tann, daß sie so lautet, wie General Mercier sie hier vor-| ich schon 1894 geantwortet. Ich begreife nicht, daß man es der Terrain folgen; in dieser Affaire habe ich die Hände sauber gelesen hat. Ehre des Heeres schuldig zu sein glaubt, auf mich fort- und werde sie fauber behalten. Ich will nur von der Rollin zuckt die Achseln und giebt eine ausweichende Antwort. während loszuhacken und mich als schuldig hinzustellen. Labori: Könnte der Zeuge uns sagen, an wen ich mich dann habe von der Ehre des Heeres eine andere Vorstellung. Ich Beschuldigung sprechen, daß ich gespielt habe. Ich versichere, mit der gleichen Frage richten fann? sch ruft Dreyfus mit energischer Betonung, daß ich niemals in den meine, diese Ehre erfordere nicht, daß ein französischer Offizier Cercle von Le Mans gegangen bin und niemals dort gespielt habe! Rollin: Nein. durchaus schuldig sei. Ich liebe das Heer! Ich liebe Frankreich ! Ich bitte den Präsidenten des Kriegsgerichts, unter den Mitgliedern Lesen Sie, was ich über beide auf der Teufelsinsel schrieb in meinem des Cercles eine Enquete zu veranstalten; wir werden dann sehen, Jammer, im Fieber. Lesen Sie meine damaligen Briefe und sagen wer die Wahrheit spricht! Sie dann noch, daß meine Gefühle nicht die eines guten Franzosen sind.
Labori: Also frage ich den Gerichtshof, welchen Wert ein Dokument befißt, für das niemand die Verantwortung übernehmen will.
Der Präsident macht wieder vergebliche Versuche, Labori zum Schweigen zu veranlassen.
Labori: Jetzt bitte ich den Herrn Präsidenten, den General Mercier zu fragen, woher er dieses Dokument hat.
Mercier( sehr zögernd und erst nach längerer Pause): Ich glaube auf die Frage teine Antwort erteilen zu sollen. Präsident: Sie sehen, Maitre Labori, der General Mercier fann nicht antworten.
Labori: Der General Mercier hat geschworen, die ganze Wahrheit zu sagen. Wir haben hier nicht nur die Anfgabe, die Wahrheit in den Grenzen, wie der Kassationshof die Frage gestellt hat, zu suchen, wir wollen volles Licht. Ich frage den General Mercier nochmals, woher er das Dokument hat.
Mercier: Ich werde nicht antworten. Ich erkläre, daß ich die Verantwortung für die Richtigkeit der Uebersehung übernehme.
Labori: Ich frage dann, mit welchem Recht General Mercier Besizer dieses Dokumentes ist? Und mit welchem Recht ist General Mercier überhaupt Besizer des Dossiers? Es wird nüzlich sein, daß General Mercier hier bleibt, denn ich habe nicht wenig Fragen an ihn zu richten. Ich sehe aber voraus, daß Mercier häufig die Antwort berweigern werde.( Bewegung.) Dreyfus' Kriegsschulhefte.
Labori verliest einen Bericht des Agenten Guenée , der Dreyfus in feiner Weise belastet, und ferner eine Note des Generals Gonse , die sich tadelnd über Lajour ausspricht. In Bezug auf die Aussage Nollins erklärt Dreyfus, im Laufe der bei ihm vorgenommenen Haussuchungen sei alles in seiner Wohnung beschlagnahmt worden.
Der Präsident erwidert hierauf: Es fehlten Seiten in Ihren Arbeitsheften aus der Kriegsschule.
( Bewegung.)
Bureaubesuche.
Es wird eine Pause gemacht.
Nach Wiederaufnahme der Sigung wird Major Gendron vernommen. seiner Freunde, der eine Frau Dely, eine Ungarin, als Geliebte geDieser Zeuge fagt aus, einer habt habe, habe ihm erzählt, diese Frau Dely habe sehr gute Beziehungen, u. a. zu einem Offizier Dreyfus . Beuge spricht sich dann sehr anerkennend über Sandherr aus.
