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Sie würden darauf schwören, daß er nicht aus wissenschaftlichen Häresie durch andere Experten lächerlich gemacht, Boitiers ist?" welche vielleicht hierbei ihre eigene Erfahrung Lügen straften. Das große Publikum aber nahm diese Mittheilungen mit jener Ungläubigfeit auf, welche seit jeher überraschenden und bedeutsamen Ents
Ich würde darauf schwören."
" Was haben Sie darauf gethan?"
Ich habe Ihren großen, häßlichen Guitarrespieler auf- deckungen zunächst entgegengebracht wird. Diese eigenthümliche Abweichung von dem allgemeinen Gefeh gesucht, wie für solche Fälle verabredet war, wenn mir etwas ist zunächst in Fällen beobachtet worden, wo die Nebelsignale von Unerwartetes passirt. Ich habe ihn auf der Place Küstenstationen ausgingen. Nachher stellte man fest, daß die Abs d'Armes gefunden und ihm eine Décime gegeben. Am weichung in erster Linie wahrgenommen werden kann, wenn die signalAbend hat er, bevor er in seine Herberge ging, vor gebende Station sich auf einem Felsen befindet, der gegen zwanzig meinem Hause gespielt. Ich habe ihm ein Fünfzehnsousstück Meilen außerhalb der See gelegen ist. Der Zusammenstoß zwischen in ein Papier gewickelt hinunter geworfen, auf dem ich Stunde dem„ Seaford" und dem„ Lyon " scheint nun, soweit ich über den und Ort der Zusammenkunft, die mir der alte Herr angegeben felben informirt bin, zu zeigen, daß eben dasselbe merkwürdige Ausnahmegefeß, welche das allgemeine Gesetz von der Schallbewegung hat, aufschrieb." durchbricht, auch für den Fall gilt, wenn ein Schiff auf hoher See im Nebel einem zweiten sich nähert.
„ Das ist gut, Juliette, das genügt."
„ D, er ist häßlich mit seinen wirren Kopf und dem großen Bart, der dreiviertel des Gesichts bedeckt. Warum rafirt er sich nicht! Sagen Sie mir, Louis, ist Ihr Bruder dieses Mannes auch ganz sicher?"
Louis Rochereuil lächelte ohne zu antworten. Adieu, Juliette," sagte er, es ist elf Uhr vorbei. Viel Glück und feien Sie vorsichtig!" Mein Bruder wird Ihren Brief heute noch haben." Und schnell ging er hinaus.
Juliette fah ihm lächelnd nach. Dann kleidete fie fich an, nahm ein Gebetbuch und ging fort. Sie stieg den Boulevard bis zur Höhe von St. Hilarius hinan und betrat die Kirche in dem Augenblick, als das dritte Läuten zur Messe ertönte.
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( Fortsetzung folgt.)
Die Schallwirkung auf dem
Merre.*)
Die wichtigsten Versuche, diese interessante Erscheinung zut ergründen, wurden bis jetzt an der Küste von Deutschland und von New- England unternommen. Es ist jedoch nicht daran zu zweifeln, daß angesichts der merkwürdigen Resultate, die an den Mündungen der Elbe und Weser , sowie an den nordöstlichen Gestaden von Nordamerika erzielt worden sind, auch die Engländer nicht länger zögern werden, ähnliche Experimente vorzunehmen. Betrachten wir einmal folgende Thatsache, welche durch die Erfahrung sämmtlicher Steuerleute an der deutschen Küste erhärtet ist. Die Raketen, welche auf der Insel Helgoland abgfeenert werden, sind zuweilen auf eine Entfernung von 20 Meilen zu hören. Aber wenn sich das Schiff der Küste Helgolands nähert, so nimmt der Schall zunächst an Intensität zu, wird aber nach einer Weile gänzlich unhörbar, um dann wieder, wenn das Schiff ganz nahe an die Rüfte herangekommen ist, mächtig anzufchwellen. Genau dieselbe merkwürdige Beobachtung wurde bei dem Nebelhorn des Leuchtthurmes an der Wesermündung gemacht; nur daß hier noch eine zweite, nicht minder seltsame und ebenso unerklärliche Erscheinung hinzutritt. Wenn der Klang des Nebelhornes zum ersten Male auf einem herannahenden Schiffe ge= hört wird, so scheint er von einer ganz anderen Richtung auszugehen, als in welcher er später allmälig verhallt.
