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für die vielfach ähnliche Gesetze gelten, wie für das Wasser; auch| Effekte, die recht furios wirken. In den beigegebenen Stizzen und im Luftmeer verliert jeder Körper von seinem eigenen Gewicht so Modellirungen aber offenbart der Maler dieser Wunderlichkeit, viel, als die verdrängte Luft wiegt. Deshalb steigen Körper, die Her manu leichter sind, als die umgebende Lust und die daher mehr Gewicht verlieren, als sie überhaupt haben, so lange in die Höhe, bis sie in der dünneren und leichteren Luft schweben; eine Thatsache, von der bei den Luftschiffen Gebrauch gemacht wird.-

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Kleines Feuilleton.

Bt.

Widmer, eine tüchtige dekorative Kraft. Das gilt namentlich dort, wo er seine zu Ausfällen geneigte Phantasie nicht zu üppig ins Kraut schießen läßt. Interessant sind: die Blumen mit Froschgesichtern, die Vogelfeder zum Blatt stilifirt. Auch die menschliche Hand giebt ihm verwendbare Formen, doch wirkt das Ohr- Ornament sehr plump; am schönsten ist die Rand­leifte mit den verschlungenen, zierlichen Vogelkrallen. In ders felben Kunsthandlung sind ferner französische feramische Arbeiten zu sehen. Daß der Pariser Bigot mit seinen Tonwaaren bedeutende Irrlichter. Aus Bremen   schreibt man der Weser- 3tg.": Erfolge erzielen fonnte, ist nur aus dem Efel an, dem widerlichen Trok der geheimnißvollen Natur der Frrlichter und trotz des mehr zuviel in alten Stilen zu verstehen. Er verschmäht den Reiz der fach hervorgehobenen Mangels einer befriedigenden Erklärung ihrer Farbe und des Ornamentes. Er fofettirt mit einer raffinirten Einfach­Entstehung erhalten wir bis in die jüngste Zeit hinein immer von heit. Seine Gefäße und Schalen sind graugelb wie die Ernüchterung neuem vereinzelte aber durchaus glaubhafte Zeugnisse für die Be- nach einem Rausch. In den Glasarbeiten von Ga II 6. Nancy ist schon obachtung dieser Erscheinung, die man schon bereit war, als ein eher französische Eleganz zu finden, die sich mit malerischer Tiefe Produkt des reinen Aberglaubens hinzustellen. Gerade über den aus- paart. Sie wirken manchmal onigartig, denn von mehreren ver­gedehnten Moorboden der weiteren Umgebung von Bremen   scheinen schiedenfarbigen Glasschichten ist die obere mit Stehenlassen moderner die Verhältnisse der Bildung brennbarer und leicht entzündlicher Blumenornamente abgeschliffen. Auf einzelne Gläser sind auch ziers Gase noch verhältnißmäßig günstig zu sein, so daß sie liche Emailleblumen getupft. Die Erfolge, die viele Künstler mit hier häufiger vorkommen als in anderen Gegenden Deutschlands  . ihren keramischen Arbeiten errangen, haben endlich auch unsere hiesige Ein letzter Bericht ist von H. Höppner aus Freißenbüttel den Porzellan- Manufaktur gedrängt, sich zu modernisiren, der Nenen Bl. für die Volkssch. d. Herzogth. Bremen  , Verden   u. d. ausschließlichen Verwendung des üppigen Rokoko und der strengen 2d. Hadeln" mitgetheilt. Der in B. bekannte Berichterstatter ging Empire zu entfagen. In den letzten Tagen standen in ihren Schau­an einem trüben und regnerischen Novemberabend des Jahres 1896 fenstern am Leipziger Platz Vasen und Schalen, die mit Glasur in von Bredbeck nach Freißenbüttel. Sein Weg führte ihn durch eine rothen und blauen Tönen überzogen waren. Durch Jneinander­sumpfige, von einem Bach durchflossene Niederung. Der Bach war schwimmen beider Farben sind vielfache effektvolle Nuancen erreicht überbrückt, und gleich hinter dem Steg bemerfie Höppner auf worden. einer Wiese zwei bläuliche Flammen, deren Länge er auf etwa Völkerkunde.

