Sonntag, 13. August 1899.
gewerblichen Leben" die Einrichtung von Gewerbegerichten, hierüber aufgefordert. Doch haben die Universitäten von Erstattung kommunalen oder genossenschaftlichen Arbeitsnachweisen und eines gemeinsamen Gutachtens abgesehen. Bisher lag nun einzig Bolts-( Auskunfts-) Bureaus. die Antwort der Universität Berlin vor, welche in ablehnendem Das ist wenigstens ein erster, den Stümmlingen immerhin Sinne gehalten war. Jetzt hat auch die Bonner Universität ihr Gutachten abgegeben. Die rheinische Hochschule erklärt sich ebenfalls nachdrücklich gegen die Einführung der technischen Doktor
Lokales.
zieht sich von Jahr zu Jahr mehr nach den Vororten hin und daher gewinnen die Mitteilungen des Gewerbe- Infpettors fataler Schritt zur Erkenntnis. für den Regierungsbezirk Potsdam, wie sie sich in den soeben erschienenen Jahresberichten der preußischen Gewerbe- Juspektoren für tas vergangene Jahr vorfinden, ein um so lebhafteres Intereffe. Gleich seinen Leidensgefährten beginnt der Berichterstatter Herr Dr. v. Rüdiger mit der stereotyp gewordenen Klage über die große Arbeitslast, die ihm und seinen wenigen Kollegen auf gebürdet sei und die dahin geführt habe, daß von Besichtigung handwerksmäßiger Betriebe mit maschinellen Einrichtungen, Bäckereien, Konfettions Werkstätten überhaupt Abstand genommen werden mußte. Die Arbeit wurde den Gewerbe- Inspektoren noch erschwert durch die übermäßig langen Reisewege und selbstverständlich durch die leidigen Kesselrevisionen, die sich gegen das Vorjahr um 10½½ Proz. vermehrten, während die Revisionen gewerblicher Anlagen nur um 4 Proz. zunahmen.
würde.
Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle. In ber Achtung 1. Wahlkreis. Den Parteigenpffen zur Nachricht, Woche vom 16. bis 22. Juli fanden in Berlin 266 Eheschließungen daß die Mitglieder des Wahlvereins heute Sonntag, den 13. d. M., statt. Die Zahl der Lebendgeborenen betrug 941( 503 männliche, einen Ausflug nach Pferdebucht machen. Abfahrt vom Schlefischen 438 weibliche). Totgeboren wurden 29 Kinder( 13 männliche, 16 Bahnhof vormittags 9.10, 9.45, 10.45 und 11.45 und nachmittags weibliche). Unter den Lebendgeborenen befanden sich 128, unter den 12.32 und 1.20 Uhr bis Köpenid, von dort zu Fuß nach Pferde- Totgeborenen 2 außerehelich geborene Kinder. Die Zahl der bucht. Kaffeekochen. Bahlreiche Beteiligung erwartet Der Vorstand. Sterbefälle betrug in der Berichtswoche 678 und betraf 377 männ liche, 301 weibliche Personen. Unter den Verstorbenen befanden sich Der Wahlverein für den 2. Kreis veranstaltet am heutigen 301 Kinder im ersten Lebensjahre( 236 ehelich und 65 außer Sonntag eine Besichtigung der Sternwarte in Treptow . Die ehelich geborene). In Krankenhäusern sind 181 Personen( 99 männ Mitglieder werden aufgefordert, fich zahlreich zu beteiligen. liche und 82 weibliche) gestorben. Auf gewaltsame Weise
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Die
Während der Gewerbe- Juspettor sich über die Frage des Ver- Der Wahlverein für den vierten Reichstags- Wahlkreis endeten 13 Personen, darunter 8 durch Selbstmord. Auf die ein kehrs, mit den Arbeitern in der kurzen, aber bezeichnenden( Often) veranstaltet am heutigen Sonntag nach dem Müggel: zelnen Stadtteile verteilten sich die Sterbefälle wie folgt: BerlinWendung ausläßt, daß dieser Verkehr leider nach wie vor lahm schlößchen einen Familienausflug, der sich nach dem Plan Kölln Dorotheenstadt 9; Friedrichstadt 7; Friedrich- und Schöne blieb, fonstatiert er, daß die Stellung zu den Arbeitgebern sich des Festkomitees zu einem Familienfest im besten Sinne des Wortes berger Vorstadt 19; Friedrich- und Tempelhofer Vorstadt( westl.) 