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PURO

mnd getäuscht habe nur an die Mutter und was die sagen| Legt man würde!

So lag fie lange auf dem Teppich, ohne Gedanken, bebend, zitternd, fahl, todtenblaß, bei jedem Geräusch draußen auf schaudernd. Nun ging an der Thüre in Korridor der Schlüffel, gleich darauf wurde der Geheimräthin Stimme hörbar.

Klara sprang empor und riß das Fenster auf. Schritt, ein Sturz, und dieses Leben der Qual ist Ende. Sie beugte sich hinaus und starrte eine Sekunde die Tiefe, dann schloß sie zitternd die Augen und blieb stehen.

und

Ein

außerdem noch einen Stein von 120 Gramm zit dem Glase Wasser, so braucht man auf der anderen Seite auch noch 120 Gramm, im ganzen 650 also Gramm. Thut man den Stein aber in das Glas Wasser

hinein, so wird aus diesem, das vorher ganz voll war, etwas Wasser ausfließen müssen; da der Stein Platz für sich braucht, so wird er so viel Wasser herausdrängen, als sein eigener Rauminhalt beträgt. Wir wollen annehmen, das seien 40 Rubikzentimeter, so wird der Inhalt um 40 Rubitzentimeter Wasser, alfo um 40 Gramm*), er zu leichtert, und falls dieses Wasser nicht etwa auf der Waagschale in bleibt, braucht man natürlich 40 Gramm weniger, um Stein im so den gefüllten Wasserglase das Gleichgewicht Alt halten. Um genau so viel wiegt nun der Stein im Bon der Richtigkeit dieser Behauptung fann man sich leicht über­Waffer weniger, behauptet der berühmte Satz des Archimedes. zeugen, wenn man den Stein direkt an dem einen Arm einer Waage aufhängt, ins Gleichgewicht bringt, und ihm dann von unten her ein Wafferglas nähert; sobald er ganz in das Wasser eintaucht, muß man zur Herstellung des Gleichgewichts genau so viele Ge­wichte wegnehmen, als dem ausfließenden Wasser entspricht, im Falle der Stein in ein volles Gefäß eintaucht.

Die Stubenthüre wurde aufgestoßen und athemlos vom Treppensteigen, roth vor Zorn und Aufregung, kam die Geheimräthin herein.

Nicht zwei Minuten aus dem Hause gehen, nicht einmal das kann man mehr! Die ganze Küche verbrannt, verpestet! Klara!"

Klara hielt die Augen fest geschlossen und rührte sich nicht. Nun fiel der Blick ihrer Mutter auf sie.

( Fortsetzung folgt.)

Etwas von Gewichtsverluft der Je schwerer ein Körper ist, desto geringer ist der Raum, den er

Körper im Waller.

