Br. 193. 16. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 19. auguſt 1899.
Interpellation über den Notstand im über den Notstand im glieder außerhalb Berline jezt keine Stellung annehmen, wenn sie Rechte sehr entschieden wahrnahm und sich nicht scheute, sowoht Spreewald.
Im preußischen Abgeordnetenhause wurde am Freitag u. a. über die Interpellation Ring und Gen.: Welche Maßnahmen gedenkt die Regierung zu ergreifen, um dem durch die Ueber: schwemmung der Spree eingetretenen Notftande abzuhelfen? Die Verhandlung nahm folgenden Verlauf: Minister Frhr. v. Hammerstein erklärt sich zur sofortigen Beantwortung bereit.
verhandelt.
N
Abg. Ring( f.)
berweist auf die schweren Schädigungen der Anwohner durch die fortwährenden Spree Ueberschwemmungen ; über ein bestimmtes Entwässerungsprojekt habe die Regierung sich immer noch nicht schlüssig gemacht. Neuerdings habe der Minister im Herrenhause erklärt, daß das von der Regierung ausgearbeitete Projekt nicht ausgeführt werden könne, weil es zu teuer sei. Das Projekt soll vereinfacht werden, um Kosten zu ersparen, damit sei den Interessenten natürlich wenig gedient. Namentlich müsse geprüft werden, in wieweit der Ober- Spree- Kanal zur Förderung der Uebelſtände beigetragen habe. Jedenfalls müsse, wenn etwas geschehen solle, dies schnell geschehen.
Minister Freiherr v. Hammerstein:
Die Regierung erkennt die Notwendigkeit an, Schußeinrichtungen zu treffen; über das Wie gehen die Meinungen auseinander. Beratungen mit den Interessenten haben ergeben, daß eine Verein fachung des zuerst entworfenen Projektes möglich ist. Inzwischen find 120 000 M. zu Baggerungsarbeiten bewilligt worden und auch sonst hat der Finanzminister in dieser Sache sein größtes Entgegenkommen bewiesen, so daß jezt eine Jnangriffnahme der Arbeiten in sicherer Aussicht steht.( Bravo !) Ein Regierungskommissar
Kanal nicht erhöht worden sind.
Darum Kollegen, seid mit den Berliner Kollegen solidarisch und weichenstellers Ebener, eines ruhiger ernsten Mannes und tadellosen bleibt vorläufig Berlin fern. Besonders dürfen die Verbands- Mit- Arbeiters, der aber als Vertrauernsmann seiner Kollegen deren nicht ihrer Rechte im Verband verlustig gehen wollen. in Versammlungen wie auch den Vorgesezten ins Gesicht Indem wir noch darauf hinweisen, daß auf Grund der besseren zu was fagen, nötig war. Er wurde, Konjunktur die Unternehmer schon beschlossen haben, einen Aufschlag bielen Jahren im Staatsdienste und obwohl er sich dienstlich nicht obwohl jeit von 15 Broz. für die Artikel in der Bronzewaren- und Beleuchtungs- das geringste hatte zu schulden tommen lassen, plößlich ohne AnIndustrie zu fordern, ist es wohl an der Zeit, daß endlich auch die gabe von Gründen entlassen. Die Ideen der modernen ArbeiterGiseleure dies ausmußen und ebenfalls danach streben, die Arbeits- bewegung hatten aber schon zu feste Wurzeln geschlagen unter diesen zeit durchgängig auf 9 Stunden zu verkürzen. Während in ver- Staatsarbeitern, als daß dieser Schreckschuß die beabsichtigte Wirkung fchiedenen Gravieranstalten jetzt schon eine 7/ 2-8stündige Arbeits- hätte haben können. Die Agitation nahm ihren Fortgang und jezt zeit ist, arbeiten die Ciseleure und speciell in den größeren Bronze- ist das zweite Opfer gefallen. Der Bremser Alb. Dräger, seit und Metallwaren- Fabriken immer noch 10 Stunden. 15 Jahren im Eisenbahndienste, ist unter so eigentümlichen Um
Die Ortsverwaltung.
