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Favoriten 17 000 Bände u. f. tv. Von diesen 255 000 Entlehnungen ergänzt. Man wird erwarten können, daß es mit Hilfe der neu er entfallen 43 000( 17 pet.) auf wissenschaftliche Werke; den bauten Niejenfernrohre gelingen werde, allmälig die Kanäle" in größten Antheil hieran hat wieder Ottakring   mit 19 000 Bänden einzelnen Fällen in ihre Bestandtheile aufzulösen. Für diese neue wissenschaftlicher Literatur(= 28 pt. seiner gesammten Entlehnungs- Aussicht spricht auch noch der Umstand, daß die Breite der Mars­ziffer), sodann folgen Leopoldstadt( 19 pCt.), Floridsdorf  ( 18 pet.), fanäle nicht größer erscheint, wenn der Planet unserer Erde sehr Margarethen( 13 pět.), Nußdorf( 12,7 pct.), Hernals  ( 12 pet.) u. f. w. nahe tommt, wie es doch der Fall sein müßte, wenn sie wirkliche Diesen Frequenzen entsprechend werden die Bibliotheken des Volts- Kanäle wären. Bildungsvereins im Jahre 1898 mehr als eine Million Entlehnungen ( hiervon 170 000 bis 180 000 wissenschaftliche Werke betreffend) auf­weisen und damit die Entlehnungsziffer des Jahres 1897 um 150 000 bis 170 000 übersteigen.-

Aus dem Thierreiche.

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Technisches.

Unter besonders schwierigen Verhältnissen ist von der bayerischen Telegraphenverwaltung eine Fernsprechleitung von Partenkirchen   aus auf die Zugspige, den höchsten Berg Deutschlands  , geführt worden, um eine Verbindung des dort Den ältesten berfolgbaren Typus eines von der Sektion München   des Deutschen   und Oesterreichischen Alpen­Wirbelthieres vertritt, so weit die gegenwärtigen Nach dem allgemeinen Fernsprechnetz herzustellen. Die Leitung besteht vereins errichteten Unterkunftshauses, des Münchener   Hauses, mit forschungen schließen lassen, der seltene Aa l'hai  , denn sein Ge­schlecht reicht bis zur mittleren Devonzeit zurück. Der Aalhai ist von Partenkirchen   aus zunächst aus Broncedraht, dann ist drei ein 1,5 bis 2 Meter langer Hai von aalartiger Gestalt mit einem Millimeter starter verzinkter Gußstahldraht verwendet, welcher bis weiten, von der Kopfipige wenig überragten Rachen; beide Kiefer 3 der ersten, 13,9 Kilometer entfernten Sprechstelle in der find mit dreispitigen Zähnen besäumt, zu denen noch eine mittlere Angerhütte auf Stangen oder gelegentlich an Bäumen be­Zahnreihe im Untertiefer kommt; sie sind mit kleinen Sprizlöchern führung immer schwieriger; um die fast 3000 Meter betragende Bon da ab gestaltete sich die Leitungs­festigt worden ist. und 6 weiten Kiemenöffnungen versehen. Bis zum Jahre 1886 waren nur zwei Exemplare dieses seltsamen Thieres Höhe bis zur Zugspige zu überwinden, mußte Rücksicht genommen dem japanischen Meere bekannt geworden, welche Samuel werden auf Lawinen und Gletscher; der Draht wurde in eigenartiger Garman( das erste 1884) daselbst entdeckt hatte. Dann war die Weise an vorspringenden Felstöpfen angebracht und der Zugfestigkeit Bahl allmälig bis auf 13, die sämmtlich im japanischen Meere ge- halber mit möglichst tiefen Sentungen gespannt. Große Mühe ver Zahl allmälig bis auf 13, die sämmtlich im japanischen Meere ge- ursachte fangen worden waren, gestiegen, so daß der Schein entstand, daß sie ursachte das Hinaufschleppen der Materialien auf kaum zugängliche nur dort zu Hause seien, bis der Fürst von Monaco   1889 ein kleines Feljen, die Unterkunft und Verpflegung in den unwirthlichen Höhen Exemplar bei Madeira   fing. In einer fürzlich ausgegebenen Ab- bei Schneefall und heftigem Winde. Die Auslegung des 2,5 Kilo­handlung beschreibt nunmehr St. Collet einen 1896 an der norwegischen der Knorrhütte erforderte acht Tage Arbeitszeit; nach weiteren elf meter langen Drahtes von der Angerhütte bis zur Sprechstelle auf Küfte im Varanger Fjord aus 300 Meter Tiefe emporgezogenen Aalhai, welcher die ungeahnt weite Verbreitung dieses uralten Ge- Tagen war die Endstelle Münchener Haus  " auf der Zugspige mit schlechts bezeugt, das sich nur durch sein Tiefseeleben der häufigeren Gletscher in einer Weite von 400 Metern mit einem kühnen Schwunge einem Drahte von 3,6 Kilometern Länge erreicht, wobei der legte Einbringung bisher entzogen hatte. Unter den übrigen lebenden Haifamilien steht der Aalhai den Notidaniden am nächsten und wird überspannt wurde. von einigen Ichthyologen zu denselben gerechnet.-

