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and wichtigen Sache traute man den Behörden von Poitiers schweig und in den Gruben von Lobsann im Elsaß ; am berühmtesten nicht. Ein Untersuchungsrichter wurde von Paris aus geschickt. find die Asphaltgruben von Val de Travers im schweizerischen Frau Rocherenil trat nun wieder den Weg nach dem Kanton Neuenburg , wo schon zu Anfang des vorigen Jahrhunderts Gefängniß an, den sie so genau kannte. Der Zufall, wollte Asphaltstein gegraben wurde, und die französischen Gruben von Seyffel im Rhonethal, wo der Asphaltstein zuerst im Jahre 1802 es, daß Pierre in der Heimsuchung" dasselbe Zimmer bekam, entdeckt wurde. Auch in Italien und Rußland wird der Asphaltstein das sein Vater innegehabt hatte. Als Frau Rochereuil hier an verschiedenen Stellen zu Tage gefördert, während er in Amerika zum ersten Male eintrat, wäre sie fast ohumächtig geworden, nicht vorkommt; doch findet sich dort der Asphalt mit Sand und mit aber tapfer nahm sie sich zusammenu. Die Tage des Opfers, Thon gemengt in den Becken alter Seen, wie im sogenannten
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der Trauer und des inneren Kampfes begannen für sie von Asphaltsee auf der Insel Trinidad es nöthig, den Asphaltstein zu neuem. Wieder mußte sie ihr Leben in zwei Hälften Zur weiteren Verarbeitung ist theilen, die eine voll tödtlicher Sorgen und Verzweiflung, zerkleinern; man verwendet dazu theils die gewöhnlichen Steinbrechmaschinen, theils Quetschwalzen mit glatter oder rauher, oder auch die andere voll anscheinender Heiterkeit und Ruhe um mit Dornen besetzter Quetschfläche. Laßt man die Walzen mit gleicher ihres Sohnes willen Sie wußte, wie sehr sein fräftiges Umfangsgeschwindigkeit gegen einander laufen, so wirten fie nur Temperament, seine energische Natur der freien Luft, der preffend; laufen sie mit verschiedener Geschwindigkeit, fo Thätigkeit, der Bewegung bedurften. Sie dachte nur daran, tritt gleichzeitig zerreißen ein. Um den Kleinschlag in ihm das Gefängniß zu erhellen, ihm die Traurigkeit und Dede Pulverform zu bringen, benutzte man früher die Eigenschaft desselben zu erleichtern. des Steines, bei mäßiger Erhitzung, etwa bei 140 Grad, zu Bulver Jeden Tag kam sie zu der Stunde, da das Sprechzimmer zu zerfallen. Da jedoch bei starter Erbigung das Bitumen), der geöffnet wurde, mit einem Arm voll Blumen, die sie am eigentliche Asphalt, sich verflüchtigt und nur der Kalkstein als weißes oder grauweißes Pulver zurückbleibt, fo spielt die ErMorgen in dem Garten am Prangerplatz geschnitten hatte. Idr wärmungsmethode nur noch eine untergeordnete Rolle. Der am wenigsten sentimentale und romantische Gefangene Gegenwärtig benutzt man Schleudermühlen und läßt das aus liebt die Blumen, die ihm mehr als irgend etwas anderes der Mühle kommende Bulver häufig noch ein Sieb pafsiren, um Eindrücke von außen bringen. Die Blumen erfreuen den Ge möglichste Gleichmäßigkeit zu erzielen. Da der Gehalt des Asphalt fangenen; fie üben eine Wirkung aus, die selbst von steines und also auch des Pulvers an reinem Asphalt zu gering ift, denen förperlich empfunden wird, die sich feine Rechenschaft so seht man ihm andere bituminöse Stoffe zu. darüber ablegen. Dann erzählte Frau Rochereuil ihrem Sohn Als solcher fogen. Asphalttheer oder Asphaltgoudron kommt