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wohl als nach Gemälden, reproduzirt man in neuerer Zeit mit| sie eilig auf die Redaktion bringt, fiebt man ihn fragend an: Gie ftetig zunehmender Vollendung durch Zinfäßung. An stelle des scherzen. Aber da ist ja die Fortsetzung schon!" Und kein Zweifel, Striches tritt hier der Punkt. Durch ein Nez von überaus großer da war die Fortsetzung. Der Berühmte faßt sich, so gut er fann, Feinheit, welches den Ton in mikroskopisch kleine Punkte zerlegt, und entdeckt schließlich, daß auch der verstorbene 25 Centimes- Mann erfolgt bei diesem Verfahren, Autotypie genannt, die Reproduf den Roman nicht geschrieben, sondern für 10 Centimes die Zeile tion. Die Aegung geschieht in ähnlicher, allerdings komplizirterer au einen noch ärmeren Teufel weitergegeben hatte. Weise wie bei Strichzeichnungen, denn jede Zonabstufung erfordert besondere Behandlung. Paul Hennig.

Kleines Feuilleton.

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Theater.

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Subermann's neuestes Drama Johannes" ist bereits als Manuskript für die Bühne gedruckt. Es wird Anfang Oktober am Deutschen Theater" zur Aufführung gelangen.

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da Mufik.

