fonders wirkungsvoll Genoffe Neil Stuttgart, der St. Gallen als| Dieser hervorragende Berteidiger hätte ein germalmendes Kreuz- Dreyfus: Ja, aber ich habe nichts davon verstanden.( Be historischen Ort in der Geschichte der deutschen Socialdemokratie Verhör mit dem General Mercier angestellt. Man sah wegung.) feierte, da 1887 hier refp. im benachbarten Schönenwegen unter dem voraus, daß der frühere Minister durch die Dialettit des Verteidigers Der Gerichtsschreiber verliest darauf den bereits veröffentlichten Socialistengesetz der Parteitag abgehalten wurde. Dann sprach er von geradezu zerstüdelt werden würde. Und die Nationalisten wußten Brief des Kolonialministeriums, der auf die Zuhörer großen Einder internationalen Verbrüderung der Arbeiterschaft aller Länder und über das sehr wohl. Das ist das Geheimnis ihres Verbrechens. Sie brud macht. den Indifferentismus als hartnädigsten Feind gegen die Ausbeutung hatten 1894 die Verteidigung unterdrückt, heute beseitigen sie die Lebon bestreitet den Inhalt dieses Dokuments nicht, aber er der politischen und gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung. Schließlich Verteidiger. sei parteiisch. Man spricht von der angegriffenen Gesundheit des forderte er die freie, unentgeltliche Schule bis hinauf zur Universität, Man glaubt an ein vorbereitetes Komplott. Der Mörder, der Angeklagten. Der zuständige Arzt hat mir hiervon niemals Mitdie jedem Strebsamen offen stehen soll, denn eine gute Schulbildung von hinten auf Labori schoß, hatte sicher Mitschuldige. Die drei teilung gemacht, sonst würde ich nicht gezögert haben, anzuordnen, sei das beste Vermächtnis, das Unbemittelte ihren Kindern hinter Individuen, welche die einsame Stelle passierten, wo Labori lag daß Dreyfus behandelt werde, wie jeder andere Krante. Man hat Tassen können. Es sprachen noch von schweizerischen Genoffen die und die bei seinen Hilferufen taub blieben, waren sicherlich Mit- mich mit Ueberlegung Senter" genannt.( Anhaltende Bewegung.) St. Galler Bezirksrichter Kellenberger und schuldige. Auch der Stroch, der sich als Student der Medizin Vorsitzender zu Dreyfus: Haben Sie noch etwas zu sagen? Kantonsrat Oswald und von den erschienenen ausländischen ausgab und sich über den Verwundeten neigte und ihm die Papiere Dreyfus: Nein, ich will hier nichts von den abscheulichen Genossen& rohne- Ronstanz. Der Nachmittag wurde in ge- aus der Tasche stahl, war ein Mitschuldiger. physischen und moralischen Leiden sprechen, welche ein mütlicher Unterhaltung verbracht.- Die öffentliche Meinung hat sich nicht täuschen lassen. Als Franzose einen Unschuldigen hat erdulden laffen.( Lebhafte man gegen Mittag aus dem Kriegsgericht herauskam, wurden ge- Bewegung.) Ich bin hier nur, um meine Ehre zu verteidigen, werde wisse Journalisten angespieen und Mörder gescholten. Gegen also nicht von meinen Leiden sprechen. Dreyfus spricht diese Worte Indet vom Petit Journal" ging man vor, und mir unter dem mit erhobener Stimme. Schutz von vierzig seiner Kollegen gelang es ihm, mit zwei gleichgesinnten Wichten sich zu flüchten.
Ueber die
berichtet uns unser Korrespondent aus Rennes vom 14. August:
Ein düstrer Morgen! Und wie düster sind gleich die ersten Nachrichten! Kaum hat man den Saal betreten und sich gegen seitig begrüßt, als der Präsident der Preffevereinigung am Eingang erscheint und um einen Arzt für einen Verwundeten bittet. G3 handelt sich, fügt er hinzu, um den Meister Labori, der soeben das Opfer eines Miordanschlags geworden ist und eine Kugel in den Rücken erhalten hat.
Der ganze Saal hallt wieder von einem einzigen Schrei der Entrüstung und des Schmerzes. Jeder wendet sich gegen die verantwortlichen Urheber dieses Attentates, gegen die Mitglieder der nationalistischen Presse, die unter der Verachtung der ehrlichen Leute schier zusammenbrechen.