boit
Damit aber ist es nicht genug. Es machten innerhalb eines ständen entlassen worden, daß auch hier die Maßregelung offenkundig stunden, 33 Kollegen haben 105 mal Sonntags und 22 Kollegen nüchtern und gewissenhaft, ist seit Jehren in verschiedenen VertrauensJahres laut unserer legten Statistit 89 Ciseleure 4672 Ueber- ist. Dräger , ein ebenso untadelhafter Arbeiter wie Ebener, ruhig 67 mal nachts gearbeitet, jedoch wurde in den meisten Fällen stellungen mit großer Entschiedenheit für die Rechte seiner Kollegen tein Ausschlag für längere beziv. Nacht- und Sonntagsarbeit eingetreten und verstand es dabei doch stets, die Formen zu be bezahlt. Demnach ist es wohl hohe Beit und mit Freuden zu bewahren, die ihn unangreifbar machten. Strafverfegungen aus einer grüßen, wenn endlich einmal die Giseleure für Verkürzung der Arbeits- Abteilung in die andere konnten ihm nichts anhaben; auch dent Beit und für bessere Bezahlung im allgemeinen eintreten. rücksichtslosesten Vorgesetzten verstand er durch sein besonnenes Aufden Buzug fernzuhalten, bis die Bewegung zu unseren Gunsten be- man einen anderen Weg ein, um ihn unschädlich zu machen. Schon Wir bitten darum nochmals alle Kollegen außerhalb Berlins , treten und seine Kenntnisse Achtung abzuringen. Nunmehr schlug endet ist. vor mehreren Jahren hatte er die Schaffnerprüfung abgelehnt. Im Arbeiterblätter werden um baldigen Abdruck gebeten. Juli wurde er veranlaßt, seine Papiere zwecks Anstellung einzureichen und nach wenigen Tagen erhielt er das Anstellungsdekret als Staatsbeamter, jedoch unter gleichzeitiger Versezung An alle Bau, Erd- und gewerbliche Hilfsarbeiter der Provinzen Brandenburg und Posen. Laut Beschluß der Dresden nach Johann Georgenstadt , einem elenden BergMagdeburger Konferenz hat sich in Berlin eine Agitationstommission neste im fächsischen Vogtlande, wo für die genannten Provinzen gebildet, die die schwierige Aufgabe über: wegung der Eisenbahner auf längere Zeit unschädlich gewesen wäre. nommen hat, die Berufsgenossen zu organisieren. Wir ersuchen nun alten Vaters), die ihm die sofortige Uebersiedelung( innerhalb In Rücksicht auf besondere Familienverhältnisse( Ernährung seines die Kollegen verwandter Berufe in den Provinzen, wie Maurer, 11/2 Wochen) unmöglich machte, bat Dräger in einer Eingabe an die Bimmerer usw., vor allem aber die Kartellvorsitzenden, uns in Generaldirektion in angemessenster Form um vorläufige Zurücknahme unserem Bestreben nach Möglichkeit zu unterstützen und uns nament- der Versegung. Die Antwort der Generaldirektion war die sofortige lich Adressen vertrauenswürdiger Personen zuzuweisen. Zuſchriften Dienstentlaffung unter Bezahlung der Kündigungsfrist. erbitten Gustav Behrend , Wilmersdorf bei Berlin , Ringbahnlegt dar, daß die Ueberschwemmungsschäden durch den Oder- Spree- straße 271, rechter Seitenfl. II. Karl Krüger, Berlin O., Die Folgen dieser Maßregelung werden nicht die erwünschten sein. legt dar, daß die Ueberschwemmungsschäden durch den Ober- Spree- er Weg 50/51. Die in Betracht kommenden Partei- und Gewaltung bereits zu spät. Die sächsischen Eisenbahner werden in den Karl Krüger, Berlin O., Mit Einschüchterungsversuchen kommt die sächsische Staatsbahn- VerAuf den Antrag des Abg. Schall( t.) findet die Besprechung werkschaftsblätter werden um Abdruck gebeten. der Jnterpellation statt. Gemaßregelten einen um so unabhängigeren und darum noch entDie bevorstehende Lohnbewegung der Rollkutscher und schiedeneren Vertreter ihrer Interessen in der Oeffentlichkeit gewinnen. Abg. Frhr. v. Willisen( f.) Speditionsarbeiter richtet wieder einmal die Aufmerksamkeit auf Der Fall zeigt aber aufs neue, welche Achtung die Staatsbehörden schildert die Bedrängnis der Anwohner, denen ganz geringfügige die Arbeitsverhältnisse in diesem Beruf. Die Arbeitszeit dauert im dem gesetzlichen Koalitionsrecht der Arbeiter entgegenbringen. Entschädigungen gezahlt worden sind, die