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Borschein zu kommen. Ihre einfachen Lebensmittel, die hauptsächlich| Landsleute, die man längst verloren glaubte, zu treffen. Er bereitete aus Brot, Fleisch, Speck und Grüße bestanden, ergänzten sie durch ihnen einen festlichen Empfang. Vor ihrer Abreise stellten sie die das Fleisch getödteter Bären und Füchse. Fast täglich hatten sie beiden gebrechlichen Boote zum Andenken an die Entbehrungen und Rämpfe mit Eisbären zu bestehen. Vom Hunger getrieben, drangen Leiden, die sie auf ihrer fast 400 Meilen weiten Fahrt ausgeftanden diefe Raubthiere bis an die Thür des Hauses vor oder stiegen aufs hatten, im Kaufhause zu Kola als Trophäen auf. Dach und ließen sich weder durch Geschrei und Lärm noch durch Ihre Ankunft in Amsterdam erregte ungeheures Aufsehen. brennende Holzscheite vertreiben. Von den erlegten Bären Sie zeigten sich dort in derselben Kleidung, in der sie den verwendete die Mannschaft die Felle zur Kleidung, das schrecklichen Winter verbracht hatten und wurden von allen Seiten Fleisch zur Speise, außerdem das Fett zum Unterhalt der höchst ehrenvoll aufgenommen. Von den 17 Mann der BeDer Genuß der Lampen. Leber eines Eisbären barunter ver fagung fehrten 12 zurück, der Kapitän Jakob ursachte heftiges Uebelbefinden. Während der 81 Tage dauernden Heemskercken und Gerrit de Beer, der die Reisen Barents Winternacht verschwanden diese gefährlichen Thiere, dafür stellten genau und wahrheitsgetreu geschildert hat in seiner Schrift: fich weiße Füchse sehr zahlreich ein, jagten über das Dach und Waerachtige Beschryvinghe van drie seylagien, deur de Holl. wurden so zudringlich, daß die Leute einen mit einem Beil todt- en zeel. schepen by Noorden." Fünf Theilnehmer waren unterwerfen konnten; andere wurden geschossen oder gefangen. Da die wegs den Strapazen erlegen; nach dem muthvollen Barent benannte Mannschaften das Fuchsfleisch schmackhaft wie Kaninchenfleisch man später den zwischen Spitzbergen , Franz Josef Land , Nowaja fanden und das Fell zu Pelzmüßen verarbeiteten, so fertigten sie Semlja und Norwegen liegenden Theil des Nördlichen Eismeeres Neze und Fallen an, um den nächtlichen Besuchern nachzustellen. und die nördliche der beiden die Oftseite Spitzbergens bildenden Nachdem die Schiffbrüchigen in dieser Weise einen Theil Inseln. Barent hat sein Ziel, die Entdeckung der nordöstlichen des Winters ausgehalten, begannen sie sich allmälig in ihr Durchfahrt, zwar nicht erreicht, weil er wegen der unvollkommenen schweres Loos zu finden und neuen Lebensmuth zu fassen. Um Ausrüstung seiner Expedition und der mangelhaften Kenntnisse fich unter allen Entbehrungen und Beschwerlichkeiten aufrecht zu er- feinerzeit über die klimatischen und geographischen Verhältnisse der halten, ergößten sie sich gegenseitig durch Scherzreden und erlaubten Polargegenden den Schwierigkeiten nicht gewachsen war. Erst fich mitunter eine bessere Mahlzeit; am Dreitönigsabend wählten sie Nordenskiöld nahm seinen Plan wieder auf und brachte ihn 1878/79 einen zum Rönig von Nowaja- Semlja. So oft es die Witterung zur Ausführung. geftattete, verließen sie ihre Wohnung, um durch Laufen und Spiele ihre Kräfte zu stärken. Große Freude und Beruhigung gewährte ihnen die langfame Zunahme, des Lichts und trotzdem sie das stürmische Wetter noch Anfangs Februar zwang, eine ganze Woche in der von allen Seiten zugewehten Hütte unthätig zu liegen und aus Mangel an Brennholz zu den Brettern der Wände zu greifen, Schöpften sie doch neue Hoffnung und fingen an, von der Heimath zu reden. Mit der Sonne tamen auch die aus dem Winterschlaf erwachten Eisbären wieder und reizten die Mann-Byzanz in