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erhielten und leben konnten, fie und ihre Kinder. Und sie hatten für die Kapitalisten zum Volk zu reden und für sie die Botschaften auszurichten, da die Kapitalisten nicht sehr raschen Verstandes noch auch wortkundig waren.
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Theater.
-Im Schauspielhaufe erlebten im verfloffenen Spieljahre die meisten Aufführungen: Stowronnet„ Die frante Beit" mit 26, v. d. Pfordten 1812" mit 18, Goldfische" von Schönthan und Und die Kapitalisten verlangten von den Wahrsagern, daß sie Radelburg mit 16," Niemann Wie die Alten fungen" mit 13 Aufdiese Dinge ihnen erklären möchten, warum das Volk nicht führungen. Goethe waren insgesammt 16 Abende gewidmet, von mehr Waffer von ihnen kaufte, obwohl das Becken voll war. Und denen 6 auf" Faust" und 7 auf" Egmont " fallen. 45 Abende waren einige von den Wahrsagern antworteten und sprachen:" Das ist Schiller überlassen, von denen 11 Werke, die Wallenstein- Trilogie wegen der Ueberproduktion" und andere sagten:" Das ist die Krise", für drei gezählt, im Repertoire stehen, und 35 Abende gehörten aber die Bedeutung beider Worte war die nämliche. Und andere Shakespeare, davon 9 Abende dem„ Sommernachtstraum ". 5 Abende sprachen: Nein, das kommt her von der Witterung und den Sonnen- fallen auf Lessing , 6 auf Grillparzer, 15 auf Hebbel . Wildenbruch flecken" und noch andere sprachen:" Nicht durch Krisen noch durch und L'Arronge nahmen je 17 Abende in Anspruch. Sonnenflecke ist dieses Uebel eingetroffen, sondern durch Mangel an Vertrauen."
Und während die Wahrsager unter einander stritten nach ihrer Art, schlummerten die Profitschlucker ein und schliefen. Und als sie erwachten, sprachen sie zu den Wahrsagern:" Es ist genug, Ihr habt gut zu uns gesprochen; nun gehet hin und sprechet in gleicher Weise gut zu dem Volke, so daß es sich beruhigt und uns in Frieden läßt."
Aber die Wahrsager waren uniuftig, zum Bolle zu gehen, auf daß sie nicht gesteinigt würden, denn das Volk liebte sie nicht. Und fie sprachen zu den Kapitalisten:
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Es ist ein Geheimniß unseres Berufes, daß, wenn Menschen gesättigt sind und nicht dürften, sondern sich wohl befinden, daß sie Sann Bergnügen finden an unseren Reden, wie Ihr jetzt eben. Aber wenn sie dürften und leer sind, finden sie kein Vergnügen daran, sondern verhöhnen uns, denn es scheint, daß, wenn ein Mann leer ift, unsere Weisheit ihm auch blos als Leere erscheint."
Aber die Kapitalisten sprachen:" Ziehet von hinnen! Seid Ihr nicht unser eigen, um unsere Botschaft auszurichten?"
Und die Wahrsager gingen zu dem Volke und erklärten ihm das Mysterium der Ueberproduktion und warum die Menschen noth. wendig vor Durst umkommen müßten, weil allzu viel Wasser da war, und wie nicht genug da sein könnte, weil eben zu viel war. Und ebenso sprachen sie zu dem Volfe von der Witterung und den Sonnenflecken, und ebenso darüber, daß all' dieses über sie gekommen wäre aus Mangel an Vertrauen. ( Schluß folgt.)
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Kleines Feuilleton.
Musik.
