-
203
11
Neben dem schwarzgekleideten, eckigen Wesen saß eine das Gänsemädchen im Hellawald bannt; erlöst steigt die große, fuochige Frau. Das war die Mutter des schwarz Magd nieder zut Thal ihrem Königssohn nach. In der gekleideten Mädchens. Sie redete ihnen zwar zu, keinen Kuchen Stadt unten finden sie sich, der Prinz und die Prinzessin. Aber die übrig zu lassen; aber die kleinen Mädchen haben, eine sonderbare Bürger, die Philister, die sich eine Art von Schattenkönig herbeiSchen vor großen Frauen, und so blieben die Kuchenresie liegen. Weil wünschen, erkennen mit ihren blöden Augen das Königsblut nicht in nnu feins mehr effen und trinken wollte, meinte das schwarzgekleidete den Beiden, und mit Schimpf werden sie verjagt. Nur, wie im Mädchen, sie könnten doch alle ein wenig auf der Straße spazieren gehen. Talisman", erkennt ein einfältig Besenbinderkind die Wahrheit: die Die anderen stimmten zu und so eilten denn alle hinab auf die Straße. Verjagten waren der König und seine Frau. Es fiel ein Reif in Da war es feucht und glitschig; in die Gossen tropften noch die der Frühlingsnacht. Das Märchen geht trübselig aus. Der Prinz Reste des Regens vom Dache. Die kleinen Mädchen drängten sich alle und die Prinzessin kommen nach Hellawald und erliegen dem Herenum das schwarzgekleidete. Sie waren stolz, mit ihm die Straße auf zauber. und ab gehen zu können. Am stolzesten aber waren die Beiden, die Dies das Märchen, das eigentlich mehr die Unterlage zum an ihren Armen gingen. Mit welcher edlen Großmuth sie auf die anderen Mufitdrama bildet. Darum sei über die Musit Humperdinck's von Ileinen Mädchen blickten, die nicht zum Einsegnungskaffee geladen anderer Feder berichtet. waren! Und wie stola fie erst sein wollten, wenn sie zum ersten Mal ein schwarzes Kleid trugen, das bis auf die Füße fällt, und wenn sie sich zum ersten Mal das Haar hochsteckten.
"
Dob!" antwortete das schwarzgekleidete Mädchen. Wenn De nich sofort kommst, hol ick Dir. Denn mußte aber det Kleid gleich ausziehen!"
Das schwarzgekleidete Mädchen wendete sich um und sagte zu seinen Freundinnen:" Det is ja mein Kleid! Ich hab's mir ehrlich verdient mit Zeitungdragen. Det jehört mir, un damit mache ict, wat ick will!"
Die fleinen Mädchen mit den nothdürftig aufgeputzten Kleidern und den frischen Bändern im Haare nickten und sagten:" Jadoch!" Sie gingen stolz neben dem schwarzgekleideten Mädchen auf und ab... im Regengeriesel weiter auf und ab.--
liquisle
dings
-
Literarisches.
Für die Hauptrollen, den Königssohn und die verzauberte Magd, hatte sich das Schauspielhaus Herrn Chriftians aus Wien und Frl. Erl aus Prag verschrieben. Beide Gäste fanden reiche Anerkennung; sie sind sympathisch, ohne durch besondere Originalität zu über-ff.
