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älteren Periode der mykenischen   Goldschmiedekunst, in welche die in den Gräbern der mykenischen   Akropole gemachten Funde fallen, fondern der zweiten Periode angehören, die etwa in die Jahre 1150-1100 v. Chr. fällt.

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die Kaliberscheiben untereinander, vollständig isolirt werden. Die Zuführung des elektrischen Stromes erfolgt dann dadurch, daß der dem Walzwerk zugeführte Draht mit dem einen Pol einer starken Stromquelle verbunden wird, während der andere Pol derselben mit den Walzen und Kaliberscheiben in Verbindung steht. Die größte Erhizung des Drahtes erfolgt dann natürlich an der Stelle, wo der Walzen resp. Kaliber. Das Verfahren ist jedenfalls sehr einfach und Strom gefchloffen wird, nämlich bei Eintritt des Drahtes in die hat, wenn es nicht wesentlich theurer ist, gewiß Aussicht auf all­gemeine Einführung.

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Pater Delattre berichtet aus Tunis   in einem Briefe an die Akademie von Paris   über eine fürzlich bei St. Louis   neu auf­gefundene punische Metropole. Die Gräber, aus denen fie besteht, bieten eine überraschende Aehnlichkeit mit denen von Sidon; es sind in den Felsen gehöhlte Kammern, in die man durch einen rechtwinkligen Schacht gelangt. Jeder Schacht hat in regelmäßigen Abständen rechts und links Einschnitte, die unter Benutzung von Die Stauung des Nils. Ein ungeheuerer Wasserbau Händen und Füßen das Hinuntersteigen möglich machen. Von den foll jetzt von einem englischen Hause in Egypten in Angriff ge zahlreichen in den Grabkammern vorgefundenen Terrakotten sind nommen werden. Es handelt sich um die Aufftauung des Nils bei besonders vier, die mit Farben geschmückt sind, bemerkenswerth: Assuan   und bei Siut durch zwei Riesendämme aus Granitquadern, ein numidischer Reiter, eine Person in halb liegender Stellung auf wofür fünf Jahre in Aussicht genommen find. Der Damm bei einem Widder, eine Frau, welche die Doppelflöte bläst, und eine Affuan soll sich auf den berühmten Granitriffen erheben und enthält verschleierte Göttin. Außerdem findet man Urnen mit doppeltem Thore, welche zu Zeiten des Hochwassers geschlossen werden, so daß Hentel, Straußeneier, Halsbänder, Amulette u. a. Pater Delattre der Sammelweiher in der Nähe sich füllt und sein Wasser zur berichtet noch über eine in dieser Nekropole befindliche punische Ju- Sommerszeit, in welcher der größte Bedarf an Wasser für die Zucker­schrift, welche die Widmung eines Sanktuariums der Astarte und rohr, Baumwoll- und Reisfelder herrscht, abgeben kann. Mit dem Tanit weiht.- ( Boss. 8tg.) Schluffe des Sommers steigt das Wasser wieder bis zum Februar, März oder April, so daß die Bewässerung keine Unterbrechung er leidet. Der Damm hat eine Höhe von 23 Metern über der Fluß­sohle und eine Länge von 18 Kilometern quer über den Strom. Um die Schifffahrt nicht zu hindern, werden Schleusen in ihm vor­gesehen. Die aufgefpeicherte Wassermenge beträgt eine Milliarde Rubikmeter. Der Damm bei Sint dient zur Hebung des Wasser­spiegels und so zur Erhöhung der Wirksamkeit der mittel- und unter­egyptischen Bewässerungssysteme. Für die Ausführung dieser ge= waltigen Arbeiten erhält, wie die Techn. Rundfch." mittheilt, die Firma dreißig Jahre lang je 3,2 Millionen Mart und zwar von Beendigung der Dämme ab, ohne Berechnung der Zinsen, also im ganzen nahe an 100 Millionen.