Ans dem Thierleben.

aus

( Prometheus".)

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Humoristisches.

Nichts umsonst. Besuch:" Ihre Gartenthür geht aber schwer auf. Wollen Sie das nicht ändern lassen?" Ingenieur:" Wo denken Sie hin? Sie jetzt ein Hebewerk in Bewegung. Jeder, der mich besucht, muß mir sieben Liter Wasser pumpen." unten prügeln sich zwei Frauen." Er tennt sie. Junge( zum Schutzmann): Sie! Dort Schumann: Scheer' Dich

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u. Nester bauende Fische. Die Natur bildet, so regel mäßig und zweckmäßig fie auch überall verfährt, dabei doch die eigen thümlichsten Merkwürdigkeiten. Das Nesterbauen gehört zu den charakterischsten Kennzeichen der Vögel, aber einerseits giebt es Vögel, welche niemals ein Nest bauen oder besigen, andererseits existiren andere Thierarten, welche ausnahmsweise Nester bauen. So lebt in zum Teufel und fümmere Dich um Deine eigenen Angelegenheiten." Schutz= den Flüssen Nordamerikas   weitverbreitet ein unserm Stör verwandter Junge: Aber die eine davon ist ja Ihre Frau. ( Jugend.") Schlammfisch, welcher im Frühjahr die tiefen Stellen der Gewässer mann:" Dann sei Gott der andern gnädig!" verläßt und an die flachen pflanzenreichen Flußufer zieht. Dort Verlockend. Fremder:" Fünf Mark für ein Nacht­Wirth: Dafür können's aber bilden die Thiere kleine, aus einem Weibchen und mehreren Männ- logis? Das ist viel Geld!"

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chen bestehende Gesellschaften, welche an einer Stelle beständig in auch bis morgen Mittag schlafen, wenn Sie wollen!"

Vermischtes vom Tage.

einem engen Kreise herumschwimmen und dabei die Wasserpflanzen in Nestform winden, niederdrücken und runden, so daß schließlich ein wahres Nest entsteht. In dieses legt das Weibchen die Eier, die sich Die Elektrizität wird jetzt auch in den Dienst des mit einer sonst bei Fischen kaum beobachteten Geschwindigkeit ent- Jagdsportes gestellt, und zwar in Gestalt von Schein­wickeln. Schon 24 Stunden, nachdem die Eier gelegt find, friechen werfern. die ersten Jungen aus. Dann bleibt ein einziges Männchen im Nest, um die Jungen einige Tage lang zu hüten und bei der Nahrungs­aufnahme zu unterstützen. Sobald die jungen Fische dieser Hilfe nicht mehr bedürfen, verläßt die ganze Schaar das Nest und zerstreut sich im Flusse.

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Astronomisches.

-In Fordon   bei Bromberg   find 30 Personen infolge des Genusses von verdorbenem Fleisch erkrankt.

In Kassel   schautelten sich am Dienstag ein Knabe und ein Mädchen ganz dicht am Ufer der Fulda  . Plößlich verloren sie beide den Halt und wurden in die hochgehenden Wogen geschleudert. Sie gingen unter, ehe Hilfe gebracht werden konnte.

