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feitsunterricht systematisch begründete und seine pädagogischen Eigen- drahtlosen Telegraphie erfunden, welche frei von diesem Uebelstande schaften entwickelte. Auf diese Art ist das Seminar zu Nääs in- ist. Es werden dabei an stelle der elektrischen Strahlen Lichtstrahlen zwischen eine Lehranstalt von internationaler Bedeutung geworden, zur Uebertragung der Zeichen verwendet, welch letztere leicht nur und zahlreiche Schüler haben die hier gelehrte Methode über die nach einer bestimmten Richtung ausgesendet werden können, An Welt verbreitet. Der praktische Handfertigkeitsunterricht umfaßt der Empfangsstation erfolgt durch fie die Auslösung von schwachen wesentlich Holzarbeiten, wobei Grundsatz ist, daß möglichst einfache elettrischen Wellen, wodurch die Aufnahme bleibender Zeichen z. B. Werkzeuge zur Anwendung kommen, wie sie im gewöhnlichen Leben mit Hilfe eines Morse- Apparates ermöglicht wird. Bemerkenswerth zur Verfügung stehen. Außerdem enthält der Unterrichtsplan Vor- ist noch, daß diese lichtelektrische Telegraphie ohne Draht auch zur lesungen über pädagogische Gegenstände, Zeichnen und Turnen. Der Nachtzeit keine Spur der Zeichengebung an dem Strahlengange erUnterricht ist frei, ebenso stehen allen Theilnehmern Materialien temnen läßt. Die von Professor Zickler bisher durchgeführten Verund Werkzeuge und einigen fiebenzig Theilnehmern auch freie suche, welche durch die dabei verfügbar gewesenen Mittel und EntWohnungen zur Verfügung. Für die vier täglichen Mahlzeiten, die fernungen auf eine Distanz von 200 Metern beschränkt waren, lassen in den Speisesälen der Anstalt eingenommen werden, find für die die Bewältigung von viel größeren Entfernungen mit Sicherheit erDauer eines Kurfus, sechs Wochen, etwa 52 M. zu bezahlen. Die warten, und der Erfinder beabsichtigt, in nächster Zeit Versuche im fertigen Arbeiten dagegen werden Eigenthum der Theilnehmer großen mit Hilfe von Scheinwerfern auszuführen. und können später von ihnen beim Unterrichten als Anschauungsmaterial benutzt werden. Der Stifter hat das Seminar mit einem solchen Kapital ausgestattet, daß der Bestand gesichert ist.-
Aus dem Gebiet der Chemie.
ss. Ueber die Verflüssigung des Wasserstoffs, die schon kurz gemeldet wurde, erfahren wir heute noch folgendes: Das Wesentliche an den Experimenten, die Profeffor James Dewar am 10. d. M. der Royal Institution in London vorführte, liegt darin, daß mittels des neuen Verfahrens das Gas in erheblicher Menge in flüffigen Zustand übergeführt werden kann. Bisher hat der Wasserstoff, dieser Grundstoff im System der Elemente, allen Versuchen der Verflüssigung widerstanden, und eine große Zahl von Theorien über diese merkwürdige Eigenschaft ist aufgestellt worden, die nun mit einem Male über den Haufen geworfen werden. Die Folgen diefer Entdeckung für die physikalische Chemie sowohl wie für die etwaige Erzeugung noch tieferer Temperaturen, als man sie bisher mit flüssiger Luft, flüssigem Sauerstoff 2c. erhalten konnte, Lassen sich noch garnicht absehen. Zu gleicher Zeit ist es Dewar aber auch gelungen, das Helium zu verflüssigen, und zwar mittels der Temperatur von flüssigem Wasserstoff. Diefer Doppelerfolg ist ein Ereigniß von seltener Bedeutung in dem an Ent deckungen so reichen Schlusse unseres Jahrhunderts, denn auch das Helium ließ sich bisher durch keines der bekannten Verfahren in flüfigen Zustand bringen, trotzdem die bedeutendsten Forscher( Nanesay, Moisson, Dewar, Aszewski) beinahe seit so langer Zeit daran arbeiteten, wie das Helium überhaupt auf der Erde bekannt ist. Flüssiger Wasserstoff und flüssiges Helium wird mum den Physikern ein neues Mittel zu noch großartigeren Experimenten an die Hand geben, als sie sich mit flüssigem Sauerstoff, flüffiger Luft und flüssigem Fluor durchführen ließen.-
Astronomisches.
Humoristisches.
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-3 wischen zwei Rennen. Baronin:„ Nach meiner Beobachtung sind die Frauen der Parvenus meist noch progiger als die Männer."
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Kommerzienrath: Mag sein. Aber meine Sis donie macht' ne Ausnahme."
-Uebertroffen. A.:„ Gestern hab' ich in dem Spiritisti schen Verein einem sogenannten Tischrücken beigewohnt." B.: Das ist garnichts! Ich war schon mal dabei, wie Einer ( Lust. BL) mit allen seinen Möbeln gerückt ist."
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Vermischtes vom Tage.
y. Unter dem Rehwildstande im braunschweigischen Sollinge wüthet eine Seuche, der viele Thiere erliegen. In einem einzigen Begange des Forstamtes Holzminden sind gegen 40 eingegangene Rehe aufgefunden worden.-
y. In Bederkessa( Prov. Hannover ) wollte eine Frau nach Warstadt zur Hochzeit fahren. Unterwegs ging die Deichsel aus dem Wagen, der Wagen lief in die Wetter und schlug um. Die Frau kam unter dem Wagen zu liegen und ertrank.
