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,, Ueber den Grund bringen verschiedene Berichterstatter verschiedene Angaben, die durchweg nicht recht einleuchtend erscheinen, so daß wir darauf verzichten, sie wiederzugeben.
daß man eine so wichtige Materie nicht in der gegenwärtigen T politischen Situation anschneiden fönne. verhallte ungehört. schreibt: Was fümmert die Konservativen die politische Situation? Deriveilen die Minister im Kronrate ihr Schicksal entgegennehmen müssen, be= schließen die Konservativen frisch frei und fröhlich, was ihnen frommt. Die Krisis stört sie darin nicht. Wer auch immer der kommende Mann ist, ihre Wünsche muß er schließlich doch erfüllen. Herr Richter Tonnte gegen die Annahme der Resolution. intr Argumente, aber feine Zwangsmaßregel vorbringen. Die 50 Unterschriften brachte er diesmal nicht zujammen, und eine Anzweiflung der Beschlußfähigkeit giebt es nach der famosen Geschäftsordnung des preußischen Abgeordnetenhauses nicht.
Die, Berliner Zeitung " bemerkt:
„ Inwiefern diese Notiz oder die vom„ Vorwärts" ihr gegebene Ueberschrift eine Majestätsbeleidigung enthalten soll, ist uns bis jezt völlig schleierhaft."
Und die Volks 8eitung" äußert:„ Wir können in der Notiz beim besten Willen nichts Strafbares erblicken."
Während so das Abgeordnetenhaus in aller Gile zwei Sigungen Wir betrachten die Angelegenheit als einen Beitrag zur gegen absolvierte, hatte sich auch das Haus der Herren zu geset wärtigen Krisis. Wir haben eben augenblicklich keine Regierung, und geberischen Thaten zusammengefunden. Eingeleitet wurde die Feierlichkeit durch die Aufnahme eines neuen Herrn. Der fürstliche Präs da scheinen die Behörden uns den Beweis liefern zu wollen, wie sident hieß ihn willkommen, der Novize verbengte fich nach allen schlimm es sei, wenn der Staat regierungslos ist. Wir wünschen Seiten; es war noch ein ziemlich junger Mann; er fühlte sich offen- deshalb, daß die Krisis schnell beendigt und wir wieder eine Regiebar noch etwas bedrückt von all der Würde, die ihn umgab. Er er- rung erhalten mögen, damit unsere Leser zu der ihnen entzogenen
zugehörig abschüttelt, stellen wir dem Blatt Eugen Richters folgende Bemerkung der Boss. 8tg." vom 23. August zur Verfügung:
„ Auch von politischen Beamten, die gar nicht Abgeordnete find, ist wiederholt das agrarische Treiben öffentlich und fräftig unterstützt worden. Laudräte haben bei den Wahlen Flugblätter unterzeichnet, die voll der gehässigsten Ausführungen über die Handelspolitik der Regierung waren. Erst durch die verkehrte Politik des Ministeriums, das Verhältnis zahlreicher politischen Beamten zum Bund der Landwirte zu dulden oder zu übersehen, ist dieser Bund zu einer Macht geworden, daß er heute die konservative Partei beherrscht und dem Ministerium den Fehdehandschuh hinwerfen kann... Heute wird, wenn es zu einem Kampf gegen die Konservativen ernstlich kommt, eine Musterung unter den Verwaltungsbeamten unabweislich sein... Nichts wird auf die Fronde einen kräftigeren Eindruck machen als die Wahrnehmung, daß ihren Vettern und Freunden, die in einträglichen Verwaltungsämtern sind, um der Politik der Regierung zu dienen, der Stuhl vor die Thüre gesezt wird, da ihre Begünstigung den Zweck verfehlt hat." Genügt diese Probe freijinnig volksparteilicher Journalistit?
wartete vielleicht auch so etwas wie eine große Ceremonie Beilage gelangen, ehe fie zu ſehr veraltet ff. alt
bei der„ Einkleidung". Als ste ausblieb, nahm er möglichst unauffällig in einer Ecke feinen Blag. Die Regierungskommissare sahen aus dem ihnen angewiesenen Verschlag etwas neidisch auf den neuen Ankömmling. Sie träumten vielleicht von
Vom Kronrat.