10; bon Jahr zu Jahr bessert und daß das in früheren Jahren viel gestalten soll. Namentlich ist dafür gesorgt, daß der Kinderwelt Tempelhofer Vorstadt( östl.) 41; Luisenstadt jenseits des Kanals 83: fach bekundete Mißtrauen gegen die Forderungen der Gewerbe- durch Veranstaltungen von Wettlaufen und sonstigen mit Prämien Luisenstadt diesseits des Kanals, Neu- kölln 29; Stralauer Aufsicht immer mehr geschwunden ist. Ja, der Gewerbe Inspektor bedachten Spielen vollauf ihr Recht werde. Ingleichen ist aber auch Viertel 93; Königsviertel 50; Spandauer Viertel 26; Rosenthaler stellt beim Unternehmertum sogar ein größeres Verständnis den Erwachsenen die mannigfachste Gelegenheit zur Unterhaltung Vorstadt 103; Oranienburger Vorstadt 56; Friedrich- Wilhelmstadt für unsere berechtigten Forderungen" fest. und Beluftigung gegeben, so daß der Ausflug nach dem an Wald und und Moabit ( öftl.) 28; Moabit ( westl.) 46; Wedding 78. Wer den amtlichen Bericht weiter verfolgt, wird leider zu der Waffer idyllisch schön gelegenen Etablissement einem jeden zur Eheschließungen betrugen 15,3, die Lebendgeborenen 27,0, die Tot Ansicht verleitet, daß das größere Verständnis" des Unternehmer- Freude gereichen wird. Es sei noch bemerkt, daß von den Mit- geborenen 0,9, die Sterbefälle 19,4 pro Mille der Bevölkerung. tums sich auf die Erkenntnis der Ungefährlichkeit und gliedern keinerlei Entree erhoben wird, und somit nur die FahrtZahmheit der amtlichen Forderungen bezieht und daß die Stügen und Zehrkosten in Betracht kommen. Wir erwarten regen Besuch der Gesellschaft in solcher Erkenntnis mit dem optimistischen Gewerbe- des Festes. Inspektor in nicht mehr schöner Weise verfahren. Der Bericht be- Des weiteren teilen wir den Mitgliedern mit, daß die Verfundet wenige Beilen nach der an sich so erfreulichen Feststellung": sammlung für diesen Monat ausfällt; auch können diejenigen, welche Als zwedlos hat es sich ertviesen, auf Mitteilungen der die Broschüre über die Zuchthausvorlage noch nicht erhalten haben, Unternehmer oder Polizeibehörden( 1) über abgestellte diese sich in den Zahlstellen einfordern. Die Mitglieder dürfen aber Mängel Vertrauen zu setzen und die getroffenen Maßnahmen nicht über zwei Monate restiereit. Der Vorstand. damit als erledigt anzusehen. Denn in zahlreichen Fällen zeigte
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sich durch Nachrevisionen, daß entweder garnichts geschehen den 17. d. Mts., wird in der Berliner Ressource" Zur Dienstboten - Bewegung. Am nächsten Donnerstag, oder die Aenderungen doch nur sehr mangelhaft ausgeführt Kommandantenstr. 57, abends 9 Uhr, eine öffentliche Volksverwaren, so daß bei erneuten Nachrevisionen unsere Arbeit wieder sammlung stattfinden, in der Genossin Lily Braun über:" Die von vorn anfing. Der dadurch herbeigeführte Zeitverlust ist Dienst boten Bewegung, ihre Ursachen und ihr zum Teil auch der Grund gewesen, weshalb regelmäßige Be- 3iel" referieren wird. Wir fordern daher besonders alle Dienst fichtigungen der handwerksmäßigen Betriebe mit maschinellen boten männlichen und weiblichen Geschlechts auf, sich möglichst zahl Einrichtungen, der Konfektionswerkstätten, Bädereien usw. bei dem reich in der Versammlung einzufinden, um ihre Interessen energisch gegenwärtigen Beamtenstande unterbleiben mußten." und wirkungsvoll zu vertreten.
