-

- 660

-

perioden dagegen tritt neben den fühlen Sommern auch die Mehr Feft seiner Fahnenweihe in der üblichen Weise. Auch zwölf Ehren­zahl sehr strenger Winter auf, während die mäßig falten Winter jungfrauen wirkten hierbei mit und zur Erinnerung an den denk­auf Wärme- und Kälteperioden nahezu gleichmäßig vertheilt sind. würdigen Tag wollten sich die reichgeschmückten Schönen photos Da taum ein Zweifel hierüber bestehen kann, daß die sogenannten graphiren lassen. Auf einem hohen Podium nehmen sie Play, der fätulaven Temperaturschwankungen sich auch in Zukunft wiederholen Photograph arrangirt die Gruppe wirkungsvoll. Noch einen letzten werden, so ist anzunehmen, daß die nächste voraussichtlich um die prüfenden Blick, dann ruft er bedeutungsvoll: Recht freundlich, Wende des Jahrhunderts beginnende Wärmeperiode sich durch die meine Damen, jetzt geht's los!" Sein Kopf verschwand unter dem Wiederkehr einer Reihe warmer und sehr warmer Sommer neben Tuche des Apparates. Und es ging los! Mit fürchterlichem vereinzelten sehr milden Wintern im westlichen Mitteleuropa be- Krachen brachen die Bretter des Podiums durch, und Beine, Arme, merkbar machen wird. Köpfe, weiße Kleider und bunte Unterröde bildeten ein wüstes Chaos. Zum Glück blieben alle Knochen heil, nur verschiedene Schrammen und Beulen sind den Betheiligten als Erinnerung an die verkrachte Aufnahme geblieben.-

--

Astronomisches.

t. Ein neuer veränderlicher Stern ist von dem Astronomen Anderson in Edinburg entdeckt worden; derfelbe steht

in dem schönen Sternbilde Haupthaar der Berenice" und wurde am 20. Mai d. J. zum ersten Male gesehen. Der Beobachter stellte fest, daß der Stern in dem großen Bonner Sterntatalog nicht ver zeichnet war. Nach zehn Tagen erschien die Helligkeit des Sternes noch ziemlich unverändert, im vorigen Monate wurde dann ge- des funden, daß der neue Stern etwas heller war als zwei benachbarte Sterne von neunter Größe. Nach welcher Regel das Licht des Sternes wechselt, muß erst durch weitere Beobachtungen ermittelt

werden.

and add

Bergbau.

Vermischtes vom Tage.

uit" ist, 70 Jahre alt, gestorben. - Hermann Scherenberg , der langjährige Illustrator

"

-

im Süderdithmarschen gesammelt worden. Für das Pfund 300 3entner Maitäfer sind nach den amtlichen Listen wurden durchschnittlich 4-5 Pfennige gezahlt.

-

-

Den B. N. N." wird aus Celle gemeldet, daß die Staatss anwaltschaft auf die Ermittelung des Urhebers des am 14. August Goldfunde in Ramtschatta. Dem, Daily Chronicle" bei Celle erfolgten Eisenbahnunglücks auf Veranlassung des wird aus Rußland gemeldet, daß die nach Ochotst, in Kamtschatka , Ministers der öffentlichen Arbeiten eine Belohnung von 3000 Mart von der russischen Regierung ausgefandte Bergiverks- Expedition am ausgesetzt hat.- ochotstischen Meere zwölf reiche Goldfelder an den Flüssen Artischs, Greifswald , 22. Auguft. Auf dem einer hiesigen Nemooja, Lantara und anderswo entdeckt hat. Gegenwärtig zieht Rhederei gehörigen Frachtdampfer Frig " ereignete sich die Expedition in die Gegenden nördlich von Ochotst, um das West- gestern Abend im Stettiner Hafen eine Ressel- Explosion. ufer von Kamtschalka nach Gold zu durchforschen. Die russische Ein Mann wird vermißt, zwei sind verwundet. Das Schiff ist Regierung wird bald eine zweite Expedition nach Sibirien flott. senden, um weitere Erhebungen über die sibirischen Goldfelder and Gin fadgrober Todter. Auf einem sachsen - alten­zustellen. ella burgischen Friedhofe befindet sich ein Grab, dessen Jusassen ein merkwürdiger Grobian gewesen sein muß, da er sich als solcher auch noch im Tode ein Angedenken zu wahren versucht hat. Auf seinem Grabe liegt nämlich eine Steinplatte mit einer Inschrift, welche ohne Angabe des Namens und Sterbejahres nur die Worte enthält: Marsch fort, Leser! Verliere hier Deine Zeit nicht mit Lesen alberner Brosa und schlechter Verse! Was mich betrifft, so sagt Dir mein Grab, was ich bin; was ich war, geht Dir einen Dreck an!"- Eisenbahn Unfälle.