Etwas von Voltaire  . In einer ausführlichen Studie -er-. Nenes Opern Theater. In Verdi's Traviata" über die Legenden und die Archive der Bastille, welche Franz Funck erreicht Frl. Prevost i eine selten erlebte Höhe wahrhaft künft­Brentano in der Revue hebdomadaire" veröffentlicht, erfahren wir lerischer Wirkung. Es ist ein Wunder, wie sie mit ihrer blendenden, die merkwürdige Thatsache, daß der so oft für bürgerliche Freiheit durch die selbstverständliche Leichtigkeit doppelt hinreißenden Gesangs­Tämpfende Voltaire   einmal felbft dazu kam, einen jener will tunst die Koloraturtrivialitäten der großen Arie im ersten Aft adelt, türlichen polizeilichen Haftbefehle zu erwirken, die als Lettres wie sie mit den feinen Mitteln ihrer musikalischen Intelligenz und de cachet befannt sind und am meisten zur Erstürmung der Bastille ihres großen seelischen Ausdrucksvermögens die Oberflächlichkeit der durch das wüthende Volt beigetragen haben. Das Gesuch an den melodischen Rührungen Verdi's in eine Tragit umsetzt, welche die Generallieutenant der Polizei, welches in der Bibliothek des Arsenals tiefste Theilnahme einflößt. Aus ihrer Stimme, in welcher jede auf in Paris   aufbewahrt wird, ist ganz von Voltaire's   Hand ge- fallende Aufdringlichkeit des Virtuofenschimmers abgestreift ift, tönen das schrieben, aber mit ihm unterzeichnen sechszehn Nachbarn der Rue Glück und die schmerzlichen Kämpfe um daffelbe, und mit einem alle hellen de Vaugirard  , welche gemeinsam mit Voltaire die Verhaftung Farben abdämpfenden Schleier verdeckt sie das unbeschreiblich Er­einer Meggerin, Sébastienne de Travers, verlangen, deren Aufgreifende einer, wenn auch gefallenen Schönheit, die bald ent führung ein öffentlicher Standal sei. Sie betrinkt sich täglich, schwindet. Der genialen Sängerin würdig war Herr Demuth, prügelt die Nachbarinnen und vermischt den Namen Gottes mit den welcher die in ihrer Naivetät geradezu heiter stimmenden Gaffen­gemeinsten Schimpfworten. Der Vorwurf der Blasphemie unter der hauer seiner parodistisch- pathetischen Vaterrolle mit Strömen feines Feder des steptischen Boltaire ist besonders merkwürdig. Im Auguft prachtvollen und für den Kenner entzückend gebildeten Barytons 1730 wurde das Gefuch eingereicht; aber die Metzgerin beflagte sich erfüllte. Auch der portugiesische Sänger d'Andrade, dessen ihrerseits, daß sie von den Dienstboten Voltaire's und anderen Nach großer Kunst die internationale Bewunderung seit Jahren zu baren mishandelt worden sei, und daß Voltaire fie persönlich be- jubelt, ist wieder bei uns als Gast erschienen und ließ als Don schimpft und bedroht habe. Boltaire wiederholte sein Gesuch mehr- u an fein außerordentliches aturell, feine aller Schablone male und brachte es endlich dazu, daß die Mezgerin am 6. De fremde Individualisirungskraft und die technische Herrschaft zember in der Salpetrière gefangen gefeßt wurde. Die Saft über fein Organ im gewohnten Glanze aufleuchten. Die Stimme bauerte jedoch nur bis zum 31. Dezember, da sich die Verwandten b'Andrade's ist weder groß noch weich, aber sie vermag auf der und die Berufsgenossen für die Meßgerin verwendet hatten. Grundlage absoluter technischer Vollendung die pruntvollste Viel - Einen wirklichen lebendigen Buddha, der nichts mit den feitigkeit der Modulation zu geben. Was Don Juan   zum Sinnbild Bildern aus Bronce oder Stein gemein hat, die man überall in elementaren Menschenthums macht, die bis zur Grausamkeit sich Süd- und Oftafien fehen kann, giebt es in Úrga in der Mongolei  . Steigerude Lüfternheit, Eleganz der Formen und Heuchelei der Ge­Diefer lebende Buddha behauptet, die achte und letzte Wiederfleisch- finnung, Genußausschöpfung und Troß bis zum Tode, alle diese werdung des buddhistischen Glaubensstifters zu sein. Ein neuntes Eigenschaften vereinigt der Künstler zu einer Leistung, die in Er­Mal wird Gautama   nicht wieder auf Erden erscheinen. Etwa zehn- staunen ſezt und einen herrlichen Sieg fünftlerischer Intelligenz. bedeutet. Das Champagnerlied, in welchem d'Andrade eine tausend Lamas bilden die hauptsächlichste Gefolgschaft des Buddha in Urga. Deffen hauptsächlichste Beschäftigung scheint darin zu bestehen, dämonische Kraft hinreißender graziöfer Laune entwickelt, fowie das Neben dem alle die zahlreichen Menschen, die ihm Geschenke bringen, freundschaft. Ständchen mußten mehrfach wiederholt werden. lich auf den Rücken zu klopfen. Vor nicht langer Zeit, so behauptet enthusiastisch gefeierten Gafte gaben Frl. Rein! als Donna Anna" bis auf einen fleinen Reft allzustumpfer Melancholie und Frau man, zeigte der russische Regierungsvertreter recht freundnachbarliche Grad!, eine durch anmuthige Kofetterie des Spieles und wohl Gesinnung gegen Buddha, indem er ihm ein Zweirad verehrte, thuendste Gesangskunst hervorragende Berline", treffliche Dar­damit der wieder Fleisch gewordene Gautama doch die Errungen bietungen. Frau Baumann, die vom Leipziger Stadttheater schaften der Gegenwart fennen lernen möchte. Nun sollte man eigentlich denken, eine derartige Gabe vertrüge sich nicht recht mit als" Donna Elvira  " gaftirte, war ganz Korrektheit bei mangelndem der Würde des achten Vertreters mongolischer Anbetung. Aber der Reiz an Organfrische. lebende

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ha scheint in dieser Beziehung gar feine Strupel empfunden zu haben, denn er radelte vergnügt in dem geräumigen Hofe seines Klosters umher. Sehr erfreut über seinen Erfolg schickte

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919 Cuerd Kunst.

-Ludwig Dettmann   erhielt von dem Preisgericht der Kunstausstellung einen Preis von

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Bölkerkunde.