Nachdem der Kaiser am Dienstagabend bereits den
Von den Aufgaben der Gewerbegerichte hat das Organ der Unternehmerverbände Berlins Die Arbeiterbewegung" eine eigentümliche Meinung. Es
dem Tag, an dem auch sie durch Allerhöchstes Vertrauen" in diese Grafen v. Bülow empfangen, den manche für den Nachfolger eigentümliche Meinung. Es schreibt:
erlauchte Körperschaft hineingeschoben werden würden.
Hohenlohes halten, reiſten am Mittwochmorgen sämtliche Weinister zum Stronrat ins neue Palais. Die Sigung dauerte ungefähr drei Stunden.
Im übrigen ist die Meinung in Berliner Arbeitgeberkreisen eine sehr verbreitete, daß die Gewerbegerichte die Interesseh der Unternehmer weniger berücksichtigen, als wünschenswert wäre. Die letztere für Berlin unschwer zu erkennende Thatsache nügt ja auch die Socialdemokratie in ihrer Agitation genugsam aus."
überhaupt einfach Recht sprechen, nicht aber die Interessen irgend Unseres Wissens sollen die Gewerbegerichte wie die Gerichte einer Gruppe berücksichtigen.-
Diese erlauchte Körperschaft, der die Entscheidung über den Kanalfonflitt so jäh entzogen ist, wird in den nächsten Tagen über eine nicht minder bedentfame Aktion sich schlüssig machen müssen, über einen fühnen Angriff auf die Socialdemokratie. Wie der Präsident Ueber Entscheidungen ist bisher nichts bekannt, vielleicht zu Beginn mitteilte, hat der preußische Justizminifter, besorgt un weil nichts bekannt zu geben ist. Ein Minister hat jedenSie zarte Konstitution der Herren, dem Hanje den Vorschlag gemacht, falls die Sigung überlebt, der Verweser der preußischen den Vorwärts" wegen des neulich dort veröffentlichten Artikels: Sustiz, Schönstedt , der am Nachmittag noch als Minister im Der Tag der Herren" strafrechtlich zu verfolgen. O, das Herrenhause erschien. Möglich, daß auch die anderen Kollegen Gine Revolutions. Ehrung in Sachsen . Innerhalb der Herrenhaus braucht sich nicht jede Beleidigung gefallen zu lassen: das hat es schon einmal principiell erklärt. Die preußischen Nichter lebendig geblieben sind. Bei uns fallen die Minister plötzlich, und grün- weißen Grenzpfähle hat ein leibhaftiger Revolutionär ein haben dafür zu sorgen, daß den preußischen Herren keines von den kostes trägt wahrscheinlich viel zur einstweiligen Erhaltung Denkmal bekommen, sogar ein standrechtlich Erschossener. baren feltenen Haaren gekrümmt wird. Einstweilen hat die Kommission ihrer Straft bei, daß ihre Demission niemanden überraschen handelt sich um Adolf v. Trükichler, dem seine Baterstadt des höchsten Hauses sich darüber schlüssig zu machen, ob und wie würde. diese große That einzuleiten ist.
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Wir befolgen den Rat des Fürsten Hohenlohe: wir Ju der Sigung selbst genehmigte das Hans die Ausführungs- geben uns feinen llusionen hin. Es wird im gefege zum Bürgerlichen Gesetzbuch und zum Handelsgesetzbuch, Grunde alles beim alten bleiben. sowie die Gebührenordnung für Rechtsanwälte und Gerichtsvollzieher. Biel zu bemerken hatten die Herren zu all den Gesezen zwar nicht, trotzdem saß man fünf Stunden. Die Herren hören fich so selten reden, daß sie diese Gelegenheit ausmußen, um wenigstens möglichst gediegen Bericht zu erstatten. Es bereitet ihnen wohl auch ein großes Vergnügen, daß Leute angestellt sind, die von Amts wegen jedes ihrer Worte niederschreiben müssen. Besprochen wurden natürlich nur einige agrarische Schmerzen: Bumpgenoffenschaften 2c. Eine Meinungsverschiedenheit rief auch noch die Geschichte mit den staatsgefährlichen Aktiengesellschaften hervor. Geheime Kommerzienrat Frenzel sprach da ein sehr wahres Wort: Leute, die Attien haben, sind nie staatsgefährlich! Sie zittern so sehr für ihr Geld, daß sie sich schön hüten werden, die Jakobinermüße aufzu sezzen! Einige der hochadligen Herren rungelten bei diesen revolutionären Worten die Stirn. Nicht einmal im preußischen Herrenhauſe iſt mau ganz unter sich, auch da kann man sich der Bürgerlichen nicht mau ganz unter sich, auch da kann man sich der Bürgerlichen nicht
ganz erwehren.