Aber es verlautet, daß die Wunde des hervorragenden Advokaten sehr leicht ist. Und man hofft fest, ihn zu sehen, als das Kriegsgericht inmitten einer unbeschreiblichen Bewegung eintritt. Aber die Bank der Verteidigung bleibt leer; nur Meister Demange erscheint nach einigen Minuten in Begleitung seines Sekretärs.
Dreyfus wird sicherlich viel verlieren, wenn er nicht durch die fraftvolle Beredjamkeit und unwiderstehliche Dialektik Laboris verteidigt wird. Seine Gegner wußten das wohl. Aber schließlich muß die Wahrheit durchbringen.
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Am Mittwoch wurden die Verhandlungen des Kriegsgerichts fortgesetzt. Keine Vertagung!
Lebon sezt sodann die Gründe auseinander, weshal er so strenge Vorsichtsmaßregeln ergriffen habe. Ein Telegramm nach Guyana sei nicht an seine Bestimmung gelangt. Es stellte sich herans, daß es auf einer englischen Linie verschwunden war. Dieser Vorfall und noch andere zeigten an, daß man zu Gunsten des Dreyfus etwas unternehmen wollte. Schließlich wurde angeordnet, daß bei der geringsten verdächtigen Bewegung auf Dreyfus geschoffen werden solle.( Bewegung.)
Frau Henry sagt, ihr Mann habe eines Tages eine Rolle durchsichtigen Papiers gezeigt und sei bald darauf mit einem wiederhergestellten Schrift ftüd aus dem Nebenzimmer gekommen. Am nächsten Morgen sagte er, daß er schnell zum Obersten Sandherr müsse.
Die Sigung wurde um 6½ Uhr eröffnet. Nachdem Dreyfus Platz genommen hat, bittet sein Verteidiger Demange ums Wort und erklärt, daß man vorgestern, als sein tapferer Kollege durch die Auf Frage des Vorsitzenden erwidert Frau Henry, ihr Mann Kugel eines Mörders verwundet worden sei, nicht wissen konnte, wie habe nicht gewußt, von wem das Bordercau war. Den Namen ernst die Verwundung sei, daß aber heute die Aerzte hoffen, Labori Dreyfus habe er nicht genannt; er bemerkte indessen, daß ich vorwerde am nächsten Montag soweit hergestellt sein, daß er an den Verläufig nicht von der Sache sprechen solle; es handle sich um einen handlungen wieder teilnehmen könne. Demange beantragt deshalb, die unglücklichen Familienvater. Sigungen bis Montag zu vertagen. Ich habe, so erklärt er, nicht nur einen Ankläger vor mir. Wir haben schon zwei Anklagereden gehört und werden noch weitere hören, es ist daher natürlich, daß die Verteidigung geteilt wird.
Der Oberst Jouaust spricht sich zuerst mißbilligend aus über die Kundgebung gegen den General Mercier vom vorigen Sonnabend. Der Regierungskommiffar erwiderte, daß ihm das Gutachten Seine Drohung, selbst die Pressebant räumen zu lassen, bleibt ohne der Aerzte Laboris vorliege. Dieselben hielten es nicht für unWirkung; aller Augen wenden sich nach der Bant des Meisters möglich, daß Labori am Montag wieder zu den Verhandlungen Labori und aller Gedanken fliegen zu dem Opfer des abscheulichen tommen könne. Die Vertagung bis Montag würde für das öffent Attentats. Meister Demange erzählt das draußen begangene Ber - liche Interesse von Bedeutung sein, selbst wenn Labori bis Montag brechen mit zitternder Stimme und verlangt die Unterbrechung der wieder hergestellt sei. Die ganze Welt warte. Man könne die Affäre Sigung . nicht bis ins Unendliche verlängern. Die Verteidigung sei in guten Händen, was auch Demange sagen möge. Er beantrage daher den Fortgang der Verhandlungen.
Das Kriegsgericht zieht sich zurüd.
Man umringt die Leute, die von draußen kommen, und fragt sie ängstlich aus. Die widersprechendsten Gerüchte laufen um. Schließlich berichtet ein Stollege offiziell über den Zustand des Verwundeten: Er ist schlimm. Eine Kugel hat ihn in den Rüden getroffen und ist in der Gegend des Rüdgrats zwischen dem fünften und sechsten Wirbel eingedrungen. Man befürchtet, daß die Lunge getroffen oder das Rückenmark verletzt ist. Man berichtet, daß der große Advokat Blut speit. Bei ihm befinden sich mehrere Aerzte, u. a. Paul Reclus und Brissot.
