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In folgender Weise gestaltet sich die Praxis. Ich nehme den Wahlzettel zu Hand. Jede Liste wir fügen ein Muster neben­ftchend bei, trägt eine Nummer, die durchs Los bestimmt wird. Die Liste Nr. 1 sei die socialistische. Ich bin Socialist . Wenn ich für die Liste Nr. 1 votieren und die von meiner Arbeiter- Liga angegebene Ordnung be­wahren will, so votiere ich an der Spike, in dem Felde unterhalb der Nr. 1.

Colin.

Geirts.

Mabilie.

Segen wir aber voraus, daß ich wünsche, Delval, Jan. Nelson, der als fünfter aufgeschrieben ist, solle an erster Stelle stehen, so votiere ich in dem Felde, das hinter dem Namen Nelson steht. Dieses Votum fommt der ganzen Liste zu gute. Aber Nelson wird vor Colin gewählt sein, wenn Nelson so viel auf seinen Namen Stimmen er­halten hat, als der natürliche Wahlquotient beträgt. Bei der weiter oben gegebenen Auf­stellung war der Quotient, der das Recht auf einen Siz giebt, 2715. Wenn Nilson 2715 Stimmen auf feinen Namen erhalten hat, so ist er vor den anderen Kandidaten gewählt, wenn diese nicht eine größere Bahl namentlicher Stimmen erhalten haben.

Nelson,

Nick.

Pepin.

Uyterelst.

Stellvertreter:

Der Vollständigkeit halber muß ich auch einen Mangel dieses Entwurfs erwähnen: Die geringe Größe der Wahlbezirke. Dadurch tommt man zu wiedersinnigen Resultaten. Ju Nivelles z. B. erhalten die Klerifalen 2 Size mit 24 000 Stimmen, die Socialisten 1 Sit mit 20 000 Stimmen und die Liberalen 1 Siz mit 13 000 Stimmen. Anderwärts erhalten die Oppositionsparteien gar nichts, wenn sie sich nicht vereinigen. Mit 35 000 Stimmen erhalten die Klerikalen 4 Size und die Opposition mit 10 000 Stimmen nicht einen einzigen, weil für jede ihrer drei Listen nur 3000, 3000 und 4000 Stimmen gezählt werden. Nun ist aber der Zweck der Proportional Vertretung, die Bündnisse und Kom: promisse zu vermeiden, die uns, selbst in Deutschland , so viel Verdruß bereiten.

Varmon.

Um diesem Mangel abzuhelfen, müßte die Grundlage der Wahl­bezirke die Provinz sein.

Man sieht, daß das System, so weit es auf dem Proportional princip beruht, recht zweckmäßig und einfach ist. Verwerflich wird es nur dadurch, daß, je nach Besiz und Bildung, einzelne Privilegierte zwei und drei solcher Wahlzettel in die Wagschale werfen können. Mittwoch sind die Abteilungen der Kammer zusammengetreten um die von der Regierung und von der Linken eingebrachten Gesetzesvorschläge zu beraten. Diese Sektionen haben das Projekt der Regierung mit einer fleinen Mehrheit angenommen.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

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Auf dem Lehrter Bahnhof fanden sich bei der jedesmaligen Abfahrt| Art übernehmen. Der Sieg ist unbedingt zu erringen, wenn mit zahlreiche Kollegen ein, um die Abreisenden mit Hinweis auf die vereinten Kräften gearbeitet wird." Massenaussperrung der dänischen Arbeiter von ihrem Vorhaben ab­zubringen. Ihre Bemühungen blieben jedoch bis auf einen Fall erfolglos. Die organisierten Arbeiter mögen auf solche Fälle be­sonders acht haben und für möglichste Aufklärung solcher Zeute jorgen.

meiden.

Posamentiere Deutschlands ! Die Posamentiere Berlins gedenken in fürzester Zeit in eine Lohnbewegung einzutreten. Pflicht eines jeden zielbewußten Kollegen ist es, Berlin bis auf weiteres zu Mit Brudergruß Die Posamentiere Berlins . Alle Sendungen find zu richten an Frig Berger, Rummels: burg - Berlin , Türrschmidtstr. 37. Alle Arbeiterblätter sind um Abdruck gebeten; besonders die Tertilarbeiter- Presse Oestreichs.