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Ein Knecht in Wangern vergiftete sich mit seiner Frau und seinen zwei Kindern durch Streichhölzchenkuppen, die er abschabte und ins Essen warf.
-Die„ Gnesener Zeitung" bringt in ihrer Sonntagsnummer folgende Anzeige:„ Meine Frau Bertha, geborene ist mir vor vier Wochen verloren gegangen; wer sie findet, kann sie für immer behalten und erhält noch eine Abfindungssumme von 500 M. P., den 13. Mai 1898. Julius Se...., Ziegeleibefizer."
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In Rengersdorf( Schlesien ) machte ein elfjähriger Schulfnabe seinem Leben durch Erhängen ein Ende.
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Mädchen in die Elster. Ein Backträger versuchte sie zu retten, fand Beim Rosenthalberge in Leipzig sprang ein 16jähriges dabei aber selbst seinen Tod im Wasser, während das Mädchen von einem Radfahrer gerettet wurde.—
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Die Frage, ob der Mond eine Atmosphäre besitzt wie unsere Erde, ist bisher verneint worden. Die scharfen Schatten, welche die Mondgebirge bei tiefem Sonnenstande werfen, das plötzliche Auslöschen der Sterne, wenn der Mond über sie hinwegzicht, ohne daß das Aussehen der Sterne bei der Annäherung des Mondrandes eine Veränderung erleidet, und die stets gleichmäßige Ansicht der Mondlandschaften, die nicht die geringste atmosphärische Trübung erkennen lassen, sprachen sicher gegen das Vorhandensein einer LuftEin Getreideschuppen mit großen Strohvorräthen brannte in hülle oder von Wasserdampf auf unserem Weltennachbar. Ja, selbst der Nacht bei der Stadt Kreuznach nieder. In den Trümmern die Untersuchung des Spektrums des Mondlichtes ließ nicht die ge- fand man die verkohlte Leiche eines Unbekannten, der darin überringste atmosphärische Wirkung erlemen. Da der an sich dunkle nachtet hatte.- Mond nur in reflektirtem Sonnenlicht leuchtet, so könnte sich das Eine Gondel mit 3 Jnfaffen gerieth in Konstanz unter Spektrum des Mondes von dem der Sonne inur durch atmosphärische die Schaufelräder eines Vergnügungsdampfers. Nur eine von den Absorption vom Sonnenspektrum unterscheiden; allein es ist nicht der drei Personen konnte gerettet werden. geringste Unterschied in den Spektren diefer beiden für uns wichtigsten Himmelstörper zu bemerken, und man hat daher das Vorhandensein einer Mondatmosphäre geleugnet. Jezt hat mm der Amerikaner Comstock gefunden, daß sich die Entfernung zweier, benachbarter Sterne, sobald fie fich dem dunklen Mondrande nähern, um 1/300 Bogensekunde ändert. Dieser Einfluß ist nur einer Strahlenbrechung auf dem Monde zuzuschreiben, die eine Dichtigkeit von 1/5000 von der unserer Erdatmosphäre haben muß. Ohne Zweifel werden fortgesette Beobachtungen diesen Werth noch genauer und ficherer erkennen Tassen, aber daß der Mond wirklich eine Atmosphäre befizt, die freilich überaus dünner ist als die unfrige, scheint sich zu bestätigen, da auch der Astronom Pickering auf diesem Wege zu demselben Ergebniß gelangt ist,-
Technisches.
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-Ende Mai wird mit Zustimmung des Königs in Turin eine Ausstellung des in der Gruftkapelle des Hauses Savoyen im uriner Dome aufbewahrten„ Sudario", d. h. des Linnentuches, in welchem der Körper Christi eingehüllt gewesen fein soll, stattfinden. Eine Million Pilger soll bereits angesagt sein. In Malkin, einer Station der Weichselbahn, wurde der Stationstasjirer, seine Frau und seine zwei Töchter mit Arthieben ermordet, ein junger Sohn durch Messerstiche tödtlich verwundet. Die Mörder hatten in der Kasse größere Geldsummen vermuthet.- Ein goldener Verlobungsring, der oberhalb Eine neue Art der drahtlofen Telegraphie des Fußfnöchels getragen wird, ist das neueste Schmuckstück Bei der vor Jahresfrist bekannt gewordenen Marconi 'schen Tele- der eleganten" Welt in New- York . Er ist mit einem kleinen Schloß graphie ohne Draht werden elektrische Strahlen zur llebertragung versehen, zu dem der Bräutigam allein den Schlüssel besitzt.- der telegraphischen Zeichen benutt. Ein Mangel der Marconi 'schen Ein heftiger Orkan hat in Bima und Timor, östlich Telegraphie liegt darin, daß die von dem Strahlenapparate und von Java, viele Häuser umgeworfen und viele hundert Menschen dem Sendedraht ausgehenden elektrischen Strahlen sich nach allen getödtet. Richtungen des Raumes fortpflanzen, wodurch jeder Empfangsapparat, der sich innerhalb des Wirkungsbereiches dieser Strahlen befindet, von diesen getroffen und bei geeigneter Empfindlichkeit angesprochen wird, weshalb also ein Auffangen( Mithören oder Mit Lesen) des Telegramms leicht möglich ist. Karl Zidler, Professor der Elettrotechnik an der technischen Hochschule in Brünn , hat nun, wie die Neue Freie Presse" mittheilt, eine neue Art der tag, den 22. Mai. Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin , Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin .
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