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Bei dem Bau der Moskau - Windauer Bau hatte fürzlich die Regierung Unter den hervorragenden Bersönlichkeiten der Partei bemerkte| machungen teine Rede sein Zann, umsomehr, als sich auch mehrere hundert Bauern aus dem Gouvernement Pskow man die Deputierten Bévaés, Bénézech, Krauß, Dufour, Antide die Unternehmer in Berlin um den früheren Tarif gar nicht mehr angestellt, die auf die elenden Bedingungen man Boyer, Carnaud, Pastre, Ferroul; die früheren Deputierten Jules fümmerten. Anders liegen die Dinge in den Bunzlauer Steins bot ihnen bei gofreier Eisenbahnfahrt einen Monatslohn Guesde , Paul Lafargue , den Bürgermeister von Jory: Roussel, brüchen, deren Besizer Berliner Unternehmer find. Hier besteht von 16 Rubeln ca. 34 Mart- um der Hungersnot in ihrem Bedron, Delory, den Bürgermeister von Lille , Camelle, Adjunkt des allerdings ein gemeinsam vereinbarter Lohntarif, der bis zum Dorfe zu entgehen, bereitwillig eingegangen waren. Ein formeller" Bürgermeisters von Bordeaux, Ghesquières und Devernay, 1. März 1900 Gültigkeit haben sollte. Hier sind es aber auch nicht schriftlicher Kontralt wurde nicht ausgefertigt, hingegen den Leuten Generalräte von Lille , Delescluze , Generalrat von Calais , Constans , die Arbeiter, die den Tarif gebrochen haben, sondern die Unternehmer die unentbehrlichen polizeilichen Bäffe abgefordert. Als die Zeit der Maire von Montluçon , Augé, Maire von Noanne, und andere. haben fortgefeßt versucht, die einzelnen Positionen in den Berein­Hen- Ernte nabte, fündigten die Bauern, det mündlichen Ber Guadeloupe ist durch zwei Neger, Martinique durch einen vertreten. barungen zu Ungunsten der Arbeiter auszulegen, so daß diese, da eine einbarung gemäß, zwei Wochen vor Sankt Peter. Sie hatten In der ersten Sizung gab Jules Guesde einen Bericht über die Einigung über die ftrittigen Bunkte nicht erzielt werden konnte, zum Aus­bisher unter beständigen Vertröstungen für zweimonatliche Arbeit Thätigkeit der Partei seit dem Kongreß von Montluçon , und stand gezwungen waren. Die unrichtigen Angaben der Unternehmer, die per gates gab noch keinen Lohn erhalten. Num erklärte die Bahnverwaltung, daß Genosse Deputierter für Lyon , verlas einen Bericht über die sie nicht nur dem Berliner Einigungsamt, sondern auch den Bauber­fie bis zum 1. Ottober einfach bleiben müßten, widrigenfalls ste parlamentarische Thätigkeit der aus der Organisation Gewählten. waltungen gegenüber gemacht haben, tömmen lediglich den 8wed haben, feinen Pfennig Lohn erhalten würden. Als die schließlich wissenden Dann wurde die Sigung mit Geschäftsordnungsfragen aus- ihr gehässiges Vorgehen gegen die Arbeiter in der Oeffentlichkeit zu ent­Bauern den Beamten unter Händeringen auf den Knien bestürmten, gefüllt. Sie wurde um 7 Uhr abens aufgehoben. schuldigen. Gegen die verhältnismäßig minimalen Forderungen fie zu entlassen, da ihr Heu- Besigtum sonst verdorren würde 9ging sid drij und ihre Familien ohnehin des Hungers stürben, fühlte die Behörde Gin letztes Wort der Abwehr zur Diskussion mit Genossen sie ja bei früheren Gelegenheiten als berechtigt anerkannt und die läßt sich eben nicht gut etwas einwenden, zumal die Unternehmer ein menschliches Erbarmen" und erklärte ihnen, daß fie, Liebknecht ist meinerseits notwendig, weil er seine neuesten, die Gesellen nur auf bessere Beiten verwiesen haben. Die Arbeiter falls" sie noch weitere acht Tage, bis zum Schluß des Baues her was alle berührenden Bemerkungen in dem Vor- haben nun die Zeit für gekommen erachtet und wie es scheint, haben Teilstrede, bleiben wollten, ihnen der Lohn ausbezahlt werden solle. wurf austlingen läßt, ich hätte durch meine wahrheitsgemäßen sie sich nicht verrechnet. Die