Die Berliner Kollegen machen wir auf die am Sonnabend statt­findende beschließende Versammlung aufmerksam. Wir ersuchen ganz besonders die Kollegen der größeren Firmen am Sonnabend zu er scheinen.

An diesem Aufruf ist zweierlei bemerkenswert. Zunächst der für uns Socialdemokraten unverständliche Mangel an Organisation. An einem Herrn, der angeblich dem Wahlvorstand von befreundeter Seite als zur Partei gehörig bezeichnet worden ist, wird auf gut Glück ein Aufruf gerichtet, in dem nicht etwa die noch verständliche Aufforderung zum Verrichten untergeordneter Arbeit enthalten ist, sondern die cinfach dem wildfremden Manne die Mitgliedschaft im Bertrauensmannsförper" anvertraut!

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Begnügt man sich der eigenen Partei gegenüber mit Ansprüchen, die in ihrer Bescheidenheit leicht verhängnisvoll wirken fönnen, so stellt man an den Gegner um so größere Anforderungen. Der Sieg, der vor zwei Jahren im 26. Bezirk von der Socialdemokratie errungen worden ist, soll kein glänzender gewesen sein, vielmehr den Freifinnigen eine Art Anwartschaft auf Verdrängung des Gegners geben.

Betrachten wir uns diesen Sieg. Es wurden damals abgegeben für unseren Parteigenossen Bruns 2749 Stimmen, für den frei­finnigen Sonnenfeld hingegen Die Agitationsfommission.

Achtung, Bauschlosser! In Leipzig befinden sich 300 Kunst­und Bauschlosser im Ausstand. Bor Zuzug wird gewarnt. Die Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes Streik in Tegel . Sonnabend. den 12. d. M., haben fünfzehn Arbeiter der Humboldt- Mühle in Tegel wegen einer Lohntürzung von 10 Proz. die Arbeit niedergelegt. Der Lohn betrug bisher 30 Pf. pro Stunde und soll von jetzt ab 27 Pf. betragen. Ein Ar­beiter hat sich bereit erklärt, für den Lohn weiter zu arbeiten. 14 dort beschäftigte Müllergesellen machen jetzt die Arbeit der Hilfs­arbeiter. Im übrigen haben die Müller auch nur einen Lohn von 30 Pf. pro Stunde. Nur ein Streitbrecher hat sich bisher gefunden, hat sich aber zu schwach gefühlt, Säcke von zwei Gentnern zu tragen. Es wird gebeten, Zuzug streng fernzuhalten.

Spandau . Die Differenzen der 29 Zimmerer mit dem Bau­meister Perrin sind inzwischen wieder beigelegt worden. Herr Perrin kam den Forderungen der Arbeiter voll nach, worauf die selben am Dienstagnachmittag die Arbeit wieder aufnahmen.

Tokales.

Den Parteigenossen und Genosfinnen des zweiten Wahl­freises die Mitteilung, daß am Sonntag, den 20. d. M., früh 71/2 Uhr, eine Flugblatt Verteilung stattfindet. Alle, die gewillt sind, mitzuhelfen, werden ersucht, sich in folgenden Lokalen einzufinden: Schonheim, Gräfestr. 8; P. Müller, Gräfe­straße 31; Ewald, Schönleinstr. 6; Lindemann, Morig­straße 9; 3ubeil, Lindenstr. 106; Saß, Markgrafenstr. 102; Voigt, Königgrägerstr. 39; Raumann, Blücherstr. 42; Lüdke, Zoffenerstr. 10; Quandt, Belle Alliancestr. 74; Wichert, Großbeerenstr. 74; Faller, Ballasstr. 16; Werner, Bülowstr. 59.