Die Majore Besse und Boullanger, die früheren Kollegen Dreyfus' im vierten Bureau, machen die wenig interessante Aussage, daß Dreyfus genau die Fragen kannte, mit denen der Generalstab fich beschäftigte. Boullanger fügt hinzu, daß Dreyfus ihn über seine ( Boullangers) Arbeiten befragte. Dreyfus erwidert, er habe sich stets nur bemüht, das zu erfahren, was er berechtigt war zu erfahren. die Schießvorschriften geliehen. Oberstlieutenant Jeannel erklärt, er habe Dreyfus im Juli 1894
Dreyfus entgegnet hierauf, es seien dies die Schießvorschriften der deutschen Artillerie gewesen.
Dreyfus polemisiert dann noch ausführlich gegen eine Reihe technischer Ausführungen Junds. Dreyfus begründet dies überzeugend und die Mitglieder des Kriegsgerichts hören seiner ganzen Rede mit großer Aufmerksamkeit zu.
nicht die Ehre anthun, ihm auf die Angaben zu antworten, die Hierauf ergreift Bertulus das Wort. Er sagt: Er werde Junc Jund über seinen Besuch im Kabinett Bertulus' gemacht hat; hierüber habe er bereits dem Rasfationshof, der zugleich das höchste Gericht und das Disziplinargericht für Nichter sei, Aufschluß gegeben. Nach dem der Kassationshof ihm recht gegeben, sei die Angelegenheit für ihn erledigt. Bertulus erklärt hierauf, warum er Henrh freundlich und höflich behandelte; er wollte ihn sicher machen und Einfluß auf ihn gewinnen. Bertulus erklärt entschieden, er habe niemals geäußert, wie Jund gehört zu haben behauptet, Esterhazy sei ein Lump, aber fein Verräter; Bertulus sagt laut und feierlich: Meine Ueberzeugung war und ist unerschütterlich. Ich habe Esterhazy berhaftet, weil ich die Gewißheit mir verschafft hatte, daß er Verrat begangen hat. Mögen alle mir widersprechen, ich halte aufrecht, daß Esterhazy , nicht Dreyfus der Verräter ist.
General Gonje erhebt sich, um mitzuteilen, Jund und Henry hätten ihm gleich nach der Unterredung mit Bertulus gemeldet, Bertulus habe gesagt: Esterhazy sei kein Verräter.
Jund steht an der Barre mit seinem starren Jesuitengesicht,
Zeuge behauptet, er könne sich dessen nicht erinnern. Labori erwidert auf die Aussagen Jeannels. Er giebt seiner Ueberraschung Ausdruck, daß Jeannel nicht vom Kriegsgericht 1894 vernommen wurde, welches annahm, daß das Bordereau im April Bertulus: Ich kann General Gonse nicht dementieren, denn zeuge gewesen. Heute nimmt man an, daß das Bordereau im Auguſt bestehen. abgefaßt worden sei. Damals wäre Jeannel ein Entlastungs- er war nicht dabei. Mein Dementi gegen Hauptmann Junck bleibt abgefaßt worden sei und jetzt vernimmt man den Zeugen, der löslich ein Belastungszeuge wird, der da sagt, er habe Dreyfus die wortlos, aber sichtlich verlegen. Schießvorschriften im Juli geliehen. Major Maitre bestätigt die Aussagen Boullangers. Er verliest einen Brief des Hauptmanns Lemonnier, der im Jahre 1894 zum Generalstab kommandiert war. In diesem Brief schreibt Lemonnier, Dreyfus habe ihm erklärt, daß er über gewisse Absichten des deutschen Generalstabs unterrichtet sei und den Manövern in der Umgegend von Mülhausen beigewohnt habe.
Dreyfus antwortet hierauf, daß er nicht zu verbergen brauche, Der ehemalige Miniſterialsekretär Ferret, jetzt Beamter bei Was die Manöver bei Mülhausen betreffe, so wolle er über das, was er über die Absichten des deutschen Generalstabs erfahren hatte. einer Beerdigungsgesellschaft, sagt aus, er habe eines Tages Dreyfus was Quesnay de Beaurepaire erzählte, kein Wort verlieren, das sei in dem vierten Bureau überrascht, wie er mit einer Civilperson ein geradezu ungeheuerlich. Er bedauere aber, daß ein Offizier sich der Transportes von Bedeckungstruppen. Um diese Zeit habe sich nie- usage eines Zeugen bediene, dessen Charakterlosigkeit an dieser
mand im Bureau befunden.
Dreyfus protestiert und erklärt, die behaupteten Thatsachen feien nur gehässige Insinuationen, die von dem früheren Kriegsminister gesammelt seien.( Langandauernde Bewegung.)
