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Physiologisches.

einer gewöhnlichen Spiritusflamme fich vollständig zerfette, so wenig

ganz kleinen

t. Jod und Brom in den menschlichen Haaren. war also die Hike, welche die Rinde des Steines schmolz, in das Es ist seit einigen Jahren bekannt, daß das Jod einen kleinen, aber Innere desselben eingedrungen, daß sie auf dasselbe nicht wichtigen Bestandtheil im menschlichen Organismus ausmacht und einmal wirkte wie die Flamme einer Spirituslampe. Besonders daß auf seiner Erzeugung die Hauptbedeutung der Schilddrüse be- auffallend ist die dünne erhitzte Schicht bei ruht. Kürzlich erschien in der Zeitschrift für physiologische Chemie Meteoren, wie solche bei Heffle in Schweden 1869 in größerer eine Untersuchung über die Frage, ob sich das Job auch in den 3ahl niedergingen; diese waren kleiner als 1 Rubitzentimeter und waren doch innerhalb einer von allen Seiten ausgebildeten Rinde Haaren des Menschen nachaveisen ließe. Im normalen Zustande scheinen die Haare kein Jod zu enthalten, dagegen ist solches stets vollkommen weiß geblieben. Wie gering die Higewirkung im Innern in ihnen nachzuweisen, wenn die betreffende Person Jodkalium als der Meteore sein muß, geht auch daraus hervor, daß daselbst Gas, Medizin eingenommen bat. Nach Gebrauch von 20 Gramm dieses besonders Wasserstoffgas, eingeschloffen bleibt, welches bei einer nur Salzes zeigen fich nach Verlauf von drei Wochen 4/10 Milligramm geringen Erwärmung entweichen würde. Diese merkwürdigen Um­Jod in einem Gewicht von 10 Gramm menschlicher Haare, freilich tände sind nun zweifellos aus der außerordentlich niedrigen eine sehr geringe Menge. Ein Theil dieses Jodgehaltes sigt in den Temperatur des Weltraums zu erklären, die von den Meteoren Haaren selbst, ein anderer und geringerer in dem Fette derfelben. während ihres Aufenthaltes in demselben angenommen wird. Es Merkwürdig ist der Umstand, daß das Jod sich nicht nur in den giebt dafür keinen besseren Beweis, als den einen 1860 in Judien Theilen der Haare findet, die während der Jodkaliumkur gewachsen gefallenen Stein, dessen unmittelbar nach dem Fall gesammelte find, sondern auch an den Haarspißen, die schon vorher bestanden. Stücke so falt waren, daß die Finger davon erstarrten, wenn man einen dieser Steine nur einen Augenblick in der Hand hielt. Auch Der Jodgehalt ist auch, nachdem der Gebrauch von Jodkali längst der Italiener Bomlicci fand bei seiner Untersuchung über die 1883 aufgehört hat, noch längere Zeit nachweisbar, oft noch nach zehn Wochen. Bei Cretins scheint Jod in den Haaren auch ohne Ge- bei Brescia gefallenen Meteoriten, daß die Oberfläche eines sofort brauch von Jodpräparaten vorzukommen. Wenn einem Hunde die an einem der Steine vorgenommenen Bruches außerordentlich talt Schilddrüse ausgeschnitten wird, so finden sich nach einiger Humoristisches. Zeit in seinen Haaren ebenfalls Spuren von Jod, ebenso wenn ihm größere Mengen Jodkali unter die Haut geimpft werden. Ganz ebenso wie das Jod geht übrigens auch das Brom bei einer Be handlung mit Bromkali in die Haare des Menschen über.-

Aus dem Thierleben.