Sechster Wahlkreis. Genossen und Genossinnen, welche ge­willt sind, sich an der am Somitag stattfindenden Flugblatt Verteilung zu beteiligen, werden gebeten, sich morgens 8 Uhr Zur Lohnbewegung der Bautischler. Bewilligt haben in folgenden Lokalen einzufinden: Schönfeldt, Fehrbellinerstr. 9, gestern 10 Unternehmer mit 229 Arbeitern, insgesamt 83 Unter- Ede Christinenstraße; W. Brinkmann, Prinzen- Allee 21; G. Herr­nehmer( darunter 24 Jnnungsmeister mit 1282 Arbeitern). Bei mann, Putbuserstr. 45; O. Bachgänger, Swinemünderstr. 96; Rojin, 47 Unternehmern sind 474 Arbeiter ausständig. Die Kollegen Schönholzer- und Ruppinerstraßen Ecke; Hoppe, Aderstr. 145; werden darauf aufmerksam gemacht, daß der bewilligte Tarif von H. Schulz, Schwarzkopffftr. 11; S. Stranie( früher Fr. Gleinert), dem Unternehmer unterschrieben sein muß. Voraussichtlich wird im Müllerstr. 7a; J. Pfarr, Putligstr. 10. Wir bitten um recht rege Laufe des heutigen Tages mit einer Anzahl Unternehmern Beteiligung. Die Vertrauensleute. eine Verständigung erzielt. Einigkeit und festes Zusammenhalten der Kollegen ist Vorbedingung für eine erfolgreiche Beendigung der Lohnbewegung.

In Weißensee hat der Unternehmer Pechel bewilligt. In Rigdorf ist die Werkstatt von Kurzhan gesperrt. Ju Paukow haben Staberow und Richter bewilligt. Aus Charlottenburg wird berichtet, daß Seiler, Kurz,

Zierau und Schmidt bewilligt haben, während die Arbeiter von Stiehl, Schillerstraße, Schröder, Pestalozzistraße, und Stiebig und

Röpchen sich im Ausstand befinden.

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Freie Volksbühne. Die Wintersaison des Spiel­jahres 1899/1900 beginnt am Sonntag, den 3. September, im Lessing Theater mit Gustav Freitags Lustspiel in vier Atten: Die Journalisten" unter Direktion Otto Neumann Hofer. Die Vorstellungen diefer vierten Serie folgen am 3., 10., 17., 24. September und am 1. und 8. Oftober.

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1411 Stimmen. Fühlen die freisinnigen Herren gar nicht, wie sehr sie sich mit ihren marktschreierischen Behauptungen auch bei den eigenen Freunden der Blamage ausschen?

Die zoologische Sammlung des Museums für Naturkunde, auf welches neuerdings mit Recht wieder die Aufmerksamkeit gelenft worden ist, hat im Jahre 1898/99 eine außerordentlich starke Ver­mehrung erfahren. Nach den Schlußnummern der Generalkataloge hatten die Abteilungen am Ende des Verwaltungsjahres einen Gesamtbestand von 338 324; das sind 15 456 mehr als im Vorjahr. Für die Affaire Frank interessiert sich jetzt auch die Staats­anwaltschaft. Das mißhandelte Dienstmädchen Tissot ist bereits auf dem zuständigen Polizeirevier vernommen worden. Auch wenn die Tissot aus irgend welchen Gründen einen Etrafantrag nicht stellen sollte, so wird gegen den Kaufmann Frank doch Anklage wegen Vergehens gegen die Sittlichkeit und Nöti­gung erhoben werden. Den ihr vom Unterstügungsverein der Dienerschaft Deutschlands angebotenen Rechtsschuß hat das Mädchen, welches den Eindruck einer etwas unbeholfenen und leicht einzuschüchternden Person macht, abgelehnt.

Der Ejel als Zugtier. Eine neue Sendung von Eseln ist auf Bestellung des deutschen Tierschutzvereins gestern aus England hier eingetroffen. Die Tiere haben die 36 stündige Seefahrt vorzüg lich überstanden, wiewohl die Nordsee während der Fahrt sehr stark bewegt war. In den nächsten Tagen wird ein größerer Gjeltransport aus Ungarn hier eintreffen.