-

on sur le Technisches.g

"

Aus Schönebec

bei

Eine neue Parfümgewinnung. Wie der Pro­metheus" mittheilt, hat Herr Jacques Passy in einer der Pariser Akademie vorgelegten Arbeit eine neue Art der Parfümgewinnung beschrieben. Die Blumen zerfallen in zwei Klaffen, eine, welche eine beträchtliche Menge Duftstoff fertig gebildet enthält, wie z. B. Rofen und Orangenblüthen, und solche, die den Duftstoff beständig in geringen Mengen bilden und verdunsten, aber stets nur eine fleine Menge desselben in Vorrath halten. Aus den Blumen der erfterwähnten Klasse kann der fertig gebildete Duftstoff in ver- Magdeburg berichtet ein Telegram: Am 21. August, abends 9 Uhr, fchiedener Weise gewonnen werden, da es dabei nicht darauf ist der in der Einfahrt begriffene Personenzug 90 hinter Weiche 84 a ankommt, das Leben der Blume zu erhalten: 1. durch Destillation, mit 5 Wagen entgleist und ist ein Wagen erheblich beschädigt. Acht 2. durch Einweichung( Maceration) in warmen Fetten und 3. durch Reisende, und zwar Korbmacher Krüger und dessen Ehefrau aus Ausziehen mit flüssigen und flüchtigen Lösungsmitteln, wie Alkohol, Magdeburg , Korbmacher Gaßmann aus Magdeburg , Frau Kaufmann Aether u. a. Diese drei Berfahrungsarten liefern etwas verschiedene, Rindemann aus Schönebeck , Storbmacher Patschte aus Schönebeck , aber immer brauchbare Ergebnisse, wenn es sich eben um die Ge- Kaufmann Liebert aus Berlin , Frau Arbeiter Boch aus Berlin und winnung eines in größeren Mengen fertig gebildeten Duftstoffs Pferdefnecht Meier aus Großfalze find so leicht verletzt, daß sie handelt. Bei den Blumen dagegen, deren Duftstoff sich nur sofort nach ihrer Wohnung gehen oder die Reise fortsetzen konnten. allmälig und in geringen Mengen bildet, und zu dieser Abtheilung Betriebsstörungen sind nicht eingetreten. Aus München wird Der Personenzug 613( München­gehört die große Mehrzahl der Blumen, verwandte man bisher unterm 22. Auguft gemeldet: nur die sogenannte Enfleurage, die in einer Schichtung der Lindan) stieß gestern, Sonnabend, den 21. Auguft, bei der Einfahrt in lebenden Blumen auf talten Fettschichten in Hürden besteht, die Station Bruck( bei München ) auf die auf dem Hallengeleise über wobei die Blumen täglich erneuert werden, bis sich das Fett den Kreuzungsblock etwas hinausstehende Maschine des Zuges 2112. mit den Duftstoffen beladen hat eine so arbeitsvolle und Hierbei erlitten fünf Reisende unbedeutende Kontufionen. unergiebige Methode, daß Herr Paffy folgende beffere Veranstaltung Zugführer des Zuges 613 fiel durch den Stoß vom Bremsfitze des erdacht hat: Die Aufgabe bestand darin, das Leben und die Ge- Dienstwagens herab und verlor das Bewußtsein, erlitt jedoch keine sundheit der Blume auch nach dem Pflücken so lange wie möglich zu Verlegungen. erhalten, und dazu eignete sich tein Mittel besser als völliges Ein­tauchen in Waffer, welches gleichzeitig den Duftstoff aufnimmt, wobei ein fleiner Salzzusab nüßlich wirkt, indem er durch seine osmotische Wirkung das Leben der Blumen verlängert. In dem Maße, wie sich dieses Wasser mit dem Duftstoff beladen hat, wird es durch neues Wasser ersezt und das Parfüm durch Ausschütteln des Waffers mit Aether gewonnen. Bei einer gewissen Anzahl von Blumen, deren Duftstoff mit Erfolg zu gewinnen bisher nicht glücken wollte, z. B. den Maiglöckchen, gab das neue Verfahren günstige Erfolge.-