Demange entgegnete, Labori trage einen Teil der Verantwortlichkeit für die Berteidigung und er könne nur dann müglich in die Debatte eingreifen, wenn er alle Zeugen selbst gehört habe.
Das Kriegsgericht zog sich zur Beratung zurück. Nach dem Wiedereintritte teilt der Vorsitzende mit, das Kriegsgericht habe einftimmig beschloffen, die Verhandlungen nicht zu vertagen, die übrigens nach dem Geseze auf höchstens 48 Stunden ausgefegt werden könnten. Der frühere Kolonialminister Lebon erschien in Begleitung von Delaroche- Bernet.
Das
wird fortgesetzt.
Zengenverhör
Vorsitzender: In dem letzten Brief, den Ihr Mann vor seinem Tode an Sie richtete, sagte er: Welches Unglück, so einem Elenden begegnet zu sein!
Frau Henry: Nein, das hat er nicht gesagt, sondern: Du weißt wohl, in wessen Interesse ich gehandelt habe. Vorsitzender: Wen meinte er damit?
Fran Henry: Er meinte niemand. Er hat im Interesse des Landes handeln wollen. Seit 38 Jahren hat er nur im Interesse des Landes, des Baterlandes, gehandelt. Wenn er eine Fälschung be ging, fo geschah es wegen der Treibereien des Obersten Picquart und um die Ehre der durch das Uebelwollen ihrer Feinde kompromittierten Armee zu retten.( Andauernde Bewegung.)
Vorsitzender: Haben Sie von einem Brief Henrys an Esterhazy Frau Henry: Nein!
gehört?
General Roget,
Die Zengin tehrt, den Angeklagten fest anblickend, auf ihren Play zurück. Der nächste Zeuge, erklärt, gegen Esterhazy liege teine andere Beschuldigung vor als die Aehnlichkeit der Schrift. Das Urteil des Kaſſationshofes Die Entrüstung wächst bei diesen Nachrichten. Man umringt Arthur Meher, den Direktor des„ Gaulois", der bleich auf seinem Bordereaus, aber die Geständnisse Esterhazys feien wechselnd. stüße sich auf das Geständnis Esterhazys als Urheber des Sige den Eindringenden zu erwidern versucht, daß alle Welt verantwortlich sei. Aber alle Journalisten schreien ihm zu: Sie sind Wenn Esterhazy dem Nachrichtendienst Dienste leistete, so müßten verantwortlich, Sie sind der Mörder. Die Stöcke werden erhoben, die Spuren davon in den Abrechnungen zu finden sein. Das sei und der kahle Schädel Arthur Meyers ist stark bedroht, als die wacht nicht der Fall. Erst später sagte Esterhazy , daß er das Bordercau habenden Gendarmen dazwischen treten. auf Befehl des Obersten Sandherr geschrieben habe. Ich kannte Auf der Straße schießen die Antisemiten mit Revolvern, und Der frühere Justizminister Guérin teilt mit, wie er Ende 1894 Sandherr und behaupte, das ist falsch. Sandherr war absolut um brinnen entwaffnet man die Journalisten des Kriegsgerichts selbst zum Ministerpräsidenten Dupuy gerufen wurde, bei welchem Mercier fähig, einen solchen Befehl zu erteilen. Es ist ferner unmöglich, weil von Regenschirmen. weilte und das Verschwinden von Schriftstücken aus dem General Sandherr die legte Person wäre, welche von dem Bordereau Kenntnis Bei der großen Erregung ist es leicht begreiflich, daß der Wieder- stab mitteilte. Nach einer Untersuchung sei der Verdacht auf erhielt, welches auf dem gewöhnlichen Wege herbeigebracht wurde. eintritt des Kriegsgerichts inmitten allgemeiner Unaufmerksamkeit Dreyfus gefallen. Der General war überzeugt, daß Dreyfus der Das Bordereau wurde Henry übergeben und von diesem dem Nachgeschieht und daß man der Gegenüberstellung von Cafimir Perier Berräter jei und er gründete feine Ueberzeugung auf drei That richtenburean mitgeteilt, nachdem er es nach der Wiederherstellung mit General Mercier nur geringes Interesse entgegenbringt. fachen und zwar erstens: das Bordereau; zweitens: die Art der dem Major Laut und Grivelin gezeigt hatte. Esterhazy hat auch Der frühere