Ein Großstadtbild. Vor einiger Zeit zeigte der Eigentümer Rentner Brabandt aus der Lessingstraße Nr. 28 an, daß in seinem Hause eine Bäckerei zu vermieten sei. Der neue Mieter sollte von Juni bis Oktober umsonst wohnen. Ein junger Meister Pölenz aus der Provinz ging auf das Angebot ein, sah aber bald ein, daß er mit dem Geschäfte nicht zurecht kommen fonnte. Der Hauswirt verlangte jedoch die vertragsmäßige Miete im voraus und setzte Bölent, der sich zu zahlen weigerte, weil sich sein Unters nehmen als aussichtslos herausstellte, vor die Thür. Die besten Stücke der Einrichtung stellte der Gerichtsvollzieher für den Ver­mieter sicher. Nur die notwendigsten Habseligkeiten blieben dem Mieter und wurden mit ihm auf die Straße gesezt. Pölenz, der ohnehin unter den Nachwirkungen einer Kopfverlegung leidet, die er fich früher bei einem Sturz mit dem Fahrrad zugezogen hat, geriet über seine verzweifelte Lage in die größte Aufregung. Gestern mittag, als es zur Räumung fam, zerschlug er die Glas- und Porzellanfachen und geriet in eine solche Wuth, daß Schußmänner ihn auf die Wache bringen mußten. Die junge, erst 171/2 Jahre alte Frau stand allein mit den wenigen Sachen und ohne einen Pfennig Geld weinend auf der Straße. Hunderte von Menschen sammelten sich um sie. Die Ehe war durch den wirtschaftlichen Untergang ebenfalls getrübt. Frau Bölenz wollte mit ihrem Manne nicht in Berlin bleiben, sondern zu ihren Eltern nach Brandenburg zurückkehren. Leute aus dem Publikum besorgten einen Möbelwagen und eine Sammlung ergab 19 Park. Während ihr Mann sich noch zu seiner und anderer Eicherheit im Gewahrsam befand, fuhr die Frau mit den wenigen Ueberbleibseln Der Auflauf wurde so start, ihrer Einrichtung dem Bahnhofe zu. daß Schußmänner ihn zerstreuen mußten.

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Strenge Maßregeln will die Postbehörde im Hinblick auf die beginnende Drachensaison" zum Schuße von Fernsprech- und Telegraphenleitungen treffen. Da durch die hängenbleibenden Schnüre von Drachen die Drähte leitend mit einander verbunden werden, entstehen häufig Störungen. Es ist daher den Polizei beamten zur Pflicht gemacht worden, darauf zu achten, daß der­artige Kollisionen in den Leitungen möglichst verhindert werden. Störungen solcher Art sollen zur Anzeige gebracht und bestraft werden. Daneben ist der angerichtete Echaden zu ersetzen und zwar der von den Kindern verursachte durch die Eltern.