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Medizinisches.

Nach einer Reuter'schen Meldung ist unter den Eingeborenen von Battal und Taluka in Indien   die fchwarze Blasen trautheit ausgebrochen. Es sterben täglich häufig 50 Personen an der Krankheit. Den meisten englischen Aerzten ist die Krankheit, wenigstens unter dem Namen, nicht bekannt. Der Londoner   Arzt Dr. Patrick Manson  , eine Autorität in tropischen Krankheiten, bat sich darüber einem Vertreter der" Daily Mail" wie folgt aus gesprochen: Ich kann nur sagen, daß ich nicht weiß, was unter dieser neuen Krankheit zu verstehen ist, obgleich ich nicht zweifle, daß es die Pest ist, nur in einer neuen Form. Man nennt sie Blasen" Krankheit, weil sich schwarze Blasen auf der Haut bilden. Bazillen sind die übertragenden Agentien für solche Krankheiten. Sie äußern sich bei verschiedenen Menschen sehr verschiedenartig. Gerade wie die Influenza sich bald in Unterleibsstörungen, bald in Lungen­entzündung äußert, so ist es mit der Pest der Fall. Ehe weitere Einzelheiten von Indien   eintreffen, kann ich natürlich kein pofitives Urtheil über das Wesen der neuen Krankheit fällen." Nach anderen Nachrichten soll es sich um die schwarzen Blattern handeln.

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Astronomisches.

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Humoristisches.

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Mißverständniß.( Ein Luftballon landet in einem Gehöft und verfängt sich im Geäfte eines Apfelbaumes.) Bauer: Na, da hört's auf, jetzt kommen sie sogar schon mit dem Luft: ballon Aepfel stehlen!". ( Luft. Bl.") Sein Stammbaum. Erster Betrunkener ( der sich des Nachts an einen Baum lehnen will und plötzlich sieht, daß schon ein anderer Betrunkener daran lehnt):" Oho!". Zweiter Betrunkener:" Dös giebt's net, daß D' Dich da her lehnst, dös is mei' Stammbaum, da lebn' ich jede Nacht

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d'rau!"

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Unnöthige Warnung. Nun, Karlchen, wohin willst Du denn so früb?"- Zum Kaufmann, ich soll etwas holen!" So, das ist hübsch von Dir! Verliere nur nicht das Geld!"

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Vermischtes vom Tage.

t. Die Photographien der legten Sonnen finsterniß, die von der großen englischen aftronomischen Expedition in Viziadurg in Indien   aufgenommen wurden, sind glücklich in London   eingetroffen. Die kostbaren Platten wurden mit ganz besonderer Vorsicht befördert, in mehrere Säge vertheilt. Die ersten Sendungen wurden bereits einer vorläufigen Prüfung" nein.. wir pumpen!" unterzogen. Die Aufnahmen beweisen die außerordentliche Klarheit der Atmosphäre zur Zeit der völligen Ver­finsterung; ferner war die Kleinheit der sichtbaren Sonnen­protuberanzen sehr bemerkenswerth sowohl hinsichtlich der Aus­strahlungen von Wasserstoff wie solcher von Calcium, eine That sache, die übrigens am Tage der Finsterniß auch in England selbst auf der Sternwarte in Süd- Kensington( London  ) festgestellt werden fonnte. Eine andere auffallende Thatsache ist der außerordentliche Im chemischen Universitätslaboratorium in Breslau  Glanz einiger Streifen der Sonnenforona an ihrer Basis. Die explodirte am Dienstag ein Acetylenfilberpräparat, als Photographien zeigten ferner die Richtigkeit der direkten Beobach- es von dem Assistenten dem Pro essor Ladenburg überreicht tungen, wonach die allgemeine Gestalt der Korona derjenigen, die wurde. Der Gelehrte erlitt erhebliche Verlegungen im Gesicht. bei den Finsternissen 1886 und 1896 beobachtet wurde, sehr ähnlich y. Zu seiner letzten Vorstellung hatte der Direttor einer war; besonders war die Aehnlichkeit mit 1896 ganz auffallend, wandernden Schauspielertruppe in Dippoldiswalde   bei namentlich wenn man bedenkt, daß damals der Nordpunkt der Dresden   auf dem Theaterzettel drucken lassen: Parole:" Heute alle Achse während der Finsterniß der Erde zugewandt war, während es ins Theater! X... braucht Geld." Das Haus war dann auch bei der letzten Finsterniß der Südpunkt der Achse war. wirklich ausverkauft.