-

Humoristisches.

-

Mißverstanden. In Glah lebte in den vierziger Jahren ein Stübelpater, der das Silhouettiren betrieb. Vor Erfindung der Photographie bestanden die Ahnengallerien der ärmeren Leute aus Silhouetten. Eines Tages bestellte nun ein Bauer von abschreckender Häßlichkeit su a schwarzes Bildla. Der geistliche Künstler, der an ästhetischer Empfindsamkeit litt, hatte keine Luft, sich mit diesem Gesichte zu befassen, und sagte: Ich kann nicht. Warum denn nee? Ich habe keinen Storchschnabel( Instrument, das man zum Verkleinern einer Zeichnung braucht). Braucha Se do derzune en Storchschnobel? Ja freilich. Nu, do war ich sahn, daß ich en triege. Meinetwegen. Acht Tage darauf kommt der Mann wieder und trägt ein rundliches Etwas in der Hand, das in ein blaues Taschentuch gehüllt ist. ,, En Storchschnobel hoa ich nee gefriegt," sagt er; do breng ich halt ene Uchfagusche( Ochsenmaul), vielleicht giebts do dermitte au." ( Bresl. Morg.- 3.")

-

-

-

Jezt geht's los!" Der Frks. 3tg." wird aus Betz­ dorf geschrieben: Der hiesige Gefangverein Germania " beging das

"

Der

Von Vierlingen entbunden wurde in Köln die Frau eines Tagelöhners. Es sind lauter Mädchen. Aus Spalt wird den M N. N." geschrieben: Der, Rezat Bote" hatte kürzlich ein von dem Rentamte Spalt über die Spalter Verhältnisse abgegebenes Gutachten einer abfälligen Kritik unterzogen. Bald darauf wurden dem dortigen Rentamts- Offizianten brei Fenster eingeworfen, was er auf den aufreizenden" Artifel des Rezat­Boten" zurückführte, weswegen er auch der Redaktion eine Rechnung Bote" erwidert nun hierauf: Wenn der gute Mann so lange gesund auf 1 M. 20 Pf. lautend zur Zahlung überfandte. Der Rezat bleibt, bis wir seine Rechnung bezahlen, dann wird er in seinem Leben nie trant."

-In Engolling( Bayern ) bat ein Bauer nach furzem Wortwechsel feinen eigenen Sohn erstochen.

- Die schwere Chauffeewalze. Die Fb. 8tg." er zählt folgende Schnurre: In einem freundlichen Thälchen unserer Gegend benöthigte man türzlich anläßlich der eben beendigten Straßen. forrektion einer Straßenwalze, die beim Gebrauche mit Wasser ge­füllt wird. Schwer seufzten die sechs Roffe vor dem Ungethüm und auch der Fuhrmann verwunderte sich baß über die Schwere dieser Maschine. Erst am neuen Gebrauchsorte flärte sich der Thatbestand auf. Der Fuhrmann hatte nämlich von dem mehrere Stunden ent­fernten Standorte der Walze auch gleich das nöthige Wasser im Gewichte von etwa 30 Zentnern mitgebracht.

-

-

Durch ein großes Feuer ist die ganze Gemeinde Vajdasta ( Ungarn ) vernichtet worden. 150 Wohnhäuser wurden eingeäschert, die ganze eingeheimste Ernte ist mitverbrannt.

-In Athen ist einer der größten Gebäudekomplexe, bas Haus Melas, niedergebrannt.-

Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Druck und Berlag von May Bading in Berlin .