Die Vorstellungen der Serie 5 werden nicht mehr im Friedrich Wilhelmstädtischen Theater, sondern im Ostend Theater, Gr. Frankfurterstraße( Direktion Starl Weiß) stattfinden. Als Erst- Aufführung im Ostend- Theater beschloß der Ausschuß Zur Lohnbewegung der Steinarbeiter. Die ausständigen Goethe's Faust" I. Teil zur Erinnerung an Goethes Steinmetzen haben durch den Gesellausschuß eine Dentschrift an die 150 jährigen Geburtstag zur Aufführung zu bringen und zwar am Magistrate, Stadtverordneten- Versammlungen, Gemeinde Vorstände 24. September, 1., 8., 15., 22. und 29. Oktober. und Gemeinde Vertretungen, sowie an die Bauräte und Baumeister Eine befondere Goethe Feier findet außerdem für von Berlin und Umgegend versandt. In dieser Denkschrift werden alle Mitglieder am Montag, den 28. August, abends 81/2 11hr, die Ursachen und der Verlauf der Lohnbewegung geschildert, den in Stellers Festfälen, Koppenstraße, statt. Das Programm wird furz unwahren Angaben der Unternehmer entgegen getreten und die und würdig sein. Herr Schriftsteller Dr. Rudolf Steiner hat den bont den Ausständigen aufgestellten Forderungen eingehend Bortrag des Abends übernommen Goethe und die Gegen begründet. Die Verkürzung der Arbeitszeit wird besonders durch wart". Da die Versammlung öffentlich ist und der Zutritt gegen die außerordentlich schlechten Gesundheitsverhältnisse im Steinmetz ein beliebiges Entree gestattet ist, ist es Ehrensache der Mitglieder, gewerbe begründet. Neben einem Auszug aus der Statistik der zahlreich zu erscheinen. Pichelsdorfer Bier wird laut Ver­hiefigen Orts Krankenkasse vom Jahre 1897/98, nach welchem von trag nicht ausgeschänkt, sondern Böhmisches Bier. 875 Steinarbeitern allein 85 an der Lunge erkrankt waren und In den Zahlstellen gelangen vom Donnerstag, den wovon 36 starben, enthält die Denkschrift auch ( Siebe enthält die Dentschrift auch einen Be- 24. August, ab die Mitgliedskarten zur Ausgabe. richt des Liegnißer Gewerberates über die Gesundheits heutiges Inferat.) Der Juli- Beitrag wird nicht erhoben, verhältnisse der Steinmetzen bei der Firma Zeidler und dagegen für alte Mitglieder August und September und von den Wimmel in Bunzlau . Nach diesem Bericht, der die Jahre 1895 neuen Mitgliedern Eintrittsgeld 65 Pf. und der September- Beitrag. und 1896 betrifft, sind im Jahre 1896( 1895 find die Verhältnisse Die ersten 4 Abteilungen sind geschlossen. ziemlich dieselben) von 272 Steinmegen 208( 76 Proz.), davon allein Bei event. Umschreibungen in andere Zahlstellen muß die Ab­an Lungen und Stehlkopf 63( 30 Pro3.) erkrankt. Das Durchschnitts- meldung in der bisherigen Zahlstelle erfolgen. Die neuen alter aller Erkrankten betrug 23, das der Lungen- und Kehlkopf- Witgliedstarten sind nur in den alten Zahlstellen für die franken 32 Jahre. Von diesen 63 Kranken starben 15( 24 Proz.). Uebertretenden erhältlich. Zahlstelle Nr. 22 befindet sich nicht Das Durchschnittsalter der Gestorbenen betrug nicht ganz 3634 Jahre. mehr in der City- Bassage, sondern im Restaurant von 2 adewig, Seitens der hiesigen Steinarbeiter- Organisation wird bereits Stommandantenstr. 65. feit mehreren Jahren eine Enquete über die Lohn-, Arbeits- und Achtung, Ordner! Eine Ordneriigung findet am Gesundheitsverhältnisse mittels einheitlicher Fragebogen veranstaltet, Sonnabend, den 26. August. 8/2 11 hr im Restaurant an der sich in den letzten Jahren 70 Proz. der gesamten in Berlin 3ubeil statt zur Neueinteilung der Ordnerkommission. beschäftigten und 90 Broz. der bei den Innungsmeistern beschäftigten Das Erscheinen aller Ordner ist erforderlich. Einige neue Steinmeßen beteiligt haben. Ordner können sich melden in dieser Sigung. Das Resultat dieser Enquete ist folgendes: Das Durchschnitts- J. A.: G. Winkler, Berlin ( Rigdorf), Kirchhofftr. 46 II. alter der an der Statistik Beteiligten betrug 29 Jahre und Achtung Parteigenossen! Am Sonnabend, 19. August 1899 1 Monat. 80 Proz. davon stehen im Alter bis zu 35 Jahren und veranstaltet der Gesangverein Nordwacht",( M. d. A.-S.-B.) nur 20 Broz. haben das 35. Lebensjahr überschritten. Von den in Ballschmieders Kastanienwäldchen, Badstr . 16( Gesundbrunnen ), Kranken, die 33 Proz. ausmachten, waren allein 72 Proz. an den ein großes Vokal- und Instrumental- Stonzert zum Besten der Atmungsorganen ertranft, wovon 26 Proz. an der Schwindsucht dänischen ausgesperrten und der streifenden Former verstarben. Die Erhebungen haben im weiteren ergeben, daß nur Leipzigs . Da das Programm sehr reichhaltig und das Unter­17 Proz ihre Berufsthätigkeit mehr als 20 Jahre ausüben und nehmen einem wohlthätigen Zweck dient, hoffen wir auf sehr regen ferner ist festgestellt, daß nur sehr wenige, die das 40. Lebensjahr Zuspruch. erreicht haben, dauernd als Steinmez thätig sind; fie arbeiten

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Das Komitee.