ift.

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Bergbau.

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- Die größten Goldklumpen. Anläßlich der Gold funde in Klondyke weist Cassiers Magazine" darauf hin, daß der größte Goldklumpen im Jahre 1852 in Australien   aufgefunden worden Er wog 223 Pfund 4 Unzen und hatte einen Werth von 11000 Pfund Sterl. Bis jetzt haben die in Nordamerita gemachten Gold: funde auch nicht annähernd dieses Gewicht erreicht. Der größte und zugleich feinste Goldklumpen wurde am 18. November 1864 in Rali fornien aufgefunden. Er wog 151 Pfund 6 Unzen und bestand fast ausschließlich aus reinem Gold. Der Klumpen wurde eine Zeit lang ausgestellt und später für 7254 Pfd. Sterl. verkauft.

Technisches.

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- In einer musikalischen Fachzeitung annoncirt ein Berliner  Geschäft, daß es 42 Kilo Tänze und Märsche für Klavier, zwei und vierhändig, für 6,75 M." lieferte. Kleinere Posten werden pro Kilo mit 2,50 M. berechnet."

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y. Infolge unvorsichtigen Hantirens mit einem geladenen Re. volver erichoß ein Fortbildungsschüler in Schedewiß bei Zwickau   seinen Schwager. Aus Verzweiflung hierüber erträufte er sich darauf im Mühlengrab.

c. e. Gerade an dem Tage, an welchem der Bau einer höheren Sandelsschule in Paris   vollendet wurde, erschien im Journal Officiel" ein Dekret, durch welches die Pariser Handelskammer er. mächtigt wurde, ein bestimmtes Terrain für den Bau dieser Schule zu erwerben.-

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In Oberitalien   wüthete in den letzten Tagen ein heftiger Sturm, der an vielen Orten einen beträchtlichen Schaden anrichtete. Durch anhaltenden Regen sind die Flüsse start an­geschwollen und zum theil ausgetreten. An mehreren Stellen find die Bahnkörper zerstört.

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Selbstmord beging in Dombrowa  ( Schlesien  ) ein zehn= jähriger Knabe. Sein Vater hatte ihn wegen Veruntreuung ge züchtigt. Darauf verließ er die Wohnung und erträntte sich in einem Teiche.

k. Glettrische Metallbearbeitung. Eine nene prattische Verwendung der Elektrizität ist ein Verfahren zur elektrischen Erhigung des zu walzenden Metalls unmittelbar unter den Walzen. Namentlich zur Herstellung von Drähten ist das Ver fahren besonders geeignet, da es sich dabei nur um die Erbigung- Ein Belgier, der im Dienste einer Handelsgesellschaft am verhältnißmäßig fleiner Metallmengen handelt. Bekanntlich ge oberen Kongo reifte, wurde von den Eingeborenen bei Lutolela bieht das Herstellen von Drähten zumeist durch Walzen des getödtet und aufgefreffen. enden Metalls in das mit mehreren einem Walzwerk, das Dampfer Der rumänische Elisabeth" werdenden Kalibern versehen ist. Um den Draht scheiterte bei der Einfahrt in den Bosporus  . Nur zwei zu erhigen, müssen alle Achsen der Walzen und auch Mann von der Befagung konnten sich retten. Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  .

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