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sechs Zentimeter schätzte. Er hielt sie sofort für Frrlichter t. Wie die Chinesen ihre Geschichte schreibe it. und ging zur genaueren Beobachtung in ihre unmittelbare Nähe. Das chinesische   Reich besitzt gerade so gut seine Hof- Historiographen Sie schienen über dem Erdboden zu schieben und verbreiteten nur wie andere Reiche, nur mit einem bedeutenden und sehr bemerkens schwaches Licht. Nach ungefähr drei Minuten waren sie verwerthen Unterschiede. Diese Geschichtsschreibung wird nämlich nicht schwunden, an anderen Etellen erschienen jedoch neue Flammen. früher veröffentlicht, als bis ein Raisergeschlecht ausgestorben oder Mehr als zwei sind gleichzeitig nicht gesehen worden. Vielfache Be- auf eine andere Weise durch ein neues ersetzt ist. Dadurch wird mühungen, sie an späteren Abenden auf der erwähnten Wiese noch den Geschichtsschreibern die Möglichkeit gegeben, ungestraft und einmal anzutreffen, blieben erfolglos, doch soll es im gegenwärtigen unparteiisch die Tugenden und Laster der verschiedenen Herrscher Winter von neuem versucht werden. Nach Angabe der Bewohner und die guten und schlimmen Ereignisse während von Freißenbüttel sind in der Nähe, im Jammerthale, wiederholt Regierung aufzuzeichnen. ihrer Diese Einrichtung ist schon über Frrlichter bemerkt worden, aber Höppner fonnte ihr Vorkommen zweitausend Jahre alt, denn die ersten solcher Geschichts­an dieser Stelle bisher aus eigener Erfahrung nicht beschreiber wurden von dem Kaiserhause der Hau ernannt, welches stätigen. Seine vorher angegebene Beschreibung ftimmt von 206 v. Chr. bis 25 11. Ch. regierte. Die Geschichtsschreiber mit Bessel's Beobachtung im Amte Lilienthal   hinsichtlich der haben alle Ereignisse von Bedeutung, die sich während ihrer Thätig­Farbe der Flamme und mit späteren Beobachtungen im Olden feit ereignen, aufzuzeichnen. Jedes ihrer Schriftstücke kommt gleich burger Kirchspiel Strückhausen sowie im Hadeler Kanal hinsichtlich nach der Niederschrift in eine eisenbeschlagene Truhe, die stets ge­ihrer Größe und Dauer gut überein, nur hat sie Bessel in ungleich schlossen ist. Erst bei der Thronbesteigung eines neuen Kaiserhauses größerer Zahl wahrgenommen. Die Frrlichter bei Freißenbüttel wird die Riste geöffnet und die angehäuften Dokumente werden dem sind wieder wie die meisten übrigen auf sumpfigem Boden beobachtet, dann lebenden Geschichtsschreiber ausgeliefert, der danach die Ge­fie werden an einem Abend gesehen und nachher lange vergebens schichte des vergangenen Kaiserhauses niederschreibt. Da die jetzige gesucht. Alle Erfahrungen stimmen also darin überein, daß die an Dynastie seit dem Jahre 1644 herrscht, so sind seit dieser Zeit fich recht auffällige Erscheinung ebenso selten sein muß, wie sie im die Aufzeichnungen der Staatsgeschichtsschreiber noch nicht ver höchsten Grade räthselhaft ist. öffentlicht.

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Kunst.

Kunstgewerbe.

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Physiologisches.