bei weitem die wirklichen Durchschnitt bei allen Berliner Speditionsfirmen für die Rollkutscher Zwei Streifprozesse wurden schon wieder vor dem Dresdener Schäden nicht decken. Es seien ja einige Interessenten vorhanden, bon 51/2 Uhr früh bis 10 Uhr abends ohne Pausen. Schöffen gericht verhandelt. In dem einen Falle hatte ein streikender bei deren Entschädigung die Regierung ja allerdings sparen könne, In der Hochsaison wird bei einzelnen Firmen, so beim Kommerzienrat Maurer in einer Baubude Arbeitswillige auf ihr unsolidarisches Ver3. B. beim Forstfistus, aber die kleinen schwerbetroffenen Besitzer übermenschlichen Leistungen wird ein Lohn von 16 bis höchstens 22 m. pro Zumpen gesprochen. Die Polizei war natürlich sofort bei der Hand. Jakob oft bis 2 auch 3 Uhr früh gearbeitet. Für dieje fast halten aufmerksam gemacht und da in etwas derber Weise von sollte man doch besser berücksichtigen. Minister Frhr. v. Hammerstein Woche bezahlt. Bekanntlich kennt man im Speditionsgewerbe das Zumpen gesprochen. Die Polizei war natürlich sofort bei der Hand. Bezahlen von Ueberstunden überhaupt nicht. Das ist, wie man jagt, hatte ein Streifender einen arbeitswilligen Verbandskollegen darauf Der Sünder muß drei Tage ins Gefängnis. Jm andern Falle erwidert, die Schäden würden in allen Fällen geprüft; außerdem fei nicht ujus. Von dem kargen Lohne wird noch 1 W. refp. 1,50 W. aufmerksam gemacht, daß er als Streitbrecher, wenn er die Arbeit ja früher wiederholt gefeßlich festgesezt worden, wie hoch die Ent- pro Woche als jogenannte Raution in Abzug gebracht. Dabei ist schädigung bemessen werden darf. der Rollkutscher gezwungen, sein Frühstück, sein Mittag, Vesper, Abend- nicht einstelle, den Ausschluß aus dem Verband zu gewärtigen habe. Abg. Schall( f.) brot in der Kneipe einzunehmen, was doppelte Ausgaben verursacht. Tage Gefängnis, weil der Streifende Kein Schimpf oder sonstiges böses Wort fiel. Trotzdem zehn mit einem Für die Familie bleiben dann 10-12, im günstigsten Falle, wenn ein paar lebel gedroht" hatte. Der Ausschluß aus dem Verband sei Groschen Trinkgeld verdient worden, 14 M. für die ganze Woche. für den Betreffenden ein lebel so deduzierte das Gericht. Ein Niemand wird bezweifeln, daß diese Summe für Berlin vollständig Uebel darf aber nicht angedroht werden. Das ist nun wieder etwa 250 Mann organisierten Nollfuticher und Speditionsarbeiter mit dem Gefeße im Zusammenhange zu stehen. Diese Zustände abzuändern, waren die bisher in der Zahl von sächsische Logit, die aber nicht den Anspruch darauf erheben kann, nicht im stande. Es beginnt sich jetzt aber auch unter der Masse der Indifferenten zu regen und scheint die eingeleitete Bewegung auch Aus der Schweiz . In Frauenfeld ist in sämtlichen die Stumpffinnigsten aufzurütteln. Schreinerwerkstätten der Zehnstundentag eingeführt worden. In Selzach ( Kanton Solothurn ) hat die Uhrenschalen Fabrit Kocher u. Cie. ihren sämtlichen Arbeitern gekündigt, weil sie sich eine Lohnreduktion von 1,50 Fr. per Dutzend gleich 25 bis 30 Proz. nicht gefallen lassen wollten. Also Aussperrung. und Bauanschläger einen neuen, schlechten Accordtarif aufIn Basel haben 13 größere Baugeschäfte für die Schreiner gestellt, welcher bei den Arbeitern auf starken Widerstand stößt. interhandlungen mit den Meistern sind im Gange.
erörtert die Ueberschwemmungen im unteren Havel - Gebiet und hofft, daß der Minister auch dieser Gegend sein Wohlwollen nicht entziehen werde. Es sei das um so nötiger, als die Gegend durch die fortwährenden Ueberschwemmungen zu verarmen drohe. Präsident v. Kröcher macht den Redner darauf aufmerksam, daß sich die Interpellation nur auf die Spree beziehe.
Abg. Schall bemerkt, daß die Spree in die Havel fließe. Bräfident v. Kröcher erwidert, daß dadurch allerdings ein getviffer Zusammenhang mit der Interpellation hergestellt werde, doch bittet er, die Verhältnisse der Havel nicht zu ausführlich zu behandeln.
