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nicht... befäufft, wenn Du an Bord sollst denn dann Nunen und Schriftbildern, bis zu den zierlichen Buchstaben, die der fällst Du ins Wasser... wie es so vielen Seeleuten geht. moderne Mensch mit flinker Hand hinschreibt, mit Blizesschnelle ver. vielfältigt. Ich freu' mir schon auf den Sommer, denn dann bist Du.. im Hause und gehst in die... Sägmühl und dann am. Sonntag gehen wir dann auf's... Land und kochen. Staffee und tanzen.

" Ja, das wird lustig werden, Jungens!" rief Jokum. Aller Augen rings um den Tisch funkelten.

" Ja, den ganzen Sommer zu Hause und in die Säge­mühle gehen. Nicht ein Maul voll gesalzenen Seewassers bor Oktober," sagte Jens Christian und schlug auf den Tisch, sodaß alle Teller in die Höhe sprangen." Dann wollen wir jeden Sonntag mit unsern Mädeln auf dem Lande sein."

Denft, Jungens, wenn wir im Mai nach Hause kommen, dann ist alles grün," rief Jofum, und die Begeisterung stieg, ,, und alle Mädchen gehen in hellen Kleidern solchen, wie fie sie nur im Sommer tragen. Wenn wir unter feiner Brise an den Torungern vorbeikommen, kommen die Mädchen uns in Boten entgegen, oder sie stehen am Strande- wie es in dem Liede heißt."

Dann fang er, und die anderen stimmten mit voller Kraft ein:

( Die Mädchen steh'n am Strand.

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30 st( but

Sie winten mit der Hand.

Und ihre Thränen fließen leise:

Sei uns willkommen hier am Land, Mein frohgemuther Schiffersmann

Bon Deiner langen Reise

Auf diesem weiten Ozean!"

"

Bei den alten Beruanern war eine Knotenschrift in Gebrauch, und ähnlich verzeichneten früher die Indianer Nordameritas ihre Verträge durch aufgereihte Muscheln, wohl nur, weil dieses Schrift stück" leichter zu handhaben war, als eine Tafel mit Bilderschrift, der fie fich ebenfalls bedienten. Die sogenannte Keilschrift einiger asiatischer Völker sollte richtiger Pfeilschrift genannt werden, denn sie besteht aus gruppirten Abbildungen von Pfeilspizen, die hier, ähnlich den Zeichen unseres telegraphischen Morse- Apparates, Buchstaben be deuten. Ihr Urheber soll das turanische Volk der Akkader gewesen sein, und wir finden sie ebenso bei den arischen alten Persern, wie bei den semitischen Assyrern, Völker, die als Bogenschüzen berühmt waren. Alle diese Schreibarten, zu denen wir noch die germanischen Runen und manches andere reihen können, sind ungeachtet ihres hohen Alters zweifellos viel jünger als die Bilderschrift, die auch in unserer Schrift verborgen ist, was bei einer näheren Prüfung deutlich hervortritt, wie sehr sich auch die äußeren Merkmale im Wandel der Zeit verwischt haben.

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wurden.

sofern

Die wichtigste Bilderschrift finden wir bei einem der schreib­feligsten Böller der Welt, bei den alten Egyptern, deren Hieroglyphen ſeit des ersten Napoleons   Feldzug im Land der Pyramiden von scharfsinnigen Gelehrten großentheils entziffert Von diesen dürfte sie den Semiten überliefert worden sein nicht eine viel weiter zurückliegende gemeinschaftliche Quelle anzu­nehmen ist vielleicht jenem Volksstamme, der schon vor Abraham's Beit in Egyptern erobernd einbrach und dort mehr als ein halbes Jahrtausend herrschte. Thatsache ist, daß die mittlerweile zur Lauts schrift gewordenen finnbildlichen Schriftzeichen, die von den semis dtischen Phöniziern zu den Griechen famen, ihrem Stamm und Geist nach vollkommen das Gepräge dieser Völkergruppe die bon den Griechen aus­tragen. Unrichtig scheint aber

" Jens Christian, soll die Flasche nicht noch einmal um gehende Behauptung zu sein, daß jenes Handelsvolk zuerst Schrift­

gehen?" but Jawohl, her mit dem Whisty!" Es wurde nun fast still. Alle warteten darauf, daß sie an die Reihe kommen sollten, an dem erregenden Getränk zu nippen.ed

Da sagte Michel in seiner stillen Weise: " Ja, wir können wohl davon reden, daß wir den ganzen Sommer zu Hause bleiben wollen; aber find wir nur acht Tage dagewesen, dann stinken wir uns schon vor Widerwillen und finden nicht eher Ruhe, als bis. wir an Bord von so einem Kasten sind und uns wieder zu schanden schinden und allerhand Unbill erdulden!" m