Teuchtet.
Die Gewissenhaftigkeit des Unternehmertums wiederum und die bekannte Milde, die preußische Gerichte den gemein gefährlichen Verstößen der einmal zur Anzeige gebrachten Fabrikanten Ein Schlafbursche als Stadtverordneter. In den letzten gegenüber obwalten lassen, wird an den verschiedensten Fällen be- Wochen wurden in der Preffe und am vergangenen Donnerstag auch in der Berliner Stadtverordneten- Versammlung lebhaft darüber Der Gewerbe- Inspektor in Potsdam berichtet, daß in einer mit gestritten, ob Schlafburichen nach den Bestimmungen der StädteDampftraft arbeitenden Zeitungsdruckerei die jugend- Ordmmg berechtigt sind, an den Wahlen zur Stadtverordneten lichen Arbeiter ungebührlich lange, zeitweise bis zu 18 Stunden Versammlung teilzunehmen. Der§ 5 der Städte- Ordmung bestimmt, täglich beschäftigt wurden. Trotzdem bei Einleitung des Straf- daß jeder selbständige Preuße( der den sonstigen Beberfahrens von dem Gewerbe Juspektor darauf hingewiesen dingungen dieses Paragraphen entivricht) das Wahlrecht erwirbt und wurde, daß dies daß dies Vergehen gemäß Artikel 9 des Ge- daß als selbständig nach bollendetem vierundzwanzigsten Lebensseges vom 1. Juni 1891 nach den Bestimmungen der älteren jahre ein jeder betrachtet wird, der einen eigenen Haus Gewerbe- Ordnung zu beurteilen sei, erfolgte Freisprechung, it and haf. weil die Anlage nicht als Fabrit anzusehen sei! Gegenüber den Der Magistrat vertritt nun den Standpunkt, daß Schlafburschen Berfehlungen des Unternehmerinms( Hausarbeiter?) in der Cigarren als selbständig im Sinne des§ 5 nicht zu erachten sind, weil sie industrie tonstatiert der Berichterstatter die Fällung Scharfer" feinen eigenen Hausstand haben und daß sie deshalb auf das WahlStrafen, doch berichtet er nichts über die Höhe des Strafmaßes. recht verzichten müßten. Der Stadtrat Bohm erklärte in der Im übrigen enthielt dieser Teil des Berichts die trostlose Meldung, Stadtverordneten- Berjanmmlung namens des Magistrats: daß in der Tabaksindustrie, besonders in den fleineren handwerksmäßigen Betrieben die Beschäftigung schulpflichtiger Kinder zunimmt, ohne daß sich eine gefeßliche Handhabe zur Abwehr darbietet." Dasselbe ist in der gesundheitsschädlichen Puzfedern Industrie der Fall, welche ihren Betrieb mehr und mehr in die Hausindustrie verlegt.
Während die Beschäftigung der jugendlichen Arbeiter gegen das Vorjahr um 25 Proz. zugenommen hat, konstatiert der Bericht eine Zunahme der beschäftigten Arbeiterinnen über 16 Jahre um 18 Proz. und der jugendlichen Arbeiterinnen um 12 Proz.