Abg. Schall
bittet den Minister, bei der Schadensabmessung nicht zu fiskalisch zu verfahren, es sei doch bedauerlich, daß der Fiskus sich, wie es vorgekommen, verklagen und gerichtlich verurteilen lasse zur Entschädigung. Wenn man Hunderte von Millionen für neue Kanäle herzugeben bereit ist, sollte man doch mit 20 000-100 000 M. für Entschädigungen nicht Inausern.( Bravo !)
Minister Frhr. v. Hammerstein bemerkt, daß ein Projekt zur Regulierung der unteren Havel ausgearbeitet sei; dies habe aber Bedenken hervorgerufen gerade vom Standpunkte der Interessen der Anlieger. Er werde feinem Projekte zustimmen, das diese Interessen nicht ausreichend berücksichtige. Abg. Goldschmidt( frs. Vp.)
will die Notlage der Spree - Anwohner nicht verkennen, es scheine aber, als ob die Konservativen diese Gelegenheit benutzen wollen, um ihrem Unmut über den Mittelland- Kanal Luft zu machen; er bittet um schnelle Abhilfe- Maßregeln für die Spree - Anwohner. Abg. v. Werdeck( f.)
schildert die Notlage der Spree - Anwohner; nach seiner Meinung sei eine gründliche Regulierung der Oberspree nötig, wenn nicht alle often weggeworfen sein sollen. Jedenfalls müsse mehr geschehen, als bisher, um den fortwährenden Ueberschwemmungen Einhalt zu thun. Abg. Ring( f.)
M.
Die Forderungen sind sehr bescheidener Natur. Verlangt wird für Bodenarbeiter ein Minimallohn von 21 M., für die Kutscher 22 M. per Woche. Eine bestimmte Arbeitszeit wird nur für die Bodenarbeiter verlangt, für die Kutscher wird nur gefordert, daß schickt werden darf. Die Vodenarbeiter verlangen für Ueberstunden nach 7 resp. 8 Uhr abends keiner derselben mehr auf die Tour ge35 Pf.; die Kutscher nach 9 Uhr abends 50 Pf. pro Stunde. Schon heute sind Anzeichen vorhanden, daß die Spediteure, sobald sie sehen, daß ihre Arbeiter sich einig sind, nachgeben werden. Ein größerer Unternehmer hat nach der legten Versammlung eigens feine Erholungsreise nach der Schweiz unterbrochen, ist nach Berlin getommen und hat seinen Arbeitern und Kutschern 2 M. pro Woche zugelegt mit der Bedingung, daß sie nicht Mitglieder des Central verbandes werden sollen.
Für die Spediteure ist es angesichts ihrer guten Organisation, die jede Konkurrenz der Firmen unter sich vollständig ausschließt, ein leichtes, ihren Angestellten entgegenzukommen.
Anschluß an ihren Verband sich eine mustergiltige Organisation zu Es wird Sache der Speditionsangestellten sein, durch zahlreichen schaffen, die sie aus ihrer elenden Lage befreien kami.
treten.
32 Berliner Hutmacher sollten nach der von uns gestern wiedergegebenen Meldung einer hiesigen Lokalkorrespondenz nach Dänemark abgerciſt ſein, um dort an die Stelle Ausgesperrter zu mitgeteilt, daß von den organisierten Hutmachern kein einziger nach Von der Organisation der hiesigen Hutmacher wird uns Dänemark gegangen sei und auch andere dürften schwerlich fort gegangen sein, da zur Zeit hier ein solcher Mangel an Arbeitsfräften herrscht, daß der Arbeitsnachweis nicht im stande ist, offene Stellen mit hiesigen Stollegen zu besetzen. Die ganze Notiz dürfte demnach auf Erfindung beruhen.
