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Humoristisches.

Personen zu egoistisch und abgefeimt. Der Schwank endet tragi- von Kohle mit Calcium, Aluminium und anderen Metallen be­komisch: die Betrüger werden zu Betrogenen. Zwei Familien, je zeichnet, die man erhält, wenn Koaks und Hochofenschlacke durch den aus Mutter, Sohn und Tochter bestehend, sind Ladennachbarn. Um elektrischen Strom erhitzt werden. Mit Wasser giebt dieses Gemenge die alternden Töchter unter die Haube zu bringen, beschließen die nicht reines Acetylen, sondern auch Sumpfgas   und Wasserstoff; Mütter, fie gegenseitig an ihre Söhne zu verkuppeln. Die alten sowohl Leuchtkraft als auch Explosionsgefahr sind daher geringer. Jungfern sind natürlich Feuer und Flamme für das Projekt. Nicht Man läßt die flüssige Schlace in ein Kippgefäß, ähnlich einer so die Herren Söhne. Aber mütterliche und schwesterliche Ueber- Bessemerbirne, laufen, giebt Koaks zu und läßt den Strom dann redungskünfte siegen. Die Verlobung wird gefeiert, nachdem Mutter einwirken; nach beendigter Reaktion gießt man die flüssige Masse in und Sohn auf beiden Seiten heimlich übereingekommen sind, die Formen aus. ( Techn. Rundsch.") andere Partei über's Ohr zu hauen, d. h. die Tochter an den Mann zu bringen, ohne den Sohn in das verhaßte Chejoch zu Sonderbare Frage. Richter( zu dem Zeugen in spannen. Wie die Dinge liegen, ist der beiderseitige Reinfall un- einer Prozeßfache):" Sind Sie mit den Parteien verwandt oder ver­ausbleiblich. Denn als sich am Hochzeitstage die beiden Bräutigams, schwägert?" Der Zeuge verweigert lächelnd die Antwort. in der Absicht, sich gegenseitig zu übertölpeln, frank stellen, legen sich ich ter: Ich frage Sie, ob Sie mit den Parteien verwandt oder Schwestern und Mütter energisch ins Zeug. Sie schüchtern die beiden verschwägert sind?" Der Zeuge beharrt bei seinem Stillschweigen Drüdeberger durch Drohungen derartig ein, daß der Tag mit einer und lächelt weiter.- Richter( zornig): Wollen Sie jetzt ant­Doppelhochzeit schließt. Das Kleinbürgerliche Milieu hat der Ver- worten oder nicht? Sind Sie mit den Parteien verwandt oder vers faffer sehr sorgfältig gezeichnet.- schwägert?" 3euge: Aber Herr Amtsrichter, das ist ja gar nicht möglich. Der Kläger   ist ja der Fiskus und die Beklagte die Ortstrantentasse in Nigdorf."

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Aus dem Thierleben.

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- Auch ein Maßstab. Patient: Nun, Herr Doktor, habe ich die Gicht?"-Arzt: Hm, wie ist denn Ihr Einkommen?" Patient: Dreitausend Mark jährlich! Arzt: Nein, da haben Sie nur geschwollene Füße."

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Ihre Frau fennen gelernt, Herr Snüferich?"- Auf der Eisbahn!"- - Gefährlicher Boden. Wo haben Sie denn eigentlich " Ja, ja, da hat sich schon mancher was geholt!"

( Lust. Bl.")