Trotzdem ging man um 5 Uhr in gehobener Stimmung auseinander, in dem herrlichen Bewußtsein, daß man durch die Geburt dazu ausersehen ist, Thaten zu vollbringen, die, wie es in der Sprache dieses Hauses heißt, mancherlei Vorteile und Segen stiften
werdcit.
Eine geheimnisvolle Konfiskation.
Das klagende Herrenhand. Nachdem das preußische Herrenhaus neulich vier schlesische Blätter verklagt hatte, ist nunmehr bei dem hohen Haus seitens des Justizministers der Antrag eingegangen, es möchte die Genehmigung zur strafrechtlichen Verfolgung des Vorwärts" geben. Der Herr Justizminister hat das Herrenhaus ersucht, es möge sich durch die satirische Schilderung der Herrenhaus- Sigung über die Zuchthausvorlage, die der Vorwärts" unlängst veröffentlichte, beleidigt fühlen.
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Die Justizverwaltung im Reich ist bisher von solcher Aufmerkſamkeit gegenüber dem Reichstag nicht befallen worden, obwohl die reaktionäremPresse an Beschimpfungen dieses Parlaments und seiner Mitglieder das Menschenmögliche geleistet hat; wir erinnern nur an die Tage der abgelehnten Bismarckehrung, oder an die jüngste Würdigung", welche die Scharfmacherpresse den Reichstagsdebatten über die Zuchthaus - Vorlage hat angedeihen lassen. Trotzdem hat man seitens der Regierung keine Klage gegen diese Presse gewünscht. Herr Schönstedt ist freilich selber Mitglied des Herrenhauses, das follte ihn aber doch erst recht nicht veranlassen, sein" Barlament zu veranlassen-wider die parlamentarischen Gepflogenheiten aller Pänder auf den Kampfplatz von gewöhnlichen Beleidigungsprozessen hinabzusteigen.
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die
diese Beamten selbstverständlich in ihrer parlamentarischen Abstimmung frei seien, daß die Beibehaltung ihrer amtlichen Stellungen aber nach einem Votum gegen die Kanalvorlage unmöglich sein würde. Herr von der Recke dagegen soll die betr. Beamten aufgefordert haben, für die Vorlage zu stimmen.
Wir vermögen keinen wesentlichen Unterschied zwischen der angeblichen Anweisung und ihrer Ausführung zu entdecken.-
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Es
Falfenstein in Sachsen eine Gedenttafel gewidmet hat. Trüßschler war Abgeordneter zur Nationalversammlung. in Frankfurt und hatte sich im Frühjahr 1848 an den badischen Aufständen beteiligt. An das Wagnis, einen solchen Mann zu ehren, wurde erst allmälig der ruhige Bürger gewöhnt. Zunächst versuchte der„ Vogtl. Anz." durch mehrere Artikel den Mut und die Thatkraft des Toten herabzuwürdigen und ihn als einen unglücklichen Mitgegangenen und Mitgefangenen, dem es gar nicht so ums Herz war, hinzustellen. Dann fand am 14. August, dem 50jährigen Todestage Trüßschlers, eine kleine Feier statt. Herr Kantor Hahn hielt eine Ansprache. Darauf wurde eine Gedenktafel gestiftet, auf der steht: ,, Dem Schöpfer dieser Promenade, Herrn A. v. Trüzschler, in bankbarer Berehrung. August 1899. Der Naturverein Falfenstein."
Vielleicht findet man ähnliche Verdienste an den Märzgefallenen zu Berlin , und es ließe sich dann endlich ein Portal mit gänzlich harmloser Inschrift ausführen.
Schulzustände im Einflußgebiete des Reichsfiskus. In den Gemeinden EII erbed und Gaarden, in deren Gebiet die kaiserliche Werft liegt, herrschen nach einer Darstellung der SchleswigHolsteinischen„ Boltszeitung" ganz ostelvische Zustände. Die Mehrzahl der Einwohner dieser Gemeinden sind Werftarbeiter.
