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Hallig das Boot des Bräutigams vor das Haus der Braut und| Fasanen oder braun glänzenden Braten zu bewirthen. Da wurde geben es nicht eher frei, als bis ihnen eine Zonne Bier gespendet eines Abends ein junger Fremder eingeführt und als hervor wurde. Auf Fähr und Amrum wirbt der Freier zuerst bei der ragender Hypnotiseur vorgestellt. Vor dem Souper saß man im Braut und dann bei den Eltern. Die Verlobung wird an zwei Halbdunkel des Salons. Der Fremde hatte bereits vier Gäste in Sonntagen gefeiert, am ersten im Hause des Bräutigams, am Schlaf gestrichen" und von jedem merkwürdigerweise auf alle Fragen zweiten in dem der Braut. Vor beiden Häusern werden von die stereotype Antwort erhalten, daß er hungrig sei. Frau X. den Burschen Fahnen aufgehiẞt. Wehen diese aber länger näherte sich einem befreundeten Herrn und flüsterte:" Das ist ein als bis Sonnenuntergang, so ist das ein Schimpf für Schwindler." Unmöglich!"" Ich werde es Ihnen beweisen." die Braut. Während des Festschmauses werden vor'm Hause Wenige Minuten später saß die Hausfrau im Fauteuil. Der Böllerschüsse losgelassen. Bei jedem Schuß tritt das Brautpaar Fremde bewegte trampfhaft seine Finger nach allen Windrichtungen heraus. Die Braut reicht Backwerk, der Bräutigam Wein und fuchtelte ihr unausgesetzt vor der Nase herum. Dabei firirte er herum. Auf Amrum wird die Verlobung durch den öffent- fie mit impertinenter Arroganz. Sie schloß die Augen. Auf die er ste Lichen Kirchgang des Brautpaares fundgegeben. Auf Föhr beschenkt Frage: Schlafen Sie?" ein leises: Ja." ,, Madame schläft," wandte der Bräutigam die Braut gewöhnlich mit einem Kleid oder Silber- er sich halblaut an die Gesellschaft." Bitte, was soll ich zeug. In Wyk fennt man den Polterabend, in den anderen Dörfern auf Föhr nicht. Braut und Bräutigam laden selbst zum Feste. Ringe werden nicht gewechselt. Auf Amrum laden zwei junge Mädchen zur Hochzeit. Brautkranz und Hochzeitsgeschenke fennt man hier nicht. Bei den Halligern trägt die Braut dagegen einen Kranz. Auf dem Wege zur Kirche geht der Bräutigam zwischen ihr und der Brautjungfer. Den Ringwechsel bei der Trauung fennt man auch hier nicht mehr. Nach dem Festmahl wird die Braut aus der Ecke getanzt", auch befestigt man an ihrem Kopf den rothen Lappen, das Abzeichen der neuen Frauenwürde.

Aus dem Thierleben.

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Uns endlich einmal ein gutes, ausgiebiges Souper vorfeyen," hieß es im Chor. Eine Blutwelle stieg in den Wangen der Schlafenden auf. Der Fremde zuckte wieder gichtig mit den Fingern, und mit einer Grabesstimme diktirte er das Menu: Suppe Hummersalat Ragout, Fasan, mit Schnepfen garnirt u. f. w. Dann wurde Frau X. geweckt. Es dauerte auffallend lange, ehe sie erwachte. Sie rieb sich die Augen und ließ sich schwer in eine Divanecke fallen. Was gab es, was habe ich gesprochen? Ich weiß von nichts, ich schlief so fest!" stammelte fie. Als die Gesellschaft etwas verspätet zu Tisch fam, folgten der Reihenfolge: Suppe, Hummersalat u. f. w. Man lächelte und ließ sich's gut schmecken. Zu ihrem Freunde aber fagte Frau X. einige Tage später:" Der Fremde, der mich hypnotis firte, war doch ein Schwindler."