Ueber einen Adlerfang berichtet die Schwyzer Zei­tung": Wildhüter Betschart und Alois Schmidig in Bisisthal hatten schon seit einiger Zeit das Treiben der Steinadler an der Geiten berg- Fluh beobachtet. Bei einer kürzlich gemachten Nachschau sahen fie zwei junge Adler im Horst; einer von diesen muß später in Ab­wesenheit der alten Adler von Krähen, deren Lärm man einst beim Adlerhorst hörte, geraubt worden sein. Da durften die Jäger nicht länger zaudern, denn einen ausgeräumten Horst würden die Alten gemieden haben. Fast den ganzen Tag waren die beiden Männer auf der Lauer; der junge Adler schrie, aber die Alten witterten Unrath und zeigten sich nur von weitem; tags darauf kauerte der Wildhüter Betschart stundenlang in der Geitenberg- Fluh auf einem sesselbreiten Bändchen an einem schwachen Großlein" und sah senkrecht tief hinab ins Bisisthal; zirka 40 Schritte vorwärts war auf dem Band Ein Eigenthümer in Unter- Bredow bei Stettin   wollte der Adlerhorst; das Junge darin hatte offenbar Appetit; es schrie seine Frau, mit der er seit Jahren in schlechtem Einvernehmen lebte, zuteilen. Plötzlich stieg es wie ein Schatten von der Fluh herauf mit einem Revolver erschießen. Die Kugel blieb aber in der vor­der alte Adler war da und wurde von dem Wildhüter mit gehaltenen Hand der Frau stecken. Darauf schoß er zweimal auf ficherem Schusse sofort erlegt. Dann holte er noch den Jungadler, eine 19 jährige Tochter, die ihn hindern wollte, noch einmal zu der sich bei seinem Zugreifen mit geschlossenen Augen duckte, offen- schießen und verwundete sie schwer; dann tödtete er sich selbst. bar um über diesen, ihm noch gänzlich unbekannten Vogel nachzu­denken. Freudig stiegen die Männer mit den beiden Adlern berg- brower Steinbruchs( Oberschlesien  ) Raubmord verübt. An einem Fabritarbeiter wurde in der Nähe des Dom abwärts. Als Beute hatten die Adler im Horste und in seiner Nähe: Bei Roda ging ein Wolfenbruch nieder. Neste von Murmelthieren, von einer Gemse und von weißen Hasen, Wettschaftsthal wurde überschwemmt. Einen Landwirth tödtete auf eine halbe State, einen Marder, ein Härmeli"( Wiesel) und sogar seinem Hofe der Blitz.

eine Maus.

Aus dem Pflanzenleben.

Vermischtes vom Tage.

Das

Ein förmliche Zigeunerschlacht fand bei Buchloe  ( Bayern  ) zwischen zwei Banden statt. Mit Revolvern und Messern gingen die Männer auf einander los. Verschiedene wurden schwer verwundet und liegen hoffnungslos darnieder. Ein Zigeuner erhielt nicht weniger als 16 Messerstiche.

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k. Ueber ein neues Mittel zur Erhöhung der Kartoffelernte berichtet Professor Frant- Berlin in den Praktischen Blättern für Pflanzenschutz". Fortgesetzte Versuche haben ergeben, daß durch eine Kupferbeize der Saatkartoffeln eine Er­Ein Artilleriehauptmann ermordete im Haag aus Rache höhung des Ertrages, im günstigsten Falle um die Hälfte mehr als seine Frau und deren Freundin. Der Mörder wurde verhaftet, hatte ohne Beizung, erreicht wird. Durch die Beizung werden schädliche, aber Gift genommen und starb im Gefängniß. den Kartoffeln anhaftende Organismen getödtet, wahrscheinlich Bei dem Pariser   Rennen um den Großen Preis" wurden wird durch dieselbe aber auch eine die Vegetationsfähigkeit der bei den amtlichen Wettstellen 1 739 035 Fr. eingesezt, bei den Buch­Pflanze steigernde Reizwirkung ausgeübt. Als Reizmittel machern mindestens 3 Millionen. An Eintrittsgeldern wurden wird von Frank die sogenannte Bordelaiser Brühe empfohlen: 345 000. Fr. eingenommen.

1 Kilogramm Kupfervitriol wird in 50 Liter Wasser gelöst, ebenso

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In Paris   sollen in den nächsten zwei Monaten hundert