der von dem, was in der Stadt besprochen, beflatscht und ver- Bergtheer aus Südfrankreich in betracht, der aus bitumenhaltigem Sande ausgeschmolzen wird; auch wird aus befonders lästert wurde. Für ihn fümmerte sie sich um all diese Dinge, start bitumenhaltigen Asphaltsteinen das Bitumen durch Lösungs für ihn hörte sie, die traurige, zurückhaltende Frau, die sonst mittel, besonders durch Schwefelfohlenstoff ausgezogen und alles Kleinliche verachtete, auf das Geschwäß ihres Dienst als Gondron verwendet. Hauptsächlich aber wird natürs mädchens. Denn sie wollte Pierre um jeden Preis zerstreuen, liches Bitumen aus ergiebigen Fundstellen benutzt, die man erheitern, ihn seinen düsteren Grübeleien entreißen und von vielfach in den Vereinigten Staaten findet; der Hauptfundort für der schrecklichen Langeweile befreien, die alle die fennen, welche natürliches Bitumen ist die britische Insel Trinidad , gegenüber der von der Außenwelt abgeschnitten sind. tleinen See von etwa 800 Metern Breite und 100 Metern Länge Küste von Venezuela , wo das reichlich emporquellende Erdpech einen diuiduausfüllt. Während der Regenzeit ist die Maffe auf der Ober bidfläche so fest, daß sie betreten werden kann, in der regenlosen Beit dagegen wird sie von der Sonne erweicht und kommt zum Fließen. si chin Asphalt. Dieser rohe Bergtheer, der als Trinidad- Asphalt bekannt ist, entVon den einfachen Straßen oder vielmehr Pfaden in kleinen Dörfern, die durch Regen und Schnee im wahrsten Sinne des Wortes unpafsirbar gemacht werden, bis zu den schönen, regelmäßig angelegten Straßen unserer Großstädte ist ein ungeheurer Abstand, der uns gleichzeitig den Fortschritt der Kultur sichtbar macht. Zwar treffen wir funstvoll angelegte Straßen schon bei den ältesten Rulturvölkern Kleinafiens und Griechenlands ; noch Refte der uralten Heerstraße am Flüßchen Nahr el Kelb, drei Stunden nördlich von Beirut , vorhanden, auf der bereits vor mehr als 3000 Jahren der egyptische Eroberer Ramses in Syrien vordrang; ganz nahe liegt auch die von den Römern angelegte Heerstraße, die noch heute im Gebrand ist. Die bekannteste und großartigfte Kunststraße, welche die alten Römer erbauten, ist die sogen. via Appia ( Appische Straße , nach dem Konsul Appius, in dessen Verwaltungszeit ihre Vollendung fällt); sie führt von Rom nach Capua und hat eine Länge von vierzig deutschen Meilen.
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( Fortsetzung folgt.)
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hält noch zum dritten Theil thonige und erdige Bestandtheile, und zum dritten Theile Waffer; seine Reinigung, die im Schmelzen, Kochen und Durchsieben besteht, wird von einzelnen großen Firmen in London betrieben, die die gereinigte Masse in erstarrtem Zustande weiter versenden. Doch kommt auch der rohe Trinidad- Asphalt nach Deutschland und wird in den Asphaltfabriken selbst gereinigt und zu sehr spröde ist, feht man ihm zähflüssigen Bergtheer, oder wie in den Fabriken zu Vai de Travers und Seyffel, die dickflüffigen Rückstände aus der Petroleumraffinerie und der Leuchtöl- Destillation aus bituminösem Sand hinzu. Man erhitzt das flüssige Busaz material in großen, offenen Kesseln und giebt allmälig Stücke des gereinigten Trinidad- Asphaltes hinzu; die Temperatur wird dabei einige Stunden lang auf 250 Grad erhitzt.
