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Inzwischen war der Hauptmann in die Schützengasse So flang das Gewirr der Stimmen durcheinander. Dann schritt gelangt. Athemlos machte er in einem dunklen Winkel Halt, wohl der Richter ein, überbrachte dem Könige die Beschwerden, und Aber das geschah nur im wo er auf zehn Schritt Entfernung nicht bemerkt werden es wurde eine Extraration vertheilt. fonnte; er holte tief Athem und versuchte wieder, den ab- Nothfalle. Wohl lagen in den Speichern des Königs und der Tempel reiche Schäße aufgehäuft; jedoch nur dann wurde von dem Uebergerissenen Gedankenfaden weiter zu spinnen. Diesmal war schuß des letzten Monats ein Theil an die Hungernden abgegeben, aber seine Gedankenrichtung eine gerade entgegengesetzte als wenn diese sich anschickten, die Magazine su plündern. Bei vorhin. solchen Anlässen schritten natürlich auch jedesmal die Richter und Magistratsbeamten ein, um der Räuberei zu wehren und Gericht zu halten.
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im
Wie sie mich liebt, und wie sie die Kinder liebt! Das merft man an jeder ihrer Bewegungen, aus jedem Worte, aus jedem Briefe! Liebe und bodenlose Verderbtheit, können die Nachdem, was voraufgeht, kann von einigermaßen humanen Bes Hand in Hand gehen? Und ist ihre Verderbtheit, sind ihre ziehungen zwischen jener Kategorie von Handwerksleuten und der Verbrechen wirklich erwiesen? Sie hat mich gewarnt, dem Ge- Kaste der Fürsten und Feudalherren sicherlich nicht die Rede sein. Die halbfreien, das heißt ihren Herren dem Wortlaut des Gesetzes rede feinen Glauben zu schenken. So war es also auch zu ihr nach nicht zu eigen gehörenden Professionsarbeiter wurden hart gedrungen! Sie beschwor mich, die Armee zu verlassen und geschunden und ausgebeutet. Es ist aber interessant zu ich Esel, konnte nicht begreifen, warum sie es verlangte. Jetzt erfahren, wie die großen Herren es anfingen, um vor erst ist mir alles klar, jetzt, wo der Schlag gefallen, wo ich der Nachwelt womöglich und namentlich in bezug mich nicht mehr zurückziehen kann. Ich wollte mich diesem gerade auf die Behandlung ihrer Untergebenen Schmuz entreißen, der Gesellschaft dieser Leute entziehen, die rosigften Lichte zu erscheinen: Sie ließen sich ihre Verdienste und vom Leben der Allgemeinheit abgetrennt, an Müssiggang Tugenden schriftlich von den weltlichen und geistlichen Beamten be gewöhnt, durch und durch verdorben sind und auch Verderbniß ftätigen. Jeder Todte aus der Kaste der Feudalherren bekam ein Erbauungs- und Gebetheft, das sogenannte Todtenbuch, mit in den um sich her verbreiten. Vielleicht hatte sie sogar von der Sarg, und in diesen fanden sich meist folgende schöne Inschriften: Verschwörung erfahren, die gegen mich angezettelt wurde. Der Ich habe niemals von einem Vorarbeiter mit feinen Leuten nervöse Anfall, die Angst um die Kinder, das fieberhafte Bes mehr Arbeit verlangt, als er rechtlich ausführen mußte!"" Ich stürmen um meine Demiffion... Dich mußte blind sein, daß ich habe niemand ausgehungert!"" Ich habe fein Gut erworben das nicht gleich erkannte! Um mich hatte sie sich geängstigt, mein durch Betrug!"" Ich habe kein falsches Maaß gegeben beim Wiegen Glück, meine Rube lag ihr am Herzen! Doch warum hatte sie mir des Getreides!"" Ich habe um teines Fingers Werth be Ich habe nicht die Quellen des Waffers verstopft!" nicht deutlich gesagt, um was es sich