1 Kilogramm Aezkalt nach dem Löschen in 50 Liter Wasser; die Elettromotorenwagen dem Verkehr übergeben werden. Die 100 Liter Brühe reichen für 100 kilogramm Kartoffeln. Man läßt Gesellschaft, die vor einiger Zeit die Ersetzung der Pferdevehikel die Brühe 24 Stunden einwirken und nimmt die Beizung 5-6 Wochen durch Automobilenwagen beschloß, hat nun endgiltig den elektrischen vor der Bestellung vor, nicht etwa unmittelbar vor der Bestellung. Motorwagen vor den Petroleummotoren den Vorzug gegeben. Ganz weil dann die schon weit entwickelten Augen beschädigt werden. Durch abgesehen von dem unangenehmen Geruche und der unvermeidlichen das Beizen wird das Auftreten der Stengelfäule vermindert, aber Rußbildung bei den letzteren, haben die elektrischen Motoren eine nicht ganz aufgehoben, was auch erklärlich ist, da die Stengelfäule viel handlichere Steuerung und gehen fast geräuschlos. Die elektrischen durch Organismen hervorgerufen wird die theils der Ober- Motorwagen werden theils Landauer, theils Cabs  , offen oder ge= fläche der Saatkartoffel anhaften, theils theils aber auch vom schlossen sein. Die Kosten eines solchen elektrischen Fiakers stellen Erdboden aus dieselbe infiziren. Es mögen noch einige fich auf etwa 5000 Fr. Die Ladung der Affumulatoren wird täglich Zahlenangaben über die von Frant erzielten Ernte- Ergebnisse in dem neu zu errichtenden Elektrizitätswerke der genannten Gesell­folgen. Es wurden unbehandelte, 6 Wochen vor der Saat und am schaften vorgenommen werden; die in den Akkumulatoren auf­Tage vor der Saat gebeizte Kartoffeln in ihren Erträgen verglichen. gespeicherte Elektrizitätskraft wird dem Wagen gestatten, einen Weg Von je 415 Pflanzstellen wurden von den unbehandelten Kartoffeln von 60 Kilometern täglich zurückzulegen. Die Fahrgeschwindigkeit 162 Kilogramm geerntet, von den frühzeitig gebeizten 241 Kilogramm, wird 14 Kilometer in der Stunde sein. und von den spät gebeizten 118 Kilogramm. Diese Zahlen erläutern zur genüge das aben Gesagte.

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Meteorologisches.

Eine Fata Morgana. Die Bewohner mehrerer Ort­schaften im Kanton Thurgau   fonnten Donnerstag, den 2. Juni, abends, eine Luftspiegelung von außerordentlicher Schönheit bewundern. Auf einem von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne beleuchteten dichten Gewölf erschien plötzlich ein prachtvolles Alpenpanorama. Auf den ersten Blick sah man, daß es eine Landschaft aus dem Kanton Appenzell   war mit Hügeln und grünen Wiesen, beherrscht von dem Säntis. Zur Rechten lag der Berg Kamor, zur Linken die Kurfürsten.­

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Karbolit.

Technisches.

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Durch eine große Feuers brunst wurde der Haupttheil der Stadt Romanow- Borissoglebst, im Gouvernement Jaroslaw, zerstört. Mehrere öffentliche Gebäude sind nieder gebrannt.

Im Kreise Dschebraisk des Jelijawetpolschen Gouver­nements führt die Bevölkerung schon seit mehreren Wochen einen hartnäckigen Stampf gegen die zahllosen Heuschrecken­ich wärme, die die Felder insgesammt verwüsten und verheeren. Von den 600 Arbeitern, auf denen der Vertilgungskampf lastet, find infolge der harten Anstrengung besonders am Sonnenstich und an der Malaria 70 erkrankt, von denen 10 gestorben sind.

In einem Dorfe bei Kasan   brannten mehrere Häuser nieder. Drei Frauen und vier Kinder kamen in den Flammen um. Sieben Personen wurden verlegt.

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Für die Wälder Sibiriens   soll jezt eine regelrechte Forst tultur eingerichtet werden. Auch die Regulirung der Flüsse Forstkultur in der Nähe der Wälder ist beabsichtigt, um die Holzabfuhr zu ers

In Hammond, einer Stadt des nord­amerkanischen Staates Indiana  , soll eine Anlage zur Gewinnung bon Karbolit" eingerichtet werden. Während Calciumkarbid aus Calcium und Kohle besteht, wird mit jenem Namen eine Verbindung möglichen.

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Verantwortlicher Redakteur: Auguft Jacobey in Berlin, Druck und Berlag von Max Bading in Berlin  .