Es fing an leise zu regnen. Das schwarz gekleidete Mädchen nahm sein Kleid auf und fab nach, ob raschen. der weiße Rock auch hervorschimmerte. Dann promenirte es mit-er-. Die Musik zu einem tragischen Märchenspiele! Soll feinen Freundinnen weiter. Plötzlich aber beugte sich aus einem sie mit ihren Ausdrucksmitteln den Bildern und Stimmungen des Fenster hoch oben die große, fuochige Frau. Mit schriller Stimme Dichters melodramatische Magddienste leisten, soll sie durch Kraft schrie sie herab: Anna! Komm' mal sofort oben! Bei dem Wetter und Junigkeit, durch melodischen Reiz, durch harmonische oder mit dem Kleide!" tontrapunttische Wunder Proben ihrer fünstlerischen Selbständigkeit geben oder foll sie, mit den Worten und der Phantasie des gestaltenden Dichters vereinigt, jene dritte gemeinsame höchste Schönheit erzeugen, welche wir Poesie nennen und die wir gleichsam im Brenupunkte unseres geistig- sinnlichen Daseins, im Gemüthe, als zündenden Strahl empfinden? Nun, nur aus der innigsten Verschmelzung des Poetischen mit dem Musikalischen wird jenes von der persönlichen Wärme des Gefühls erfüllte Kunstwerk hervorgehen, welches die banalen Rührungen des Melodrams ebensosehr vermeiden als sich von den eigenthümlichen Wesenheiten der Tonkunst und der Dichtung ästhetisch durchdrungen zeigen muß. In diesem Sinne und an dieser Forderung gemessen, scheint uns zwischen der Musit Humperdinck' s und Ernst Rosmer' s Dichtung nicht jener Grad des Einklangs zu herrschen, dessen Erreichung die natürlich hohe Funktion der beiden Künstler hätte sein sollen. Die Musik des In der„ N. Fr. Pr." giebt Georg Brandes interessante Autors von Hänsel und Gretel " besitzt diesmal allein die GeheimAufschlüsse über das Berhältniß Heinrich Heine' s zu feinen fraft, populär ohne Trivialitäten, poetisch ohne fieberhafte Bizarrerien, Komponisten. Danach beläuft sich die Zahl der musikalischen naiv ohne Aufgeben der künstlerischen Eigensprache zu wirken. In weit Kompositionen zu seinen Gedichten auf 3000, und unter denselben breiterem Strome als in feinem Erstlingswerte fließt die Erfindung dahin, befindet sich die Fülle der schönsten Lieder von Schubert, Mendels- welcher zuweilen die dauerhaften Worte des Volksliedes innewohnen, fohn, Schumann, Brahms , Robert Franz und Rubinstein. Nach und aus der Instrumentirung ist zumeist jenes dichte Geftrüpp der ihm, mit seinen 3000 Rompofitionen, tommt Goethe mit ungefähr reich figurirten Mittelstimmen entfernt, welche die Musik zu Hänsel 1700 und dann erst folgen in großen Abständen die andern. Am und Gretel" so oft mehr gedacht und papieren als empfunden und allerhäufigsten, doppelt so häufig als irgend ein anderes Lied, ist inspirirt erscheinen läßt. Die leitmotivischen Ideen find, wenn sie Du bist wie eine Blume" fomponirt worden: von nicht weniger dem zärtlichen Umgange mit der Natur Ton verleihen, feine Ergüffe als 160 verschiedenen Tondichtern. Zwei von Heine' s Gedichten einer audachtsvollen Seele, während die dramatischen Mofind je dreinndachtzigmal tomponirt worden:„ Ich hab' im Traum mente nach gar zu majestätischen Horizontlinien ausschauen. geweinet" und Leise zieht durch mein Gemüth". Ein Fichtenbaum Für die Erregungen, die Erschütterungen und das Ende des Liebesfteht einfam" kommt zunächst an die Reihe. Es ist 76 mal fom- spieles fand Humperdinck eine ergreifende Einfachheit, die ohne Sen ponirt. 