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meister und von Avemann, die beiden Herren Gangley- Secretarien| leicht gewonnen werden, sei es durch Elektrolyse, fet es auf Kannengießer und Köhler, den Herrn Burgvoigt Klaren, die beiden chemischem Wege.­( Die Technit.") Herren Amtschreiber Krieg und Reiche und den Herrn Hofmeditus Heine vorgefunden. Borbenannte Herren Hof- und Tanzley

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Humoristisches.

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Räthe, haben sich hierauf mit dem Herrn Cangley Secretair In der Unteroffizier Bildungsschule eines Röhler nach der rothen Commissionsstube verfügt, und das österreichischen Regimentes hält der Brigade  - General   die Schul selbst den Inquisiten Dessau   vernommen; Und wie Dessau   prüfungen ab. Schließlich will er auch über den Repetirs die Wahrheit nicht hat gestehen wollen, ist derfelbe wieder ins Ge- mechanismus des Gewehres etwas wiffen. Er ruft den Infanteriften fängnis zurück geführet worden. Hierauf haben wir uns mit fämt- Ruchta auf und fragt: Sagen Sie mir, aus welchen Theilen die lichen vorbenanten Herren nach dem auf dem sogenannten weißen 3ubringervorrichtung besteht und wie dieselbe funktionirt." Hofe belegenen Tortur- Keller verfüget, woselbst wir den hiesigen Infanterist Ruchta antwortet sofort ohne Zögern: Die Zubringer Nachrichter Suhr nebst verschiedenen Halbmeistern und Knechten vorrichtung besteht aus der Zubringerplatte, dem Zubringerhebel, vorgefunden haben. Es ist hierauf der Inquifite Deffau aus dem der Zubringerfeder", und so geht es fort, bis der Mann Gefängniße vorgeführet, und nachdem derselbe der Feßeln entlediget, die gestellte Frage zur besonderen Zufriedenheit des Generals, sowie durch den dirigirenden Herrn Hof- und Canzleyrath von Avemann des beifällig nickenden Regimentskommandanten tadellos beantwortet terminus damit eröfnet worden, daß Juquisite Dessau nochmals hatte. Die Prüfung war beendet. Der General   wendet sich an den über verschiedene Fragen vernommen worden. Wie derfelbe nun Oberlieutenant Spannriegel, den Leiter der Schule, um auch ihm aber nach wie vor die Wahrheit hat nicht gestehen wollen, ist er seine Anerkennung für die von ihm erreichten Ausbildungsresultate dem Scharfrichter Suhr, um das Erkenntniß an ihm zu vollziehen, in dem ungemein wichtigen Fache Waffenlehre" auszusprechen. Dann übergeben worden. Der Nachrichter Suhr hat hierauf dem belobte er den feines Erfolges fich bewußten Infanteristen Kuchta Inquifiten Dessau zuerst die Instrumente, womit er gepeinigt mit folgenden Worten: Es freut mich, bei Ihnen so viel Sinn werden würde, vorgewiesen und es nebst seinen Leuten an und Verständniß für das Waffenwesen zu finden; behalten Sie das dringsamen Borstellungen, um den Inquisiten vor Anlegung der Erlernte und bestreben Sie sich, Jhre militärische Ausbildung zu ver­Instrumente zum Geständnisse zu vermögen, nicht mangeln lassen. vollkommnen. Es wird Ihnen nur zur Ehre und zum Vortheil ge Nachdem solches alles nun aber ohne Nußen gewesen, ist der In- reichen. Sind Sie Professionist?"-Jawohl, Herr General." quifite Dessau   entkleidet und auf die Marterband gesetzt worden. Welcher Profeffion?" Kunstschloffer." Wo haben Sie denn Es sind hierauf demselben zuerst die Daumschrauben, hier zuletzt gearbeitet?"-Ju Steyr, in der Waffenfabrik." Und nächst die Beineschrauben, und darauf die Haarfeile an was arbeiteten Sie dort?" Melde gehorsamst: 3ubringers. gelegt und durch letztere ist derfelbe endlich zum Geständnisse gebracht vorrichtungen, Herr General!" worden, welche Handlung bis gegen Fünf Uhr des Morgens ge dauert hat, welches alles Ew. Wohlgeb. wir pflichtmäßig hiermit au Ein Dorfapotheter überreicht einem armen Leufel, der berichten nicht haben verfehlen wollen. Die größeste Hochachtung vor kurzem genefen ift, die Rechnung der von ihm verbrauchten ist es womit wir übrigens die Ehre haben zu seyn Ew. Wohlgeb.Arzneien. Ach!" ruft dieſer aus, ich habe teinen rothen Heller." Haben Sie wenigstens die Schachteln und Flaschen auf gehorsamste Diener A. W. Schmersahl. J. F. Stolze. Belle, den ,, Ach ja, das hab' ich, lieber Herr." Gott   sei dank, 28. April 1801. Der genannte Inquifit Dessau   war, wie die Ein- bewahrt?" ladung zur Beiwohnung der Tortur vom 27. April aussagt, des dann hab' ich doch nichts verloren!" Diebstahls angetlagt und nicht geständig.