Wie konnte nun aber dem Archimedes die Kenntniß der That­sache, daß jeder Körper im Wasser soviel von seinem Gewicht verliert, als der von ihm eingenommene Naum mit Wasser gefüllt wiegen würde, dazu verhelfen, die Zusammensetzung der Krone des Hieron zu bestimmen? Das ist nicht schwierig einzusehen. einnimmt; so ist z. B. Gold fast doppelt so schwer wie Kupfer, d. h. ein Kilo Kupfer nimmt fast den doppelten Raum ein, wie ein Heureka! Heureka!( Ich hab's gefunden!) ist der freudige Aus- Kilo Gold, oder dasselbe Volumen Gold wiegt doppelt so viel wie ruf des glücklichen Forschers und Erfinders, dem es nach vielen Kupfer. Daher wird ein Kilo Kupfer auch doppelt so viel Wasser Mühen gelungen ist, die Lösung einer schwierigen Aufgabe, den verdrängen, als ein Kilo Gold, und mithin doppelt so viel an Ge­letzten Schlußstein   einer finnreichen Gedankentette oder einer funst- wicht im Wasser verlieren. Es verlieren z. B. 20 Kilo Gold im vollen Konstruktion zu finden. Vor mehr als zwei Jahrtausenden Waffer'1 Kilo an ihrem Gewicht, 20 Kilo Kupfer dagegen schon 2 Kilo.**) erscholl dieser Ausruf, wie uns berichtet wird, zum ersten Male und Ist also einmal durch Versuche mit den verschiedensten Substanzen feit dem mag er noch oft erflungen sein, wenn die Erfindungen und festgestellt, wie viel ein Kilo einer jeden im Wasser verliert, so ge­Probleme, deren glückliche Lösung durch ihn bezeichnet staltet sich die Rechnung sehr einfach. Die Krone des Hieron wurden, auch nicht entfernt von der grundlegenden Wichtige babe z. B. 20 Kilo gewogen; hätte sie im Wasser ein Rilo verloren, feit und Bedeutung waren, als diejenige, die vor zwei also 19 gewogen, so wäre Archimedes   sicher gewesen, daß sie aus tausend Jahren die Veranlassung zu ihm wurde. Wie erzählt lauterem Golde bestand. Hätte sie dagegen zwei Kilo verloren, also wird, ließ sich der König Hieron von Syrakus  ( 269-215 v. Chr. nur noch 18 Rilo gewogen, so hätte sie ebenso sicher aus bloßem Geb.) eine Krone aus lauterem Golde anfertigen. Als er dieselbe Kupfer bestanden. Lag ihr Gewichtsverlust zwischen ein und zwei erhielt, hätte er gar zu gern ermittelt, ob er nicht betrogen worden Rilo, so stieg ihr Gehalt an Kupfer in demselben Maße, wie ihr sei, ob der Verfertiger nicht etwa zu einem großen Theile nur Silber Gewichtsverlust ein Kilo überstieg; wäre das z. B. nur ein Zehntel oder gar Kupfer genommen und nur die sichtbaren Theile aus Gold   gewesen, so hätte auch ein Zehntel des Ganzen aus Kupfer gearbeitet habe. Er wandte sich daher an den berühmten Mathe- bestanden, die Krone wäre also aus 18 Rilo Gold und 2 Kilo matiter und Mechanifer Archimedes von Syrakus  , der den Inhalt Rupfer verfertigt gewesen; betrug der Gewichtsverlust fünf Zehntel, des Kreises und der Kugel berechnete, der das Gesetz des Hebels also ein halbes Kilo über eins, so war die Hälfte der Krone aufgefunden hatte, dessen Ruhm damals bereits in der ganzen Kupfer, diese bestand dann also aus 10 Rilo Gold und 10 Kilo zivilifirten Welt verbreitet war. Es ist bekannt, daß Archi- Kupfer 1. f. f. medes, als seine Vaterstadt später von den Römeru belagert wurde( 215-212 vor Chr. Geburt) drei Jahre hindurch die Bertheidigung leitete und den römischen Schiffen durch seine funft vollen Maschinen vielen Schaden zufügte; mit eisernen Hebeln sollen sie von der Mauer aus gehoben und ins Meer versenkt worden fein. Auch soll er große Brennspiegel aufgestellt und durch diese die Strahlen der Sonne gesammelt und auf die römischen Schiffe geworfen haben, welche dadurch in Brand geriethen. Wenn auch diese Erzählungen auf Uebertreibung beruhen Spiegel von so gewaltiger Kraft vermögen wir nicht einmal heute herzustellen so zeigen sie doch, in welchem Ansehen der Name des Archimedes bei den Alten stand. Als die Römer Syrakus   von der Landseite aus überrumpelten und in die Stadt eindrangen, fand der 75 jährige Weise den Tod; zwar hatte der römische Feldherr Marcellus Befehl gegeben, den greisen Gelehrten unversehrt zu lassen; ein junger Kriegsmann jedoch, der ihn in mathematische Rechnungen vertieft fand und ihn nicht erkannte, stieß ihn nieder.

Als Archimedes von Hieron den erwähnten Auftrag erhielt, foll ihm die Aufgabe stets im Kopfe herumgegangen sein, und die Krone soll er stets mit sich herumgetragen haben. Als er eines Tages ins Bad stieg, bemerkte er, daß die Krone erheblich leichter wurde; da schoß ihm der glückliche Gedanke durch den Kopf, und mit dem Ausruf Heureka, Heureka! eilte er an die Arbeit, um die Zusammen­fetzung der Krone, ihrer Bestandtheile an Gold, Silber und Kupfer zu berechnen.

