuh und Perier als Zeuge, unter dessen Präsidentschaft Dreyfus   verurteilt Mitteilung der zwischen dem Kaiser Wilhelm   und seinem Botlegung nicht dem jedesmaligen Ermessen der Direktion überlassen Unter großer Bewegung der Zuhörer erscheint nun Cafimir ich bis Mitternacht im Elysée geblieben waren. Wir warteten abzu sorgen, daß Höhe der Strafen allgemein festgesezt und ihre Feſt­

schmieden.

worden ist.

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Cafimir Perier( von seinem Platz aus): Das ist das Schrift­stück, von dem ich sprach. dergleichen gethan hat. Mercier: Ich bin natürlich überzeugt, daß Casimir Perier   nie

werde.

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- Zu einem Urteil kam es nicht, da die Parteien sich vers

schafter gewechselten Depeschen und fragten uns: Soll darans glichen. Mit lauter Stimme und gr ßer Sicherheit erklärt er: Krieg oder Frieden hervorgehen? Münster   wartete auf den Ich will sagen. was ich weiß. Ich werde ohne Zaudern und Befehl, seine Pässe zu fordern.( Anhaltende Bewegung.) Der Kein Betriebsunfall? Der Arbeiter Matter war eines Tages Reserve reden. Wenn man aber fortfährt, zu glauben oder zu Lokalanz." berichtet hierzu: Als Mercier sagte: Wir saßen vier mit anderen Arbeitern beschäftigt, Gras zu mähen. Unter seinen fagen, was leider nicht dasselbe ist, daß ich allein die Stunden im Elysée und warteten ängstlich das Ergebnis des Stameraden befand sich ein gewisser Rohr, der mit ihm seit längerer Fatten tenne, die geeignet sind, volles Licht zu verbreiten, so Depeschenwechsels der Pariser   deutschen   Botschaft und der Berliner Zeit verfeindet war und seiner Feindschaft auch bei der Arbeit in ist das falsch. Ich will, daß, wenn ich diesen Saal ver- Staatskanzlei ab", da hob Cafimir Perier beide Hände empor. Schimpfworten Ausdruck verlieh. Dem Matter wurde das schließlich lasse, niemand mehr sagen kann, ich habe irgend etwas ver- Die Geste bedeutete: Der Mann hat eine fühne Phantasie." zu viel. Er ging auf Rohr zu und fragte ihn, was er eigentlich schwiegen. Mercier erklärte weiter: Jch meinerseits hatte Boisdeffre den wolle. Rohr antwortete mit Sensenschlägen und verlegte den Gegner Im November 1894 teilte mir General Mercier   mit, Befehl erteilt, fich ständig mit einer gewissen Anzahl Offiziere ganz erheblich, eine That, die ihm zwei Jahre Gefängnis ein daß eine fremde Persönlichkeit ihn auf das Verschwinden von Akten im Kriegsministerium bereit zu halten für eine etwaige Mobil- brachte. Der Verlegte kam vergeblich bei der landwirtschaftlichen stücken des Kriegsministeriums aufmerksam gemacht habe, und daß machung. Wir Warent 11 11 r um 3wei Finger breit Berufsgenossenschaft um eine Unfallrente ein. Das Schiedsgericht in einer fremden Botschaft ein Schriftstück gefunden sei, das die vom Kriege entfernt. Wir waren in großer Ungewiß- und das Reichs- Versicherungsamt wiesen seinen Anspruch Handschrift Dreyfus' trage. Er hat mir von der Verheit; wir wußten nicht, ob Rußland   mit uns marschieren würde; ebenfalls als unbegründet zurück. Das Rekursgericht führte aus: gleichung der Handschriften gesprochen und gesagt, daß die Stüde  , wir fühlten, daß der Boden unter unseren Füßen unterminiert war. Der Unfall habe sich zwar an der Betriebsstätte zugetragen und die Ver die im Bordereau erwähnt seien, ohne große Wichtigkeit Im Interesse des Landes mußten wir unser möglichstes thun, um letzungen seien auch durch Benuzung eines Betriebswerkzeuges, der seien. Er hat mir ferner gesagt, das Schriftstück canaille einen Krieg zu vermeiden. Sense, herbeigeführt worden, doch könne der Anlaß zu den Ver­de D. werde den Richtern zu Mercier spricht von wonach im

tömen, bai bas vir een werteilt werden. So glaube fagen au mifer er lidt etter en bes Staifers die Zibre Barole" lich um den Austrag einer alten persönlichen Feindschaft handelte.

nicht so aufgefaßt, als ob die Richter allein das Stück sehen

würden.

und die Nachricht von der Verhaftung Dreyfus' gesehen habe. Am Rande der Zeitung hätten mit Blauftift die Worte gestanden: Dreyfus ist gefangen!" Mercier fügt hinzu: Ich weiß, daß der Kaiser sich selbst viel mit Spionagedienst beschäftigt, also ist in der Geschichte nichts Ungewöhnliches.