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Aus der Pflanzenwelt.

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Vermischtes vom Tage.

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y. Von Bienen überfallen wurde in Thülsfelde bei Garrel  ( Dldenburg) ein Schäfer. Der Mann wurde so zer­ftochen, daß er bald darauf starb.­

-Brückeneinsturz. Nach dem Apoldaer Tageblatt" ist im Manöver bei dem Marsch über eine Pionierbrücke diese eins gebrochen. Mehrere Soldaten der zweiten Rompagnie des 94. Regiments und Hautboisten der Regimentsmusit sind ertrunken oder durch die herabstürzenden Balken erschlagen. Unter den Getödteten befindet sich auch Rapellmeister Drehmann.-

-Ueber die Cichorie( Cichorium intybus L.) bringt Paul Jacob im Naturaliste" einige Mittheilungen. Die angebaute Cichorie unterscheidet sich von der wilden durch die viel stärker ent wickelte Wurzel und die breiten, am Rande tief eingeschnittenen Blätter. Sie wurde zuerst im vorigen Jahrhundert in Holland   an gebaut, später auch in Deutschland  , Nordfrankreich und Belgien  ; letzteres Land liefert zur Zeit die meiste Cichorie. Die Samen förner werden im Frühling ausgefäet, man bringt fie am liebsten in recht lockeren Boden, damit man später die Wurzeln leichter ausziehen kann. Die Ernte erfolgt im Oktober und November, ein Hektar bringt etwa 25 000-30 000 Kilogramm Wurzeln. Diese werden von den Cichorienfabriten frisch oder ge trocknet aufgekauft. Nachdem sie in Stücke geschnitten worden find, tommen fie in große, rotirende Cylinder und werden hier geröstet; sodann seht man ihnen 2 pet. Melaffe oder Butter zu, um dem Produkte Glanz zu verleihen, zuletzt werden die Stücke gemahlen. Durch Sieben des erhaltenen Mehles gewinnt man vier Jm Landkreise Bochum  , namentlich im Herner   Bezirt, Sorten: Cichorienpulver, Feinforn, Mittelforn und Grob tritt die Ruhr in bösartigfter Weise epidemisch auf und fordert forn; dieselben werden in Rästchen, Fäßchen oder Badete viele Opfer. In einigen Orten haben die Schulen geschlossen werden verpackt. Die Cichorie ist vielfachen Fälschungen unter- müffen.

-An Alkoholvergiftung gestorben ist auf einem Ritter. gut bei Neustadt in Sachfen ein Knabe von vier Jahren. Er war mit seinem neunjährigen Bruder den Eltern, die auf dem Felde arbeiteten, nachgegangen und war über die Schnapsflasche des Baters gerathen.

