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IX.

Gestein gebildet, hauptsächlich aus Gneis und Granit. Eine volls Der Polizeikommissar Galerne nahmt den großen Méhn kommene Verschiedenheit herrscht jedoch in bezug auf das Klima. nach der Mairie mit und unterzog ihn in seinem Kabinet Norwegens   Küste wird von dem warmen Golfstrome bespült, der einem zweiten Verhör. Méhu blieb bei dem, was er zuerst aus dem Mexikanischen Meerbusen kommt und die tropische Wärme weit nach Norden, noch über Norwegen   hinaus bis nach Nowaja geantwortet hatte, er hätte keinen Paß, er kenne niemand in Semlja trägt; Grönland   dagegen wird an der Ost- und Westküste Poitiers, aber wenn der Herr Polizeikommissar ihn dafür im von den falten Strömungen, die aus Norden kommen und massen­Gefängniß schlafen ließe, so würde der Kriegsminister den Herrn haftes Eis südwärts treiben, förmlich blockirt. Daher sind die gröns Polizeikommissar ganz gewiß rüffeln. Dies wurde alles in ländischen Küsten nur im Hochsommer, von der Mitte Juni bis in einem faft provozirenden Tone vorgebracht wie von einem den August hinein, eisfrei und gestatten einen spärlichen Schiffs. Manne, der seiner Sache sicher ist. verkehr, während Norwegen   eine stattliche Handelsflotte besitzt. In Der Polizeikommissar war ganz perplex; er hatte Befehle Norwegen   fann bis in seine höchsten Breiten hinauf in nicht zu vom Untersuchungsrichter Drault; aber wenn er zufällig ständig unter Eis begraben, so daß au Pflanzenwuchs nicht zu denken er zufällig großer Höhe Ackerbau getrieben werden; Grönland   dagegen ist volls einen Schnitzer machte, und der Herr Pavie wirklich ein Schüß- ist. Nur ein kleiner, schmaler Streifen an der Küste ist nicht völlig ling des Herzogs von Feltre   war, so würde der Untersuchungs- vereist und gestattet der Bevölkerung, den gutmüthigen, intelligenten richter den Polizeikommissar ganz gewiß nicht aus der Ver- Estimos, ein spärliches Leben. Legenheit ziehen.

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Galerne wußte sich bedroht, nicht politischer Sachen wegen fie fielen nicht in sein Fach aber der Maire und der Präfekt warfen ihm in seinem gewöhnlichen Dienst große Nach­lässigkeit vor. Am Abend vorher hatte der Präfeft ihm einen derben Verweis ertheilt. Sie sind unfähig oder faul," hatte er zu ihm gesagt, wählen Sie davon, was Sie wollen." Die schlechte Laune des Präfekten und des Maire war begreiflich. Alle Plagen Egyptens waren mit einem Male über Geschwindigkeit gegen das Meer vor. Während sich die Alpengletscher Boitiers gekommen. Die ständigen Feinde des öffentlichen Friedens hatten diese unglückliche Stadt zum Mittelpunkt ihrer Unternehmungen auserwählt, und die geschicktesten Spizbuben hatten sie zum Schauplatz ihrer Thaten gemacht. ( Fortseßung folgt.) m Jad

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Grönland.