Drei Frauenmorde binnen wenigen Wochen erregen in Bozen   großes Aufsehen. Vor einigen Tagen wurde die dritte weibliche Leiche aus einem Mühlbach   gezogen. Ein Bahnbediensteter wurde unter dem Verdachte, der Thäter zu sein, verhaftet.

- Der Zigeuner Rigo, der bekanntlich mit der Prinzessin Chimay durchgebrannt ist, wurde in Budapest  , als er mit der Geliebten aus der Wohnung fam, von seiner angetrauten Frau, einer Zigeunerin, erwartet und gehörig durchgeprügelt.

Um das Amt eines Orts Schornsteinfegers in Boschiavo  ( Kanton Graubünden  ), der ein Gehalt von 800 Fr. jährlich bezieht, bewarben sich drei Schullehrer aus den benach­barten italienischen Dörfern.

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Das Räthsel, das die berühmten Marskanäle darbieten, fcheint sich in einfacher Weise zu lösen. Der italienische Astronom Cerulli machte die Beobachtung, daß, wenn man die Mondkugel mit einem Opernglas betrachtet, auch auf unserem Weltennachbar die Oberfläche von dunklen Linien durchzogen erscheint, die durch ihre Länge und durch ihr regelmäßiges Aussehen lebhaft an die Kanäle auf dem Mars erinnern. Sobald man aber den Mond ein durch ftärkeres Fernrohr betrachtet, lösen sich die scheinbar scharf und regelmäßig gezogenen dunklen Linien in unregelmäßig gruppirte, direkte dunkle Flecken, sogen. Mare auf, und von den bei schwacher Bergrößerung erscheinenden geradlinig verlaufenden Fäden ist nichts mehr zu sehen. Es ist aber lediglich der unter einem kleinen Gefichtswinkel zu einer einfachen Linie zusammenschrumpfende-Eine ernstliche Epidemie von Genicstarre ist in open­Totaleindruck von thatsächlich ganz verschiedenartig und unregel- hagen ausgebrochen. mäßig gestalteten Oberflächenbildungen, den diese dunkeln Linien Ein deutscher   Zahnarzt in Paris   wurde von einem darstellen, und man wird daher mit Recht schließen können, daß 19 jährigen Mechaniker in seiner Werkstätte ermordet und beraubt. auch die Marsfanäle analoge Trugbilder sind. Denn mit den Der Mörder wollte darauf auch die Wohnung des Arztes ausplündern stärksten Fernrohren unserer Zeit erscheint die Marsoberfläche und verlegte die dort sich aufhaltende Kassirerin schwer, wurde aber nahezu unter demselben Gesichtswinkel, wie unser Mond durchs durch ihre Hilferufe verscheucht. Opernglas betrachtet. Wenn wir in einem ähnlichen Verhältniß Ein großer Goldklumpen von etwa 30/2 Kilogramm stärkere Fernrohre, wie es durch Opernglas und Fenrohr beim wurde jüngst auf einer Goldgrube im Gouvernement Jenisseist Mond   gegeben ist, auf den Mars   anwenden könnten, so würden auch entdeckt. Unter allen bisher in Rußland   gefundenen nimmt dieser die viel bewunderten Marstanäle aufgelöst erscheinen in diskrete Flecken- die zweite und von allen überhaupt die elfte Stelle ein. und Streifensysteme, wie sie in größeren Dimensionen die Marsoberfläche Eine furchtbare Dynamiterplosion zerstörte in Dover  vielfach erkennen läßt; bei unseren noch zu kleinen Fernrohren erscheinen bei New York   drei von den 81 etwa 50 bis 75 Fuß auseinander­aber die nahe zufammenliegenden Reihen von Einzelbildungen als eine liegenden Holzgebäuden eines Wertes. Sechs Arbeiter wurden ge­einzige dunkle Linie. Auch die räthselhafte Verdoppelung der Kanäle" tödtet, vier verlegt. erscheint nun nur als ein getrenntes System von weiteren dunklen Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint Sonn­Streifen, die das Auge unwillkürlich zu einer kontinuirlichen Linie tag, den 15. Mai.

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Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin   Druck und Verlag von May Bading in Berlin  .