Die Affaire Dreyfus   hat dann Veranlassung gegeben zu einem 3wischenfall. Am 5. Januar 1894 übergab der Präsident des Kabinetts mir eine Depesche, welche der deutsche Botschafter Lehte Nachrichten und Depeschen. von seinem Souverän erhalten hatte. Hier ist der Text der De- In seiner Aussage giebt Mercier nach vielen Windungen die pesche. Casimir- Perier   zieht ein Blatt hervor.( Große Bewegung.) geheime Mitteilung an die Richter ausdrücklich zu, entschuldigt Budapest  , 12. Auguſt( B. 5.) Anläßlich der feierlichen Ein Seine Majestät der Kaiser, vertrauend in die Loyalität des fie aber damit, daß man damals zwei Finger breit vom weihung des Hengi- Dentmals, welcher die gesamte Garnison beis Präsidenten der Republik, bitten den Präsidenten der Republik, zu Kriege mit Deutschland   gewesen sei. Aus Erwägungen wohnte, veranstaltete die Unabhängigkeits- Partei eine Gegende erklären, daß die deutsche Botschaft nicht an der Affaire der Landesrettung habe er die Gesezwidrigkeit begangen. monstration vor dem Honved- Denkmal, wobei die Abgeordneten Goetvoes Dreyfus beteiligt ist, und hoffen, daß der Präsident eine solche Das Geständnis Dreyfus   vor der Degradierung habe er da- und Barabas an das Volk Reden hielten. Als die Truppen von der Einmischung nicht zulassen werde. Die Angriffe der Presse mals für bedeutungslos" gehalten; deshalb sei kein Protokoll Henzi- Feier zurückkehrten, wurden diefelben von Demonstanten, die würden dahin führen, die Situation der deutschen   Botschaft zu aufgenommen worden. Als Freycinet Kriegsminister wurde und das Kossuth- Lied sangen, bedroht und beschimpft, worauf das Militär tompromittieren." General Jamont ihm seinen ersten Besuch macht, sagte Freycinet zu Dupuy teilte mir mit, daß Graf Münster   mich dieserhalb zu Jamont, er wiffe, daß aus Deutschland   und Frankreich   mit aufgepflanztem Bajonett, unterstützt von berittener Polizei, die Demonstranten zerstreute. sprechen wünsche; ich empfing ihn und sagte ihm: Ich bin zwar un- 35 Millionen nach Frankreich   gekommen seien, um zur verantwortliches Staatsoberhaupt und könnte Sie an meinen Minister Aufhebung des Urteils gegen Dreyfus und zur Ersetzung des Kopenhagen  , 12. August.  ( W. T. B.) Der Vorstand des des Aeußern verweisen, aber da dies keine amtliche, teine Regierungs- Schuldigen durch einen andern verwendet zu werden." Diese er Arbeitgebervereins hat heute Abend beschlossen, baldmöglichst und angelegenheit ist, sondern eine persönliche Unterhaltung staunliche Enthüllung ruft einen unwiderstehlichen Heiterkeitsausbruch zwar spätestens am 21. d. Mts. die Aussperrung auf mehrere des deutschen Raisers mit dem Präsidenten der im Saale   hervor, dem Oberst Jo u aust zum erstenmal selbst Fachverbände, welche gegen 15 000 Arbeiter umfassen, auszudehnen französischen   Republik  , da seine Majestät meine Loyalität lächelnd bloß mit einer väterlichen Handbewegung wehrt. Paris  , 12. August.  ( W. T. B.) Gerüchtweise verlautet, Der Schluß von Merciers Aussage ist ungeheuer dramatisch, da anruft, so erkläre ich Ihnen, daß das Begleitschreiben in der That auf der deutschen   Botschaft gefunden wurde! Dreyfus ihm wild entgegentritt, das Bublifum heult und Cafimir Déroulède und Genossen hätten im Einvernehmen mit General Graf Münster schien sehr überrascht und sagte, so bedeutende, Perier eine neue Gegenüberstellung fordert. Mercier, dessen Aussage vor dem Kriegsgericht in Rennes   zu einem so wichtige Papiere lasse man auf der Botschaft nicht umherliegen. Mercier äußert sich über alle im