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zeichen gebrauchte. Selbst die von ihnen den Griechen übermittelten Buchstaben rühren sicherlich von einem verwandten Ackerbau treiben­den Stamm her. Wäre es anders, so würden die Zeichen auf die See und die Schifffahrt hinweisen, während thatsächlich nur ein einziger Buchstabe unser heutiges M, das ursprünglich nur ganz allgemein Waffer bedeutete das feuchte Element versinnbildlicht; dagegen find zahlreiche Bilder dem Feldbau und der Viehzucht ent­nommen, was schon der erste Buchstabe selbst in seiner heutigen Ge­stalt noch zeigt. Stellen wir nämlich ein lateinisches A auf den Kopf( v), so sehen wir ungefähr die Umrisse eines Rindkopfes; und in der vom Hebräischen nur dialektisch unterschiedlichen phönizischen Sprache bedeutete Meph, das zum griechischen Alpha wurde, Rind. Die Hellenen nahmen also mit den Buchstaben auch deren semitische Namen an, die sie nur etwas präzisirten; fie fügten ferner vier Buchstaben zu, wahrscheinlich in etwas späterer Zeit. Auch die Form der Buchstaben blieb ziemlich die alte, mur daß sie von diesem funftsinnigen Bolle verschönert wurde, was allerdings einige Aenderungen nöthig machte. In vielen Fällen erhielten auch die Zeichen eine verkehrte Form, was von der veränderten Schreibweise herrührte. Die Semiten zeichneten nämlich die Schriftfiguren mit nach links gewandtem Profil, wie es die ungeübte Hand gewöhnlich zu thun pflegt; dadurch entstand die bekannte Schreibart von rechts. nach links, die auch dann noch im Brauch blieb, als die Bilderschrift zur Lautschrift geworden, als die Zeichen möglichst vereinfacht wurden. Weniger von der Tradition beengt, zogen die Griechen bald die be Du!" sagte Jofum, glaubst Du, die will einen Eng- quemere Schreibart von links nach rechts vor und kehrten demgemäß die Zeichen um. länder haben?"

Du ja," sagte Jofum mit tiefer Berachtung, der nichts anderes hat, woran er sich halten kann, als die große Bauern trine. Nein, zum Teufel, schaff' Dir' ne feinere Sorte an, dann kriegst Du wohl Luft, daheim zu bleiben, ein Mädel, wie die Anne zum Beispiel, das ist' n Mädel, die hat Schlüssel und Schloß, Junge!"

Ach, Unsinn, man friegt doch niemals Ruhe, bis man über Bord mit der Nase im Wasser liegt."

9 verlob' mir mit der Nikkeline, wenn i to Arendal  come," rief Tom lustig. Er hatte das Mädchen noch niemals gesehen, sondern sie nur vom Steward rühmen gehört.

,, Sie dankt God  , wenn sie bekommt a englischmann." tenis, Wenn Du wenigstens nicht so klein wärst, wie Du bist! Du mußt ja auf den Zehspitzen stehen, wenn Du sie küssen

willst."

kann steh'n auf stool!"

Die Jungen warfen sich hintenüber vor Lachen. felbst lachte am meisten.

Tom

Nun kam Jens Christian an die Reihe zu lesen. Jokum setzte sich neben ihn, um ihm zu helfen. Jens Christian lachte und nickte glücklich, wenn er sich ohne Hilfe durch buchstabirte. Es wurden dieselben Stadtgeschichten und See­unfälle erzählt, wie in Jokum's Brief und denen der andern, aber alle wurden mit großem Interesse gelesen und an gehört; denn immer folgten Betrachtungen darüber vom Briefschreiber.

Die. Flaschen gingen um die Runde, und die Stimmung ftieg immer mehr. Die Gesichter strahlten bisweilen durch den Tabaksrauch hindurch, der dick über dem niedrigen Raum lag: Die Lampe   leuchtete matt, wie ein Leuchtthurm in startem Nebel. ( Fortsetzung folgt.)

Mufere Schrift.

( Nachdruck verboten.)

Es ist ein weiter Weg von gewissen schriftartigen Anordnungen- bie Eingeborenen der Osterinsel   erkennen nach Form und Stellung der Steine auf einem Grabhügel, wer darunter liegt von den mihsam in Stein oder Holz gerigten, in Thon gepreßten Zeichen,

Wie alles Wesentliche ihrer Kultur erhielten die Römer den Griechen, obgleich es sich an­auch die Schrift nehmen läßt, daß die älteren italienischen Völker mit den Phöniziern unmittelbar in Berührung kamen und ebenfalls deren Schüler im Schreiben waren. Gewisse Einzelheiten im römischen A- B- C deuten wenigstens auf einen derartigen Einfluß hin. Doch: abgesehen davon: die römische Schrift ist die Tochter der griechi­schen, genau so wie die Schrift der heutigen europäisch- zivilifirten Welt die Tochter Roms ist. Praktisch wie in Allem, verwarfen die Römer die für sie bedeutungslosen Namen der Buchstaben, formten einige von diesen um, änderten, was ihren Sprachlauten nicht genügte und benannten die Buchstaben möglichst nach deren es heutzutage noch geschieht. Konsonanten, die ohne Botal nicht gut ausgesprochen werden können, wurde, mit wenigen Ausnahmen, das zu Hilfe genommen, indem es vor oder nach den betreffenden Laut geset wurde, je nachdem dieser Klanglos oder flangvoller Halbvokal war.

wie

Bei den

Damit wären die Familienbeziehungen unserer Buchstaben einigermaßen erörtert, soweit dies in aller Kürze überhaupt möglich ist. Der Umstand, daß aus dem Alphabet" ein A- B- C" wurde, daß heißt, daß sich bei den Römern die semitisch- griechische Reihen­folge von A- B- G veränderte, ließe sich ziemlich genau erklären. Hier dürfte es genügen, darauf hinzuweisen, daß das lateinische C, das in der Mehrzahl von Fällen heute noch wie K ausgesprochen wird, ursprünglich so überhaupt gelautet haben soll, oder nach An­ficht Anderer vielmehr wie das weichere G, von dem es sich in seiner lateinischen Form bekanntlich nur gering unterscheidet, so daß eine. nachträgliche Schaffung des letteren Buchstabens auch dann noch offenkundig wäre, wenn uns nicht Plutarch   ähnliches berichten würde. Von dem unterschiedlich gewordenen C und G erhielt letzteres die