Innung, die in so progiger Weise alle Nach Ablauf der unrechtmäßig ausbedungenen acht Tage wurde nur Darlegungen was er freilich was er freilich Animosität" nennt Animofität" nennt das Verhandlungen mit der Lohntommission bezw. dem Gesellen dem kleineren Teil der Landlente ungefähr die Hälfte ihres Lohnes Einigungswert sicher nicht gefördert und jedenfalls Jaurès einen ausschusse und auch dem Einigungsamte ablehnte, schlägt in ausgezahlt, den übrigen wurde die freie Rüdfahrt anheimgestellt sehr schlechten Dienst geleistet". dem Schreiben an die Bauverwaltungen einen recht demütigen mit der Zusicherung, das Geld würde ihnen im Dorfe zugestellt Der Vorwurf würde auch dann in der Luft schweben, wenn ich Ton an, um sie zu einer Termin Verlängerung für die werden. Bisher ist die Auszahlung jedoch nicht erfolgt. Ohne einen so anmaßend wäre, meinen Artikeln einen entscheidenden Ein Fertigstellung der Arbeiten zu veranlassen. Auch in dem Groschen lehrten die Leute zu ihren halbverhungerten Frauen und fluß auf die französischen Parteivorgänge zuschreiben zu wollen. Rundschreiben des Verbandes deutscher Steinmetzgeschäfte wird die Kindern zurüd. Denn fämtliche von mir vorgebrachten Thatsachen find den französi Situation der vom Streit betroffenen Unternehmer als eine sehr schen Genossen aller Richtungen wohl bekamit. Und wenn das unangenehme geschildert, doch werden nicht etwa Verhandlungen zur Spaltungsmanifest Guesde- Vaillant, sowie die dadurch in der fran Beilegung des Stampfes gewünscht, sondern die auswärtigen Unter­3öfifchen Parteipreffe verursachten Polemiken das Einigungswert nehmer aufgefordert, teine zugereisten streitenden Steinmeßen ein­nicht gestört haben, das Manifest hat fogar direkt die Einzustellen, bezw. die Eingestellten zu entlassen. Zu Gegendiensten bei berufung des Einigungskongreffes beschleunigt desto weniger ähnlichen Vorkommnissen ist man natürlich gerne bereit. Von den fönnen meine Artikel der Einigung schaden. Insofern aber sie in Streifenden im Bunzlauer Distrikt hat ein größerer bei den Ernte­Die Bulgaren in Macedonien. Nach einer Meldung der feil der Frankreich von Einfluß sein mögen, so nur zum Vor- Arbeiten Beschäftigung gefunden. Das hat die Unternehmer ver­Internationalen Storrefpondenz" aus Saloniti find nunmehr un darf, zur Aufhellung der Grundfrage, deren Lösung Arbeiter zu bewirken. Der Landrat soll sich aber den Wünschen der Einigung, indem sie, wie ich annehmen anlaßt, sich an den Landrat zu wenden, um die Entlassung der anfechtbare Nachweise dafür erbracht, daß die Anstifter ind Thäter die Vorbedingung der Einigung, in mancher Hinsicht Unternehmer gegenüber ablehnend verhalten haben. bei der waren, welche die That begangen haben, vitalste Ermordung haben. Daß des bulgarischen Schuldirektors Naumow beigetragen uteretch ferner die Einigung von jeher als das is Ebenso wie für die Bunzlauer ist auch für die Berliner Stein: in Serres Bulgaren Nach Angabe der Innung weil Naumow verdächtigt worden war, er wolle von der bulgarischen Partei zur serbischen übergehen. Desgleichen steht fest, daß der am 4. August in Saloniti ermordete Schriftenverkäufer eben falls von Bulgaren getötet wurde, weil man ihn als einen Ber räter an ihrer Sache ansah. Des weiteren wird gemeldet, daß die Bulgaren in sumanowo, welche an die dortige serbische Gemeinde für Ueberlaffung der Kirche 710 türkische Pfund bezahlen sollen und dieses Geld weder von dem bulgarischen Exarchat in Stonſtantinopel, noch von der bulgarische Gewährung eines in Stonstantinopel, noch von der bulgarischen Regierung erhalten fonnten, sich an den Papst mit der entsprechenden Darlehns gewandt haben. Sie versprachen dafür den Papst als Beschützer ihrer Kirche anerkennen zu wollen.