Präsident der Republik wendet seinem früheren ausgelieferten Dokumente; drittens: das Dittat Du Paty de Clams. erklärt, daß das Schriftstück in einer fremden Botschaft gefunden Kriegsminister gefliffentlich den Rüden; er betrachtet ihn verächtlich Guerin erzählt sodann, wie durch Schriftvergleichung der Ur- und von dem Pförtner derselben überbracht worden sei. Das ist Das Nachrichtenbureau hat niemals mit dem heber des Bordereaus gesucht worden. Diese Nachforschung habe falsch. und entlarvt einige seiner Lügen mit großer Bitterfeit. Es ist möglich, Für einen Socialisten ist das wirklich ein interessanter Anblid, noch kein Ergebnis gehabt, als Oberst Fabre ausgerufen habe: Das Pförtner dieser Botschaft Beziehungen gehabt. wie diese beiden Personen, der eine, Cafimir Perier, der Vertreter ist ja die Schrift des Hauptmanns Dreyfus!" Weiter erzählte Guérin erklärt Roget, daß Esterhazy uns noch Ueberraschungen im des industriellen und Finanz- Feudalismus, der andere, General die bekannten Vorgänge bei der Schriftenprüfung. In einem be- Verlaufe des Prozesses bereitet. Diese werden aber nicht mehr aufMercier, der Vertreter des Militarismus, wie sie sich vor dem ſonderen Ministerrat am 1. November verlangte General Mercier regen, als die fibrigen. Roget bespricht sodann die Komplizität Publikum mit den Augen verschlingen und sich gegenseitig die die Ermächtigung zur Einleitung des Verfahrens gegen Dreyfus , Henrys mit Esterhazy. Wenn Henry der Mitschuldige Esterhazys Masten abreißen, da doch ihre Privilegien wie die bürgerliche machte jedoch nur von dem Bordereau Mitteilung. Der Minister - gewesen wäre, wie tonnte dann Esterhazy das Bordereau mitbringen, Gesellschaft, in der sie leben, ihre Straft und ihr Gedeihen rat war einmütig dafür bis auf Minister Hanotaur, der einige welches ihn hätte verdächtigen fönnen? Redner blickt fortwährend auf Dreyfuß, um den Eindruck seiner nur in ihrem Einverständnis finden fönnen. Das ist ein Zeichen diplomatische Vorbehalte machte. Es wurde beschlossen, daß, falls des Verfalls der bürgerlichen Gesellschaft, das wir aufzeichnen das Verfahren mit der Verweisung vor ein Kriegsgericht enden sollte, Aussagen zu beobachten. Nunmehr tritt eine Pause ein. feinen Namen zu nennen, um Schwierigkeiten zu vermeiden. Erwähnt sei hinsichtlich des Briefes von Dreyfus, von dem ich Bon geheimen Schriftstücken habe er in dieser Zeit niemals gehört, General Noget erklärt weiter: Die Schrift des Bor. gestern sprach und worin Dreyfus über das Versprechen des sondern erst während des Zola- Prozesses; ebenso wußte er nichts bereau ist die berstellte Schrift des Dreyfus . Man Präsidenten der Republik wegen des Ausschlusses der Oeffentlichkeit von den Geständnissen des Dreyfus gegenüber Lebrun- Renault , von wird Zeugen hören, welche materielle Beweise liefern werden, sprach, daß hierüber Cafimir Perier von Demange Genugthuung denen er lediglich durch die Blätter erfahren habe. Mercier habe daß das Bordereau von Dreyfus geschrieben ist. Ich will die erhält. Der Advokat hatte dem Angeklagten Versprechungen gemacht, darüber dem Ministerrate nichts mitgeteilt. und der einzige Schuldige ist er. Der General Billot wird dann vorgerufen. Er erzählt die Geschichte der Affaire Dreyfus, wobei er einige Bosheiten gegen den Oberstleutnant Picquart einstreut, und zum Schluß läßt er feine Zweifel an der Schuld des Angeklagten durchbliden. Für ihn kommt jeine Zeugenschaft zu früh; denn noch ist der Ausgang des Prozesses ungewiß, und er mag sich nicht für das eine oder das andere der beiden feindlichen Lager entscheiden, um sich mit den Siegern vertragen zu können.
wollen.