Amerikanische Forellenbarsche haben sich, wie am Freitag im Triton" mitgetheilt wurde, in der Spree bei Stralan wild angefiedelt. Man nimmt an, daß die Thiere zur Beit der Ausstellung aus dem Fischereigebäude in die Spree gelangt find. Auch ein fürzlich bei Stralau gefangener Forellenbarsch fonnte bem Verein am Freitag lebend vorgezeigt werden. Der Forellenbarsch ist eine sehr werthvolle Salmonidenart, die vor etwa acht Jahren aus Amerita hier eingeführt ist. Sie gleicht in der Art, vor allem aber auch in der Güte des Fleisches dem Lachs. Nach den bisherigen Beobachtungen liebt der Forellenbarsch flares Wasser, und infolge teffen ist man eigentlich erstaunt gewesen, ihn an dieser Stelle der Spree zu finden. Wie aber in der Vereinssigung tonstatirt wurde, ist das Wasser der Spree thatsächlich gar nicht so schlecht, wie man vielfach anzunehmen geneigt ist. Es wurde ein bestimmter Fall mitgetheilt, in dem von Parafiten befallene Teleskop- und Schleier fchwanzfische, in einem Fischlaften dem freien Wasser der Spree ausgefeßt, innerhalb vier Tagen geheilt wurden.-

Mineralogisches.

war.-

Patent Eisteller." Um seinen Bedarf an Roheis billig zu decken, trug ein Bierverleger in Prenzlau seinen Keller voll Wasser, in der frohen Erwartung, daß recht bald Frostwetter eintreten und sein Giskeller dann fertig sein werde. Aber, was er erhoffte, trat leider nicht ein, das Wasser blieb Wasser. Es suchte sich weitere Bahn, drang in die Nachbarteller ein, wo die Kar­toffeln, leere Fasttagen und was sonst schwimmfähig war, sich lustig auf den Wellen zu schaufeln begannen. Schluß: Großer Standal im Hause, Buhilfenahme des Gerichts wegen Regresansprüche 1. f. w.

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- Der Esel von Hohentlingen. In der Andelfinger Zeitung" zeigt der Pächter des Schloßgutes Hobenklingen seinen Be tannten den Tod seines treuen Langohrs an und widmet letzterem folgende Biographie: Er war geboren in Savoyen , kam als fleines er zu einem fräftigen, großen Esel heran­Eselein nach Genf , wo wuchs, also ein Esel comme il faut wurde. Ein Gutsbesitzer aus dem Thurgauischen kaufte ihn, aber taum hatte er dort seine Thätig­feit entwickelt, als sein Besitzer nach Rußland zog. Den armen Esel traf ein härteres 2005, er fam auf Hohenklingen; obschon ihm an Speise und Trant nichts fehlte, so war bei Acht Jahre lang mußte er Sturm und Schnee den schweren Karren den steilen Berg hinauf schleppen, acht Jahre lang wurde von Weiblein und Männlein auf ihm herumgeritten, was er alles willig geschehen lies, williger als fein Meister, den er an Sanftmuth, Geduld und Großmüthigkeit noch übertraf.

er

doch sehr geplagt.

Endlich wurde er von seinen Leiden erlöst, darum soll jetzt auch ein schöner Kranz den Efel schmücken, wie anderen Efeln auch geschehen, von weniger Verdienfle. Rondolenzbesuche werden freundlich empfangen über Neujahr von dem betrübten Pächter: J. Graj."

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-ss- Ueber die Temperatur von Meteorsteinen hat der Pariser Mineraloge Stanislas Meunier in einer der letzten Sigungen der Pariser Akademie der Wissenschaften eine interessante Mittheilung gemacht. Der Ausgangspunkt dafür war die Unter­fuchung über ein Meteor, das im Jahre 1891 bei dem Orte Indard in Transkautafien niederging. Diese Masse wog beinahe 27 Kilo­gramm und drang, ohne zu zerbrechen, 18 Zentimeter tief in den Erdboden ein, dabei das Gras desselben in einem Umkreise von 10 Metern verbrennend. Der Fall ereignete sich furz nach Sonnen­untergang; als am nächsten Morgen vor Tagesanbruch Leute tamen, um den Stein herauszuziehen, fanden sie denselben, zehn Stunden nach dem Falle, noch so heiß, daß er nicht mit der Hand berührt werden-In Gelsenkirchen wurden bei einem Zusammen Tonnte. Die Leute mußten vielmehr ihre Stöcke nehmen, um den in stoß eines Wagens der elektrischen Straßenbahn mit einen Mantel gewickelten Stein in ihrenhänden zu tragen. DieErwärmung einem& aftfuhrwert zwei Personen schwer und mehrere leicht dieser Masse von 27 Kilo mußte danach ursprünglich eine außerordentlich verletzt.