Bulgarien .

Resultat der Departementsrats- Wahlen. Wie unter den bestehenden Verhältnissen nicht anders zu erwarten war, sind die am Sonntag stattgefundenen Wahlen der Departementalräte überall zu Gunsten der Regierungspartei ausgefallen. Nuheſtörungen sind

nicht vorgekommen.

Serbien .

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und die französischen Barteivorgänge von diesem Gesichtspunkte aus beurteile, ist jebem Leser meiner Artikel umb Berichte bekannt. auswärtige Artikel die Rede, so fönnte ich diesen Vorwurf mit im Ist aber einmal von Schädigungen des Einigungswertes durch endlich größerem Recht dem Genossen Liebknecht zurückgeben. Seine bekannte Erklärung hat in Frankreich allerdings bis in die Reihen der Generalstabspresse großen und freudigen Wiederhall gefunden. Auch ist sie im Socialiste", dem guesdistischen Wochenblatt, voll Genossen Jaurès einen sehr guten Dienſt" zu leiſten.. inhaltlich veröffentlicht worden wohl faum zum Zwed, dem

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arbeiten 150 Mann bei den vom Streit betroffenen Berliner Stein­meßfirmen. Die Zahl kann, wenn auch nicht ganz, so doch an Polieren und Lehrburschen und dem geringen Teile der Steinmeßen, nähernd stimmen. Der Unterschied ist aber der, daß außer den welche sich dem Streit nicht angeschlossen haben, hierbei auch Blaz nachtwächter, Staatsfutscher", Arbeitsleute usw. mitgezählt sind, die allerdings jekt als" Steinmeßen" beschäftigt werden. Daß diese Leute mit den gegenwärtigen Arbeitsverhältnissen zufrieden sind, mag zugegeben werden, denn die Unternehmer haben alle Ursache, ihre Helfer in der Not zufrieden zu stellen.

zielten Erfolge seien die Ursache der Unzufriedenheit der Feinde hätte furch die Notwendigonlichen Vorwürfe wirklich ersparen gehenden drei Delegierte entfenden können.