Lebon:
Gutgläubigkeit der Zeugen, welche gehört wurden, nicht verDer Vorsitzende fragt: Haben Sie den Echrifterperten Gobert bächtigen; ich halte darauf, dies zu erklären, damit kein Irrtum bezüglich der Dreyfus- Affaire bei fich empfangen? Gobert soll Sie, entstehe und meine Worte nicht falsch gedeutet werden. Roget auf die Uhr zeigend, darauf aufmerksam gemacht haben, in dieser fonstatiert, daß in seiner Aussage vor dem Kajsationshofe Cafimir Stunde begehe man einen schweren Fehler. Sie sollen nicht geant- Berier gejagt habe, daß am 6. Jamar 1895 ein Botschafter im wortet, beim Weggehen jedoch Gobert gegenüber bemerft haben, Ramen seiner Regierung ein amtliches Dementi forderte infolge der daß er völliges Schweigen beobachten solle, da die Regierung Nachricht, daß wichtige Dokumente im Papierforb dieser Botschaft die Berratsaffaire geheimhalten wolle; da man Indiskretionen, be- gefunden worden seien. Diese Botschaft wußte indessen, daß die fonders von der Libre Parole" befürchtete, weil der verdächtige Thatsache wahr sei und selbst zugegeben, daß sie es nicht wußte, so Offizier Jude sei. wäre die Sache nicht überraschend gewesen, da die Leichtfertigkeit, Guérin erwidert, er könne sich nicht entfimmen, ob er Gobert mit welcher Attaché A. den Namen nenne er nicht, weil der Der frühere Minister Cavaignac erscheint, finsterer als je, und erörtert feinerseits die Gründe, weshalb er an die Schuld des empfangen habe, habe jedoch die ihm zugeschriebene Aeußerung nicht Richter es verboten habetompromittierende Schriftstücke Dreyfus glaubt. Natürlich spricht er nicht von den drei Fälschungen, gemacht. umherliegen ließ, bekannt ist. Ich habe einen solchen Brief die er auf der Stammertribüne vorgetragen. Seine Ueberzeugung Es folgen die Aussagen des früheren Kolonialministers ebon. gesehen, fügt Roget hinzu, welcher für eine Person, deren Namen ich beruht jetzt auf dem Bordereau, und er stützt sich auf eine neue Der Regierungskommiffar erklärt, er habe Lebon laden lassen, natürlich verschweigen werde, sehr kompromittierend ist. Wenn dernoch unbekannte Dummheit des Sachverständigen Bertillon. Das weil er Mitteilungen von moralischem Wert machen tönne und auch artige Briefe verschwinden komiten, warum sollte nicht auch das Bordereau meiste ist erfunden, und man tann von ihm sagen: Er versteht zu weil seinem Erscheinen wegen der gegen ihn gerichteten Preßangriffe haben verschwinden können. Noget betont die Thatsache, daß die Lügen, wie ein General. Als er schließt, fährt Dreyfus heftig auf Interesse beigemessen werde. Agenten A. und B. fast täglich gemeinsam arbeiteten, und citiert ihn ein und schreit ihm zu: Da Jhre Meinung auf drei Fälschungen eine Stelle eines zwischen ihnen ausgewechselten Briefes, in beruht, bin ich erstaunt, wie Sie es wagen tönnen, heute noch als Er und seine Kollegen seien, als sie bezüglich des Revisions- dem sich der Name Dreyfus befindet. In feinem der zwischen Antläger aufzutreten!" verlangens um ihre Intervention angegangen wurden, dafür ge- ihnen ausgetauschten Briefe, sagt Roget, bin ich dem Namen wesen, daß sie ihre Rechte als Mitglieder der Regierung nicht an Esterhazys begegnet und doch habe ich fie alle gesehen. Reiner bedie Stelle des Gerichts fezen dürften. Seine Achtung vor der ab- zieht sich auf Esterhazy, bis auf das Petit Bleu", welches geurteilten Sache und vor dem Urteil des Kriegsgerichts von 1894 überdies von Picquart entdeckt ist. Ich habe bezüglich des Schriftfei auch durch seine persönliche Meinung über die Schuld des An- stückes cette canaille de D." lebhafte Unruhe empfunden. getlagten geftüßt worden. Bezüglich der gegen den Gefangenen auf In der Korrespondenz eines Militärattachés befindet sich der der Teufels- Insel ergriffenen Vorsichtsmaßregeln erklärt Lebon, daß Name Dubois. Dieser Dubois wollte das Geheimnis des rauchUnd jezt der General Chanoine- Jaonac! Man sieht neugierig er mit bestem Gewissen, wenn er diese Maßregeln losen Pulvers verkaufen und weil man ihn nicht ernst nahm, hatte auf diesen Kleinen General mit dem hüpfenden Gang, wie er noch einmal zu ergreifen hätte, nicht zögern er mit seinem Angebote keinen Erfolg. Wenn man keine andere lächelnd auf den Zeugenstand erscheint. Als er mit jenem Genie- würde, dies zu thun. Berson kennt, auf die der Buchstabe D. anzuwenden ist, wer bleibt streich in verräterischer Weise das Kabinett Brisson verließ, erklärte Lebon sagt weiter aus: Den Weyler Brief habe ich für dann übrig? er, daß Dreyfus schuldig sei. Heute weiß er nichts, hat er nichts authentisch gehalten, ebenso Picquart ; erst lange nachher hat Bicquart gefchen, ja er tenut nicht einmal das geheime Doffier. Es hätte nicht die Ueberzeugung erlangt, daß er eine Fälschung sei. Ich habe viel gefehlt und er hätte erklärt, er höre jetzt den Namen Dreyfus Weifung gegeben, die Briefe des Dreifus in Abschrift mitzuteilen. zum erstenmale. Major Carrière fragt, ob Dreyfus Briefentwürfe gemacht habe. Lebon: Das ist richtig. Dreyfus machte vielfach Entwürfe, bevor er den endgültigen Brief schrieb.