Die Beschleunigung der Züge der Wannseebahn ist jetzt in dem Fahrplan zum 1. Oktober durchgeführt, wofür der erste Entwurf von der fönigl. Eisenbahndirektion fertiggestellt worden ist. Gegen den geltenden Fahrplan beträgt der Gewinn von Berlin Wannseebahnhof bis Großgörschenstraße 1 Minute, bis Friedenau 2, bis Stegli ebenfalls 2, bis Groß- Lichterfelde- West 3, bis Zehlen dorf 4, bis Schlachtensee 6, bis Wannsee 7, bis Neubabelsberg , Nowawes- Neuendorf und Potsdam 8 Minuten. Zwischen Friedenau schleunigung nicht ein. und Steglitz , und Neubabelsberg und Potsdam tritt somit eine Be
markt) findet am Mittwoch, den 16., bis Sonnabend, den 19. 5. M. Der nächste Berliner Jahrmarkt( der sog. Sommer- Jahrs Abends vor dem Halleschen Thor in der Gneisenau-, York , Noſtiz-, Schleiermacher , Baruther- und den angrenzenden Nebenstraßen statt. Mit dem Aufbau der Buden wird bereits am Dienstag begonnen.
Die mit dem neuen Postaccumulatorenwagen angestellten Probefahrten hatten bisher ein günstiges Ergebnis. Der Wagen vermitteln den Bäckereiverkehr von der Posthalterei in der Köpenickerstraße nach sämtlichen Bahnhöfen. Zur Brüfung seiner Leistungsfähigkeit muß das Führwerk bei einmaliger Füllung der Accumulatoren eine tägliche Fahrtdauer von 10 bis 12 Stunden bestehen. Der Erfolg, der mit der elektrischen Kraft als Beförderungsmittel bisher gemacht wurde, befriedigte, da die Accumulatoren auch bei stärkster Belastung des Wagens nicht versagten, so daß der leere Begleitwagen nicht be mußt zu werden brauchte. Trotz dieser günstigen Ergebnisse erscheint es doch noch fraglich, ob der Wagen allgemein wird eingeführt werden können. Sowohl bei Automobil- als auch bei Accumulatorenbetrieben hat man die unangenehme Erfahrung gemacht, daß im Winter bei Glatteis und Schneefall sich die Räder häufig auf dem Plage drehen, ohne daß der Wagen vorwärts gleitet. So lange es nicht gelingt, diesem levelſtand abzuhelfen, wird auch die Postverwaltung von der Beseitigung ihres Pferdematerials zu Gunsten der mechanischen Kraft Abstand nehmen müssen.
Der bei Treptow belegene Plänterwald, welcher die Fort feßung der Treptower Parkanlagen bildet, wird durch Anlagen von Er ist Promenadenwegen teilweise seines Charakters entkleidet. ursprünglich dazu bestimmt gewesen, um den städtischen Bedarf an Baumen, Sträucheru 2c. heranzuziehen. Um nun Ersatz zu schaffen, wird das an der Spree bei Treptow belegene Grundstück von 44 305 Quadratmeter Flächeninhalt, der sogenannte Kiehnwerder, zu Baumschulanlagen hergerichtet.
