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Die Pflanzenwelt unseres Partes noch lange nicht erschöpft und noch| Skizzen, wie Zwillinge" und" Die Fee" verbrechen kann, magmanche feltene und manche häufige Art birgt Wiese und Dickicht. wenn man die Jugend des Angeklagten in betracht zieht noch Zwar läßt sich leider nicht verkennen, daß die Zahl der interessanten hingehen, aber daß ein Autor so wenig Selbstzucht haben soll, einen Erscheinungen sich von Jahr zu Jahr verringert. Die schönen Zeiten, derartigen Unfinu drucken zu lassen, ist unverzeihlich. Die hier da der Schreiber dieser Zeilen noch die rothe Taguelfe fand, zählen gebotenen Arbeiten sind fast durchweg als verfehlt zu betrachten; längst zu den vergangenen; und daß vollends Korallenwurz eine doch da man nicht aus den Windeln weissagen kann, so ist es mir unserer rarsten und merkwürdigsten Orchideen im Thiergarten vor auch nicht möglich, über den Verfasser, dem vielleicht troß alledem tam, tlingt selbst dem Berufsbotaniter nur noch wie eine ferne ernftes Streben nicht abzusprechen ist, endgiltig den Stab zu Sage. brechen. Darum möchte ich für die Ueberrefte einer früher so reichKunft. atbil haltigen Flora um Pardon bitten. Wenn ich Fundorte preisgegeben habe, so that ich es, nicht um sammelwüthige Kinder und Erwachsene darauf zu bezen, sondern damit sich mehr Menschen als bisher daran erfreuen sollen; und das ist nur möglich, sobald jeder mos die Pflanzenwelt unseres Parkes schont. Jenen aber, die fein Blümchen sehen können, ohne es abzurupfen und die Leiche in graues Löschpapier zu betten, möchte ich warnend die Worte des Botanikers und Dichters Adalbert v. Chamisso's zurufen: 957 Es giebt so wenig Körner, viel der Spreu, siche Du fuchtest Blumen, sammeltest nur- Heu."
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München sind schon für mehr als 350 000 M. Kunstwerke verkauft Auf der internationalen Kunstausstellung in Aus dem Alterthum.
worden.
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Das neue Bruchstück bietet in 33 Beilen zu mehr als hundert Buchstaben eine chronologische Uebersicht über die Jahre 336 bis 299 v. Chr. und zählt, mit dem Tode des Königs Philipp von Macedonien beginnend, die Begebenheiten der Zeit Alexander's des Großen und feiner erften Nachfolger auf. Leider ist die untere Hälfte des Steines abgerieben, am Anfang und Ende der Zeilen erhalten, die Lesung und Ergänzung schwierig, zumal unsere geschichtliche Ueberlieferung über die Zeit nach Alexander's Tod eine lückenhafte ist.
Trotzdem bedeutet das neue Stück eine erfreuliche Bereicherung unferes 28iffens. Nicht nur wird die fritische Beurtheilung der Chronik gefördert, fie bringt auch positiv mancherlei Neues, so zur Geschichte des Fürsten von Kypros, des Agatholles von Syrakus , zur Literatur geschichte, indem die Siege der Komödiendichter Philemon und Menandros verzeichnet, das Todesjahr eines bisher völlig unbekannten Dichters Sosiplanes und das Geburtsjahr des bekannten gleichnamigen Tragifers angegeben wird u. f. w. Auch Naturereignisse sind mitgetheilt, wie in dem ersten Theile der Ausbruch des Aetna im Jahre 480 und der Fall eines Wieteorsteins in Aigospotamoi 469, ein Komet im Jahre 373, so in dem neuen Bruchstücke eine schon bekannte totale Sonnenfinsterniß 310, Erdbeben in Jonien 804 und die Erscheinung eines Kometen im Jahre 302. Allerdings beruht die Erwähnung des letzteren, da der Stein an der betreffenden Stelle verstümmelt ist, nur auf Ergänzung; aber diese Ergänzung hat sich glänzend bestätigt, da chinesische Chroniken gerade für dieses Jahr von einem Kometen berichten, von dem die klassische Ueberlieferung schweigt.
