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ftreiften, wie sie zum größten Theil den Theater- Probir- Bereinen" I Die große Beliebtheit, deren sich diese Neuerung erfreut, hat ihren gegenüber es thun, die zur Zeit überwuchern. Grund nicht nur in der großen Leichtigkeit des Aluminiums, die für

machen.

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Humoristisches.

Zu den begrabenen Stücken wird das Elbogen  'sche gehören. einfaches Porto die Versendung von 2-3 Karten gestattet, sondern Darum sei ihm teine lange Leichenrede gehalten. Herr Elbogen   vorzugsweise in dem prächtigen Eindruck, den das bemalte glänzende hat mancherlei schon dilettantisch getrieben, auch die Bekämpfung Metall macht. Dicke Wasserfarben eignen sich besonders zur Be­des Sozialismus durch den frei herrlichen Individualismus. malung. Die Karte macht in einer schwarzen und goldenen Um So hat er denn auch dilettantisch ein Stück geschrieben, rahmung einen entzückenden Eindruck und der Glanz ihrer Farben worin ein seltener Fall aus der Praxis eines Anwalts erinnert an Seide. geschildert wird. Buchstäblich wahr", sagte die Reklame. Das fann schon stimmen; aber was nußt die wahrste Geschichte, wenn sie fein Dramatiker behandelt? Die Seltsamkeit Die wirkungsvollste Hamlet  - Aufführung, ist die: Ein alter Major will sich von seiner Frau scheiden laffen, die ein Theater je erlebt zu haben sich rühmen dürfte, kam vor weil die ihn vor dreißig Jahren mit einem Schauspieler betrogen einigen Tagen in einer fleinen englischen Provinzstadt zu stande. hat. Früher fonnte er sich nicht scheiden laffen, wegen feiner Borstellung angesagt, und da die Leute wirklich gut spielten, war Eine reisende Schauspielertruppe hatte für den Abend eine Hamlet­Familienverhältnisse; da war ein Kind, später eine Enkelin zu erziehen; die follten nicht in den Familienschmutz gezerrt werden. Schon am Nachmittag das ganze Haus ausverkauft. Nun erkrankte Rathlos irrte der Das feltsamste kommt aber noch: Gerade jener Advokat, plöglich die Darstellerin der Königin. Direktor umher und brachte schließlich in Erfahrung, daß dem der Major den Scheidunsprozeß überträgt, hat mit der ver­heiratheten Enkelin des Majors ein ehebrecherisches Verhältniß. in dem Orte eine Schauspielerin lebte, die seit einigen Monaten Sofort wurde zu der Dame hin­Vielleicht hat sie die Ehebruchgelüfte von der Großmutter geerbt. ohne Engagement war. Natürlich giebt's die übliche Schießerei, und die Frau des Majors der Königin zu übernehmen. Ihre Garderobe hatte sie zwar motten­gefchickt, und sie erklärte sich auch gern bereit, die Nolle tödtet sich selber; sie kann den neuen Standal nicht überleben. Frau Reisenhofer und Herr Jarno bemühten sich ver- sicher verpackt, doch schnell waren die nothwendigen Kleidungsstücke gebens. Sie konnten das spißfindig ertüftelte Drama nicht lebendig herausgesucht, und eben noch rechtzeitig erschien die imposante Figur der Mutter Hamlet's   auf der Bühne. Ihr stolzes, siegesgewisses Auftreten machte auf das Publikum den beften Eindruck, übte aber hl. Die Freie Voltsbühne" hat am Sonntag im auf die anderen Bühnenmitglieder eine höchft originelle Wirkung Friedrich Wilhelmstädtischen Theater die erste ihrer Aufführungen aus. Der König schien einige trampfhafte Versuche zu machen, der Lustigen Weiber von Windsor  " von Shakespeare   feine Würde zu bewahren, brach aber plöglich in so heftiges veranstaltet. Man hat von vornherein einige Zweifel hegen Niesen aus, daß die nicht allzu festen Bretter, auf denen er tönnen, ob das Stück die rechte Aufnahme finden würde, stand, bedenklich erzitterten. Sämmtliche Höflinge, die Ehrendamen, und es ist auch jeht noch schwer, die Art der Wirkung alle folgten sie dem föniglichen Beispiel. Nun erschien Hamlet   mit festzustellen. Daß die derbe, unverwüstliche der einer tief tragischen Miene, doch nach einigen konvulsivischen Be Situationen, in die der edle John Falstaff   bei seinen Abenteuern wegungen, die seine prinzlichen Züge verzerrten, verhüllte er das gebracht wird, eine große Heiterfeit entfesseln würde, war freilich Haupt mit seinem düsteren Gewande, und Niesen auf Niesen war vorauszusehen. Durch die neue Bearbeitung des Luftspiels, die von alles, was das verblüffte Publikum zu hören bekam. Dunkelroth Herrn Halm besorgt war und die es technisch gewiß zur Aufführung vor Zorn trat an guterlegt noch der Regisseur hinter den Kouliffen geeigneter gemacht hat, ist aber die grob fachliche Wirkung gar zu hervor, um nach der Ursache der eigenartigen Epidemie zu start in den Vordergrund gedrängt. Das Fremde, das eine forschen. Aber ehe der Gestrenge noch zu Worte kommen konnte, getreue Uebersetzung für unfer Ohr haben würde, war brach auch er in markerschütterndes Niesen ans. Zwischen den möglichst vermieden, die Sprache unserem Gesprächston angepaßt. Lachsalven der stürmisch applaudirenden Zuschauer und dem Nicht gut übersehbare oder unverständliche Wortspiele hatte der immer noch nicht endenwollenden Niesen auf der Bühne senkte sich Bearbeiter einfach gestrichen, längere Reden überhaupt start gekürzt, der Vorhang. Wie sich dann herausstellte, hatte die fremde Schau­einzelne Ausdrücke und Bilder des Originals durch andere, die uns spielerin es in der großen Haft versäumt, ihre königliche Robe, die vertrauter flingen, ersetzt. Dadurch war die Sprache zwar ver- sie zum Schuß gegen die Motten start eingepfeffert hatte, ge­ständlicher und flüssiger geworden, aber die künstlerische Eigenart nügend auszuschütteln. des Shakespeare  'schen Dialogs, die zugespitzte, feingeschliffene Form, das Spielen mit den Worten und allen mög lichen, oft verfänglichen Beziehungen, die witzigen Pointen, all das hatte zu sehr gelitten. Da die Schauspieler ohne Ausnahme überdies im Zone start übertrieben und stellenweise geradezu tarifirten, so wurde aus dem Luftspiel fast nur das herausgearbeitet, was es an possenhaftem Charakter in sich trug. Wenn daher auch die übermüthigen Tollheiten des Lustspiels viel belacht wurden, so ist doch zu bezweifeln, daß diese Aufführung der Freien Bolls bühne" einen nachhaltigen Eindruck hervorgerufen hat. Man hörte schon in den Baufen aus vielen Gesprächen heraus, daß ziemlich schnell eine gewisse Ernüchterung eingetreten.