" Zur Schlafburschenfrage süßt sich der Magistrat auf den ,, eigenen Hausstand" der Städte- Ordnung. Der Schlafburiche hat teinen eigenen Hausstand; schon 1865 hat der Magistrat dieien Begriff dahin definiert, daß darin die freie, ausichließliche Verfügung über einen oder mehrere Räume liegen soll." Diese Behauptung des Herrn Stadtrats scheint uns eine irrtümliche zu sein. Thatsache ist, daß sich an früheren Wahlen, so im Jahre 1883, als unsere Partei zum erstenmal fünf Vertreter in das Berliner Rathaus sandte, auch Schlafburichen durch Stimmabgabe Selbstmordverfuch von Schulkindern. Gestern früh 7 Uhr beteiligten, da sie in die Wählerliste aufgenommen waren. Aber sprang ein 12 jähriger Knabe in selbstmörderischer Absicht aus dem Auch hier wird über Berfehlungen des Unternehmertume nicht nur zur Stimmabgabe waren damals Schlafburschen zugelassen, Fenster der drei Treppen hoch im Hofe des Hauses Buchholzerstr. 2 geflagt. In zwei Dampfwäschereien ist in der kurzen Zeit sondern unser Parteigenofie Franz Tubauer, der zu belegenen Wohnung seiner Eltern in den Hof hinab. Der Grund von acht Monaten dreimal festgestellt worden, daß die Arbeiterinnen dieser Zeit bei seinen Eltern als Schlafbursche" wohnte, Sonnabends über 5½ Uhr hinaus beschäftigt waren. Die auf Grund wurde nicht nur in einem, sondern in drei Wahlbezirken, zu der That war Furcht vor Strafe, weil er die Schule versäumt feiner Strafanträge von dem Gericht verhängten Geldstrafen be- und zwar im 18., 14. und 15. Kommunal- Wahlbezirk( im 13. im hatte. Der Knabe erlitt einen Schädel- und einen Beinbruch, sowie liefen sich in dem einen Falle auf 10, 15, 15 M., in dem anderen ersten Wahlgange, im 14. und 15. in Stichwahlen) zum Stadt- schwere innere Berlegungen. Er wurde nach Anlegung eines Notauf 5, 50, 20 M. Hierzu schreibt der Gewerbe- Inspektor: verordneten gewählt und hat als" Schlafbursche" als Ver- verbandes in hoffnungslosem Zustande nach dem Krankenhause Friedrichshain übergeführt. Die 10 Jahre alte Tochter des Dach Diese Strafen stehen teineswegs im richtigen Verhältnis zu treter des 15. Kommunal- Wahlbezirks in der Stadtverordneten beckers R. sprang, ebenfalls aus Furcht vor Strafe, aus dem Küchenden Vorteilen, die Unternehmern aus solchen Umgehungen Versammlung gewirkt, freilich zu einer Zeit, in der Herr Bohm noch fenster der im vierten Stock eines Hauses der Frankfurterstraße ge der Gesetze erwachsen. Besonders müssen Straffestsetzungen be nicht Stadtrat, dessen Vater aber Stadtverordneter war. legenen Wohnung ihrer Eltern auf den Hof hinab und erlitt fremden, welche einen dritten Wiederholungsfall niedriger bestrafen als den zweiten." mehrfache schwere Verlegungen.
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Berliner Tanzjäle im 18. Jahrhundert. Eigenartige Sittenbilder aus dem Berlin der Rokotozeit entwirft ein SchattenIn den Biegeleien wurde mehrfach bei den Bremnern riß von Berlin " aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Da heißt es: Ein größerer Posten Abonnements quittungen wurde vor falscher Schichtwechsel der Sonntagsarbeit beobachtet. Auch läßt die alle Winkel von Berlin sind von Muſifiälen, und Tanzböden voll, gestern einer Zeitungsausträgerin gestohlen. Die Frau hatte, bie Führung des nach§ 105c geforderten Verzeichnisses über die Ar- die vornehmsten find bei Poser und Zändeler, wo sich zugleich Tasche, in der sie die Zeitungen und Quittungen irug, in einent beitsdauer zu wünschen übrig, sodaß häufig erst aus der Lohnliste festgestellt werden mußte, ob und von wem an einem bestimmten Frauenzimmer von zweideutigem Ruf einfinden, indessen sieht man Hause in der Zimmerstraße