Gin neues Bruchstück der parischen Marmors chronit. Der„ N. Fr. Pr." wird aus Athen geschrieben: Seit 1627 ist eine umfangreiche griechische Inschrift bekannt, die eine chronologische Uebersicht der wichtigsten Ereignisse der griechischen G. H. Geschichte von den ältesten Zeiten an bis zum Jahre 355 v. Chr. Litasi dan usqun ad aut de enthält, und wie ihre ersten Zeilen lehren, im Jahre 264 v. Chr. galauf der Insel Paros verfaßt und aufgestellt worden ist. Durch einen Mylion touRleines Feuilleton. at foll Agenten Lord Arundel's in Smyrna erworben, wurde der Stein nach ma England geschafft und von dem berühmten John Selden veröffentlicht. Die Müge der Freiheit. Der Plan, auf neuen Münzen, Leider ward in den Bürgerkriegen die stolze Sammlung Lord Arundel's die in Frankreich geprägt werden sollen, der Republik wieder die sehr vernachlässigt, und die Marmorchronik schwer verstümmelt; nur Gestalt einer Frau mit der phrygischen Mütze zu geben, hat ein trauriger Rest der mächtigen Platte befindet sich heute im Besitze de Barthélemy zu folgender kurzen Untersuchung im Bulletin der Universität Oxford . Nun hat fürzlich Herr M. Krispi in Paros critique darüber veranlaßt, wie es daß die Ausdrücke in einem daselbst gefundenen Inschriftstein einen bedeutenden Theil phrygische Mütze, rothe Müße und Freiheitsmüze gleichbedeutend der verloren geglaubten Fortsetzung der Chronit erkannt; das geworden sind. Die phrygische Mühe ist offenbar eine orientalische kaiserlich deutsche archäologische Institut in Athen hat auf seine MitKopfbedeckung, ihr entstammen die Tiara der asiatischen Herrscher, theilung hin den in Athen weilenden Privatdozenten der Wiener der jüdischen Hohenpriester, der Päpste und die Mitra der Bischöfe. Universität, Dr. Adolph Wilhelm, nach Paros entsendet, um mit Mit der Freiheit hat daher diese Kopfbedeckung durchaus nichts zu dem Entdecker eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Vers thun. Schon 1805 äußerte der Historienmaler A. E. Gibelin sein öffentlichung des wichtigen Steines vorzubereiten. Erstaunen darüber, daß die phrygische Mütze das Sinnbild der Freiheit sein solle. Eine solche Ehre fönne der Kopfbedeckung des Paris , des Ganymed und des Königs Midas nicht zukommen. Als am 15. April 1791 die Nationalversammlung die Prägung des neuen Geldes berieth, bestimmte sie, daß die Rückseite der Goldmünzen der Thaler und Halbthaler den Genius Frankreichs zeigen solle, wie er, aufrecht vor einem Altare stehend, mit dem Szepter der Vernunft das Wort Verfassung auf eine Tafel schreibt. Neben dem Altar soll als Symbol der Wachsamkeit ein Hahn und als Sinnbild der Einigteit und der bewaffneten Macht ein Fascesbündel stehen". Von der phrygischen Müße ist also noch keine Rede. Unter den Ent würfen fand sich aber einer, der von Dupré vorgelegte, auf dem über den Fasces eine phrygische Mütze schwebte, und dieser Entwurf wurde angenommen. So kam die phrygische Mütze dazu, zur Frei heitsmütze erhoben zu werden. de Barthélemy glaubt, daß der Künstler den Vorwurf einer 1789 für Bailly, der damals Maire von Baris war, geschlagenen Medaille entlehnt habe, auf der die Stadt Paris stehend dargestellt wird, eine Lanze in der Hand, die von einer phrygischen Mühe überragt wird, und er meint weiterhin, daß der Verfertiger dieser Medaille durch den Gleichlaut der Namen der Stadt Paris und des Hirten Paris auf den Gedanken gebracht worden sei. Weshalb die rothe Mütze auch zur Freiheitsmüße wurde, hat Ludovic Lalanne längft untersucht. Mehrere Auslegungen waren aufgestellt worden. Nach den einen soll die rothe Müge volts: thümlich geworden sein, als 1792 die