B. Liebine dt.

Damit erübrigt es sich, auf den sehr schlechten Dienst", den ich Damit erlibrigt es fich, auf den sehr schlechten Dienst", den ich In die Berliner Gewerkschaften spielt gegenwärtig eine Jaurès geleistet haben soll, einzugehen. Im übrigen versteht es fich von selbst, daß es sich für mich nie darum handeln kann, diesem Streitfrage hinein, die geeignet erscheint, die bisher in der Gewert­Warum das Attentat gegen Milan verübt wurde, hat sein zu erweisen. Was ich über den französischen Socialismus schreibe, Gewerkschafts- Kartells. Bisher war die Vertretung so geregelt, daß schafts- Kommission aufrecht erhaltene gemeinsame Aktion aufzuheben. ober jenem französischen Parteigenossen gute oder schlechte Dienste Die Streitfrage betrifft die Vertretung zu den Bersammlungen des Söhnchen Alexander entbedt. Im Amtsblatt" veröffentlicht er ein beruht einzig und allein auf meiner eigenen unmittelbaren und die Gewerkschaften unter 500 Mitglieder einen Delegierten, bie über durch seine Naivität erheiternd wirkendes Schreiben an den Minister objektiven Beobachtung und steht im Dienste der Gesamt präsidenten, welches befagt, die feit 1897 in der Verwaltung er intereffen der Partei, wie ich dieselben verstehe. Liebknecht 500 bis 1000 zwei Delegierte und die über diese Baht hinaus­Serbiens, die ihren Haß in dem gegen Milan verübten Attentat fönnen. Durch die Notwendigkeiten eines Rückzugsgefechts laffen fie it schwacher Majorität wurde mun vor einiger Zeit ein An­also seine gereizten mit ausgedrückt hätten. Serbien habe bewiesen, daß es als unabhängiger sich höchstens erklären, nicht aber rechtfertigen. Damit ist für mich trag, der die Vertretung der Gewerkschaften nach der Zahl der Staat bestehen werde. Das Schreiben erklärt schließlich, der König die Diskussion erledigt. organisierten Arbeiter regeln will, abgelehnt, jedoch später werde sein Leben dem Wohle des Volkes und der Verwirklichung des Baris, 11. August. B. Kritschewsky. nach nochmaliger Erörterung der Angelegenheit dieser Be­Staatsprogrammes widmen und sich hierbei auf die Regierung und Und da man Rückzugsgefechte nicht stören soll, für mich auch. schluß wieder umgestoßen. In nächster Beit soll nun die Be­den Patriotismus der Bollsvertretung fügen., and hig ratung eines Entwurfs auf der Grundlage proportionaler Ver­somis maps and and China . tolls sis nsionm Weimar , 15. August 1899. tretung erfolgen. In einzelnen Gewerkschaften ist die Verstimmung Vorschriften für fremde Minenbetriebsunternehmungen: lichen Blättern an der Begrüßung des Kaisers in Solingen teil- fleine Organisationen, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß andere Ein ,, socialdemokratischer Stadtrat" soll nach hiesigen bürger- fchluß fommt, ihre Delegierten zurückgezogen haben. Es find dies nur hierüber so groß, daß sie schon vorher, noch ehe die Frage zum Ab­Die neuen Vorschriften, welche vom Tsung- li- Yamen in Bezug auflichen Minenunternehmungen in China erlassen worden sind, wurden den genommen haben, was die Deutsche Tageszeitung zu der Frage bem Beispiel folgen. Im Intereffe der Berliner Gewerkschafts­fremden Gesandtschaften mitgeteilt. Die Hauptpunkte derfelben find: nedlagt, ob ber hinausfliegen" wird. Wir können die Mitteilung bewegung möchten wir doch vor übereilten Handlungen warnen; su­natürlich nicht auf ihre Richtigkeit prüfen; aber davon abgesehen, Konzeffionen für alle Minen in irgend einer Provinz oder fann es natürlich für unsere Beurteilung der Handlungen eines und nicht einen Gegenfaz fonstruieren, der auf Borurteil beruht. ganz gleichgültig sein, wie die Deutsche teil des inefifden Kapitals an ie einem unter Gesamt: Parteitag der Socialdemokratie Oestreichs. Be nehmen muß mindestens fünf 3ehntel anstatt brei Behntel betragen. Die Kontrolle der Unternehmungen bleibt Diese Vorschriften werden wahrscheinlich den Gegenstand von Vorstellungen von feiten der fremden Gesandten bilden, weil sie die Beteiligung auswärtigen Kapitals thatsächlich unmöglich machen wirden.

Aufstand in Süd China. Wie das Reutersche Bureau" meldet, haben amtlichen Nachrichten aus Ranton zufolge 1000 Räuber 500 Soldaten in Cotton(?) am Westfluß umzingelt, angegriffen und geschlagen. Von den Soldaten, welche sich verzweifelt wehrten, wurden 250 getödtet und 100 verwundet. Eine Abteilung von 2000 Mann ist gestern von Kanton aufgebrochen.