Ein etwa sechs Wochen alter Knabe, der mit einem weiß lein enen Hemdchen und einer weißgeftridten Jade ohne Zeichen be fleidet war, wurde am 1. August in ein braunes Umschlagetuch ge­hüllt auf dem Treppenpodest eines Hauses der Marienburgerstraße ausgefegt aufgefunden. Als Thäterin kommt eine etwa 30 bis 32 Jahre alte Frauensperson in Betracht. Sie ist etwa 1,60 Meter groß, blond, hat rundes Gesicht von geröteter Farbe mit Sommer­projjen, fräftige Gestalt und war mit dunklem Kattunrock und bräunlicher Taille bekleidet. Die Frau trug feine Kopfbedeckung. Personen, die irgend welche Angaben zur Erinittelung dieser Frau machen fönnen, wollen sich in den Vormittagsstunden im Polizei­präsidium, Zimmer 926, melden.

Unter einem Weidenbaum erschossen hat sich am Mittwoch abend auf dem Wege von Schmargendorf nach Halensee der 50 Hahre alte Kistenmacher Ferdinand Hübsch aus der Wilhelms­havenerstr. 54a, der seit zwei Jahren nervenleidend war. Hübsch, der seit 17 Jahren verheiratet war, arbeitete am Mittwoch noch den ganzen Tag und verzehrte zu Hause mit feiner Frau und seinem 16jährigen Sohne das Abendbrot, ohne daß man ihm etwas Bes fonderes anmerkte. Nach dem Essen entfernte er sich mit dem Bes merken, daß er etwas in die frische Luft gehen müsse, fuhr jedoch mit der Ringbahn nach Schmargendorf und erschoß sich gegen 10 Uhr abends. Lente, die den Schuß fallen hörten, fanden ihn als Leiche unter dem Baume liegen. Die tödliche Kugel war in die Ein Krankenkassenbuch und eine rechte Schläfe eingedrungen. Quittungskarte gaben Aufschluß über die Persönlichkeit.