Schwaben. Unter diesem Spigtitel schreibt der schaft zu neuen Kämpfen. Am 15. April wagten sich einige Stuttgarter Beobachter":„ Ein Stück Byzantinismus tritt uns beim ber Leute zum ersten Male an das Schiff und fanden es noch in Eingang der Gewerbe, Industrie- und Kunstausstellung in Heildemselben Zustand, wie sie es verlassen hatten. Zwei Tage später bronn in fast befchämender Weise entgegen. Steht da ein großer, zeigte sich das erste Vögelein, woraus fie schloffen, daß in kurzer breiter Wirthschaftstisch von Tannenholz. Bei aller Achtung vor Zeit das Meer eisfrei sein und ihr Schiff aus seiner langen Ge- dem nützlichen Möbel, die ein Tisch im Haushalt einnimmt, muß fangenschaft befreit würde. Anfang Mai vertheilten sie ihre letzten man doch sagen, daß auch dieser Tisch eben ein ganz gewöhnlicher Borräthe an Fleisch und Speck. Tisch ist, den die Sonne erwärmt, wenn sie scheint, und den der Regen feucht macht, wenn es regnet, weil er im Freien steht, und der in gar nichts seine Kollegen überragt, als vielleicht durch seine ungewöhnliche Breite. Wir glauben, es ist auch nicht als ein besonderes Verdienst zu rechnen, das sich dieser Tisch durch seine Breite erworben, ebensownig wie der dickste Rettig im Rorb wegen seiner rübenhaften Dickleibigkeit ein besonderes Verdienst hat. Aber, lieber Besucher, ein unter Glas und Rahmen angebrachtes Plakat belehrt Dich bald eines befferen über die Geschichte dieses Tisches. In weithin lesbarem Druck steht folgende erstaunliche Begebenheit, welche dieser berühmte Tisch erlebt hat:
1871 wurde das von den Holländern zurückgelassene Haus von dem Norweger Elling Karlfen und 1876 von dem Engländer Gardiner aufgesucht und die noch vorhandenen Gegenstände, auch das zurückgelassene Schriftstück mitgenommen und später der holländischen Regierung überlassen. Münchener Neueste Nachr.") Kleines Feuilleton.
Manche drangen schon jetzt auf die Rückkehr. Da aber vorläufig noch gar feine Aussicht vorhanden war, das Fahrzeug aus den Eismaffen heraus ins Meer zu bringen, so beschloffen die Führer, die Fahrt in den beiden Booten zu versuchen. Man grub diese deshalb aus dem Schnee und machte fie fertig. Gleichzeitig wurden die Kleider für die bevorstehende Reise zurecht gemacht und das noch vorhandene Gut zunächst auf Schlitten zum Schiff gebracht, das zwischen dem Hause und dem offenen Meere im Eife steckte. Dann ebneten die Schiffbrüchigen den Weg über das Eis, um die beiden Boote, die sie mittlerweile auch an das Schiff befördert hatten, bequemer ins Wasser ziehen zu können. Barent schrieb die Erlebnisse ihrer Fahrt und ihres Aufenthalts auf Nowaja Semlja nieder, steckte das Papier in einen Flintenlauf und hing diesen im Schornstein auf. Zwei ähnliche Berichte, die fast alle unterzeichneten, verfaßte der Kapitän und brachte in jedem Boot einen unter, für den Fall, daß sie getrennt würden und verloren gingen. Nachdem die Leute die beiden Boote ins Wasser gebracht und das noch noch übrig gebliebene Gut verladen hatten( es b. Sehenlernen eines Blindgeborenen. Die überaus seltenen waren im ganzen elf Schlitten voll) fuhren sie am 14. Juni Fälle, in welchen ein Blindgeborener mit Erfolg operirt und die früh mit Sonnenaufgang ab. Barent fühlte sich un- Art feines Sehenlernens verfolgt werden konnte, sind von Dr. Ahlwohl; man hatte ihn wegen seiner Schwäche im Schlitten ström in Gothenburg um einen vermehrt worden. In dem am zum Boot gefahren. Die Fahrt nach Norden war so beschwerlich, 30. Juli erschienenen Skandinavischen Archiv für Physiologie be daß die Mannschaften an ihrer Rettung verzweifelten. Balo waren fie wieder ringsum eingeschlossen und mußten die Fahrzeuge aufs Eis ziehen.