auf die Treppe gestellt, während sie in der höheren Erage die Zeitung abgab. Bei ihrer Rückkehr war die Sonntage gearbeitet worden war. Auch trat die Klage, daß die nichts unanständiges und die Wirte halten geflissentlich auf den Maschinenfabrikanten und Konstrukteure nicht genügend guten Ruf ihres Hauses. Wer nicht Lust hat, das Frauenzimmer Tasche mit Inhalt verschwunden. Der Dieb hatte zweifellos die Wert auf Schuß vorrichtungen legen, in diesem Jahre wieder nach Hause zu begleiten, wird nicht gezwungen und darf sich ihret- Absicht, auf Grund der vorgefundenen Quittungen die Abonnementshervor. Der Gewerbe- Inspektor zu Berlin II( Potsdam ) stellte bei halben in gar keine Kosten sezen. Der Fremde findet, wenn er sonst gelder einzuziehen; dies ist jedoch dadurch vereitelt, daß die sämt ber Untersuchung von 7 Unfällen in einer neu eröffneten Fabrit nirgends him weiß und sich gern zerstreuen will, an diesen lichen Abonnenten von dem Diebstahl in Kenntnis gesetzt worden sind. Orten alle Bequemlichkeiten und Erfrischungen, kann für sich ganz Auf der Polizeiwache tobsüchtig geworden ist gestern morgen fest, daß mindestens fünf derselben durch Schuß allein sein und der Musik zuhören, zu welchem Zweck besonders der um 8/2 Uhr die 33 Jahre alte Almosenempfängerin Bertha Holz vorrichtungen hätten vermieden werden können! Gastwirt Poser Kleine Gardinen- Logen angelegt hat, in welche man apfel aus der Brummenſtr. 14, die auf der Straße aufgefunden Dieser Auszug aus dem Sündenregister des Unternehmertums fich unbenierft begeben und ebenso wieder weggehen kann. In dem und vom 12. Revier in der Rosenthalerstr. 3 untergebracht worden zeigt, wie schlimm es selbst in nächster Nähe Berlins mit ſeiner Tändlerschen Saale werden in der großen Fastenwoche auch Paffions- war. Die Kranke schrie furchtbar, schlug heftig um sich und konnte antisocialen Gesinnung und seiner, das Leben des Arbeiters gering mufiten aufgeführt. Sonst ist in jedem dieser Häuser wöchentlich nur mit Mühe gebändigt und in einem Koppschen Rettungswagen achtenden Profitfucht bestellt ist. Der Bericht lehrt aber auch, wie einmal Konzert. Die mehresten übrigen Musik- und Tanzjäle sind einer Anstalt zugeführt werden. unfähig gerade die auf Arbeiterverfolgung abgerichteten Polizei ein offenbarer Standal, indessen trifft es sich nicht selten, daß sich organe find, gegenüber den im amtlichen Bericht geschilderten Aufsehen erregte gestern, Sonnabendmittag, zwischen 12 auch da der Herr und der Bediente einander begegnen Auswüchsen der Unternehmer- Profitsucht die Interessen des Arbeiters und 1 Uhr ein geisteskranker Mann von 30 bis 35 Jahren in der und in solchen Augenblicken zehrt jeder für sein Geld. zu vertreten. Auch wird in dem Bericht zur Evidenz dargethan, wie sehr eigenartig muß es bei einer der ersten Kaffeeschenkerinnen Brinzenstraße. Der Mann wollte sich von der Bärwaldbrücke in den selbst beim besten Willen der Gewerbe- Inspektor nicht im stande von Berlin " zugegangen sein. Der Schattenriß" erzählt:„ Madame Landwehrkanal stürzen, wurde aber von Leuten, die dazu kamen ist, den Unternehmern die erforderliche Achtung vor dem Geseze Schubiz hat Mädchen von feinerer Lebensart zu sich genommen und daran gehindert. Dann warf er sich in der Prinzenstraße vor einen Hier kann nur der Arbeiter selber sich und dem Gesetze Feenhütte gleicht, eingeführt. Sie leidet nichts, was ins Böbelhafte Schienen herunter. Während der Schuhmann ihn auf die Wache einen gewissen gesitteten Ton in ihrem Hause, das einer kleinen elektrischen Wagen auf das Geleiſe. Der Wagenführer bremste jedoch sofort und ein Schußmann riß den Lebensmüden von