handelte? Warum? trogen!" ja, ich verstehe sie wohl! Sie fennt nur allzugut meine" Ich habe kein Bächlein gehemmt in seinem Laufe!" Ein Fürst, der höchste Verwaltungsbeamte eines Landesgebietes, dumme, eigenwillige, vorurtheilsvolle und zu Verdächtigungen ging noch weiter in seinen Lobeserhebungen:„ Ich war ein Herr geneigte Natur; Sie wußte, daß ich ihr nicht geglaubt, fie, voller Güte und Liebenswürdigkeit; ein Gouverneur, der sein Land Gott weiß warum, verdächtigt hätte. Sie glaubte, daß es ihr liebte. Niemals wurde durch meine Schuld das fleinste Kind be gelingen wird Zeit zu gewinnen und mich für die bittere trübt, niemals eine Wittwe mißhandelt. Niemals habe ich einen Wahrheit vorzubereiten. Und ich Esel, ich habe alles ver- Ackerbauer oder Hirten vertrieben. Niemals habe ich von einem dorben. Nun muß ich's tragen... Aufseher mit nur fünf Mann Arbeitsleistungen zu meinen Gunsten verlangt. Niemals war in meinem Laude Moth; niemals hat unter meiner Regierung jemand Hunger gelitten, selbst nicht zu den Zeiten der Theurung. Denn ich pflügte alles Land; ich gab allen Bewohnern zu leben, so daß es keine Menschen gab, die da hungerten!"
( Fortsegung folgt.)
Handwerkerloos im alten
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Egypten.
So die Könige und Feudalherren in ihren Selbstbiographien. Ohne Zweifel sind diese ein Wunder von Unverfrorenheit und köst. licher Naivetät. Schade nur, daß die kritische Nachwelt an so viel Selbstverleugnung nicht glauben mag. Wenn sie das Gegentheil von dem annimmt, was uns jene Könige und Königsvafallen von sich selbst berichten, dürfte sie der Wahrheit am nächsten kommen.-
Verwendung
H. T.
des Diamants in der Technik. Ueber Eigenschaften, Vorkommen und Verwendung des Diamants hielt vor einiger Zeit Professor Scheibe im Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes einen Vortrag, dem wir folgende Angaben über die industrielle Nutzbarmachung des Edelsteins entnehmen.
In Egypten, deffen Gemeinwesen auf einer fendalen Organi fation des Grund und Bodens basirt war, findet sich schon vor 5000 Jahren eine beträchtliche Anzahl halbfreier Handwerker, die unter der Aufsicht von föniglichen Aufsehern Arbeiten, besonders staatliche Bauarbeiten auszuführen hatten. Ueber die Lage diefer Leute entnehmen wir einem Wert des belgischen Soziologen de Greef: , Evolution des Croyances et des Doctrines politiques", folgende Einzelheiten: Die Lebensbaltung der gewöhnlichen Professions arbeiter es gab u. a. Schmiede, Steinhauer, Maurer , Weber und Schuhmacher war eine äußerst niedrige. Der in Naturalien gezahlte Lohn war sehr gering, das Essen von der dürftigsten Qualität. Sehr primitiver Natur war auch das Werkzeug; das eigentliche Arbeitsinstrument war der Mensch selbst. Der Bäcker fnetete den Teig mit seinen Füßen; der Maurer verwendete seinen Schon lange geübt ist der Gebrauch des Diamants zum Schneiden Mörtel mit bloßen Händen. Alles in allem war die Lage dieser von Glas. Die Schneide desselben soll hierbei aus einer leidlich Menschenfategorie eine nicht viel weniger bedauernswerthe, wie die scharfen, natürlichen Rante bestehen, welche von gekrümmten wirklicher Silaven. Es ist daher wohl auch begreiflich, daß Flächen gebildet ist. Nur dann entsteht bei richtiger Führung ein der ständige gleichartige Druck der Lebensbedingungen, dem sie aus feiner Sprung im Glas, an dem dasselbe gebrochen werden kann. gefeßt war, ein