oft nur infolge ihres Gesundheitszustandes vorübergehend Kein glänzender Sieg. Auch die Freifinnigen rüsten sidh all- Eine Gasexplosion, bei der eine Person sehr schwer und eine einige Tage, um wieder als Mitglied in die Krankenkasse aufgenommen zu verden, oder sie haben in einem anderen leichteren mählich zur Stadtverordnetenwahl. In einem Aufrufe, den eine zweite ebenfalls erheblich verletzt wurde, ereignete fich gestern früh freisinige Gruppe im 26. Wahlbezirk( N.O.) versendet, heißt es: gegen 6 Uhr in dem Hause Friedrichstraße 168 unter ganz Berufe ein notdürftiges Unterkommen gefunden." Wieder werden von seiten der Socialdemokratie die eigenartigen Umständen. Als die in der Ziegelstraße 2 wohnhafte Außerdem wird angeführt, daß der Gewerberat Herr Dr. Sprenger- Berlin fich auf Grund der von ihm gemachten Erfahrungen allergrößten Anstrengungen gemacht, ihre Mandate zu vermehren, Beitungsfrau Redt eben dabei war, die Zeitung unter der Laden­um fich als die alleinigen Vertreter der Bürgerschaft aufspielen zu thür des Handschuhgeschäfts von H. Hamburger durchzuschiebeit, er dahin geäußert hat, daß die Arbeitszeit der Steinmetzen über acht können. Da ist es Pflicht aller Bürger, durch festes Zusammen- folgte eine fürchterliche Detonation. Frau Reckt wurde weit zurüc Stunden nicht ausgedehnt werden dürfe und daß die Arbeitszeit halten dies zu verhindern. Und es kann verhindert werden, wenn auf den Straßendamm geschleudert und mit einem Hagel von Glase inklusive der Pausen möglichst auf einen kurzen Zeitraum zusammen jeder seine Pflicht thut. Es war tein glänzender Sieg, splittern überschüttet. Der auf dem Wege zu ſeiner Arbeitsstelle gedrängt werden müsse, damit die Arbeiter an den gesundheits- den die Socialdemokratie vor zwei Jahren in unserem befindliche Arbeiter Schmidt, Schlegelstr. 26 wohnhaft. wurde schädlichen Arbeitsplaß nicht zu lange gebunden sind. Bezirk errang; umsomehr muß dieses Mal alles aufgeboten von den Glassplittern im Gesicht und an den Händen erheblich ver In der Denkschrift wird schließlich die Erwartung ausgesprochen, werden, was geeignet ist, uns den Wahlsieg zu sichern. Hierzu legt, fonnte aber nach Anlegung eines Notverbandes auf der daß die in Betracht kommenden Steinmchmeister von den Bau- bedürfen wir aber der thatkräftigen Unterstützung aller nicht social- Unfallstation in der Kronenstraße nach seiner Wohnung entlassen verwaltungen angewiesen werden, die minimalen Forderungen der demokratischen Bürger, hierzu bedürfen wir auch Ihrer Hilfe. Als werden. Weit schlimmer erging es Frau R. Gesicht, Genic, Hüfte Gefellen anzuerkennen und nur an solche Meister Arbeiten vergeben Decernenten des Wahlvereins ist uns der Auftrag zu teil geworden, und Oberschenkel waren arg zerfleischt. Sie mußte nach der be­werden, welche die aufgestellten Arbeitsbedingungen in ihren Be- das für die Wahl Erforderliche vorzubereiten und besonders einen zeichneten Unfallstation und nach erhaltener Hilfe nach der Klinik in trieben eingeführt haben. Zum mindesten erwarten die Ausständigen, Bertranenskörper zu bilden, mit dessen Hilfe wir unsern Gegnern der Ziegelstraße gefahren werden. Ihr Bustand ist sehr ernst.- daß die Meister nicht noch in ihrem schroffen, keineswegs gerecht energisch entgegentreten können. Nur eine geschlossene Organisation Die Explosion hatte ihren Ausgangspunkt in dem unter dem Ham Lieferungsfristen unterstützt werden, zumal sie die von den Aus- fann der Socialdemokratie gegenüber erfolgreich sein. Von beburger Geschäft befindlichen Keller. Ein vom Gasometer ausgehendes ständigen angebahnten Einigungsverhandlungen ohne jedwede Ur- freundeter Seite sind Sie, fehr geehrter Herr, etwa 3 Centimeter im Durchmesser haltendes Gasrohr war defekt ständigen angebahnten Einigungsverhandlungen ohne jedwede Urals zu unserer Partei gehörig uns bezeichnet geworden, so daß Gas ausströmte und den Kellerraum teilweise an fache abgelehnt und den Friedensschluß unmöglich gemacht haben. worden. Wir erlauben uns daher die Bitte an Sie zu richten: füllte. Inaufgeklärt ist bis jetzt, wodurch die Gasentzündung Ausgeschlossen ist, daß Frau N. ein helfen Sie uns in dem bevorstehenden Kampfe dadurch, daß Sie die herbeigeführt wurde. Agitation in einem Hause unseres Bezirkes- sei es durch Ver- Streichholz oder eine Laterne bei sich führte. Vielleicht bildet breitung unserer Flugschriften, sei es auf andere Ihnen genehniel ein weggeworfener Cigarrenstummel die Veranlassung. Mert

32 Berliner Sutmacher, darunter drei Meister, sind, wie cine hiesige Lokalforrespondenz zu melden weiß, in den letzten Tagen nach Kopenhagen abgereift, um dort sofort in Arbeit zu treten.