Für 1055 Kinder der Gemeinde Ellerbeck find 16 Schulflaffen eingerichtet, in denen 12 Lehrer unterrichten. Für diese 16 Klaffen stehen jedoch nur 12 Schulzimmer zur Verfügung, so daß abwechselnd immer anderen Klassen Raum zu schaffen; auf diese Weise fallen in einigen Klassen der Unterricht ausgesezt werden muß, um für die wöchentlich 38 Lehrstunden für die Knaben aus. Ja, beim Aufnahmetermin zu Ostern d. I. mußten 12 tinder noch wegen Naummangels zurückgestellt werden. Die Durchschnitts- Schülerzahl beträgt in den einzelnen Klassen 68-70, in einigen sogar 80 und 81.
steuer beträgt.
Das Erscheint die ganze Erklärung des Herrn Ning darauf berechnet, ihm für die voraussichtliche Neuwahl in unserem Kreise eine Brücke zu bauen, so ist die Art und Weise, wie er diese Erklärung in die Presse zu lancieren jucht, an sich schon charakteristisch. Er wünscht nämlich die Aufnahme im redaktionellen Teil gegen 5 Mart Vergütigung! Damit hat Herr Ring aber bei uns tein Glück, denn unsere Redaktion ist unabhängig genug, die Meinung ihres Leserkreises nicht durch bezahlte Erklärungen des Herrn Ring trüben zu lassen."
Einem Teil unserer Leser ist, obwohl wir nicht in Deftreich leben, die Mittwoch- Nummer des" Vorwärts" in sehr unvollständigem Bus stand zugegangen. In aller Frühe ist nämlich die erste Beilage Bon diesen 1055 Kindern find 705 Kinder von Werftarbeitern, tonfisciert worden. Da auch in unserer Redaktion keines der ge= Wir unsererseits haben den lebhaften Wunsch, daß die Herren- und diese 705 Kinder verursachten der Gemeinde 21 000 m. mehr fährlichen Blätter mehr zu finden war, waren wir zunächst darauf häusler sich dem Wunsch ihres ministeriellen Kollegen anschließen. Lasten, als ihre Angehörigen zu den Gemeindelaften beitragen, angewiesen, uns den Inhalt der Beilage aus dem Kopfe zu rekonstruieren, Wir erhalten dadurch endlich die erwünschte Gelegenheit, zwar nicht trop dem die Gemeinde steuer 300 Pro3. der Staats. um einen Grund für die Maßnahmen der Polizei zu finden. Wir die formale, wohl aber die moralische Gegenklage gegen fanden nichts, so sehr wir grübelten. Und als es dann uns gelang, ein hochgeborenen Herren anzustrengen, und eine Blütenlese Herren- meindeſtener herangezogen werden, und deshalb fehlt es an großen Der Fiskus mit seinen großen Grundstücken kann nicht zur Ge Exemplar der Beilage aufzutreiben und durch eine Anfrage den Ort hänslerischer Schmähungen unserer Partei dem Gericht zu unter- Stenerzahlern. Im Marine- Etat sind zwar einige tausend Mark als Zuſchuß der That festzustellen, gerieten wir erst recht in Verlegenheit. In breiten. Wir haben satirisch über die Herren gestichelt, diese aber für die beiden Gemeinden angesetzt, doch genügt das bei weitem einer aus Spandau datierten Notiz sollen wir eine Majestäts- haben uns wie Stallfnechte beschimpft. Wir sind nicht bange, wer nicht, die Gemeinde kann die Steuern nicht höher schrauben und beleidigung begangen haben. Wir haben bis zur Stunde auch nicht bei der Gegenrechnung den fürzeren zieht.- deshalb kein neues Schulhaus bauen. Wird die Regierung für Abdie Spur eines solchen Vergehens gefunden, trotzdem wir uns behilfe forgen helfen? mühten, die staatsanwaltliche Art zu sehen anzueignen. Zum Stimm- Erlaß Reckes an die Landräte behauptet die National Zeitung" nach Mitteilungen, welche sie für Splendid ist der Herr Ning. Er will nicht mur 800 Millionen Die Berlegenheit, warum das Blatt eigentlich konfisciert sei, wohlbegründet hält, der Minister hätte eine ihm zugegangene für Samoa bewilligen, wie wir gestern meldeten, sondern er spiegelt sich auch in den Berichten der bürgerlichen, ſelbſt der konser - Anweisung des Kaisers in einer ihr nicht durchaus ent- honoriert sogar die bloße Ankündigung seines Willens. vativen Presse wieder. Auch sie haben anscheinend neugierig und eifrig sprechenden Art ausgeführt. Sie soll dahin gelautet haben, daß" öpenider Dampfboot" schreibt: gesucht und nichts gefunden. Wir geben nachstehend über den