gewisses Solidaritätsgefühl unter den einzelnen Unter anderen Verhältnissen entsteht nur ein oberflächlicher Rig, Arbeitsgenossen erzeugen mußte, und daß schließlich Versuche fein Sprung; der Diamant schneidet nicht, er fragt nur. Spitze gemacht wurden, eine Besserung des eigenen Loses herbeizuführen. Diamantsplitter werden zum Schreiben, Zeichnen, Graviren, Litho Der Naturallohn, berichtet de Greef, wurde fast ausschließlich graphiren auf harten Gegenständen, rotirende Spigen oder mit in Form von Getreide oder Brot geliefert. Die Aushändigung Diamantpulver bestrichene Rädchen oder Spigen zum Graviren und geschah am ersten jeden Monats, und der obrigkeitlichen Verordnung Bohren, sowie beim Ausschneiden von Gemmen und Kameen benutzt. entsprechend sollte der vertheilte Vorrath bis Ende des Monats vor Jedenfalls ist der Diamant auch schon im Alterthum zum Durche halten. Aber schon gegen Mitte desselben begann es am Nöthigsten bohren und Bearbeiten anderer harter Edelsteine gebraucht worden. au fehlen. Da begann auch die Unzufriedenheit:" Wir haben Ju Pulverform dient der Diamant zum Schleifen anderer Edelsteine Hunger und es sind noch 18 Tage bis zum nächsten und besonders des Diamants felbst. Monat!" murrten die Männer. Die Arbeit wird unter Umfangreich ist die Verwendung des Diamanten beim Her brochen, die Hungerleider verlassen die Arbeitsstätten und rotten fich auf einem öffentlichen Platz in der Nähe eines Tempels oder Denkmals zusammen. Die Auffcher kommen ihnen nachgelaufen; die Polizeibeamten des Bezirks und die Richter der Umgebung begeben sich zu ihnen, um Unterhandlungen anzuknüpfen. Oft gelingt es, fie durch gute Worte zur Rückkehr zu bewegen; zuweilen aber wollen sie nichts hören und entgegnen:„ Wir kommen nicht wieder; gebt und sagt es Euren Auftraggebern, die daheim versammelt sind und berathen!"
Jene Auftraggeber, führt der Verfasser( immer in enger Anlehnung an den Text uns überfommener egyptischer Urkunden) weiter aus, mußten wohl manchmal zugestehen, daß die Klagen der Lente begründet waren:„ Wir sind vom Hunger gequält und leiden Durst; wir haben feine Kleider mehr, wir haben kein Del mehr; wir haben feinen Fisch mehr, noch Gemüse! Geht hin und sagt's dem Pharao, unsern Herrn; schickt hin zum Rönige, unserm Meister, daß er uns die Mittel gebe zum Leben...!"
stellen der Furchen auf den Reibflächen der Mühlsteine. Hervors zuheben ist weiter, daß jetzt der Diamant eine wichtige Rolle bei Verarbeitung von Gesteinsblöcken zu Säulen, runden Schalen und dergleichen spielt. Zur Herstellung von Säulen werden die Blöcke in eine Art Drehbant gespannt und in Umdrehung versetzt. Ein an seiner Schneide mit Diamanten besetzter meißelartiger, eiserner Arm, welcher am Angriffspunkt dauernd mit Wasser benegt wird, schält dann die Säulen gleichsam heraus oder schneidet tiefe Rinnen ein, welche die weitere Arbeit erleichtern. Durch geeignete Aneinanderfügung mehrerer eiserner Platten, wobei deren mit Diamant besetzte Ranten in verschiedener Höhe liegen und in Querschnitt ein bestimmtes Profil bilden, werden Rörper( Settorenta hobel) erhalten, mit denen Gesteinssäulen. z. B. von Sandstein, wie mit einem Hobel mit zierlichen Profilen leicht und sicher versehen werden können. Aehnlich wie bei den Gesteinsfäulen wird der Diamant in der Metallindustrie, z. B. beim Abdrehen von Kanonen rosien, Herstellung feiner Zapfen aus hartem Stahl zc. benutzt.