Was hatte er denn eigentlich gefunden? Daß das Gewicht eines Körpers im Wasser erheblich geringer ist, als in der Luft, was vor ihm sicherlich schon manchem aufgefallen; schon mancher mag beim Baden einen Stein vom Grunde des Meeres oder Fluffes auf gehoben und bemerkt haben, daß derselbe schwerer wurde, sobald er aus dem Wasser genommen wurde, und leichter, sobald er wieder ein­gesenkt wurde.

Golde

Wäre zu der Krone außer Gold und Kupfer auch noch Silber verwendet worden, so hätte sich die Rechnung ein wenig komplizirter gestaltet, wäre aber immer noch leicht zu bewältigen gewesen. Man erkennt, daß die einfache Bestimmung dessen, was die Krone im Wasser an Gewicht verliert, ausreicht, um mit völliger Sicher­heit zu sagen, woraus sie besteht. So hat diese älteste Be­Stimmung des Gewichtsverluftes eines Körpers im Wasser schon dazu dienen müssen, einen etwaigen Betrug aufzudecken, fest= zustellen, ob ein Goldarbeiter etwa von dem ihm anvertrauten etwas unterschlagen hätte. Bis auf den heutigen Tag ist diese Benußung des Gewichtsverlustes der Körper in Flüssig­feiten geblieben und an Bedeutung stetig gewachsen, und mancher Betrüger ist schon auf solche Weise ganz unvermuthet und überraschend für ihn entlarvt worden, und mag bittere Flüche gegen Archimedes zum Himmel emporgeschickt haben, die jedoch dem Andenken des griechischen Weisen nichts schadeten. Unsere Milchplantscher wissen ein Lied von dieser Anwendung der Wissenschaft zu singen. Da ein Körper in eine Flüssigkeit tauchend so viel an Gewicht verliert, als er Flüssigkeit verdrängt, so wird bei einer schweren Flüssigkeit schon ein geringes Quantum soviel wiegen, wie der ganze Körper; derselbe kann dann nur wenig eintauchen und wird von der Flüssigkeit getragen; je leichter sie ist, um so tiefer wird er einsinken, ehe er schwimmt. Nun ist Milch ein wenig schwerer als Wasser, mithin sinkt ein Schwimmkörper, eine Glasröhre, die an eine mit etwas Quecksilber beschwerte Glaskugel angeblasen ist, in ihr etwas weniger weit ein, als in Wasser. Durch Zugießen von Wasser wird sie ver­hältnißmäßig leichter, so daß der Schwimmkörper, das sogenannte Galattometer, etwas weiter einfintt; geht das Ginfinken über das zulässige Maß hinaus, was an einer Marke an der Röhre leicht er­tannt werden kann, so ist die Milch zu leicht befunden und der Plantscher erkannt.

Uebrigens spielt der Gewichtsverluft bei den Ronstruktionen Was Archimedes darüber hinaus sand, war das bestimmte Ver- aller schwimmenden Körper eine bedeutende Rolle; obwohl das hältniß, in welchem der Stein im Wasser leichter wird, die schwere Eisen im Wasser untersinkt, kann man Schiffe aus Eisen bestimmte zablenmäßige Angabe, wie viel er von seinem Gewichte verfertigen, indem man einen großen Hohlraum mit Eisen um­verliert, ein Sab, der wegen seiner hervorragenden Wichtigkeit noch schließt, so daß beim Einfinken viel Waffer verdrängt und dadurch heut den Namen des Archimedes  'schen Prinzips trägt. Stellt man die schwere Masse getragen wird. Auch die Luft ist eine Flüssigkeit, ein Glas, das etwa 30 Gramm wiegt und gerade einen halben Liter

faßt, auf die eine Seite einer Waagschale, und füllt es mit Wasser,*) 1 Rubikzentimeter Wasser wiegt ein Gramm.

fo wird man auf der andern Seite ein Pfund und 30 Gramm oder

**) Die Zahlen sind nicht genau; doch kommt es darauf hier

630 Gramm nöthig haben, um das Gleichgewicht herzustellen. I nicht an.