An diesem Tische speisten Ihre Majestät der König und die Königin von Württemberg
am 1. Juni 1897.
schreibt er den Fall eines intelligenten neunjährigen Mädchens, das in beiden Augen schon von der Geburt an eine weißgelbe Linse besaß, die das Licht fast gar nicht durchließ. Das Kind Barent ging es sehr schlecht; er fühlte, daß er bei der elenden besaß daher nur ein allgemeines Unterscheidungsvermögen zwischen Lage der ganzen Expedition feine Besserung zu erwarten hätte und größerer oder geringerer Helligkeit und Dunkelheit, konnte dagegen. äußerte dies zu seinen Begleitern, die in die größte Bestürzung ge- nicht im eigentlichen Sinne sehen, Gegenstände nicht mit dem Gesichtsriethen, da sie auf ihn am meisten vertraut hatten. Am 30. Juni sinn auffassen und von einander unterscheiden, ja nicht einmal die starb der fühne Seefahrer auf der Eisscholle, auf die ihn seine Ge- Augen auf einen Gegenstand richten, vielmehr führten diese unabhängig fährten gebettet hatten. An demselben Tage erlag noch einer der von einander die verschiedensten Bewegungen aus. Dagegen erkannte sie die Mannschaften seinen Leiden. Unter unfäglichen Mühen fuhren die ihr dargereichten Gegenstände, Meffer, Löffel, Glas, Uhr, Bürfte, Ei u. f. f. übrig Gebliebenen um die Nordspite der Insel, dann füdwärts die West- gleich bei der ersten Berührung mit den Fingerspißen. Nach der füfte entlang. Erst am 28. Juli, nachdem sie über einen Monat unter be- Operation, die in einer Herausschneidung der störenden Augenlinsen ständiger Lebensgefahr in offenen Booten im Eismeere umhergeirrt waren, bestand, lernte das Kind innerhalb weniger Wochen den neu trafen sie zwei Fahrzeuge mit russischen Fängern, die sich ihrer erlangten Gesichtssinn recht gut gebrauchen. Die Augen gewöhnten freundlich annahmen. Noch einen Mann hatten sie auf dieser fich allmälig an eine gemeinsame Bewegung, um einen Gegenstand gefahrvollen Fahrt verloren. Die Geretteten litten fürchterlich an zu fixiren, und sehr bald lernte sie ihn auch mit dem Gesichtssinn den Folgen des Storbuts und fanden erst einige Erleichterung, als erkennen. Zunächst allerdings starrte sie die verschiedenen Gegen fie auf der Weiterfahrt auf einer unbewohnten Insel Löffelkraut stände, z. B. ein Messer und ein Buch lange an, und bemerkte entdeckten, von dem sie zur Linderung ihrer Schmerzen große Mengen wohl ihre Verschiedenheit, konnte sie aber nicht erkennen. Reichte verzehrten. As sie weiter fuhren, hörten sie von vorbeisegelnden man sie ihr dann zu, so schloß sie die Augen und errussischen Schiffern zu ihrer großen Frende, daß in Kola drei kannte sie sofort bei der ersten Berührung mit den Fingerspitzen. niederländische Schiffe vor Anker lägen. Sie bewogen einen Lapp: Hatte sie aber erst Gelegenheit gehabt, gleichzeitig den Eindruck länder gegen eine Belohnung von zwei Reichsthalern, mit einem durch den Gesichtsfinn und den Taftsinn zu empfinden, so erkannte ihrer Genoffen dorthin zu gehen und den Kapitän zu bitten, auf sie sie die Gegenstände später mit den Augen ganz gut und lernte diezu warten und sie mit in die Heimath zu nehmen. Dieser, derfelbe selben bald wie ein normaler Mensch gebrauchen. Nur die UnterJan Cornelis Rijp, der sich bei der Bären- Insel von Barent ge- scheidung der Tiefendimension durch den bloßen Gesichtssinn wurde trennt und nach Hause begeben hatte, befand sich gerade auf der ihr sehr schwer, und noch, nachdem mehr als ein Bierteljahr Heimfahrt von einer Handelsreise und war sehr erstaunt, seine feit der Operation verstrichen war, verstrichen war, verwechselte verwechselte fie eine