Merry, was soll aus uns nur werden?" Was meinst Du damit, Benn?"

371

Müssen wir in Europa   scheiden? Du mußt das wissen, sage es mir!"

-

noch nur Grün Die Verwendung. und aus Stopenhagen Stockholm  , die

verschiedenen ausgestellt Der Stil

Blau Firmen haben, zeigen im großen und ganzen dieselbe Art. ist, soweit dies eben bei den wenigen verfügbaren Farben möglich ist, naturalistisch, nur in der Anordnung der Figuren zeigt sich das Lieber Benn," sagte sie verwundert; darüber weiß ich Bestreben, den dekorativen Aufgaben gerecht zu werden. Eine alte jekt noch nichts Bestimmtes, siehst Du. Wir finden schon Frau, die knieend auf dem Felde arbeitet, fliegende Tauben, einen Ausweg, wenn es so weit ist. Sei nur froh, so lange schwimmende Krebse, Lämmergeier, brandende Wogen, einfache Du kannst! Du bist jetzt immer so traurig." Blumenornamente, Motive.

Sie ging von ihm fort zum Piano hin und spielte und sang ein lustiges Lied. Ihre Stimme war fräftig und etwas hart. Er lauschte eifrig, aber ohne seine Mißstimmung über winden zu können.

Sobald der Gesang zu Ende war, wandte sie sich nach ihm um.

,, Bist Du nun wieder froh?" fragte sie und lachte. " Ja," lächelte er, weil sie es so wollte. Trinken wir und seien wir froh!"

Sie schenkte ihm ein, und sie tranken. Dann liebfoste ste ihu, was sie selten that, und seine Mißstimmung war wieder fort. ( Fortsetzung folgt.)

Moderne Kunfftöpferri.

Gehr gart wirft die blaue Farbe, wo sie sich allmälig, verflüchtigt und immer heller wird, bis sie ganz in dem weißen Grunde auf­geht. Einzelne feine Stücke sind auch nur in den hellen Nuancen des Blau gemalt. Die Formen sind meist einfach in den größeren, sehr zierlich in den kleineren Arbeiten. In einigen Stücken werden Thiere: Möven, Eichhörnchen, plastisch dargestellt. Es scheint nicht, daß mit dieser Art der Ausschmückung von Porzellan, mit der einfachen Uebertragung des naturalistischen Stils, der rechte Beg bereits gefunden ist. Die Entwicklung geht vielmehr dahin, für dekorative Zwede immer mehr das reine Ornament herauszuarbeiten. In der Abtheilung von Rörstrand   aus Stockholm   fallen die Vasen . Wallander's eben dadurch auf. daß in ihnen das dekorative Element viel stärker hervortritt; obwohl auch er Tritonen und See­jungfrauen verwendet, sind doch diese Körper bei allen Härten im einzelnen einem stark ausgeprägten schönen Linienzug eingeordnet.

Im allgemeinen tritt bei den dänischen Porzellanen eine Eigen In der modernen Kunsttöpferei wird der mächtige Anstoß, den schaft besonders hervor, die bei diesem Material fast immer vor­die japanische Kunst der europäischen   gegeben hat, am deut- handen ist. Ihr Glanz ist blank und kalt, ihre Glasur zeigt breite lichsten erkennbar. Die japanischen Vasen, Tassen und Schalen aus Spiegelungen, deren Härte unangenehm wirkt. Die japanischen Steingut und Porzellan erschienen dem gesteigerten Farbengefühl Borzellane mit Unterglajurmalerei zeigen, daß diese Eigenschaften dem Material nothwendig anhaften. Der erwähnte als malerische Offenbarungen und legten den Wunsch nahe, Achn- nicht Eine prachtvolle liches zu schaffen. Allenthalben schen daher seit etwa einem Schrank der Japaner enthält solche Arbeiten. Jahrzehnt die Bestrebungen ein, der darniederliegenden Kunst- fleine Makuzu's zum Beispiel zeigt ganz zarte roth­die Blüthen, die als blaugraue Töne, Ornamente töpferci neues Leben einzuhauchen. Man knüpft natürlich und an die japanischen Vorbilder an, sucht aber über sie hinauszukommen. aufgemalt sind, scheinen nur hingehaucht zu sein. Daneben steht eine Die neue Bewegung hat schnell eine große Bedeutung gewonnen Base mit einem tiefgrünen Grundton, aus dem die Gestalt eines und die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Gegenwärtig giebt eine Marabu ausgespart ist. Kälter wirken die Farben einer größeren Ausstellung im Lichthofe des Berliner   Kunstoffenen Vase mit blauen Linien auf starkgelbem Grunde, aber diese gewerbemuseums eine gute Uebersicht über die bisherigen Farben sind klar und frisch und haben nicht den trüben grauen Ton des Grins der dänischen Porzellane. In der Ausbildung solcher wärmeren Farbentöne, wie sie bei den Japanern zu sehen sind, in der Entwickelung eines neuen Ornamentstils und nicht in dem Streben nach naturalistischen Wirkungen scheint die Aufgabe der