den Achtung verschaffen, indem er durch Anschluß an eine möglichst fällt, hält auf Ordnung und Sauberkeit und begegnet ihren Koft des 42. Steviers brachte, schrie der Unglückliche, er habe zweimal Teistungsfähig zu gestaltende Gewerkschaftsorganisation fich einen Rückhalt anschafft und dann dem Unternehmer Respett gängerinnen mit Achtung und Freundschaft. Alles, was gemein iſt, auf dem Scheiterhaufen gestanden, den ersehnten Tod aber nicht gehört nicht in ihren Plan, sondern Leute von feiner gefunden. Auch die Kugeln, die in der Luft herumflögen, träfen beibringt. Lebensart, vornehme Fremde und Ob dem Gewerbe- Inspektor diese Erkenntnis aufgedämmert Sie hatte besonders Engelländer. ihn nicht. Der Mann wurde zu seiner Sicherheit auf der Wache es Το weit gebracht, daß ist, geht aus dem Bericht nicht hervor. Von einer Selbsthilfe Stutiche mit ihrem Namenszug, daß fie ihre eigene behalten. Kutscher und Bediente in der Arbeiter berichtet er nur an einer Stelle, indem er über vorgeschmackvoller Livree, ihren Thürsteher und ihre Loge in der Der Secamts- Präfident a. D. Dr. Prien, der Freitag im gekommene Verstöße gegen die Bestimmungen über die Arbeits- omödie hielt, allein Stabale und Neid wußten es so zu spielen, Irrfinn die Blutthat in der Tauenzienstraße beging, war, wie die ordnungen flagt und dabei die erfreuliche Thatsache konstatiert, daß ihr der Pöbel beinahe das Haus gestürmt hätte, und sie ent- N. 8." aus Charlottenburg mitteilt, in konservativen Kreisen eine daß die Unternehmer vielfach davon Abstand nehmen müssen, schloß sich selbst, wenigstens vor den Augen des Publikums, feine sehr geachtete Persönlichkeit und wurde von seinen Parteigenossen die in den Arbeitsordnungen festgelegten Geldstrafen zu ver- allzu große Bracht sehen zu lassen." Recht interessant ist die Notiz wiederholt als Kandidat zu den Stadtverordnetenwahlen aufgestellt, hängen, weil die Arbeiter fic Strafen überhaupt eines anderen Berliner Blattes bezüglich dieser ersten Kaffee- ohne daß es ihm freilich gelang, ein Mandat zu erhalten. Das nicht mehr gefallen lassen wollen. Jst Herr Dr. Rüdiger auch weit entfernt, sich über die Not Ist Herr Dr. Rüdiger auch weit entfernt, sich über die Not- fchenkerin". Im" Hantlaquantlapatli"" beklagt sich der Redacteur legtemal kandidierte er vor zwei Jahren im sechsten Bezirk der wendigkeit der unter dem Zuchthauskurs in Grund und Boden Seyfried, daß alle Straßen Berlins im Schmutz umtämen, nur der dritten Abteilung, unterlag aber hier gegen den liberalen Kandidaten. verdammten Gewerkschaftsorganisation zu äußern, so scheint er doch Weg zu Madame Schubiz sei Abends erleuchtet und gefegt, wahrscheinlich für die Leute von feiner Lebensart". in der oben so sehr beliebten Scharfmacherei ein Haar gefunden zu
haben. Indem er nämlich die Bauarbeiter Ausstände des Verleihung der Doktorwürde durch technische Hochschulen. vorigen Jahres kurz streift und mitteilt, daß sie keinen oder nur einen Die technischen Hochschulen haben bekanntlich vor einiger Zeit um äußerst geringen Erfolg für die Arbeiter hatten, empfiehlt er das Recht der Verleihung der Doktorwürde nachgesucht. Die Regie als wirksamites Heilmittel gegen diese„ moderne Krankheit im rung hat daraufhin die Universitäten aur Abaabe eines Gutachtens
In das Militärarrestgebände zurückgeführt worden ist jetzt der Feldwebel Solochowski von der 12. Kompagnie des GardeFüselier- Regiments, der sich wegen mehrfacher Unterschlagung in Untersuchungshaft befindet. Kolochowski hat von Postsendungen, die die Angehörigen an Leute seiner Kompagnie richteten, Teile für sich behalten und nur den Rest an die Empfänger ausgeliefert. Mar