bt. Affomodation bei Reptilien. In Pflüger' Die vom Kaiser ausgeschriebene engere Ronkurrenz Archiv für die gesammte Physiologie" werden soeben von dem für die Ergänzung der tanzenden Mänade zwischen den Wiener Physiologen Beer, der schon früher Untersuchungen an drei Preisträgern vom vorigen Jahre ist ohne Resultat ge- Fisch- und Tintenfischaugen angestellt hat, die Resultate interessanter blieben. Die Ausführung unterbleibt also. Die Konkurrenz Messungen und Beobachtungen veröffentlicht, die er an den Augen für die Ergänzung der Bronzestatue des Saburow'schen von Reptilien vorgenommen hat. Das menschliche Auge ist be Knaben aus dem fünften Jahrhundert v. Chr., zu der 31 Ent fanntlich unakkomodirt für die Ferne eingestellt, während es für die würfe eingegangen waren, hat ebenfalls nicht mit einem glatten Einstellung auf nahe Gegenstände att̃omodiren muß, was durch eine Siege geendet. Der Preis ist zwischen den Bildhauern Werner stärkere Krümmung geschieht. Die Augen der Fische dagegen, oder Begas  , dem Sohne von Reinhold Begas  , und Peterich ge- genauer und vorsichtiger gesprochen, derjenigen Fischarten, die Beer theilt worden. Die beiden Künstler sollen zu einer engeren Ron untersucht hat, sowie der sogenannten Tintenfische, zeigen sich in nor­kurrenz für dieselbe Aufgabe um einen neuen Preis von 1000 M. malem Zustande als kurzsichtig, und die Thiere müssen für die Ferne veranlaßt werden. Für den nächsten allgemeinen Wettatkomodiren, was bei ihnen dadurch geschieht, daß sie die Linse bewerb um einen Preis von 1000 M. ist von dem Kaiser als etwas näher an die Netzhaut des Auges heranbringen. Jetzt hat Aufgabe die Ergänzung des unteren, vermuthlich von einem nun Beer eine Reihe von Reptilien, und zwar eine große Zahl von Gewande verhüllten Theils des in dem Heroensaale der Museen Eidechsen, Schildkröten, Krokodilen und Schlangen untersucht und aufgestellten Torsos der Aphrodite bestimmt worden.- hierbei eine ähnliche Akkomodation, wie beim Menschen gefunden; auch diese Thiere afkomodiren für die Nähe, und zwar mit einer Ausnahme, der Schlangen durch eine stärkere Krümmung der -0- Im Kunstfalon von Reller und Reiner ist ein Linse. Uebrigens affomodiren nicht alle Thiergattungen einer Klasse Bild zu sehen, das den Titel Im Lande der Phantasie" trägt. gleichmäßig; schon bei seinen Untersuchungen über die Fischaugen auf Auf einem Blatte wird folgende Erklärung zu dem Bilde der zoologischen Station zu Neapel   war es Beer aufgefallen, daß gegeben: Unter dem Bilde hat man sich ein phantastisches Land die Haifische und Rochen gar keine Attomodation zeigten, so zu denken, in dem Menschen, Thiere, Pflanzen, Luft und Wasser, daß er sich verwundert fragte, wozu diese Thiere überhaupt furz alles anders ift, als bei uns. Einige der phantastischen Pflanzen Augen haben. Bei Tage liegen fie mit feft geschlossener Pupille wie find auch als Ornament dargestellt, was gleichzeitig ein ganz neues, schlafend da, benehmen sich wie blind und finden offenbar nur ornamentales System bedeutet, das in feiner der seitherigen Stil- witternd die Fische, mit denen sie gefüttert werden. Bei Nacht aber, arten vertreten ist. Denn die Ornamente aller Stilarten wenn sie die Pupille weit offen haben, können sie nichts sehen, weil bestehen aus stilisirten Pflanzen, eventuell mit frei hin es finster ist. Doch meint Beer, daß es in der Dämmerung und in gestellten Thieren, mit Ausnahme der Renaissance, die Thiere der Meerestiefe selbst bei Nacht nicht absolut dunkel ist, so daß die und Pflanzenmotive zur phantastischen Thierform vereinigt. Das Augen auch da noch von Nuzen sind. Von den untersuchten Neue dieser Ornamente besteht nun darin: Sie vereinigen Thier- Reptilien fand Beer bei den Krokodilen, die ja auch Tags ruhen und Pflanzenmotive zur phantastischen Pflanze". Ebenso absonder- oder schlafen und die Nacht hindurch jagen, nur eine sehr mangel­lich wie diese Erklärung ist das Bild: Ein rother Himmel glüht hafte Akkomodation. Dasselbe ergab sich unter den Eidechsen bei über Pflanzen, deren Blätter aus Händen und deren Blüthen aus dem Gecko, ebenfalls einem Nachtthiere, das sich am Tage sommt oder Frazen gebildet sind. Ein Tigermensch zerfleischt einen andern, schläft, und nachts auf fleine Reptilien und Insekten Jagd macht. dessen Adern ultramarinblanes Blut entströmt. Das sind billige G3 scheint also das Gesez zu herrschen, daß bei vielen nächtlichen

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