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Ivo, der alte Einsiedler, bleibt auf dem Staffelberg. Er hat ein Vermögen von 40 000-50 000 m. Jetzt foll er einen Stellvertreter und einen Diener bekommen.

worfen. Man mischt dazwischen Rübentheile, Eicheln, Kaffeesay,-Auf der Station Altmas chen, Linie Raffel- Bebra, wurden Sägespähne zc., die man röstet und mit Melaffe überzieht. Die zwei elfjährige Rinder( 3willinge), die zu früh ausstiegen, Fälschung ist durch mikroskopische Untersuchung leicht nachzuweisen, von einem entgegenkommenden Güterzuge überfahren und auf der indem die Cichorie gestreifte oder punttirte Gefäße aufweist. Aber Stelle getödtet.- auch gemahlener Kaffee wird häufig gefälscht, indem ihm Cichorie beigemischt wird. Man erkennt diesen Betrug ebenfalls leicht mit Hilfe des Mikroskopes, insofern der Kaffee nur unregelmäßige Bellen und keine Gefäße aufweist, man hat aber auch ein anderes sehr ein­faches Erkennungsmittel. Wenn man gefälschten Kaffee zwifchen zwei Blättern Papier start zusammendrückt, so ballt sich die Eichorie flumpenartig zufammen, während reiner Kaffee ſeine Bulverform beibehält. ( Naturwiss. Wochenschrift.")

Technisches.

-Jm protestantischen Württemberg   nimmt, wie das Evang. Sonntagsblatt" schreibt, der Spiritismus eine besorgnißerregende Ausbreitung" an.-

-In Eßlingen   darf nach einem Beschluß der bürgerlichen Kollegien fortan von 10 bis 11 Uhr abends nur mit Gummis tugeln oder mit Kugeln, die mit Gummiringen versehen sind, gefegelt werden.-

Der witschernde" Frosch. In einem Theaters referat eines Wiener   Blattes stand dieser Tage zu lesen: Fräulein Pahlen zwitscherte wie ein Frosch herum."-

-Waldbrand. Wie aus Budapest   der Frankf. 3tg." ge= meldet wird, stehen bei Fogaros ausgedehnte Eichenwaldungen in Flammen. Bisher sind bereits 40 000 Stämme verbrannt. vier Arbeiter und ein Mädchen erschlagen. -In Lugo  ( Italien  ) ftürzte ein Gerüst ein; dabei wurden

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Das Cyanid Verfahren. Nachdem das goldhaltige Erz pulverisirt ist, gelangt es mittels automatisch arbeitender Hebe und Fördervorrichtungen in ein Gebäude, in dem eine Anzahl mächtiger stählerner Bottiche aufgestellt sind. Diese Bottiche von 7 Meter Durchmesser und 1,2 Meter Tiefe haben als Boden ein Holzgitter, über das ein festes Segeltuch gespannt ist. Hier hinein wird das pulverifirte goldartige Erz, gebracht, und dann wird unter den Segeltuchboden Waffer gepumpt, in dem etwa 0,4 pet. Gyankalium aufgelöst ist. Diese Lösung fickert allmälig durch das Tuch und die goldhaltige Staubschicht hindurch, bis es etwa 5 Zentimeter über derselben steht. Hierbei hat das Cyankalium alles Gold aufgelöst In Athen   schoß ein Hauptmann der Infanterie in und Goldcyanid gebildet, das in dem Wasser gelöst bleibt. Sum einem Anfall von Geistesstörung   auf zwei Lieutenants. Der eine hört man mit dem Pumpen auf und läßt dieses goldhaltige Waffer blieb sofort todt, der andere ist tödtlich verlegt.- wieder durch den Segeltuchfilter zurückfließen; der Bottich wird aus­geräumt, gereinigt und von neuem beschickt und dieser Prozeß wird so lange mit derselben Flüssigkeit fortgefeßt, bis alles Cyantalium sich mit Gold verbunden hat. Aus ihr fann dann das reine Gold Verantwortlicher Redakteur: Angust Jacobey in Berlin  . Druck und Berlag von Mag Bading in Berlin  .

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Gruben unglück. Auf der Kohlengrube Sunshine" in der Nähe von Gleenwood Springs   im Staate Colorado  ( Nordamerita) hat eine Explosion stattgefunden. Bis jetzt find zwölf furchtbar verstümmelte Leichen geborgen.