Es entſpinnt sich eine Debatte zwischen dem Präsidenten, Gonse , Dreyfus und Demange. Gonse verliest Briefe von zwei Ingenieuren, aus welchen hervorgeht, daß sie oft in das Ministerium tamen. Dreyfus widerspricht, er habe niemals jemanden in sein Bureau geführt und sei außerhalb seiner Dienſtſtunden dorthin nur während der Abwesenheit seiner Frau im August und September 1894 geDemange konstatiert, daß, da der Zutritt zu dem Ministerium so leicht war, auch andere Personen als Offiziere sich dort Mitteilungen verschaffen konnten.( Bewegung.) Zeuge Colonel Bertin.
tommen.
Stelle nachgewiesen werden würde.
Die Sigung wird sodann aufgeboben.
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Laboris Dankrede
Schon wieder?
Jezt bittet Picquart ums Wort. Der Präfident, welcher die Antipathie, die ihm dieser Zeuge einflößt, offenbar nicht mehr bemeistern kann, ruft: Encore?( schon wieder?) Feindseligkeit des Präsidenten unberührt, sagt: Das Striegsgericht Darüber Entrüstung im Auditorium. Picquart, durch die solle die verschiedenen Aussagen nachlesen, die Junck in den ÜnterStriegsgericht die flagranten Widersprüche sehe, welche die Aussagen suchungen Ravary, Fabre und Tavernier gemacht hat, wenn das enthalten, werde es begreifen, welchen Wert das Zeugnis dieses Offiziers befize.( Vereinzelte Bravo- Rufe.)
geladenen Zeugen wird immer klarer. Das Ereignis des heutigen Die Animosität des Präsidenten gegen die von der Verteidigung
Tages ist das Wort„ encore?", das der Präsident Picquart ents gegenrief, als dieser zur Entgegnung auf die Aussage Junds das Wort verlangte.
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黃
mir, daß ich, trotz der Bewegung, die ich empfinde, ein Wort sage! in welcher Explolofivstoffe enthalten waren; bei der Oeffnung im hatte nach dem„ Berl. Tagebl." folgenden Wortlaut: Erlauben Sie Rennes , 22. August. Labori erhielt gestern eine Sendung, ein Schuß, der mich aus dieser Affaire herausriß, wolle war. Es war mehr als ein gewöhnlicher Schuß, der mich iraf, es war Laboratorium der Artillerie stellte sich heraus, daß es SchießbaumHier werden von neuem Haussuchungen vorgenommen, die nun vor Ihrem Tribunal enden soll, vor einem Tribunal von Sol die ich nun seit zwei Jahren durch so viel Gewitter geleitet habe, und da man glaubt, daß der Attentäter wieder hier ist. baten; denn das war es, was ich erstrebte.( Der Präsident hat bei Baris: Es ist nicht richtig, daß der östreichisch- ungarische Botschafter der ersten Erwähnung der Affaire die Stirn gerunzelt.) Indem ich Graf Wolkenstein seinen Urlaub unterbricht, um nach Paris zurüc Frankfurt a. M., 22. August. Die Frff. 8tg." meldet aus sein, und meine heutige Freude. Ich sante allen benen, Befanten zukehren. Auch Oberft Schneider soll nur zu einem turzen Ihnen das sage, verstehen Sie meine Trauer, hier herausgerissen zu und Unbekannten, die mir einen Ausdruck ihrer Sympathie gesandt. in Emis nach der Schweiz zu reisen. Darauf, daß Aufenthalt hier sein, um nach Beendigung seiner Stur Ich danke dem Herrn Präsidenten und dem Herrn Ersatzpräsidenten. oder die östreichische Botschaft über die bisherigen Dementis Schneider Ich danke denjenigen, die gekommen sind, ohne daß ich sie anders Bertin beginnt mit lautester Stimme, aus einem Manuskript fichter sich so oft begegnet sind, daß die Gesichter der Gegner an- Anteilnahme des Publikums fort. Mit Guérin sind nur noch zwölf gefannt als durch diese nun zweijährigen Kämpfe, in denen die Ge- an den" Figaro" hinausgehen, ist also schwerlich mehr zu rechnen.