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Das Merkwürdigste an dem grönländischen Inlandseis ist seine stetige Bewegung zum Meere, so daß man von gewaltigen Gletscher strömen reden muß, die im Meere ihr Ende finden. Im Innern des Landes bildet das Eis eine gleichmäßig glatte Oberfläche, auf der man keine Höhenunterschiede des darunter begrabenen Land­gebietes erkennen tann; je näher man zur Küste kommt, um so mehr bilden sich solche Unterschiede ans; man erkennt deutlich Thäler und Hügel, Mulden im Eis und Erhebungen bis zu 20 Meter über die selben. Die zerklüftete Masse rückt unwiderstehlich und mit großer in 24 Stunden höchstens um 20 Zentimeter vorwärts bewegen, ist bei den grönländischen Gletschern eine hundertmal so große Ge­schwindigkeit, 20 Meter in 24 Stunden, beobachtet worden. Diese Birkungen   auf das Land ausüben. Durch den ungeheuren Druck große Geschwindigkeit der gewaltigen Eismassen muß natürlich ihre der schnell darüber hinziehenden Eismassen werden die darunter dis iam liegenden Felsen glatt geschliffen und polirt, indem ihre rauhe Ober 1901 aulin isilofläche vollständig zerkrümelt wird. Der durch Verwitterung gebildete un bod schuf Schutt wird durch das Eis fortgetragen, wodurch viele leere Becken ( Nach einem von Dr. von Drygalsti in der Urania entstehen, die sich später mit Wasser füllen und Seen bilden. Die vielen anggehaltenen Vortrage) e chi and tleinen Seen, die auch das norddeutsche Tiefland aufweist, sind durchaus charakteristisch für ein einmal vergletschert gewefenes Land. Drygalsti zählte auf einem 1, Meile breiten und 3 Meilen- langen Gebiete in Grönland   über 100 folcher Seen, die sich am Rande der Gletscher gebildet hatten und durch Abflußtanäle mit ihnen in Vers bindung standen. Denn wenn die Temperatur auch bereits im August auf 10 bis 15 Grad Kälte herabgegangen war, fo brannte an heiteren Tagen doch die Sonne noch recht heiß, sodaß das Thermometer in der Sonne bis auf 25 Grad stieg. G wodurch große bildet sich also reichliches Schmelzwasser, Rinnen und Spalten in den Gletschern entstehen. Durch einen solchen Abflußkanal bekam Drygalski auch Gelegenheit, auf den festen, vom Eise überdachten Erdboden selbst zu gelangen. Schon hundert Schritte vom Eingange der Grotte, auf die er gestoßen war, konnte er die Temperatur von 0 Grad feststellen, während draußen eisige Kälte herrschte. Leider fonnte er nicht sehr weit vor­dringen, da er nicht reichlich genug mit Licht versehen war, und am Zur genaueren Erforschung dieses großen Landes find in den nächsten Tage war die Grotte unter dem Druck der darüber lastenden Testen 80-40 Jahren eine ganze Reihe von Expeditionen ausgefandi Eismaffen zusammengestürzt. erwähnen Nordpolexpedition die deutsche Nordpolegpedition Die Oberfläche des eigentlichen Juland Eifes ist rein und frei 1869-70 unter Kolbewey murd Degebautismopolegpbichi von jedem, Schutt, da fie mit Land und Felsmaffen nicht in Bes vom Eise zerdrückt wurde, worauf die Mannschaft, die sich mit ihren rührung fommit; erst weiter zur Küfte him fällt der Schutt auf Vorräthen und Instrumenten auf eine Eisscholle gerettet hatte, sieben die Gletscher herab, die ihn zu ihren Füßen als immer mächtiger Monate füdlich trieb, während es dem anderen Schiffe gelang, die werdende Moräne weiter treiben. Er wird dadurch im Eise ver Oftlüfte von Grönland   bis zum 77. Grad nördlicher Breite zu theilt und geschichtet und zuweilen durch Stauungen zu förmlichen durchforschen; zahlreiche Expeditionen fandte die dänische Regierung, Falten gebogen. Ja, die Schuttmaffen aus Steinen und Geröll der das Land zum größten Theil gehört, aus, um genaue Aufnahmen fönnen so start werden, daß sie die Bewegung des Eises zwar nicht der Küsten zu erlangen.h e di völlig ersticken, aber doch in eine andere Richtung lenken; in solchem In das Funere des Landes suchte 1883 der Schwede Nordenstjöld Falle erblickt man ungeheuer aufgethürmte Moränen aus Schutt, und 1886 der Amerikaner Peary einzubringen; letzterer erforschte beren mächtigste von der deutschen   Expedition beobachtete sich bis 1892 durch eine Schlittenreise den äußersten Norden und den zu 200 Metern Höhe erhob. Verlauf der Nordostküste, wodurch ziemlich unzweifelhaft festgestellt wurde, daß Grönland   eine Insel ist, die im Norden mit feinem Feftland zusammenhängt. Weiter ift die Expedition von Nansen zu erwähnen, der im Jahre 1888 Grönland   auf Schnee­schuhen durchquerte und dadurch die Vermuthung, daß das Junens land vollständig unter Eis begraben und vergletschert sei, zur Ge­wißheit erhob. hajais atsiun