Bordereau aufgezählten fenfationellen Zwischenfalle führen sollte, einen Handstreich geplant Ich erwiderte: Das Papier sei nicht allzu wichtig. Jch Dokumente und sucht darzulegen, daß trop aller Ableugnungen wollte damit nicht sagen, die abscheuliche Handlung der Spionage Dreyfus   er es wirklich gewesen sei, der diese Dokumente gehabt. sei unwichtig, sondern nur, daß der vorliegende Fall glücklicherweise geliefert habe. Wenn auch nur ein leiser Zweifel," ruft Mercier, ohne genügende Bedeutung sei, um unsere Beziehungen zu stören. fich in meinem Geifte regte, so würde ich sagen: Hauptmann Français", Organ der Ligue de la Patrie Française" ist ein gerichte Graf Münster   fragte: Sie glauben also, daß die deutsche Bot- Dreyfus, ich halte Sie für unschuldig." schaft in die Sache verwickelt ist?" Ich antwortete: Nichts be Dreyfus erhebt sich hier plöglich mit drohender Miene und liches Verfahren eingeleitet; das Blatt wird beschuldigt, versucht zu weist, daß Sie sich um die Mitteilungen bemüht haben. Sie sind ruft, die Faust ballend, Mercier zu: Sie müßten dies sagen." haben, unter Soldaten ein Plebiscit über die Form der Regierung für das, was man Ihnen freiwillig bringt, ebensowenig verantwortlich Der Dreyfus bewachende Hauptmann hält diesen zurück.( Große Hervorzurufen. Der Redaktionssekretär des Blattes, Maillard  , ein wie wir für das, was wir unter ähnlichen Bedingungen bekommen. Bewegung.) Graf Münster   verlangte, daß wir dies in einer bestimmten Er- Mercier fährt fort: Troß der ungeheuren Anstrengungen, die Sohn des Kommandeurs der Militärschule von Saint Cyr  , ist unter tlärung aussprächen. Ich sagte, eine Erklärung der Regierung von allen Seiten gemacht sind, trop der enormen Summen, die aus der Anschuldigung, an der Komplottaugelegenheit beteiligt zu sein, ist nicht meine Sache, Sache, sondern sondern die der Regierung, ich gegeben sind, meine Ueberzeugung von seiner Schuldverhaftet worden. werde den Ministerpräsidenten damit befassen, und wenn Herr hat sich noch verstärkt." Dupuh eine Note veröffentlichen wolle, so werde sie jedenfalls alle Als der Präsident die Sigung aufheben will, verlangt Cafimir Konstantinopel, 12. August.  ( W. T. B.) Der rumänische Botschaften betreffen. Denn sonst, wenn wir blos von der deutschen   Perier, mit Mercier nochmals kontradiktorisch vernommen zu Professor Demoni, welcher die Fauna und Flora des Kara- Jagha sprechen, würden dann der Reihe nach alle anderen dasselbe ver- werden. erforschte, wurde in Uestüb unter dem Verdachte der Spionage ver langen, und das böte Unzuträglichkeiten. Graf Münster   erklärte, er um 12 Uhr 30 Min. wird die Sigung aufgehoben. haftet. Die Botschafter Englands, Italiens  , Oesterreich- Ungarns werde nach Berlin   berichten, und verlangte eine neue Unterredung Dreyfus scheint sehr bewegt; aus dem Auditorium werden und Rußlands   ersuchten den Minister des Aeußern telegraphisch   um für den zweitfolgenden Tag. Er kam denn auch und erklärte, für höhnende Burufe gegen Mercier laut. Beim Verlassen des Saales Eröffnung einer neutralen Zone auf dem gestern geschlossenen Deutschland   sei der Zwischenfall erledigt. i hört man Rufe für und gegen Dreyfus. Eine Person wurde verhaftet. Quai bis zur Erzielung eines Einvernehmens in dieser Angelegenheit. Hierzu 3 Beilagen und Unterhaltungsblatt. Verantwortlicher Redacteur: Robert Schmidt in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  .

Paris  , 12. August.  ( W. T. B8  .) Gegen das Blatt Petit

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