- ablesend: Ich will fagen, wie Dreyfus in meinen Dienst getreten fangen, wie Freundesgesichter zu lächeln. Ich danke den Journalisten Genossen eingeschlossen. Nachdem ihm Nahrung und Wasser ab In der Rue Chabrol dauert die Belagerung Guérins ohne besondere ist, und wie ich dazu beigetragen habe, daß er ihn verlassen hat. und allen denen, die mir ihre Empfindungen ausgesprochen, und geschnitten sowie die Abflußkanäle des Hauses gestaut sind, soll der Als Dreyfus eintrat, war er mir absolut unbekannt. Ich übertrug deren Adresse ich nicht einmal weiß. ihm die gleichen Arbeiten wie feinen Vorgängern. Er beschäftigte weniger Thatkraft mitbringen sollte als früher, so ist es sicher nicht hygienische Zustand des Innern jammervoll sein, so daß die balbige Wenn ich hier vielleicht fich mit dem Eisenbahnnez. Ich gab ihm den Schlüssel zu weniger Gewissenhaftigkeit und Ueberzeugung. Die Arbeit, die wir freiwillige Uebergabe erwartet wird. allen Schränken, und bald bemerkte man bei Dreyfus die Tendenz, hier vollbringen, Sie, die Schiedsrichter, und wir, die Verteidiger, ist sich von den bei uns gültigen Gewohnheiten frei zu machen. Er schwierig, aber es ist unser Gewissen, was sie uns erleichtert. Und sprach viel und fragte viel und beschäftigte sich mehr mit den Resul- jegt wollen wir in dieser Debatte fortfahren, an deren Ende die taten der Studien als mit methodischer Arbeit. Ich machte ihm absolute Wahrheit, Gerechtigteit und der Frieden Vorwürfe. Bertin sagt dann, wie er Dreyfus bei dem Verlassen stehen sollen. Ja, wenn der Frieden hinterher nicht eintreten sollte, des Bureaus das Zeugnis gab, er sei ein Offizier von lebhafter wird es, ich darf es sagen, nicht an uns liegen. Wir vergessen Holstein ist in den letzten Jahren um ein Minimales gestiegen. Intelligenz, aber gleichzeitig erklärte, er mache einen absolut un- nicht, daß der Irrtum an allen menschlichen Dingen immer ſein günstigen Eindruck. General Mercier hat hier eine Unterredung Teil hat. vorgebracht, die ein besonderes Licht auf den Patriotismus Dreyfus wirft. Ich habe sie 1894 nicht erzählt, weil ich nicht den Angeklagten systematisch belasten wollte.( Heiterkeit.) Bertin erzählt, wie er im Manöver in der Nähe der Grenze feine Bewegung ausgesprochen habe, sich so nahe den verlorenen Provinzen zu sehen. Da habe Dreyfus ihn plöglich unterbrochen und gesagt:„ Das gilt nicht für uns Juden, denn wo wir sind, ist unser Gott mit uns."
Bertins abgehackte, fortwährend wie im Kommandoton vorgebrachte Erzählung erregt mehrfach die Heiterfeit des Saales. Bertin erklärt noch, er sei auf Grund Bertillons von der Schuld Dreyfus' überzeugt worden. des Gutachtens Ein Brief Scheurer- Kestners.
Frantf. 3tg." noch einige Einzelheiten hervor: Aus den Verhandlungen vom Montag heben wir nach der
Hauptmann Jund,
der als Zeuge die a chte Anklagerede gegen Dreyfus hielt, war ein sammen in den Generalstabs- Bureaus gearbeitet. Er behauptet, Kamerad von Dreyfus auf der Kriegsschule und hat mit ihm zuDreyfus habe überall herumgestöbert, habe seine Kameraden auszus horchen gesucht, habe mit seinem Vermögen geprahlt und habe mit Kokotten verkehrt. Zu Jund selbst sagte Dreyfus einmal im ,, Concours hippique", als fie an drei Kokotten vorübergingen: Dies seien alte Bekannte. Dreyfus habe ihm ferner einmal erzählt, er habe einem Cercle in Le Mans angehört und dort großen Spielverlust gehabt.
Sociales.
Die Monatsheuer der Seeleute in der Provinz SchleswigDieselbe betrug für
1898
1897
1896 1895
1894
Bollmatrosen
im Ostseegebiet im Nordseegebiet 52,40 M. 49,49 47,80
47,11
47,93
55,12 m. 54,03"
"
51,96 52,00
"
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52,10
TIFF
1898
1897
1896
1895
1894
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Schiffsjungen
"
im Ostseegebiet im Nordseegebiet
16,69 M.