so find beute Goudron verarbeitet. Da der gereinigte Trinidad er wie in den
Die so gewonnene Masse, das Goudron, wird mit dem ge pulverten Asphaltstein zusammengeschmolzen; es geschieht dies in halbzylindrischen, horizontalliegenden Keffeln, die mit einem Dunst Heutzutage ist nicht nur die Festsetzung der Trace einer Straße, rohr zum Abführen der Dämpfe versehen und mit Deckeln verfchloffen 3. 1, ihres genauen Weges, eine viel sicherere, als früher, ſondern e, em barn verfufte möglichst zu vermeiden. An einer durchgehenden auch der Ausbau das Material find beffer geworden. Aye befinden sich Rührarme, die bei der Umdrehung der durch Maschinen Man ist von dems rauhen Pflaster aus Geröll zu dem Reihen- fraft getriebenen Are ein inniges Mischen der Massen herbeiführen. pflaster und selbst zu dem Würfelpflaster aus regelmäßig behauenen Zuerst wird die Goudronmasse eingeschmolzen und dann der ge Steinen übergegangen. Auch Holz, sowie Gußeisen hat man in pulverte und zugemischt. bis der Kessel, der 3000-4000 Kilo nenester Zeit mehrfach verwendet, sowie mit ganz besonderer Bor: eingeworfen wallſtein nach einander in Mengen von etwa 100 Kilo liebe Asphalt; nicht nur einzelne Straßen, sondern ganze Straßen- faßt, gefüllt ist. Die Temperatur darf dabei nicht unter 175 Grad züge, felbst schon eine Chauffee, die zwischen Berlin und Charlotten finken, damit die Masse nicht zu steifteigig wird; doch darf sie auch burg, find asphaltirt worden, di Zwar ist die Asphaltirung einer nicht über 230 Grad erhöht werden, weil sonst zu viel Straße theurer als ihre Belegung selbst mit einem guten Stein- Bitumen verdunftet. Bis zum Fertigmachen bedarf eine pflaster; auch kostet die Instandhaltung mehr, als bei dem Keffelfüllung 5-6 Stunden Zeit. Die gewonnene, fchwarzletzteren. Aber der unverkennbare Vortheil, der in der Ver: braune Masse, die den Namen Asphaltmaftig führt, wird meidung des störenden, lästigen Geräusches liegt, bewirkt die immer dann mittels Handkellen in bereit gehaltene, oben und unten offene ausgedehntere Verwendung des Asphalts; damit ist auch eine be- Formen gegoffen, in denen sie zu Broten von etwa 25-30 Kilo deutend geringere Abnutzung des rollenden Materials verbunden, Gewicht erstarrt. das hier fast ebenso leicht, wie auf Schienen läuft. Freilich sind es bei dem gegenwärtigen Charakter unserer Gesellschaft nur die fogenannten bevorzugten Gegenden, in denen das Asphaltpflaster zu Haufe ist; technische Errungenschaften zu einem Gemeingut zu machen, ift eine Aufgabe, deren Lösung für die kapitalistische Gesellschaft zu schwer ist, und die sie daher der zukünftigen, sozialistisch organisirten überlassen muß.
Das wichtigste Rohprodukt für die gesammte Asphaltindustrie bildet der natürliche Asphaltstein, ein Kalkstein, der von Erdpech oder Erdharz durchzogen ist, die ihm einen eigenthümlichen brenzligen und theerartigen Geruch geben. Wenn der Asphaltstein auch nicht gerade ein seltenes Mineral ist, so tritt er doch nur an einzelnen Orten in solcher Mächtigkeit auf, daß sein Abbau lohnt. In Deutschland wird er in den Gruben von Limmer bei Hannover gefördert, ferner in den Vorwohler Gruben im Herzogthum Braun
Dieser Asphaltmaftig dient bei Wasserbauten statt des Mörtels, zum Bekleiden der Wände von Wasserbehältern, feuchten Kellern und ähnlichen. Unter Zusatz von grobem Sand von neuem geschmolzen, bildet er den Gußasphalt, der zur Herstellung von Fußböden, Dachflächen, Jiolitschichten 2c. verwendet wird. Bur Asphaltirung der Straßen wird das Pulver auf einer gut abgeglichenen trockenen Betonlage in einer Schicht von 10 bis 20 Zentimeter Dicke ausgebreitet, dann mit heißen Rammen oder mittels einer heißen Walze auf 5 Zentimeter zusammengepreßt, durch heiße Glätteisen an der Oberfläche geebnet und nochmals gewalzt.
Bitumen ist eine allgemeine Bezeichnung mehrerer aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehenden Substanzen, die durch einen eigenthümlichen brengligen oder theerartigen Geruch charakterisirt find; außer Asphalt gehören z. B. Erdöl und Bergtheer dazu.