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Vermischtes vom Tage.

t. Die Pilzkrankheit der Fische und ihrer Gier wurde kürzlich in der Zeitschrift für Fischerei" besprochen. Die Pilze, die sogenannten Saprolegnieen, sind überhaupt mit die ge­fährlichsten Feinde für die Fische und ganz besonders für die Gier derselben. Trogdem bleibt hier für die wissenschaftliche Unter--Die Untersuchungen der schulpflichtigen Kinder der städtischen fuchung noch viel zu thun. Soviel jetzt bekannt ist, sind folgende Lehranstalten in Königsberg i. Br. ergaben, daß gegenwärtig Fifcharten einer Erkrankung durch Pilze zugänglich: Rochen, Weiß mehr als 25 pt. an tontagiöser Augenentzündung fische, Gründlinge, Barsch, Döbel, Hecht, Gold- und Silberfische,( Granulose) erkrankt sind. Bach- und Seeforellen, Nasen, Schlei, Felchen, Aeschen , außerdem Eine Ziegelei mit elektrischem Betrieb wird befallen diese Pilze aus Ermangelung befferer Bente auch andere die Gräfin Laura- Grube bei Königshütte D.- Schl. erbauen. Wasserthiere, besonders die Krebse( Krebspest), Salamander und In Breslau wurde der Kaufmann May Kaplan, Inhaber Frösche. Die Pilzarten, die für diese Krankheiten verantwortlich zu der bedeutenden Konfektionsfirma Kaplan u. Ro., wegen Wechsel­machen sind, sind noch nicht sämmtlich bekannt, zu ihnen sind vor schwindeleien verhaftet. allen Saprolegnia ferax und Achlya prolifera zu rechnen.

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Die Tapferteit, sie ist kein Wahn. In Franzensbad way unlängst ein Rurgast eben ins Moorbad gestiegen, als er plötzlich einen schrillen Schreckensichrei ausstieß, stürmisch zu läuten begann und dann in Ohnmacht fiel. Rasch stürzt die Bade­dienerin herbei, aber auch sie stößt Schreckensschreie aus und fällt ebenfalls in Ohnmacht. Mehrere Kurgäste eilen herbei, und ihrem Bemühen gelingt es, die beiden Ohnmächtigen wieder dem Leben zurückzugeben. Und die Ursache der beiden Ohnmachten? Gine Maus, die sich vorwißigerweise in das Wloorbad verirrt hatte! Ob sie auch in Ohnmacht gefallen, weiß man leider nicht.

In Hagen wurde jüngst in einer Straftammer A. Maurizio fand bei seinen Untersuchungen auf dem Fisch- sihung von einem Angeklagten ein förmliches Konzert gegeben. markte ftets eine große Zahl junger Fische junger Fische mit Pilz Es handelte sich darum, ob verkaufte Instrumente annähernd preis­Krankheit und ebenso in den Fischzucht- Anstalten. Es war dabei würdig waren. ganz gleichgiltig, ob das Wasser in den betreffenden Anstalten aus einer frischen Quelle oder aus einer Leitung genommen wurde. Be­sonders siedeln sich die Pilze an den Stellen des Leibes an, die nicht von Schuppen geschüßt sind, also besonders am Kopfe und an den Augen, ferner an der Rücken- und Schwanzflosse, bei jungen Fischen sehen sie sich mit Vorliebe auf die Kiemen. Zuweilen tragen solche Fische große Bilzkolonien auf dem Kopfe herum, deren Farbe grün oder grünblau zu sein pflegt. Wenn der genannte Forscher zu einem Haufen gesunder Fischeier nur ein bis zwei franke legte, so verbreiteten sich die Pilze sicher und schnell auf sämmtliche Eier, die Krankheit ist also im höchsten Grade ansteckend. Als Mittel gegen dieselbe wird in erster Linie eine Lösung von schwefelsaurem Bint und schwefelsaurem Kupfer( 2 bis 1 Gramm pro Liter Wasser) empfohlen, welche schon nach viertel- und halbstündiger Wirkung die Weiterverbreitung der Pilze unmöglich macht. Noch rascher soll eine Lösung von zwei Gramm schwefelsaurer Magnesia auf ein Liter Wasser wirken, dagegen sind Borfäure und Salicylsäure faum zu empfehlen. Diese Untersuchungen sind von größter Wichtigkeit, da die Pilzkrankheiten zu wahren Epidemien ausarten fönnen, wie eine solche z. B. in England in den Jahren 1877-1882 furcht bare Verwüstungen unter dem dortigen Fischreichthum angerichtet bat.­

Technisches.