16,23 14,69
15,75 M.
14,32
"
"
13,48
16,01
14,28
16,39
14,61
" 1
Man sieht, vom reichgedeckten Tische des Profits der Reeder ist mur ein kleiner Brosamen für die im steten Stampfe mit Wind und Wellen ihr Leben einsezenden Seeleute abgefallen.
Der Gerichtsschreiber verliest sodann einen Brief ScheurerKestners, in welchem dieser sich entschuldigt, daß er nicht vor Gericht erscheine und weiter darlegt, daß er durch die Handschrift Jund spricht weiterhin von dem Besuche, den er zusammen mit Esterhazys von der Unschuld Dreyfus ' überzeugt worden sei. Henry im Kabinett des Untersuchungsrichters Bertulus abstattete. Scheurer Kestner betont ferner in seinem Schreiben die Ge- Esterhazy und die Pays waren gleichfalls anwesend. Jund sagt: Lehte Nachrichten und Depelthen. ständnisse Esterhazys bezüglich des Bordereaus und giebt dem Wäre nicht die Advokatenrobe des Berteidigers Esterhazys gewesen, Wunsche Ausdruck, daß bald die Stunde der Gerechtigkeit schlagen so hätte man sich ganz anderswo glauben fönnen, als im Stabinett Hilversum ( Holland ), 22. Auguft.( W. T. B.) Anläßlich der möge im Interesse des Heeres und des Vaterlandes.( Bewegung.) eines Untersuchungsrichters. Bertulus zeigte eine Zeichnung zu untersagung des hiesigen Jahrmarktes entstanden heute nacht ernste Auf eine Frage Demanges antwortet Bertin, er habe dem Fabeln von Lafontaine herum. Er jagte Madamie Pays, Ausschreitungen. Gegen 11 Uhr abends rotteten sich BoltsGeneral Billot von den Nachforschungen Scheurer- Kestners Mit- fie tönne ihr Jackett ausziehen. Sie sagte, fie habe darunter Haufen zusammen, zogen durch die Straßen, zertrümmerten die teilung gemacht, aber der Minister ließ dem Senator antworten, teine Aermel. Er sagte, dann geht es nicht, was würde man Fensterscheiben im Hause des Bürgermeisters, sowie in mehreren nichts in der Sache zu unternehmen. Er( Bertin) habe Scheurer- glauben, wenn man uns Kestner niemals verhehlt, daß er von der Schuld Dreyfus' über- möchte gern am Ufer des Meeres sein, wir werden bald dort sein; polizei nicht start genug war, um die Ruhe wieder herzustellen, erso fände; später sagte er, ich Villen und Läden und zerbrachen die Gaslaternen. Da die Ortszeugt sei. er legte seinen Arm um die Taille Henrys und führte ihn aus dem bat der Bürgermeister eine Abteilung Bürgergarde . Heute ist der Kabinett heraus. Belagerungszustand erklärt worden, auch sind Abteilungen InfanterieBertulus, der im Zeugenraum sigt, ruft laut und entrüstet: und Kavallerietruppen eingetroffen. Ich bitte umns Wort! Der Präsident: Warten Sie!
Der Zeuge Bertin erklärt weiter, er habe Picquart stets für einen Ehrenmann gehalten. Dreyfus sei stets im Ministerium als ein Kamerad betrachtet worden und man habe ihm, ohne sich um seine Religion zu kümmern, alle Amtsgemeimnisse mitgeteilt. Es werden dann die Zeugnisse Dreyfus' verlesen. Sie sind alle sehr glänzend, nur in denen des General stabs werden Vorbehalte hinsichtlich seines wenig sympathischen Charakters gemacht.
Labori bringt dann dem Major Bertin ein Diner in Erinnerung, dem sie beide vierzehn Tage nach der Degradierung Dreyfus ' bei wohnten. Als er( Labori) damals gesagt habe, daß Demange von der Unschuld Dreyfus ' überzeugt sei, habe Bertin erwidert: Sprechen Sie mir nur nicht von Demange, das ist ein Advokat der Deutschen Botschaft!( Rufe im Saale : Oh! Oh!) Labori fragt Bertin: Sie haben geäußert, Demange habe schon andere Spione verteidigt und zwar als Offizialverteidiger.
Bertulus: Ich fordere, daß hier jeder mich respektiert! Der Präsident: Sie können reden, so bald der Zeuge geendet hat!