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-a- Neues Operntheater. Der tragischen Schauspielfunst in der Oper hat die" Santuzza" der Frau Gemma Bellincioni neue Wege eröffnet und eine Fülle geiftvoller Anregungen zugeführt. Die überzeugende Leidenschaftlichkeit des Schmerzes, welche der Hauptgestalt der Mascagni 'schen Oper so viel rührende Weihe verleiht, war von dieser Frau mit solch' noth wendiger Derbheit und ohne mühevolle mühevolle Plastizität dar gestellt worden, daß die Wahrheit der Natur ohne die gemeinen Lächerlichkeiten eines alles wagenden Naturalismus erreicht wurde. Die eindringliche Lebhaftigkeit der beredsamsten Geberdensprache, eine geradezu unheimliche mimische Ausdrucksfähige feit, eine Fülle überraschend lebensechter Einzelheiten vereinigten sich mit einer Stimme, die ja keinen überbellen Glanz ausstrahlte, aber, technisch vortrefflich erzogen, alle geheimnißvollen Regungen einer fcheuen und aufs tiefste verwundeten Seele austönen zu lassen ver mochte. Der Eindruck einer tragischen Verzweiflung über verlorenes Lebensglück war durch keine Uebertreibungen getrübt und die Art, wie die Bellincioni durch die feinste Unaufdringlichkeit ihren stärksten Effekten das Theatralische abstreifte, ließ uns die Künstlerin als ein großes Genie erscheinen, das sich von den Oberflächlichkeiten des modernen, subtil nüancirenden, aber seicht empfindenden Künstlerthums leuchtend abbob.
Nun hat sie dieser, durch ihre schöpferische Begabung populari sirten italienischen Volksgestalt die" Carmen " Bizet's folgen lassen und mit dieser Rolle für unsere Empfindung Schiffbruch erlitten. Indem die Bellincioni die mächtigen tragischen Behelfe ihrer Santuzza für die Gestaltung der Carmen ins Lustspielmäßige übersetzt und die Figur durch ein noch im Todestampfe hervor Weshalb Dienstboten so oft mit Petroleum Fener an- brechendes, zwischen Zynismus und Kofetterie schwebendes Lächeln machen. In einem auswärtigen Blatte lesen wir folgendes Ein- charakterisirt, nimmt sie ihr die räthfelhaften Reize und die drückende gefandt Geehrte Redaktion! Mit der Annahme, daß nur die sinnliche Schwüle, die sich nur in ein schweres tragisches Gewitter Dummheit daran schuld sei, wenn trotz zahllos oft wiederholter auflösen können. Was an der Carmen zwingend wie ein Fatum Warnungen Dienstmädchen Petroleum zum Anfeuern verwenden wirken soll, ihre dämonische Gewalt, sich von ihr nicht lossagen und dabei zu Schaden kommen, bin ich nicht ganz einverstanden. zu können und eher zum Morde aufzuftacheln, als sich von Warum ereignen sich diese Unglücksfälle immer nur in den größeren ihr zu trennen, weiß oder beabsichtigt die Künstlerin nicht, als eigentliche Wesenheit derselben erscheinen zut laffen. Städten, feltner in den kleinen Städten, und auf dem Lande fast nie? Nun, in den Dörfern und kleinen Städten besorgt sich jede das zu viel Spielen, besonders mit ihrem Gesichte, was der FranFamilie den nöthigen Holzvorrath zum Anfeuern, da wird das Holz ose Grimacière nennt, das Geschminkte mancher Nuancen und die eben meterweise, in großen zweispännigen Führen angeschafft und Fühlbarkeit einer, wenn auch geiftvoll berechneten Arbeit lassen die niemand hat Beranlassung, zur Petroleumfanne zu greifen. Wo Bellincioni als Carmen nur als ein großes Effekttalent anftaunen, aber das Anzündholz groschenweise im Handforb oder Tragkorb ge: Phrafirung und melodische Klarheit opfert. Ihre Technik, die ihr das ihrem Zwecke diesmal selbst jede musikalische Rhythmit, flare holt wird, dort passiren die Unglücksfälle. Was soll besonders im 1. Afte zu einigen feinen Sensationen ver ein armes Dienstmädchen machen? Das Holz ist alle, oder der Vorrath so gering berechnet, daß thatsächlich die Kohlen hilft, ist auch in der Gestaltung der Carmen frei von jenem nicht zum Anbrennen kommen. Die Hausfrau hat oft gar teine pedantisch Pädagogischen, mit dem sich unsere