Partei- Machrichten.

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darüber denkt. siss

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fanntlich war der Geſanit- Parteitag für die Pfingsttage dieses Jahres einberufen, mußte aber des Brümmer Streits wegen verschoben werden. Die Gesamteretutive im Einvernehmen mit den socialdemo­frafischen Abgeordneten meinte am besten zu thun, wenn sie den Parteitag, da er schon nicht zur festgefeßten Beit abgehalten werden fonnte, in die Zeit kurz vor der Einberufung des Parlaments ver­legte. So wird er Gelegenheit haben, die politische Lage zu prüfen und seine Entscheidungen zu treffen, unmittelbar bevor die Abgeord­neten in Altion treten. Der Parteitag wird bemgemäß in der legten Septemberwoche tagen und ist auf den 24. September einberufen. Seine Tagesorbmmg ist nicht geändert worden.

mispolizeiliches, Gerichtliches univ. o simdau Vom Schöffengericht zu Halberstadt wurde der frühere Redacteur des Delmenhorster Voltsblattes" Genosse Bazer zu sabina Der Kongres in Epernay . 2 Monaten Gefängnis und der jezige Redacteur desselben Blattes, Genosse Meyer, zu 50 M. Epernay , 15. Auguft.( Priv.- Dep.) Der Kongreß der fran- Stofte eger Beleidigueldstrafe, fowie beide aur Tragung der Firmeninhabers ber Hoyerschen zösischen Arbeiterpartei billigte einstimmig, die( vom Cigarrenfabriten, Heiligenstadt ind Delmenhorst , verurteilt. Die Vorwärts" seiner Zeit wiedergegebene) Ertlärung des Beleidigungen waren in Artikeln begangen worden, welche sich mit Nationalrats und erkennt sie als übereinstimmend mit dem dem Streit der Cigarrenarbeiter der genannten Fabriken be­Programm. Der Kongreß ist der Meinung, daß die Arbeiterpartei schäftigten. unter der Eroberung der politischen Wacht immer die politische Eri propriation der fapitalistischen Klasse verstanden hat und die Ge­winnung von Wahl- Mandaten nur mittels eigener Straft, d. h. durch lordadid 11 die organisierten Arbeiter selbst zuläßt. Als Klassentampf- Parteilo name Berlin und Umgegend. auch in Zukunft überläßt der Kongreß dem Nationalrat die Sorge, Bur Lohnbewegung der Bautischler. Im Laufe des heutigen zu prüfen, ob nach Gelegenheit und Umständen auch andere Positionen Tages haben in Berlin bewilligt 22 Unternehmer mit 470 Arbeiter, eingenommen werden können, ohne daß das Feld des Klassenktampfes Ausständig find noch 748 Arbeiter in 62 Wertstellen, von denen der sodaß insgesamt bewilligt haben 51 Unternehmer mit 756 Arbeiter. verlassen wird. größte Teil in Unterhandlungen steht.

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Soweit man aus dem Wortlaut dieser uns aus Guesdisten freisen telegraphisch übermittelten Resolution Schlüsse ziehen fam, scheint dieser Beschluß gegen Kompromisse selbst das Produft eines Kompromisses zu sein. Statt der allgemein erwarteten scharfen Erklärung gegen Millerands Eintritt ins Ministerium hat man sich damit begnügt, die Entscheidung der taktischen Frage nach Gelegen heit und limständen" der Parteileitung zu überlassen.

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Gewerkschaftliches.

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wird Mittel und Wege geben, die Differenzen zum Ausgleich zu großen und fleinen Gewerkschaften Gegensäge bestehen, irrig. Es bringen; das fann geschehen, wenn von beiden Seiten etwas nach gegeben wird. Eine Zersplitterung der Kräfte der Gewerkschaften muß vermieden werden. Gerade der Berliner Gewerkschaftsbewegung fehlt in vielem bie einheitliche Gestaltung; diesen Zustand noch zu verschlimmern, läge gewiß nicht im Interesse der Arbeiterbewegung. Noch mehr sollte uns aber das eifrige Bemühen unserer Gegner, die Buchthausvorlage zu neuem Leben zu entfachen, die Weisung geben, unsere Sträfte zu sammeln.