Die wissenschaftliche Erforschung der Polarländer, der in der sweiten Hälfte unseres Jahrhunderts ein ganz besonderes Interesse entgegengebracht wird, hat am Südpol   und am Nordpol   zu ganz entgegengefeßten Resultaten geführt. Während jedes weitere Vor bringen in den antarttischen, d. h. den Gegenden 11111 den Südpol  , zur Entdeckung neuer Ländermassen führt, hat die neuere Forschung in den arktischen, d. i. den Gegenden um den Nordpol  , die Annahme der Geographen, daß der Nordpol  in einem großen Kontinent liege, als vollständig falsch er wiesen. Nansen's Fahrt hat vielmehr gezeigt, daß sich rings um den Pol ein großes, tiefes Meer erstrecke; denn aus den Eisver­hältnissen, die er beobachtet hat, geht hervor, daß die von ihm ge­fundene Tiefsee sich noch fehr weit über die von ihm befahrenen Gegenden erstreckt. Mithin ist Grönland  , nach ihrem wenig zu treffenden Namen die grüne Jufel, das bedeutendste zusammen­hängende Landgebiet in der nördlichen Polarregion.

Wo die Gletscher schließlich ins Meer einmünden, bilden sie steil abfallende Wände, die bei den größeren gegen 800 Meter hoch sind. Wenn die gewaltige Eismasse fich vorichiebt, so bricht der äußerste Theil zuletzt ab und stürzt in das Wasser des Fjords, wo er von der Strömung erfaßt und als Eisberg insoffene Meer hinauss getrieben wird, von wo er seine Reise bis tief in den atlantischen Ozean antritt. Die Länge und Breite der Eisberge beträgt oft mehrere Kilometer, während sie 100 bis 200 Meter hoch sind; doch tauchen fie noch 500 bis 600 Meter tief in das Wasser ein. Dieses frißt sich in das unregelmäßig abschmelzende Eis überall hinein, einer Geite zu gering geworden ist, so stürzt das Ganze wenn die unter Wasser befindliche Masse um und sucht eine neue Gleichgewichtslage. Für etwa in der Nähe befindliche Schiffe ist dies ein gefährlicher und gefürchteter Moment; denn man weiß ja nie, wie weit sich die Maffe noch unter dem Wasser erstreckt, so daß es gerathen ist, sich möglichst entfernt zu halten, um von dem mit unwiderstehlicher Wucht umstürzenden Eise nicht getroffen zu werden.

Die Natur und die Art der Bewegung der Julands- Eismaffen sollte die Expedition näher erforschen, die in den Jahren 1892-93 von der Berliner   Gesellschaft für Erdkunde   unter Herrn v. Drygalsti aus­diese Aufgabe ist um so wichtiger, als der Charakter gefandt wurde; und den Grönland   gegenwärtig zeigt, sicherlich auch dereinst Charakter unserer Gegenden gewesen ist. Denn unser norddeutsches Tiefland ist einftmals auch von Eismaffen bedeckt gewesen, die sich von Norwegen   aus über die Ostsee   und die Tiefebene bis zum Harz  und Riefengebirge erstreckten.

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Grönland   wird vielfach mit Norwegen   verglichen. Vom Kap Farvel   unter 60 Grad nördlicher Breite erstreckt es sich, allmälig breiter werdend, bis über den 83. Breitegrad. In diefer lang Wo stammen diese gewaltigen Eismassen her, die immer von gestreckten Gestalt hat es eine gewisse Aehnlichkeit mit Norwegen  , neuem aus dem Innern des Landes meerwärts ziehen? die durch die zahlreichen Fjorde und Sunde, die der Küste ein dänische Forscher Heinrich Renk hat hierauf eine Antwort au feltfam gertlüftetes Aussehen geben, noch größer wird. Auch geben versucht. In einem so gewaltigen Gebiete wie Grönland  , die Land- und Felsmassen sind in beiden Ländern aus demselben das 35 000 Quadratmeilen umfaßt und das umfaßt und das von so vielen