London , 22. August. ( W. T. B.) In einem soeben veröffentlichten Blaubuch über die Frage bezüglich der Souzeränetät über Transvaal wird gezeigt, wie Transvaal in den letzten zwei Jahren wiederholt Anstrengungen machte, diese Frage aufs Tapet zu bringen, um die Ueberweisung derselben an ein Schiedsgericht Demange fragt Jund, ob er aufrecht erhalte, daß ihm zu erlangen. Schließlich richtete Generalgouverneur Milner Dreyfus' Benehmen bereits seit der Kriegsschule verdächtig war. im Juni 1899 ein Schreiben an Chamberlain, in welchem Nachdem Jund bejaht hat, verliest Demange aus der Aussage er ausführte, daß der von Transvaal eingenommene Standpunkt Junds vor dem Kaffationshof eine Stelle, welche besagt, unhaltbar sei. Milner fügte hinzu, daß die Art und Weise, in und habe im Generalstab lange mit Dreyfus gearbeitet; nichts welcher der Staatssekretär von Transvaal mit dem Vertrage von habe damals darauf hingedeutet, daß Dreyfus eines Tages Berrat begehen werde. Demange fragt, wie Jund den Widerspruch zwischen seiner heutigen und der Aussage vor dem Rasfationshof erfläre. Junck antwortet: Gewisse Thatsachen seien ihm erst eingefallen, nachdem er vor dem Kaffationshof ausgesagt hatte.
Demange: Warum haben Sie vor dem Kasſationshof mit feinem Worte erwähnt, daß Dreyfus im Cercle von Le Mans gespielt haben soll?
1884 herumspiele, einen geraden, ehrlichen Mann erbittern könne. Chamberlain stimmte in einem Schreiben vom 13. Juli mit Milner überein und erklärte, daß die englische Regierung nicht die Absicht habe, diese Frage weiter zu erörtern.
London , 22. August. ( B. H. ) In Bälde werden die 160 Beweisstücke, aus denen die Unschuld Dreyfus' und die Schuld Henrys und Esterhazys hervorgeht, veröffentlicht werden.
Rom , 22. August. ( B. H. ) Wie verlautet, ist die telegraphische Bitte, angeblich der Fürstin von Monaco , an Visconti Venosta,
Bertin giebt zu, diese Aeußerung gethan zu haben, ausgenommen die Bemerkung, daß Demange Offizialverteidiger in Spionage= prozessen gewesen sei. Bertin giebt ferner zu, daß er Demange übel wollte, weil dieser Dreyfus dadurch schlecht verteidigte, daß er ihn in seinem Princip der systematischen Ableugnung unterstützte. Junck: Ich habe damals nicht daran gedacht. Demange erwidert hierauf, dieser Vorwurf richte sich gegen Hierauf erbittet Dreyfus das Wort. Dreyfus scheint endlich Dreyfus durch die Aufdeckung der ihm wohlbekannten Intriguen Dreyfus. Was das anbetreffe, daß er als Offizialverteidiger Spione den richtigen Weg zu seiner Verteidigung gefunden zu haben. Er zu retten, abschlägig beschieden worden, und zwar auf Veranlassung verteidigt habe, so rechne er sich dies zur Ehre an, denn es beweise, hat sich während der Aussage Junds Notizen gemacht und hält jezt des Kriegsministers. daß man auf seine Diskretion rechnete. eine fleine wohlgesezte Rede, indem er Punkt für Punkt erörtert. Madrid , 22. August. ( W. T. B.) In Oporto sind, wie hierher Dreyfus: Man thut hier fortwährend, als mache man neue Er spricht weit besser, als dies bisher Demange gethan. Dreyfus gemeldet wird, gestern 4 Pestfälle vorgekommen, davon 2 tödlich. Entdeckungen. So gestern über die Fahrplan- Tabelle. Aber alle sagt: Ich will den Zeugen nicht an die intimen Geständnisse er Bor dem städtischen Laboratorium fand eine feindselige Sundgebung diese Punkte waren schon 1894 erörtert worden! Auf all das habe innern, die er mir selbst gemacht hat; ich will ihm nicht auf dieses I der Voltsmenge gegen den dort thätigen Dr. Jorge statt. Verantwortlicher Redacteur: Nobert Schmidt in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin . Sierzu 1 Beilage und Unterhaltungsblatt.