Der Ruffe nun auch noch eine galvanische Batterie an die Gottheit, und venezianischen erbot sich, sie in deren Gebrauch zu unterweisen. Da war er aber einen 5000 Lire für fein Gemälde Sonntag- Abend" zugesprochen.c Schritt zu weit gegangen. Buddha erklärte nämlich jede Hilfe nach­drücklich für unnöthig, weil er allwiffend wäre. Er schien auch wirklich einen gewiffen oberflächlichen Begriff davon zu haben, wie eine solche Batterie in Thätigkeit gesetzt werden müßte. Demgemäß wählte er sich alsbald unter seinen Lamas ein Opfer aus, mit dem er Versuche anstellte. Der Lama wollte gern viel für seinen ver­ehrten Herrn ertragen. Aber der durch seinen Körper geleitete Strom war reichlich start, so daß der Unglücksmensch am ganzen Körper zitterte. Buddhas Allwissenheit war jest plöglich zu Ende. Er konnte die Geister nicht bannen, die er gerufen hatte, und mußte daher schleunigst ruffische Hilfe herbeiholen lassen, um das gefährdete Leben des Lamas zu retten. ben bes olmala

Literarisches.

-Geisterbeschwörung und Aberglauben bet Negervöltern. Von den Bewohnern des nördlich vom Bambest liegenden Negerreiches Matanga, den Atschekunda's, berichtet der französische   Forschungsreisende Foà folgendes: Die Atschekumba's glauben an ein allmächtiges Wesen, das sie und alles um fte her er schaffen hat, treiben aber feinen Gößendienst irgend welcher Art. Sie glauben dagegen, daß die Seele ihrer Könige von der anderen Welt antworten kann, wenn man sie anruft, und demzufolge ist bei ihnen eine ständige Verbindung mit den Geistern der verstorbenen Könige eingerichtet. Der Konner mit den töniglichen Geistern ist so geregelt, daß auch zudringliche Neugier diese Geifter nicht über Gebühr belästigen fann, denn sie laffen nur durch Vermittlung mit sich sprechen -Biterarisches Schwih- System. Ein berühmter und sind außerordentlich vorsichtig in der Unterhaltung. Der Verkehr Romanschriftsteller, so erzählt die Petite Republique", erhält von mit ihnen findet an ganz bestimmten Orten statt. Es sind stets einem Blatt dem Gaulois" den Auftrag, einen Feuilleton- einige Hütten bei der Hauptstadt dazu reservirt, in die sich der Roman zum Preis von 1 Franc die Zeile zu schreiben. Der Schrift Rönig von Zeit zu Zeit begiebt, um mit seinen Vorfahren Zwie fteller, der Erfahrung in diesem Geschäft hat, geht zu einem talent. Sprache zu halten. Diese Hütten der königlichen Geister sind ge vollen aber unbekannten Schriftsteller und bietet ihm 25 Centimes wissermaßen ihr besonderes Telephonkabinet mit der anderen Welt. 1/4 des Preises für die Zeile, wenn er den Roman schreibe Gine alte Frau fungirt gewöhnlich als Hüterin. Der König begiebt und unter seinem, des berühmten Schriftstellers Namen veröffent- sich immer allein dorthin und läßt niemand an seinen Eindrücken lichen laffe. Das Angebot wird mit Freuden angenommen. theilnehmen. Doch kann in Wirklichkeit jedermann die Geister be Die erften Lieferungen Des Romans erscheinen, gefallen. fragen: man braucht nur der Hüterin einen Meter Calico zu geben, Da erhält der berühmte Schriftsteller plötzlich einen Brief worauf sie in Gegenwart des Fragestellers einige Worte mit ihrem von der Frau des Verfaffers feines Romanes der geheimnißvollen Korrespondenten wechselt. Frau Foà hat felbft

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Mann sei im Sterben. Er eilt hin. Richtig. Der Mann die Gelegenheit benutzt, um sich den Genuß einer solchen war eben gestorben. Was nun? Der Berühmte stürmt auf die Unterhaltung mit den Geistern zu verschaffen. Er beauftragte Redaktion, läßt sich alle bisher erschienenen Nummern geben, sodaß die alte Priesterin, die Geister über den Ausgang einer von Die Schilderung, er eine ungefähre Vorstellung von dem Erzählungsplan bekommt, ihm geplanten Elephantenjagd zu befragen.

und schreibt im Schweiße seines Angesichts eine Fortsegung. Als er die er von der darauf erfolgenden Geisterunterhaltung giebt, ers