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Witebst, 23. August. In der Stadt Newel hat eine große Fenersbrunft gegen 200 Häuser eingeäschert. Unter letzteren befinden sich ein Kloster und mehrere Amtsgebäude. Der augerichtete Schaden wird auf ungefähr 800 000 Rubel geschätzt.

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Ein Systemsucher. Ju Zürich lebt feit längerer Beit ein Nentier, der nach einem System sucht, um beim Roulettspiel mit Sicherheit zu gewinnen. Er beschäftigt eine Menge Leute mit einer Art statistischer Untersuchungen. So viele Angestellte hat und hatte er, daß er sie nummeriren muß. Geht eine Nummer fort, weil fie eine einträglichere Arbeit gefunden, so wird sie ersetzt. Haben die Leute, denen der Hentier übrigens verheimlicht, welchen Zweck ihre Arbeit hat, noch teine Uebung im Eintragen von Kreuzchen, senkrechten und wagrechten Strichen, so wird ihnen für jede Spalte -Butterbeförderung auf der Eisenbahn mit 20 Cts. Honorar bezahlt; gewinnen sie aber Uebung und schreitet Eistühlung. An der Ostbahn wird der Verfuch gemacht, in ihre Arbeit rascher vor, so sinkt das Honorar bis auf 5 Cts. für die der heißen Jahreszeit die als Stückgut aufgegebene Butter während Spalte oder noch tiefer. In der Zeit eines Jahres hatte der der Beförderung auf der Eisenbahn durch Kühlung mit Eis frisch Forscher" über 150 Angestellte. Bis jetzt scheint er das System zu erhalten. Zu diesem Zweck haben sechs zur Butterbeförderung aber noch nicht gefunden zu haben. eingerichtete Wagen an der Decke eiserne Behälter erhalten, die etwa Paris , 24. August. Das Urtheil in dem Prozesse 700 Rilogramm Eis faffen. Die doppelten Decken und Wände dieser gegen den Baron Macau und die beiden Angestellten, Wagen sind mit Isolirschichten versehen, um das Eindringen der durch deren Fahrlässigkeit der Brand des Wohlthätigteits heißen Luft von außen zu verhindern. Die Wagen sind stationirt bazars in der Rue Jean Goujon hervorgerufen wurde, lautete in Rönigsberg, Insterburg , Allenstein , Lyck und Osterode und werden gegen Baron Mackau auf 500 Fr. Geldbuße und gegen die beiden wöchentlich einmal, von Königsberg zweimal nach Berlin laufen und Angestellten an dem Kinetographen auf 1 Jahr 8 Monate Gefängniß von allen Stationen unterwegs etwaige Zuladungen aufnehmen. sowie eine Geldstrafe. In den Wagen sind von außerhalb sichtbare Thermometer au­300 000 Fahrräder gab es letztes Jahr in Frank gebracht, um auf bestimmten Stationen die Temperatur im Junern reich nach den Resultaten der dortigen Fahrradsteuer. Ses Wagens mit der Außenwärme vergleichen zu können.

Humoristisches.

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In London sind vor ein paar Tagen vierzehn durch Elettrizität bewegte Droschten in Betrieb getreten. Sie find in der Form von Broughams gebaut und haben ein etwas schwerfälliges Aussehen. Der Kutscher figt vorn, und im Innern können zwei oder zur Noth drei Personen Platz finden. Das Gesammtgewicht einer solchen Droschte beträgt 28 englische Zentner, wovon 14 auf die Affumulatoren fommen. Bei der Probefahrt bewährten sich die Droschken ziemlich gut.

Geheilt. Frau X., die Gattin eines Künstlers, ift eine moderne Frau", welche die idealen Forderungen" auch auf den Magen ihrer Gäste erstreckt. Sie vertritt den Standpunkt, daß geistige Nahrung die förperliche erseyen tönne. Darum denkt sie Essays und spricht Feuilletons, die andere geschrieben haben. Sie füttert ihre Gäste mit Schlagworten und tischt ihnen den Inhalt ber Kunstkrititen der Tagesblätter auf, anstatt sie mit saftigen in Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .

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Von der Pest. Nach Berichten aus Bombay ist die Pest Ba ona im Zunehmen begriffen.-