polemisiert mit dem Abgeordneten Goldschmidt, der die Spree nur von Treptow und Eierhänschen her zu kennen scheine, jedenfalls werden die Spree - Anwohner denken: Gott behüte uns vor als 5. Rate 100 Mr. abgesandt. Darunter von den Malern Rirdorfs geVom Nixdorfer Gewerkschaftskartell sind für die dänischen Arbeiter dem Abg. Goldschmidt, vor der Spree wird uns schon die Regierung fammelt: Liste Nr. 154 8,30, Nr. 162 2,60, Nr. 163 6,30, Nr. 185 9,15, schüßen. Dem Abg. Goldschmidt scheine die Schiffbarkeit der Spree Nr. 186 6,-, Nr. 190 13,30, r. 192 5,75, 9r. 194 6,90. Amerikanische wichtiger zu sein, als der Schutz der Anwohner. Redner empfiehlt Auktion nach Schluß der Verbandsversammlung d. Maler v. 15. Auguft 3,15. das große Spree- Regulierungs- Projeft zur Durchführung; die Kosten Verband der Maler 2c. Filiale Rixdorf 11,50. Gesammelt in der Tischlerei kömmten dabei nicht ausschlaggebend in Betracht kommen, wenn den Bormann, Berlin , Boffenerstraße, 4. Rate 5.- Gesammelt in der Tischlerei bedrängten Anwohnern sicher geholfen wird. Fahnkow, Berlin , Oranienstraße( außer einem) 5,- Gef, in der Tischlerei Quizow, Rirdorf, Biethenstraße 2,55. Liste Nr. 176 durch Schröder 27,05. Durch Palm Nr. 145 7,10, Nr. 177 7,05, Nr. 197 8,- Nr. 166 durch Rilke 8,25. Durch Voges Nr. 165 5,40, Nr. 167 5,15, Nr. 168 4,10, Nr. 172 6,85. Durch Nierich Nr. 164 6,70, Nr. 171 6,25, Nr. 180 5,05. Weitere Beiträge nimmit entgegen August Nierich, Nixdorf, Steinmetzstraße 85, H. II .
Damit ist die Besprechung der Interpellation beendet.
Zum Bautischlerstreik. Während des gestrigen Tages haben noch 7 Werkstätten mit 117 Kollegen die Forderungen anerkannt, so Die Holzbildhauer Breslaus find in eine allgemeine Lohndaß in 80 Werkstätten mit 1370 Kollegen die Forderungen bewilligt bewegung eingetreten auf folgende Forderungen: allgemeine Einfind. Ausständig sind noch 325 Kollegen in 40 Werkstätten. führung der Lohnarbeit in der Holzbranche, desgl. Normierung eines In Charlottenburg haben sämtliche Unternehmer bewilligt, Minimallohnes von 24 M. für Fabriken und 21 M. für Kleinmeister. außer der Firma Stiebig u. Köppchen, welche ihre Arbeiter Ebenso wird die Lohnkommission für Einführung einer einheitlichen entlassen hat und feinen der Entlassenen wieder einstellen will. Arbeitszeit von täglich 81/2 Stunden zu wirken haben." In Rixdorf arbeiten sämtliche Bautischler, mit Ausnahme der Werkstatt Kurzhan, nach den neuen Tarifen. In Köpenid stehen Die Eisenbahnerbewegung in Sachsen hat wieder ein Opfer nur noch die zwei Firmen Mühlberg und Stolle mit 14 Arbeitern gefordert. Bekanntlich haben bei den Eisenbahnern Sachsens die den neuen Forderungen ablehnend gegenüber. In Adlershof Organisationsbestrebungen einen breiten Boden gefunden, die sich nicht nur in der planmäßigen Wahl energischer Arbeitervertreter zu befinden sich fünf Mann der Firma Klingsporn im Streit. In den Versicherungseinrichtungen, sondern auch in der Veranstaltung Stegliz, Behlendorf , Lichterfelbe und Marien zahlreicher Versammlungen äußerte, in denen manch freimütiges dorf ist bis auf vier Werkstätten mit 14 Kollegen alles bewilligt. Bort über die Zustände bei Staatsbahnen gesprochen wurde. Viele Achtung, Ciseleure Deutschlands ! Werte Kollegen! Seit fächsische Staatsbahnarbeiter gehören auch schon dem Verbande der einigen Tagen befinden sich die Berliner Ciseleurgehilfen in einer Eisenbahner Deutschlands an und sein Organ,„ Der Weckruf", hat Bewegung für Verkürzung der Arbeitszeit auf neun Stunden und ist in Sachsen zahlreiche Abonnenten. Auch unter den angestellten das bisher durch Umfragen in den einzelnen Werkstätten erzielte Beamten werden die Bestrebungen auf Organisierung zur Hebung Resultat ein günstiges zu nennen. Es ist darum dringend geboten, ihrer Lage immer lebhafter. Erinnert sei hierbei an die Untervorläufig den Zuzug nach Berlin in jeder Beziehung fernzuhalten. zeichnung der Achtstundenpetition an den sächsischen Landtag durch Die Geschäftslage ist augenblicklich eine günstige und die Nachfrage viele Tausende von Eisenbahneri. nach Ciseleurgehilfen start, ohne immer befriedigt werden zu können, jedoch darf bei einem eventuellen Ausstand nicht auf Buzug von außerhalb Berlins zu rechnen sein.