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Vermischtes vom Tage.

In Malir bei Chur wollte ein Wildhüter einen Frr. sinnigen vom Sturze vom Hausdache retten, wurde aber mit in die Tiefe gerissen. Beide Männer wurden getödtet. Der in Paris verstorbene Zahnarzt van 3 hinterläßt ein Vermögen von 25 Millionen. In seinem Testament vermachte er seine Millionen seiner Vaterstadt Philadelphia unter der Bedingung, ein Evans Museum zu errichten, das seine sämmt­lichen Orden sowie feine Kleider in Schränken ausstellen soll, und ihm auf einem öffentlichen Plaze Philadelphias ein Dent mal mit Bildsäule zu setzen, das nicht unter einer und nicht über zwei Millionen tosten soll.

bedeutende gewesen sein. Der Stein war auch ganz schwarz, imy. In Lengefeld im Erzgebirge brach der fünfjährige Gegensatz zu den viel häufigeren grauen Meteoriten, die sich bei Sohn eines Arbeiters auf dem Schloßteiche durch das Eis. andauernder starker Erhizung vielfach ebenfalls in eine schwarze Die zur Hilfe herbeieilende Mutter fand bei dem Versuche, ihr Masse verwandeln. Die Temperatur der Meteorsteine ist nun aber Kind zu retten, sammt dem Knaben den Tod in den in den einzelnen Fällen außerordentlich verschieden, und man muß Fluthen. fragen, warum die Erwärmung derselben bei ihrem Fluge durch die Atmosphäre eine so ungleichmäßige ist; einige tönnen nach kurzer Beit aufgenommen werden, während andere stundenlang glühend bleiben. So wird von einigen 1866 in Ungarn gefallenen und sofort aufgehobenen Steinen berichtet, sie seinen lauwarm gewefen wie von der Sonne beschienene Steine". Ein 1835 in Aldsworth in England gefallener Stein von 600 Gramm, der ebenfalls sofort auf gehoben wurde, fühlte sich überhaupt gar nicht warm an. 1812 fiel in Eryleben ein Stein, der trok feines bedeutenden Gewichtes von 2 Rilogramm ganz kalt war; dasselbe war bei einem 1843 in Rußland gefallenen Meteor von 8 Rilogramm der Fall. Andrerseits war z. B. ein 1805 in Sibirien niedergekommener Stein von 2 Kilogramm noch nach 1 Stunden zu heiß, um angefaßt zu werden, und dasselbe wird von einer Anzahl anderer bekannter Meteore berichtet. Mert würdig ist der Umstand, daß die Erwärmung des Meteorsteins, selbst-Der englische Dampfer, Clarissa Radcliffe" hat wenn derfelbe aus einem die Wärme gut leitenden Stoffe besteht, auf der Fahrt von Odessa nach Rotterdam am 30. Dezember am fich nur in einer ganz dünnen Rinde geltend macht. So wollte 1864 Rap St. Vincent Schiffbruch gelitten. 19 Mann der Bes ein Bauer in dem französischen Orte Orgueil einen auf seinen Acker sagung sind ertrunken, vier sind gerettet und nunmehr in Falmouth gefallenen Stein aufheben und verbrannte sich dabei die Hand und angekommen. Der von Madrid kommende Expreßzug ist am Sonntag doch erwies die spätere wissenschaftliche Untersuchung, daß innerhalb einer ganz dünnen, durch die Hige veränderten Rinde der Stein früh in der Nähe von Barcelona entgleift. Der Zugführer aus einem Stoffe bestand, der bereits bei der Erwärmung über wurde getödtet, mehrere Reisende schwer verletzt.

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Das Schiff, Louis", das von Cadix nach Marseille unterwegs war, ist gesunken. Die ganze, 15 Mann starte Be jagung ist mit untergegangen.

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Verantwortlicher Redakteur: Angust Jacobey in Berlin . Druck und Berlag von Mag Bading in Berlin .