Aus den zahlreichen bisher angestellten Versuchen in dieser Be Wer bei nebligem Wetter eine Seereise gemacht, hat den durchziehung führe ich im folgenden nur einen an. Ein Schiff steuerte dringenden Klang der Dampfpfeife gehört und den wiederholten in einer Entfernung von 41/2 Seemeilen in gleichförmigem Tempo Hilfeschrei der Sirene eines beladenen Dampfers vernommen. Und wie abscheulich, trübfelig, niederdrückend diese Töne auch geklungen haben mögen, wir haben sie in Ruhe über uns ergehen lassen, da wir wohl wußten, daß die Dampfpfeife und die Sirene zwar nicht das Vergnügen, aber die Sicherheit der Reise erhöhen. Die wissen schaftliche Forschung hat nun in letzter Zeit unsern Glauben an die Wirksamkeit dieser Warnungssignale wesentlich erschütterf. Es ist nämlich festgestellt worden, daß die Fortpflanzung des Schalles durch das Medium des Nebels nicht ganz den bekannten Gefeßen der Schallbewegung folgt.
Bisher nahm man an, daß ein Nebelsignal, das einmal er tlungen ist, an jedem Punfte des Hörbereiches vernommen werden könne, und zwar mit einer Schallstärke, welche nach dem bekannten Gesetz der umgekehrten Quadrate mit der Entfernung
abnimmt.
Aber so überraschend es auch sein mag, es kann keinem Zweifel länger unterliegen, daß dieses allgemein erkannte Gesetz aus irgend einem vorläufig unbekannten Grunde bei Nebelsignalen, welche auf der See gehört werden sollen, teine Geltung hat.
Es dürfte noch erinnerlich sein, daß im August vorigen Jahres im Englischen Kanal ein Zusammenstoß zwischen dem englischen Schiff Seaford" und dem französischen Schiff Enon" stattfand, dem zufolge der„ Seaford" unterging. Der Zusammenstoß geschah auf folgende Weise.
"
"
wurde vernommen.
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durch einen Nebel gegen den Leuchtthurm hin. Der Klang der Leuchtturm- Sirene war anfangs in einer Entfernung von 23/4 Seemeilen nur ganz leise hörbar; als das Schiff dem Leuchtthurm um 4 Meile näher kam, nahm plötzlich der Schall an Kraft zu, und diese Intensität blieb durch eine weitere Viertelmeile stetig. Dann, je näher das Schiff kam, begann die Intensität immer mehr ab. zunehmen, so daß die Sirene in einer Entfernung von 12 Meilen Dann wurde sie vom Leuchtthurm gar nicht mehr gehört wurde. auf einmal wieder so kräftig gehört, als wenn der Leuchtthurm nur zwei Rabellängen entfernt gewesen wäre. In einer Entfernung von einer halben Meile verschwand der Ton abermals vollständig, um in einer Distanz von einer Viertelmeile wieder aufzutauchen, worauf er bis zum Ende der Fahrt gleichförmig an Kraft zunahm. Experiment wurde sowohl bei der Annäherung des Schiffes, als auch bei seiner Entfernung vom Leuchtthurm wiederholt; jedesmal mit demselben Ergebniß.
Das
Diese Versuche scheinen geeignet, die Ursachen des eingangs erwähnten Zusammenstoßes zwischen dem„ Seaford" und dem„ Lyon " in ein neues Licht zu rücken. Bei der Entfernung von einer halben Meile verschwand der Ton vollständig; cine Biertelmeile näher erschien er mit bedeutender Intensität wieder. Der Zusammen hang wird klar, wenn man sich des leisen, faum vernehmlichen Klanges erinnert, der zuerst thatfächlich auf dem Lyon " gehört wurde und dem eine Minute später ein mächtiger," dröhnender Schall folgte.