37 mal endlich ist jenes Heine'sche Gedicht komponirt fation und ohne Alltagsphrase die rührigen Tiefen zweier vereinigter worden, welches häufiger als alle seine übrigen Lieder gesungen Herzen wiederspiegelt, und ohne orchestrales Blendwerk hebt er die wird und das, zuerst ein Studentenlied, nachmals ein Volkslied in weltvergeffene Romantik des tragischen Märchenspieles empor, Deutschland wurde, Ich weiß nicht, was soll es bedeuten", das Lied welcher der Dichter mit feinen unaufhörlichen Sorgen und Berstreuungen von der Loreley . des Reimklingflangs und der geschminkten Sprachvolksthümlichkeit nicht die ebenbürtige Wahrheit der Natur einzuhauchen vermochte. Humperdinck's Mufit brutalisirt das Dichterwort nicht bis zu einem von Baufen und Gäsuren unterbrochenen Gelalle, aber sie läßt jenen leider auch nicht die Freiheit, welche allein dem Verlangen nach un Sache von musikalisch- phantasievollen Schauspielern wäre es, Sinn gestörter Illusion und poetisch geläutertem Realismus genügen fann. Die Münchener Schriftstellerin, die vor mehreren Jahren unter und Seele des Dramas und der Mufit als eine derartig untrenn= dem Namen Ernst Rosmer bekannt wurde, ging in ihren Er bare geistige Empfängniß wiederzugeben, daß uns feine Reflexion zählungen und dramatischen Studien von der naturalistischen Methode aus dem lebendigen Genusse des Kunstwerks herausreißt. aus. Sie brachte eine Art von scharfem Esprit mit; ein sensibles, Kunft. empfindsames Wesen war mit Fronie vermengt. Das find Eigen- en schaften, die einem modern nervösen Genre zu statten kommen; sie-Zur Großen Berliner Kunstausstellung 1898, erhellen manchen feinen Detailzug, mit bitterer Offenherzigkeit tann die am 28. April eröffnet werden wird, hat am Freitag die Einfogar manch Selbstbefenntniß, manche Familien- Intimität auslieferung der Werke begonnen. Schon jetzt ist die Zahl der Angesprochen werden: nur ist teine feste Stärke darin und keine meldungen sehr groß, und es scheint, daß wir eine interessante AusNaivetät. Das Märchen war als Gegenschlag gegen die natura- ftellung zu erwarten haben. Sie wird vorwiegend nationalen listische Weise aufgetreten: Ernst Rosmer schrieb die Märchen- Charakter tragen, dichtung von den Königskindern.2019 46 und die Luitpoldgruppe Münchener Gezeffionisten von der KünstlergenossenE3 blickt aber nicht mit verfonnenen, verträumten Märchen- fchaft abgezweigt hat, werden diesmal torporativ auftreten, ebenso augen in die Welt. Der Wih hat mehr Theil an ihm, als die Naivetät, wie schon in den Vorjahren die Dresdener, Karlsruher , Düsseldorfer, und so theilt es das allgemeine Schicksal unferer Märchendichtung, Weimarer Rünftlergruppen. Die Streitigkeiten zwischen ben Dresdener Sezessionisten und Professor Kühl haben sich die vom„ Talisman" bis zur Versunkenen Glocke" den lebhaft allegorischen Charakter trägt. Märchenlust, wie Märchenschauer noch verschärft. Die Vertreter der Sezession haben jetzt erklärt, daß mögen dabei nicht in reiner Ursprünglichkeit aufkommen; Märchen- ihr Verein sich unter den obwaltenden Umständen an der Dresdener motive und Reflexionen mit Nuganwendung werden durcheinander Ausstellung 1899 offiziell nicht betheiligen werde. In Düssel . geschoben, und weder des Märchens sinnige Einfalt wird bei- dorf plant man eine große nationale Kunstausstellung, verbunden behalten, noch wird eine starke Gedankendichtung gewonnen. mit einer Gewerbe und Kunstgewerbe Ausstellung für das 300 Droben im verzauberten Hellawald lebt in der Hütte der Here Jahr 1902. eine Gänfemagd, ein sonniges Geschöpf. Wie das Rautendeleir fehnt fie sich nach Menschen drunten im Thale , und es fommt auch ihr Meifter, der Königssohn. Er schenkt ihr die Königstrone von Gold und entwindet ihr ihr Kränzlein, das im ersten Liebesrausch entzwei geriffen. Von nun ab sehnen sich die beiden immer nach einander; und diese Sehnsucht überwindet den Herenfluch, der
Theater.
Im Schauspielhause wurden die Königskinder" von Ernst Rosmer und Engelbert Humperdinck am Freitag zum ersten Male aufgeführt. Dies Märchen- und Mufitorama zugleich ist bereits über viele deutsche Bühnen ge
gangen. duda
-
#sm biltz
-
Geographisches.8 do dal Jod
Ueber die Zukunft des Mississippi Delta3 hielt Corthell der Geographischen Sektion der British Association in Toronto einen Vortrag, der im Auszuge in dem Dezemberheft von 1897 des National Geographic Magazine " abgedruckt ist. Am Belize - Arm, einer der vielen kleinen Mündungsarme des Mississippi,