Leistungen.

Die Verarbeitung des Thons geht in sehr verschiedenartiger Weise vor sich, und ebenso verschieden sind die Resultate. Die Be­griffsbestimmung für die einzelnen Arten steht durchaus nicht fest, da scharfe Grenzlinien oft nicht zu ziehen find. Die Porzellanmalerei zn liegen.­In Berlin ist man von der ausschließlichen Verwendung des Grundzüge des Verfahrens sind kurz diese: Die Form, der Scherben", wird bei Gefäßen zumeist unter Benutzung der Hartporzellans abgegangen. Die schönen großen Basen in bunt Töpferscheibe, bei Steingut und Porzellan auch durch Guß, hergestellt schillernden blauen, lila und rothen Farben find von einer einzigen und mit Henkein, Griffen und Füßen garnirt". Hierauf wird sie rothen Farbe chemisch abgeleitet und auch die kleineren in Kupferroth im Ofen weiß oder farbig gargebrannt". Im Brande zieht sich find prachtvolle Stüde  . die Thonmasse zusammen, der Thon schwindet". Je höher die Der größere Theil der ausgestellten Arbeiten ist entweder Temperatur des Brandes ist, um so dichter wird das Material, Steinzeug oder Fayence. Das Verfahren bei der Herstellung bis bei den der stärksten Hize ausgesetzten Arten auch der des Steinzeugs ist dem beim Porzellan entgegengesetzt. Es wird unglasierte Scherben für Wasser völlig undurchlässig dicht" ist. zuerst im Scharffener und nach der Glasur mit einer geringeren Soll oder kann das Gefäß porös bleiben, so nimmt man mageren" Size gebrannt, welche die Farben nicht so stark angreift. Auf diese mit Sand versetzten Thon. Dies ist bei fast allen für den gewöhn- Weise ist die Zahl der Farben, mit denen gearbeitet werden kann, lichen Gebrauch bestimmten Thonwaaren der Fall. Die Ündurch- fast unbeschränkt.