nüßlichen RepertoirAhnung, wie viel Holz wirklich zum Anzünden gebraucht wird, wenn fängerinnen begnügen; aber mit den Aeußerlichkeiten ihrer seltenen die Kohlen in feuchten Räumen lagern oder sonst schwer anbrennen. Begabung vermag fie diesmal teine poetische Wärme zu erzeugen Da wird dann zur Petroleumkanne gegriffen. Die Polizei sollte in und entläßt uns mit der Empfindung, eine große Virtuosin an der allen solchen Unglücksfallen in erster Linie nachforschen, ob genügend inneren Wahrheit ihrer künstlerischen Aufgabe scheitern gesehen zu Holz dem Mädchen zur Verfügung gestanden( denn wenn das Holz haben. Herr Sommer ist als Don José voll leidenschaftlicher eingefchloffen ist, nüßt es natürlich auch nichts), und wo Holzmangel Energie in Ton und Spiel und stellt einen tragisch glaubwürdigen vorhanden, die Herrschaft in hohe Strafe, zu nehmen, das würde Charakter ohne alle Künftelei auf die Szene.- viel nützen. Daß troyden auch Unglücksfälle aus Leichtsinn entDie zehn Symphonie Abende der königl. Kapelle stehen, will ich nicht ableugnen. Wir möchten zu dieser ver- unter Kapellmeister Weingartner's Leitung finden am 4. und nünftigen Darstellung noch bemerken, daß die Verwendung von 18. Oktober, 5. November, 17. Dezenber 1897, 7. und 21. Januar, Petroleum zum Feueranmachen durchaus ihre Gefährlichkeit verliert, 11. Februar, 9. und 22. März und 9. April 1898 ftatt. wenn dasselbe aus der Kanne oder Flasche erst in die Kohlenschaufel und von da dann in den Herd oder Ofen gegossen wird. Nur bei Kalender und Hochzeit in China . Das wichtigste direktem Gießen aus der Kanne sind Explosionen möglich, diese sind aber ausgeschlossen, wenn man sich der Kohlenschaufel bedient und Buch für die große Maffe des chinesischen Wolfes ist unzweifelhaft die Kanne mit dem Petroleum in entsprechender Entfernung hält.der faiserliche Kalender, worin die glückbringenden und die unglückbringenden Tage verzeichnet sind. Besonders bei Hochzeiten und bei Begräbnissen muß man unbedingt vorher den Kalender zur Festfegung des Tages für die Feierlichkeit zu Rathe ziehen, meistens mit Hilfe eines Zeichendeuters und Wahrsagers. Nun geschah es in Tschunking am oberen Yangtsekiang, daß ein junger Mann, dessen Hochzeitstag schon bestimmt war, aus dringenden Geschäftsrücksichten länger auf Reisen blieb, ass er vorher angenommen hatte. Er schrieb daher an feine Eltern, man möchte doch die Hochzeit etwas hinaus schieben. Aber da stieß er auf den einmüthigen Widerspruch aller seiner Verwandten. Eine Aufforderung, gefälligst sofort zurückzus fehren, wurde an den Bräutigam gerichtet. Dieser ließ sich jedoch nicht einschüchtern, sondern suchte noch einmal feine geschichtlichen Gründe geltend zu machen. Hierauf ergrimmte der Vater dermaßen ob der unbotmäßigkeit seines Sohnes, daß er nichts mehr mit der ganzen Sache zu thun haben wollte und auch auf Reifen ging. Nun lag die Angelegenheit in den Händen der Mutter, die zu weiblicher List
Das Fahrrad und die Haarkünstler. Der Coiffeur des französischen Senats hat einem Reporter sein Leid über den Verfall feiner Kunst getlagt. Selbstverständlich haben die Herren Senatoren, die nach einer alten Ueberlieferung fahl sein sollen, geringe Schuld daran, desto größere aber die heutigen Damen, die schon in aller Frühe nur aus Fahrrad denken, ihr Haar nicht mehr wellen und nicht mehr träufeln lassen wollen, weil es im Winde und durch Schweiß doch wieder glatt würde. Sind sie von ihrer Fahrt zurück, dann stecken sie sich in halbe Männerkleidung mit gestärkten Vorhemden unter dem Figarojäckchen, und da ist ein schlichter HaarTuoten auch wieder gut genug. Des Abends find fie müde und abgespannt, und wenn fie ins Theater gehen, so laffen sie sich nicht frisiren, sondern setzen Hüte auf, und der Coiffeur hat das Nach sehen. Kurzum, es ist ein heller Jammer. Schneiderinnen und Puhmacherinnen sind auch dieser Ansicht.-
Völkerkunde.