Kunst.

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Dem städtischen Museum in Leipzig   wurde von einem reichen Leipziger   Bürger ein von Sascha Schneider  herrührender großer Karton als Geschent angeboten. Das Museum aber hat, wie die Leipz. Volfsztg." mittheilt, die An­nahme verweigert. Es scheinen Sittlichkeitsgründe" maß­gebend gewesen zu sein.-

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Archäologisches.

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Vermischtes vom Tage.

y. In der Ortschaft Düdrau( Mark) find die drei Kinder eines Futterknechtes, die von den Eltern während der Arbeitszeit in der Wohnung allein gelassen waren, erstickt. Sie hatten mit Streich­hölzern gespielt und die Wohnung in Brand gesteckt.-

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In Gera   wollte ein Geizhals seine Freunde um die übliche Schlachtschüffel" bringen. Damit das Schwein feinen Tod nicht durch Schreien verriethe, ließ er es kurz vor dem Schlachten chloroformiren. Das Gäulein empfing denn auch still den Todesstoß. Die Geschichte aber fam doch heraus, die Schlacht­schüssel" mußten geliefert werden, und den Spott hatte der Filz noch obendrein.

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- Dr. Rudolf Leudart, Professor der Zoologie und Bootomie an der Universität in Leipzig  , ist gestorben.

y. Jn der Nähe von Helgoland   wurde am Freitag ein lebender Walfifch augetroffen, der wahrscheinlich von den letzten Stürmen dorthin verschlagen wurde.

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Reste einer römischen Wasserleitung wurden in -Auf einem Ziegelfelde in 3 ülpich wurde ein interessanter 2angenionsheim bei Kreuznach in etwa 1 Meter Tiefe aufs Fund römischer Waffen gemacht. Es fanden sich in einer gedeckt. Entfernung von etwa 10 Metern von der jetzigen Straßenkante der In Mannheim   hat der Hofopernsänger Abel alten Zülpich  - Kölner   Römerstraße in einer Tiefe von 1 Meter die eine Recensentin, die sich über seine Leistungen ungünstig aus­Waffen zweier römischer Soldaten( hastati), bestehend aus den gesprochen, in ihrer Wohnung mishandelt.. Von der Prager Polizeidirektion ist die Aufführung von Spizen zweier Wurflanzen( pilum), zwei Schwertern, drei Lanzen­Spigen( hasta), einem Dolch, zwei Schildbuckeln und verschiedenen Sudermann's Johannes" im Prager Landestheater ver leineren Eisentheilen, sowie verfilberten Kupferblechstücken. Die boten worden, weil der der Bibel entnommene Stoff Aergerniß letzteren scheinen Verzierungen der Wehrgehänge und Schwertscheiden tonfessioneller Natur erregen fönnte.­gewefen zu sein. Die Fundstücke sind fast alle sehr gut erhalten, besonders die 80 Centimeter langen Schwerter, die Wurflanzen und bie beiden Schildbuckel. Letztere sind aus Gifen und mit kleinen Silberplättchen von der Größe eines Markstücks verziert, die trotz ihrer faft tausendjährigen Ruhe in der Erde eine so frische Politur zeigen, als wären sie eben aus der Hand des Waffenschmiedes ge­tommen.

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Technisches.

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- In Währing   bei Wien   wurde die Frau eines Rons dukteurs von ihrem elfjährigen Sohne, der mit einem ge ladenen Kugelstutzen hantirte, erf chossen.-

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c. e. An die Elementarlehrerinnen im Jaranster Kreise, Gouvernement Wjatka( Rußland  ), wurde vom Volksschul­inspektor das Anfinnen gestellt, falls sie heirathen wollten, nur Lehrer der Volksschule zu nehmen.- Ein vierzehnjähriger Othello hat in London  auf ein zehnjähriges Mädchen, dem er den Hof machte", ges Rarten aus Aluminium find in letzter Zeit in schossen und sie verlegt, weil sie einen anderen erhörte". England ein sehr beliebter Artikel geworden; und zwar bediente In London   hat ein Millionär das Gemälde des fran man sich dieses leichten Materials in großen Mengen zur Neber- zöfifchen Maers Dagnan Bouveret Chriftus und seine Jünger in mittelung des dort üblichen Weihnachtsgrußes als Christmas card".| Emmaus" für 20 000 Pfd. Sterl.( ca. 400 000 M.) angekauft. Berantwortlicher Redakteur: Angust Jacobey in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  ,

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