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Ueber focialdemokratischen Terrorismus wußte vor einigen Tagen die Märkische Bolts- Beitung", das Organ des Kaplan ze dopad Dasbach, ihren Lesern eine schaurige Geschichte zu erzählen. In der Buverlässigkeit der Berichterstattung solcher Vorgänge wetteifert das Blatt mit der Denkschrift des Herrn v. Bosadowsky und man ist im Zweifel, welchem von beiden die größere Geschicklichkeit im Fabulieren gebührt. Die Bemühungen des Centrumsorgans, feine dem Arbeiterschuh" angehörigen Mitglieder als verfolgte und Märtyrer einer heiligen Sache darzustellen, ist sehr durchfichtig, jedoch steht die Propaganda mit der Wahrheit auf gespanntem Fuß. Der neue Fall socialdemokratischen Terrorismus sollte sich in dem Geschäft von George u. Nikolas, Frankfurterstraße, ereignet haben. Wie das Centrumsblatt berichtet, sollten hier die Zimmerer die Entlassung eines Kollegen durchgesezt haben, der dem katholischen Berein Arbeiterschut" angehörte. Wie wir durch eigene In­formationen feststellen können, weiß weder der Meister noch der Bolier etwas von einem derartigen Borgong. Der Mann wurde als" Jüngster" entlassen, weil es an Beschäftigung fehlte. Die ganze Geschichte ist also erfunden, vielleicht von dem Mitglied des für die Zuchthausvorlage herbeizuschaffen, wir könnten ihm die Mit­" Arbeiterschus", um sich eine Unterstügung im Berein zu ergattern. Sollte Herr v. Posadowsky in Verlegenheit sein, neues Material für solche Dinge fehlt es ihm nicht; fast scheint es, als ob er fich arbeiterschaft des Kaplans Dasbach empfehlen, am nötigen Talent bemüht, dem Flugschriftfabrikanten Halle den Rang abzulaufen.

Die Ortsverwaltung.

Die Lohnbewegung der Flaschner( Klempner) in Stuttgart ist beendet, die Arbeit ist am Montag wieder aufgenommen worden. Die schriftlich vereinbarten Friedensbedingungen lauten:

In Steglitz haben 2 Unternehmer mit 18 Arbeiter bewilligt. 11 Werkstellen mit 51 Arbeiter sind ausständig. Lichterfelbe und Zehlendorf haben sich der Stegliger Bewegung angeschloffen. Das Bureau für diese drei Orte befindet Spandau . Wegen der Nichtbewilligung des Stundenlohnes von fich in Steglig, Ahornstr. 15 bei Schellhaſe.ads 50 f. legten am Dienstag bei dem Baumeister Berrin hierselbst n köpenid stehen 23 Mann im Ausstand. In Rummelsburg hat Kettner bewilligt. 29 gimmergesellen die Arbeit nieder; während eine ganze Reihe ister anderer Zimmermeister bereits den von den Gesellen geforderten Rigdorf. Hier haben 9 Unternehmer mit 100 Arbeiter be- Stundenlohn zahlen, zahlte Herr Perrin bisher trotz aller gütlichen willigt. 4 Werkstellen mit 39 Arbeitern sind ausständig. Vorstellungen nur 45 Pf. Stundenlohn. Wie wir fürzlich berichteten, Welche Debatten diesem Beschluß vorangegangen sind, können Niederschönhausen haben bewilligt Muber und Seeger. erhalten die Maurer gesellen Spandaus jest allgemein den In wir leider nicht beurteilen. Die Verhandlungen fanden nämlich Wir ersuchen die Kollegen nochmals, insbesondere diejenigen, 50 Pfennig Stundenlohn. unter Ausschluß der Oeffentlich feit statt. Selbst unser welche ihre Forderungen bewilligt erhalten haben, Melbung an das nmd hustru Deutsches Reich . Bariser Korrespondent, der sich in unserem Auftrag nach Epernay Bureau der Streilleitung, Alte Jakobstr. 75( Feuerstein) gelangen zu begeben hatte, wurde nicht zugelassen. Wir werden also nur auf die lassen. offiziösen Mitteilungen angewiesen sein. Da wir in Deutschland ge- Zur Lohnbewegung der Steinarbeiter. In dem Schreiben wöhnt sind, die absolute Oeffentlichkeit als demokratische Forderung der Steinmegmeister- Innung an das Berliner Einigungsamt, worin anzuerkennen und zu erfüllen, fällt es uns schwer, das entgegen diese es ablehnt, mit den Ausständigen in Verhandlung zu treten, gesetzte Verfahren unserer französischen Genossen zu begreifen. In: wird wieder behauptet, daß für Berlin ein zwischen der Innung dessen, das ist eine Angelegenheit, die wir den Freunden in Frank. und den Gesellen ausgearbeiteter und noch bis März 1900 gültiger reich überlassen müssen. Lohn- und Accordtarif besteht, und daß er noch in der Sizung am 21. Juli von dem Gesellenausschuß ausdrücklich anerkannt worden sei. Diese Angaben entsprechen nicht der Wahrheit. Der hier gemeinte famten Baugewerbe Plaz greift. Tarif wurde im Jahre 1896 vereinbart und sollte zwei Jahre, bis Ende 2. Für Ueberstunden wird bis 9 Uhr abends 25 Broz, nach Februar 1898 gelten. Die im Jahre 1898 geführten Tarifverhand- 9 Uhr abends, sowie für Sonntagsarbeit 50 Proz. Lohnzuschlag be­lungen waren resultatlos, weil die von den Arbeitern jest wieder zahlt. aufgestellten Forderungen, Beseitigung der Accordarbeit, 70 Bf. 3. Auf die zur Zeit des Ausbruchs des Streits bezahlten Mindestlohn pro Stunde und achtstündige Arbeitszeit, abgelehnt und Accord- und Tagelöhne wird eine Lohnerhöhung von 10 Proz. die Arbeiter mit ihren Forderungen auf eine bessere Beit ver- gewährt.

Die Petite République" berichtet über den Kongreß: Der 17. Jahreskongreß der französischen Arbeiterpartei wurde gestern in Epernay eröffnet. Die erste Sigung fand nachmittags givei Uhr unter dem Vorfiz des Genossen Delorn, des Bürgermeisters von Lille statt, dem die Genossen Révaés und Strauß assistierten.

Als Schriftführer fungierten die Genossen Gabriel Farjat, Gabriel Bertrand, Deslinières und Bonnier.

Es find 185 Delegierte anwesend. Sie vertreten 15 Departe ments- Föderationen, 403 Städte, 783 politische Gruppen.

# 2010

1. Die Bertreter der Arbeiter verzichten für jetzt auf die Ein­führung einer fürzeren Arbeitszeit als zehn Stunden, werden aber auf die Forderung zurückkommen, wenn bei den Maurern, Stein­megen oder Zimmerern eine verkürzte Arbeitszeit vereinbart wird; die Vertreter der Arbeitgeber erklären sich ihrerseits bereit, eine Ver türzung der Arbeitszeit zuzugestehen, sobald solche auch im ge­

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tröstet wurden. Die alte Innung hat sich mittlerweile aufgelöst 4. Es wird ein Minimallohn in Höhe des jeweiligen ortsüblichen und mit der neu gebildeten Immung sind bisher überhaupt Tagelohns bezahlt.

teinerlei Abmachungen getroffen worden, so daß von einem 5. Es wird achttägige Lohnzahlung verabredet; dieselbe hat je Bertragsbruch der Arbeiter und Nichtinnehaltung der Ab- Freitagabend fofort nach Schluß der Arbeit au erfolgen.

bigo liv