Fall eine Korrespondenz wieder, die durch verschiedene Blätter läuft: Beschlagnahmt worden ist heute morgen eine Beilage der neuesten Nummer des„ Borwärts". Es handelte sich um eine Notiz unter der Rubrik„ Aus den Vororten". Unsere Zeitungen brachten nach einer Spandauer Korrespondenz eine Mitteilung über eine Siftierung Berliner Herren in Spandau . Diese Herren besuchten, bon der Unterhavel tommend, Die scharfe Ueberwachung des Kaisers im Reichsland und der Abfahrt nach Berlin den Wilhelmsgarten bei der Kanalfeier in Westfalen wird von einzelnen Blättern auf in der Attentatsgerüchte zurüdgeführt. Klosterstraße zu Spandau . Einer der Herren machte über ein Bei der Besichtigung der Befestigungsanlagen bei Saulny Kaiserbild, das dort steht, eine unpassende Bemerkung. Andere wurden sämtliche Arbeiter, meistens Italiener , entfernt und bis Gäste nahmen daran Anstoß, folgten den Berlinern nach dem zur Entfernung des Kaisers inter Bewachung gestellt. angenommen zu haben. Bahnhof und ließen sie dort durch die Polizeiwache feststellen. Diese Maßregel wurde auch bei dem Besuche in Diedenhofen Der Handwerker Sroka, der die Aeußerung gethan hatte, wurde durchgeführt. In Meß und auf der Höhe von St. Privatschen Apothefervereins in Danzig erklärte die vererbliche und Das Apothekenmonopol. Die Hauptversammlung des deut nach der Feststellung sofort wieder entlassen, zwei seiner Be- waren etwa 100 Geheimpolizisten und Gendarmen anwesend. Eine gleiter, die sich der Siftierung widersetten, mußten Verhaftung fand statt. Das Publikum wurde mit ganz wenigen veräußerliche Realkonzession als die beste Form der Berechtigung einige Stunden auf der Wache bleiben. Diese Mitteilung einen ausgesprochen militärischen und zugleich preußischen Charakter. Preußen erlassenen Berbots der Apothekenverpachtung anzustreben. Ausnahmen auf etwa 300 Meter fern gehalten, und die Feier trug zum Apothekenbetriebe und beschloß ferner, die Aufhebung des für brachte der Vorwärts" unter der Spizmarte eines bekannten Auch beim Kaiserbesuch in Westfalen wueden die Absperrungs Die einzige vernünftige Lösung der Apothekenfrage ist natürlich Sprichwortes, in welchem das Denunziantenwefen gegeißelt maßregein an der Müngstener Bride in einer Weise gehandhabt, daß die Verstaatlichung und nicht das erbliche Apothekenmonopol, das wird. Heute morgen um 58/4 Uhr erschienen mehrere Kriminal- allgemeiner Unwille entstand. Selbst mit Bassiertarten versehene Pereine Art Pharmazeuten majorate darstellen würde, wenn man beamte in den Geschäftsräumen des Blattes und beschlag- fonen wurden einige 100 Meter vom Kaiserzelt angehalten. Die„ töln. nicht auch die Veräußerlichkeit wünschen würde.- nahmten die Beilage, die die Notiz enthält. Den Zeitungsfrauen, 8tg." führt diese Maßnahmen zurück auf Nachrichten, die beim Ober- Spionage. Unter dem Verdacht der Spionage ist, wie die die bereits abgefertigt waren, durchsuchten die Beamten die Körbe bürgermeister in Solingen eingetroffen waren, ein Anarchist sei und Mappen und nahmen ihnen ebenfalls die Beilage des„ Vor- aus Paris abgereist und habe als Reiseziel Dortmund und wärts" weg. Diese wurde bald darauf in den Kaffechäusern und das bergische Land sich ausersehen. Vermutlich sind diese Gerüchte Gast- und Schankwirtschaften, in denen das Blatt ausliegt, von schwindel von Alexandrien ähnlich wie bei dem Bombenvon Elementen ausgegangen, die ein Kriminialbeamten und uniformierten Schußmännern beschlag- Interesse daran hatten, daß der Kaiser nicht bei der Kanaleinweihung zugegen sein möchte. Sollte solch Attentatsgerücht nicht die ur prüngliche Absage veranlaßt haben?
nahmt.
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Die obenerivähnte Spandauer Meldung war gleichlautend von allen Berliner Blättern gebracht worden und diese sind nicht konfisciert worden. Wir hatten nur den bekannten Bers von Hoffmann von Fallersleben in der Spitzmarke derart antlingen lassen, daß wir den Anfang mitteilten und das Ende punktierten.