Die Verwaltung der sächsischen Staatsbahnen steht dieser Bewegung mit der üblichen Verständnislosigkeit gegenüber und ihre einzige That war im September v. J. die Maßregelung des Hilfs
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Ausland.
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Die Arbeitslosigkeit in Bern hat eine Reihe von Versamm lungen und Beschlußfassungen zur Folge gehabt. Eine von zweihundert einheimischen Bauarbeitern abgehaltene Bersammlung stellte die Forderung auf, daß bei jedem Arbeitsaccord den Einheimischen der Vorzug zu geben sei. Bei den Baumeistern und Behörden soll in diesem Sinne ein Feldzug eröffnet und gleichzeitig auch auf eine bessere Gesetzgebung gedrungen werden. Ferner werden die socialdemokratischen Vertreter im Stadt und Ges bei Bergebung von Arbeiten in den Verträgen festzusetzen, daß die meinderate ersucht, bei ihren Behörden Gesetzesvorschläge einzubringen, durch welche die Staats- und Gemeindebehörden verpflichtet werden, Arbeit nur nach Lohnsäßen und Arbeitsbedingungen ausgeführt werden, die zwischen den Bertretern der Arbeiterorganisationen und der Unternehmerorganisationen festgesetzt worden sind.- Der Genoffe Muller, Finanzdirektor der Stadt Bern , hat einer Abordnung Gemeinderat dahin verwenden werde, um die Inangriffnahme folvon Arbeitslosen die Zusicherung gegeben, daß er sich sofort beim gender Bauten zu betreiben: Beschleunigung des Theaterbaues, Verwendung ausschließlich einheimischer Kräfte bei den Gemeindearbeiten auf dem Spitalacker, Weisung an die Direktion der neuen Bern - Neuenburg- Linie um Berücksichtigung einheimischer Arbeitsfräfte 2c.
Italiener die Situation und beschlossen folgende Resolution: In einer besonderen Versammlung besprachen auch die Die versammelten Italiener, des Unwillens, der hier gegen ste Herricht, bewußt, beschließen: die organisierten italienischen Arbeiter begrüßen die Bewegung ihrer Genossen deutscher Zunge und erflären sich bereit, mit ihnen gegen die Obstruktion italienischer Poliere den Kampf aufzunehmen."
Die bürgerlichen Kreise haben, wie alle diese Vorgänge lehren, aus dem Krawall von 1893 nichts gelernt, wohl aber die Arbeiter und darum wird diesmal die Bewegung der Arbeitslosen friedlich verlaufen und werden sie Besserungen erzielen.
Auf dem Kongreß der schwedischen Schuharbeiter wurde u. a. auch eine Resolution betreffend die Stimmrechtsfrage anges nommen, die in sehr energischen Worten die Einführung des allgemeinen Stimmrechts fordert. In der Lehrlingsfrage wurde eine Petition an den Reichstag angenommen, diese Frage auf gefeßlichem Wege zu regeln. Ferner wurde der Anschluß des Verbandes an die socialdemokratische Partei vom Oftober 1901 ab beschlossen, sowie eine Resolution gegen den christlichen Arbeiterverband", der„ nicht als eine Organisation für den Kampf der Arbeiterklasse um eine verbesserte sociale Stellung anerkannt werden könne". Für die dänischen ausgesperrten Arbeiter wurden 500 Kronen bewilligt. Der nächste Kongreß findet 1902 in Stockholm statt.
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wurde abgehalten, um Ein Kongreß des schwedischen Glasarbeiter- Verbandes arbeiter Verband zu begründen. Es wurden Deputierte zur einen skandinavischen Glasa Entfendung nach Dänemark ernannt. Glasfabrikanten ein Cirkular gerichtet werden, das die dänische Es soll außerdem an die Arbeitszeit und Methode fordert.
Unternehmer- Derbände.
Die Organisation der Bauunternehmer. Der vor fast einem Jahre durch den Breslauer Beschluß begründete Deutsche Arbeitgeberbund für das Baugewerbe scheint nicht die Entwickelung zu nehmen, die mit erwartet hatte, wenigstens flagt die Baugewerks Beitung" darüber, daß der Bund nicht die Fortschritte mache, welche