lässigkeit gegen Wasser wird dann durch eine einfache Glajur Die Franzosen   leisten hier weitaus das Beste, und Bigot ist erreicht. Bei den feineren Thonwaaren und gerade bei der bedeutendste Künstler dieser Richtung. Seine Arbeiten sind in den tünstlerisch bearbeiteten spielt die Behandlung der dem Schrank in der linken Ecke des Saales aufgestellt. Die Formen Glasuren eine große Rolle. Ihre Zusammensetzung ist seiner Vasen und Krüge sind von einer bewundernswerthen Klarheit, äußerst mannigfaltig, sie werden durchsichtig oder undurchsichtig, farb- der praktische Zwett prägt sich in ihnen aufs schärffte aus. los oder farbig hergestellt. Gewöhnlich werden die Glasuren Raffinirt einfach ist auch die Farbe seiner Glasuren: ein fast stumpfes Ein Krug zeigt pulverifirt und aufgestäubt oder durch Eintauchen in die breiig an- Braungrau, hie und da ein wärmerer Ton. gemachte Masse auf den Scherben gebracht. Ein anderes Verfahren schimmernden Bleiglanz. Bigot's größtes Verdienst aber sind ist, daß man durch Dämpfe gewisse Bestandtheile der Oberfläche ent- frystallisirte Glasuren, die er auf chemischem Wege erzielt. Wie fest­fernt und so chemisch Aenderungen in der Färbung hervorruft. Ist die gewordene Schneeflocken, so zierlich in der Zeichnung, liegen die Glasurmasse aufgetragen, so brennt man sie in einem zweiten Brande glizernden Krystalle auf dem Grunde, der hier stärker farbig ist als " glatt". Für die Behandlung der Farbe ist es dabei von entscheidender Be- fonst bei Bigot. Diese Glasuren sind meist bei Kacheln angewandt, deutung, ob die Glasuren leichtflüssig" oder strengflüssig" sind, für die sie eine außerordentliche Bedeutung haben. d. h. ob sie in geringerer oder wie beim Porzellan in größerer Hige Die Arbeiten von.Dalpayrat und Lesbros, die daneben gebrannt sind als der bloße Scherben. Die für die Zwecke der stehen, zeigen einen fräftigeren Charakter. Oft geben ihnen Formen Stunfttöpferei wichtigsten Formen der Thonwaaren sind das im von Früchten, zum Beispiel des des Kürbis, die Form; ein Scharffeuer gebrannte dichte Porzellan und Steinzeug und Blumentübel ist mit zwei Elephantenköpfen geschmüdt. Der fräftigen die in geringerer Hiße gebrannte Fayence. Form entspricht die chemisch erzeugte Farbe, meist steht auf gelbem Grunde Kupferroth und Blau. Außerdem verwenden sie Körper von Menschen und Thieren, denen sie eine gelblichgrün gefärbte Email­glasur geben, als Dekoration. Die Körper find ausgezeichnet modellirt, von großer Lebendigkeit in der Bewegung, ordnen sich auch in ihren Linien der Gesammtform sehr gut ein. Ihre Verwendung er­regt dagegen öfter Zweifel; in einer Vase wird zum Beispiel Die Nacht" dargestellt: die Form zeigt in flüchtigen Unwissen die Gestalt einer Eule, und auf dieser sind drei emailtirte weibliche Körper, zwei in Hochrelief, einer als Henkel modellirt.

Gleichsam eine historische Einleitung bietet in der Ausstellung der Schrank, der gleich beim Eingange rechts steht. Er enthält japanische und chinesische Arbeiten, von denen vor allen Dingen die japanischen interessiren. Was sie ganz im allgemeinen auszeichnet, ist ihre Feinheit in der Farbe.

Wenden wir uns zunächst zur Betrachtung der modernen Porzellanarbeiten. Ausgestellt haben einige Mannfakturen von Kopenhagen  , eine von Stockholm   und die Berliner.( Auf der rechten Seite der hinteren Wand.) Die neiten Arbeiten der Dresdener  , die schon früher von uns besprochen wurden, fehlen. Steinzeug mit fräftigen, dunkelfarbigen Glasuren liefert auch Das Problem, an dem diese Manufakturen jegt arbeiten, ist die Dammouse aus Sèvres  . Breite Blattornamente sind bei einigen Vermehrung der Reihe der verwendbaren Farben. Die Malerei als Masse dick aufgetragen. Die Farben haben einen starken Glanz. muß unter der durchsichtigen Glasur ausgeführt werden, wenn sie Das Ganze ist derber in der Wirkung, und leitet über zu der htbar sein soll. Bei der Hize von 1600 Grad aber, der das Hart belgischen Bauerntöpferei( in der Mitte des Lichthofes). porzellan bei dem zweiten Brande ausgesetzt wird, konnte bisher Daß men jetzt in Anlehnung an die Bauerntöpferei arbeitet, nur das Blau sich halten. Jetzt hat man in Dresden   bereits hat seinen gan Grund. Bei den Töpfen, Gefäßen u. f. w., die vier Farben mit allen Schattirungen gefunden, die auch dem unmittelbar in großer Zahl für den täglichen Gebrauch gefertigt schärfsten Feuer widerstehen. In Kopenhagen   findet neben dem werden, bilden sich nothwendig die einfachsten und für die Technit