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Wir wissen ja aus den Palästina- Reden des Frhrn. v. Mirbach, daß im vorigen Herbst wegen der Bombenmärchen der Abstecher nach Acgypten aufgegeben würde.
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Die anderen Kleinen Blätter des Kreises scheinen den Schaden, den sie durch die Aufnahme der Ringschen Erklärung anrichteten, auf fünf Mart tagiert und demgemäß den angebotenen Schadenersaz
„ Königsberger Hartungsche Zeitung" meldet, am Montag in Billau ein Franzose namens Müller aus Paris verhaftet worden. Derselbe wurde nach Königsberg transportiert und von Kriminalbeamten in Empfang genommen. Im Hotel wurden seine Effekten durchsucht; es wurde nichts Belastendes gefunden. Müller soll für ein Pariser Blatt reisen.
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Arzt und Gefangene. Die Genoffin Ziez in Hamburg hatte wegen llebertretung des Preßgesetzes eine dreitägige Strafe zu verbüßen. Wegen dieser drei Tage wurde sie bei der Aufnahme ins Gefängnis auch dem Gefängnisarzte zugeführt. Was sie mit diesem, Der Kaiser über die Ereignisse in Paris . Nach einer dem Dr. med. Nöfing in Hamburg , erlebte, das schildert Frau Zietz Da nicht anzunehmen, daß irgend ein Polizeibeamter den Meldung der Wiener Arb.- 3tg." sagte Kaiser Wilhelm bei der im Hamburger Echo" folgendermaßen: Spruch nicht fennt und durch die Punkte irregeführt worden ist, so Parade in Mainz zu den Generalen Perthes und Kaltstein: Die Die erste Frage des Arztes war nach der Ursache der Beftrafung. Antwort: Wegen Uebertretung des Preßgefezes. sucht denn auch die Presse nach einem anderen Anlaß zum Ein- Revolution in Paris ist in vollem Gange!" schreiten und versichert, eine Lofalnotiz der Oberbürgermeister auf Ohne Zuchthausgeseh. Wegen der Unruhen in Herne find Antwort erfolgt, der Arzt: Also deswegen soll ich mir die Mühe Arzt: So, was hast Du denn gemacht? Nachdem hierauf die Probe" sei die Ursache der Konfistation. Judessen diese Notiz bis jetzt gegen Streikende 15 Jahre 4 Monate und 3 Tage machen, Dich zu untersuchen? Na, wegen der drei Tage wirst Du enthielt ebenso wenig den Schatten einer Majestätsbeleidigung, Gefängnis und 6 Wochen Haft verhängt worden. Dabei ist der Dich wohl nicht allzu sehr grämen, Du bist doch jedenfalls schon wvic jente. große Krawall vom 27. Juni, wobei die Gendarmen von der Schuß öfters hier gewesen und bist es schon gewohnt. waffe ausgiebigen Gebrauch gemacht haben, noch nicht ver handelt worden. Er wird jedenfalls vor das Schwurgericht kommen, Das durchschnittliche Strafmaß beträgt bei den bisherigen Verurteilten ca. 7 Monate. Will man noch mehr?
Wir sind also völlig im Untlaren, wo und wie der Vorwärts" eine Majestätsbeleidigung begangen hat, und mit uns die übrige Presse.
Selbst die Staatsbürger- 8eitung" gesteht: „ Wir haben beide Artikel gelesen, können aber weder in dem einen noch in dem andern einen Grund zu der polizeilichen Beschlagnahme finden."
Worauf ich dem Herrn antwortete: Allerdings, Herr Doktor, ist es das erste Mal, daß ich bestraft, aber auch das erste Mal, daß ich von einem Arzte mit Du angeredet werde.
Aber
Der Arzt: Also das fränkt Dich so sehr? Darüber fühlst Du Dich beleidigt? Ja, weißt Du, das hast Du auch gar nicht nötig, Die Freifinnige Zeitung" bestreitet die freifinnigen Auf- Dir gefallen zu lassen, darüber fannst Du Dich beschweren. forderungen an die Stegierung, gegen die rebellierenden Beamten weißt Du, das kann Dir auch passieren, wenn Du bei mir in die vorzugehen. Da sie das Berliner Tageblatt" als nicht partei-| Sprechstunde kommst, mit Du angeredet zu werden.