Ats der Seaford" ungefähr noch fünf oder sechs englische Man muß demnach annehmen, daß auf dem Meere ungefähr Meilen von dem Schauplage der Katastrophe entfernt war, fam eine Nebelbank in Sicht. Bald nachher trat der„ Seaford" in Sie etwa 1/2 Meilen weit von dem Nebelsignalapparat eine Zone be Nebelbank, und das Nebelsignal eines herannabenden Dampfschiffes steht, in welcher das Rebelsigual unhörbar wird. Die Breite dieser Das Signal flang schwach und gedämpft. 3one dürfte, wie aus zahlreichen Experimenten hervorgeht, zwischen Eine Minute später ertönte ein zweites Rebelsignal, aber dies- 1 bis 1/2 Meilen schwanken, deren Durchmessung bei rascher mal bei weitem lauter, und nach einer weiteren Minute sah man Fahrt eines Dampfers nur einen sehr kurzen Zeitraum in Anspruch bereits das Schiff Lyon " den Nebel durchschneiden. Man muß nimmt. Ein Punkt von großer praktischer Bedeutung soll hier noch hervorgehoben werden. Aus Beobachtungen, welche besonders von festhalten, daß zwischen dem ersten äußerst schwachen und dem zweiten amerikanischen Forschern an der nordamerikanischen Küste angestellt faut vernehmbaren Signal nur ein ganz kurzes Zeitintervall lag, und daß das Schiff demgemäß inzwischen nur eine ganz kurze Strede wurden, erhellt nämlich, daß, wenn die Nebelsignalstation am hatte zurücklegen können. Man weiß ferner, daß auch der„ Seaford" Küstensaum gelegen ist, und wenn sich hinter oder neben derselben feine Pfeife ertönen ließ. Ueber die Vorgänge an Bord des Lyon " steile und hohe Klippen befinden, mehrere solcher für den Schall undurchlässiger Zonen sich zu bilden scheinen. Nun ist es wohl liegen leider nicht so authentische Berichte vor, wie ſte uns in bezug nothwendig anzuführen, daß gerade dies die häufigste Lage der auf die Geschehnisse an Bord des„ Seaford" von Seite des be rühmten amerikanischen Seerechtslehrers Mr. Lewis zur Verfügung Nebeliignalstationen ist, da naturgemäß Nebelsignalstationen zumeist an gefährlichen, zerklüfteten und klippenreichen Küsten angelegt zit ſtehen. Es ist jedoch mit Sicherheit festgestellt worden, daß der werden pflegen. Auf einem Schiffe, das sich einer solchen Küste nähert, Unterschied zwischen der Intensität des ersten und des kurz darauf wird demnach in periodischem Wechsel mehrmals das Nebelsignal folgenden ziveiten Signals für die an Bord des" Seaford" befind gehört, bis der Eintritt des Fahrzenges in eine undurchlässige Zone licher Personen sich als ein ganz gewaltiger darstellte.
Diese Beobachtungen gelangten in Amerifa zu sehr lebhafter Diskussion. Leider wurde das Urtheil des erfahrensten Experten ( ivelches dahin ging, daß der Klang der Nebelsignale zur See dem Gesetze der umgekehrten Quadrate nicht folgt), aus Schen vor der
*) Aus der Wiener Wochenschrift Neue Nevue"
den Schalt unvernehmbar macht.
Welche Bedeutung diesen Beobachtungen innewohnt, braucht nicht hervorgehoben zu werden. Im wissenschaftlichen, wie auch im praktischen Interesse wäre es höchst wünschenswerth, wenn über Breite und Zahl dieser abwechselnden Zonen durch fachmännische Autoritäten genauere Untersuchungen angestellt würden. Und zwar follte die Lösung dieser bedeutsamen Frage auf internationalem