begnadigten Soldaten des Regiments von Châteauvieng, die wegen des Aufruhrs von Nancy auf die Galeere geschickt worden waren, in Paris eintrafen. Sie trugen noch die rothe Mütze, die das Abzeichen des Bagnos war. po bist Volkskunde. d Nach andern foll Brissot die Vorzüge der Müke als Kopfbedeckung in einem Artikel des Patriote" angepriesen haben, die rothe Farbe- Ueber das Liebesleben der friesischen Insels habe man als Zeichen der Fröhlichkeit gewählt. Am 19. März 1792 bewohner wird der„ Tägl. Rundschau" geschrieben: Obgleich wurde in einer Versammlung der Société des amis de la con- durch das rasche Aufblühen der Nordseebäder in enge Verbindung stitution" der Jakobiner ein Antrag Bétions verlesen, der das mit dem modernen Leben gebracht, haben die Bewohner von Sylt, Tragen dieser Müze verbot. Auch Robespierre stimmte dem Amrum und Föhr, wie man uns erzählt, sich ihre alterthümlichen Antrage zu und meinte, eine Kofarde genüge als Abzeichen. Sitten noch treu gewahrt. Auf Sylt gehen die jungen Burschen Jedoch schon vier Tage später wurde am Schlusse einer Vor- abends in die Häuser, wo junge Mädchen sind. Jeder junge Gaft" stellung von„ Cäsars Tod" Voltaire's Büfte auf der Bühne mit einer erhält eine Pfeife Tabak oder auch mehr und man unterhält sich. rothen Mühe geschmückt, und bald kam sie wieder auf. Jedenfalls Sobald ein Bursche das Haus verläßt, begleitet ihn das Mädchen zur untersagte am 21. September 1793 der Konvent den Gebrauch der Hausthür, wo noch ein je nach Neigung furzes oder längeres Plauder rothen Müße auf dem Bagno, sie wurde fortan das geheiligte Ab- ftündchen gehalten wird. Vermuthet man irgendwo ein heimliches Liebes zeichen der Freiheit. Zum Schlusse befürwortet de Barthélemy, man paar, so findet das Mädchen nicht selten am Morgen die Thür mit möge bei Darstellung der Freiheitsmütze auf die römische Ueber dem Boot oder Wagen des Geliebten verstellt. Dem abgewiesenen lieferung zurückgreifen. In Rom wurde den befreiten Sklaven eine Freier hängt man dagegen heimlich einen Korb mit einem Spottnicbrige, halbfugelförmige Müße ohne Falte aufgefeßt. Man gedicht, oder ein Strohweib" vor das Haus. Das letztere bindet findet diefe Kopfbedeckung noch auf den Denaren, die 2. Ploetorius man auch dem Mädchen an die Pforte, das sich lange mit einem Ceftianus zwischen 44 und 42 v. Chr. zu Ehren des Brutus zur Burschen gezogen", aber nicht seine Frau geworden ist. Man Erinnerung an den Tod Cäsars prägen ließ; sie schwebt hier fügt hier sogar noch einen Beutel mit Flintensteinen zum Abzwischen zwei Dolchen. Und als der Senat nach dem Tode Nero's trocknen der Thränen" hinzu. Wenn der junge Halligbursch freien einen Augenblick die oberste Gewalt übernahm, ließ er ganz ähnliche geht, fagt er zu jedem, der ihm begegnet:" Jezt geh' ich meinen Denare prägen. Das also sei die wahre Freiheitsmütze und sie Antrag machen." Je mehr Glück ihm dazu gewünscht wird, desto folle, sagt der Verfasser, auch auf den neuen französischen Münzen sicherer ist das Jawort. Die Mädchen lassen den Werber so oft ftehen. wiederkommen, als sie ,, Achtung vor ihm haben". Gleich beim ersten Literarisches. mal einen Korb zu geben, gilt als schwere Beleidigung. Wird er g. b. Zobgeweihte. Stizzen von J. E. Porizky. Berlin . bei der fünften Anfrage ertheilt, so ist es nicht so schlimm. GeR. Boll. Junges, blutjunges Geschreibfel, ein ganzes Orchester wöhnlich muß der Bursche die Werbung zehnmal wiederholen. Freit entliehener Töne, aber nicht eine eigene Note. Daß jemand das Halligmädchen einen Burschen, so schleppen die Junggesellen der
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