Er hat es gewagt, der frühere Minister Cavaignac . Dann kommt 8urlinden, straff, wie auf der Parade, und giebt Erklärungen ab. Von der Verteidigung gedrängt, gesteht er schließlich ein, daß das Bordereau erst nachträglich, nach der Verurteilung von 1894 ernsthaft geprüft worden ist.
Das ist unbewußte Dummheit.
Roget blidt hier zu Dreyfus hinüber, die Achsel zuckend. Er weist min auf die in dieser Hinsicht von Trarieur gemachten Er flärungen hin und sagt mit dumpfer Stimme: Angesichts einer uninteressierten Mitteilung wie die meine, Die Haltung aller dieser Generale ist abscheulich. Haben sie begreife ich nicht, daß man Mitteilungen von Personen den Vorzug giebt, die aus dem Verrat denn gar nichts Menschliches, daß sie es wagen, hier aufzutreten und beständig einen Mann zu belasten, von dem sie wissen, daß er un Demange: Eine Ueberraschung folgt der anderen; gestern Rugen gezogen haben. schuldig ist; ergreift sie nicht ein Bittern angesichts dieses leidenden flagte ein Beuge an, heute verteidigt sich ein anderer, indem er Nach diesen Worten weint Roget. Die Schuld des Dreyfus, erklärt Noget weiter, geht außerdem Menschen, der dort auf einem Stuhle sigt und Gerechtigkeit und sagt, daß sein Gewissen ruhig sei. Ich überlasse ihn dieser Gewissens: Wahrheit verlangt? Wahrlich! Der Ehrenname Mensch ist mit dem ruhe, aber ich muß fragen, ob es denn fo erstaunlich ist, daß diefer aus jedem Saße des Bordereaus hervor. Ueberall befinden sich die Dreyfus allein und nicht Esterhazy Berufe folcher Soldaten nicht zu vereinigen. Mensch auf der einsamen Insel täglich seine Gedanken zu Papier Spuren seines Verrates. den Truppenbedeckungsplan tennen. Efterhazy hatte brachte. Ich frage, warum man Dreyfus den alten Weyler- Brief konnte niemals das Geschüß 120 fennen gelernt. Roget bemüht in einer Imitation zuschickte? Lebon: Ich konnte das Original nicht hergeben. Ich erkläre, fich weiter darzuthun, daß Picquart zu betrügerischen Mitteln daß tein Beamter ber Kolonialverwaltung einen Augenblid feine Zuflucht genommen habe, um an die Seite des Angeklagten baran gedacht hat, den Angeklagten die Grausamkeiten erdulden zu einen anderen Schuldigen zu sehen. Noget erklärt, Picquart habe laffen, von denen man gesprochen hat. nicht gezögert, mehr als 100 000 Frants auszugeben, um einen unglüdlichen Offizier überwachen zu lassen, welcher keineswegs schuldig war. Dieses Vorgehen sei um so tadeluswerter, da diese
De Hanotaug, der frühere Minister des Auswärtigen, hatte nichts zu sagen. Er erklärte sich über den diplomatischen Zwischen fall von 1894, und versuchte ein wenig Gift in seine Aussage zu streuen seine gewöhnliche Unbedeutendheit, seine Unbeholfenheit in der Nede hat ihm den ganzen Geschmad an seiner Aussage verdorben.